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166 erwägen, daß die beabsichtigte Abänderung des Kan- zclplatzcs zu Zwistigkeiten zwischen den hiesigen Ein wohnern und den Eingepfarrten führen müßte, da weder diese, noch jene sich werden dahin weisen lassen wollen, wo man den Prediger entweder gar nicht oder blos vom Rücken sehen und vielleicht auch nicht oder schwer verstehen kann. Aus diesen Gründen wurde der Antrag gestellt: die Stadtverordneten wollen beschließen, bei dem Stadtrathe daraus anzutragen, daß die Kanzel nach dem von dem königl. hohen Cultministerio vorgelegtcn und von der Kirchengemeinde allent- halden angenommenen Arndtschen Plane an dem in solchem bestimmten Platze, nicht aber an der Seite angelegt und das deshalb Nöthige schleu nigst eingeleitet werde. Füßen habe. Denn nach diesem Plane ist der niedrige Altartisch nicht unmittelbar unter der Kanzel, der Predi ger steht nicht in und auf dem Altäre selbst, sondern die ser Letztere ist vorgerückt und separirt; er bildet ein für sich bestehendes Ganzes. Man wende nicht ein, daß in anderen Kirchen die Kanzel ebenfalls an der Seite sei. Es ist dieß ein Ueberbleibsel des Katholicismus in älteren Kirchen, bei deren Erbauung blos der Hochaltar in Be rücksichtigung kam. Uebrigens wird man doch das Bes sere deswegen nicht von der Hand weisen, weil Andere das Schlechtere haben. Das Unzweckmäßige kann nicht Kirchliche Nachrichten. Künftigen Sonntag predigt Vorm. Hr. 1^. Wim mer u. Rachm. hält das Katechismus-Examen Hr. Diak. Steudel. Am Mittwoch früh 7 Uhr halt derselbe all- gem. Beichte. Geber ne: 78) Joh. Andreas Hofmann's, Hand arb. in I e ntengrün S. Eduard Louis. 79) Mstr. E- snan Gli b Wunderlich's, B. u. Strumpfwick. allh. S. Estsan August. 80) 1 unehel. T. in Jugelöburg. 8l) Mstr. Ich. Glob Geipcl's, B. u. Schuhm. allh. S. Heinr. Glob. 82) Mstr. Cstian Glied Köhler's, B. u. Web. allh. S. Eduard Robert. 83) Joh. Ad. Neitel's, E. in Schonlind T. Joh. Estiane Auguste. Es wurde beschlossen, vorerst an Ort und Stelle eine Beaugenscheinigung vorzunehmen und dann in der Hauptsache Beschluß zu fassen. Am 28. Juni 1844 wurde, nachdem man sich hin sichtlich der Localitat und sonst überzeugt gehabt, von den Stadtverordneten der obige Antrag einstimmig angenommen und bei dem vorgeschrittenen Baue ins besondere um Beschleunigung gebeten. zum Muster dienen. Eine Musterkirche ist die, deren in nere Einrichtung so ist, daß sie am meisten dem Zwecke entspricht. Diese innere zweckentsprechende Einrichtung ist bei jedem Kirchenbaue die Hauptsache, nicht etwa die blo ss äußere Form, nicht rer blose Baustyl, nicht Säulen und Eapitäle, nicht Eonsols und Casetturen oder andere Verzierungen. Es ist daher eine Absurdität, ein Wider spruch mit sich selbst, wenn man behaupten will, durch die Abweichung von dem Arndtschen Bauplans hinsichtlich dec Kanzel werde dieser Bauplan nicht im Entferntesten gestört. Gerade in der Hauptsache soll derselbe gestört werden. Denn der Bau wird nicht des Aeußern, nicht der Form wegen, sondern wegen des im Innern der Kir che zu verfolgenden Zweckes ausgeführt. Ist mithin das Innere verfehlt; so ist cs das Ganze. Daß endlich die Ausführung nach dem Arndtschen Plane mit einem ganz einfachen, mithin wohlfeilen Al tartische nicht mehr kosten könne, als die beabsichtigte Aenderung, ja, daß gerade die Letztere, die einen thcuern Altar und zugleich eine lheucre Kanzel verlangt, höher zu stehen kommen müsse, darüber kann kaum ein Zweifel sein. Beerdigte: 44) weil. Mstr. Heinr. Glied Adler's, B. u. Schuhm. allh. nachgel. Wittwe Anne Estiane geb. Ruckdeschel 67 I. 3 M. 24 T. mit LP. 45) Hr. Fr. Aug. Piering, Jnstrumtmchr. allh. 25 I. 10 M. mit Grabrede. Filialkirche Elster. Künftigen Sonntag predigt Hr. Diak. Steudel. Beerdigte: 1) Der Karol. Margar. Wölfin Sobt außecehcl. S. 1 M. I5 T- 2) Wenzel Bauer, Weber geselle in Elster u. gebürtig aus Eimberg bei GräßUtz in Böhmen, 22 I. 4 M. 11 T. mit Grabrede. (Hierzu eine Beilage.)