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150 ') Es nahmen nämlich außer den Gesangvereinen Plauens noch die von Elsterberg, Greiz, Lengenfeld, Mühltroff, Mylau, Netzschkau, Oelsnitz, Pausa, Reichenbach und Treuen, so wie von den Dörfern Rodau und Steinsdorf Theil am Gesangfeste des voigtländischen Voltsschullehrcr-Vereins, welcher jetzt ziemlich in« Mitglieder zählt. g,. .... . . Gebor ne: 114) cine uneheliche T. in Remtcngrlm. ävtrchltche Anzeichen. HZ) Hrn. Ernst Martius, Kaufmanns allhier T. Emma. Künfligen Sonntag predig, Vormitt. Hr. Wimmer 116) Joh. Gotifr. Hofmanns, Zimmerm, in den Straßen- u, Nachmilt. hält das Kathcchiemuseramen derselbe, Häusern S, Karl Heinrich. auf der Orgel vom HerrnSeminarlchrer Schulze vorgctragen und mau kann sich nur erfreuen, daß die Zöglinge des Seminars zu Plauen ein so tüchti ges Vorbild au ihrem Lehrer finden, da vor Allem ein gutes Orgelspiel zu den Eigenschaften gehört, welche ein Schullehrer besitzen muß und welche leider bei dem jüngeren Theile unserer Lehrer seltener gefunden wird, als man wohl erwarten darf und fordern kann. — Recht rühmlich zeichnete sich daher auch dec Hülfslehrcr Lohse aus Kloschwitz aus, welcher durch den Vortrag der großen Fuge" von S. Bach, geschrieben auf des berühmten Komponisten Namen seinen Kollegen ein nachahmungswerthcs Beispiel gab. Dagegen vermochte das sogenannte Vorspiel zu dem herrlichen Chore aus Haydns Schöpfung: „die Himmel erzählen die Ehre Gottes re." mit welchem die ganze Aufführung begann, die Erwartungen der Zuhörer keineswegs zu befriedigen. Doch wollen wir nicht weiter auf die Sache eingehen und haben nur den Wunsch, daß Jeder, welcher sich öffentlich hören lasten will, sich zunächst prüfen und dann den mög lichsten Fleiß auf das Vorzutragende verwenden möge, sodann aber, daß auch von den Vorstehern des Vereins eine strenge und unparteiische Wahl unter denjenigen getroffen werde, welche theilö als Solo- sänger, theils als Orgelspieler sich hören lassen wol len. Denn der Grundsatz muß hier durchaus in An wendung kommen: „Viele sind berufen, aber Wenige sind auscrwählt." — Das Beste, was geleistet wer den kann, muß dem Zuhörer geboten werden.— Un ter die ferneren Wünsche dürfte auch der gehören, daß vielleicht noch mehr Gesänge, welche heiterer Art sind, zum Vortrag kämen und daß das Gesangfest in Zukunft jedesmal an einen andern Ort verlegt werde, damit eines Theils jeder Bewohner des Voigtlandes einmal einen solchen Genuß haben kann, und anderen Theils die Unternehmer dadurch eher vor Verlust ge sichert sind. DankverdientvorAllemjcdoch der erste Vorsteher des Vereins Hr. Cantor Finke in Plauen, für seine treffliche Leitung des Ganzen und cs durfte für allcdiejcnigen, welche in Zukunft wieder an diesem GesangfcstcThcil nehmen, beachtenswcrth bleiben, daß sic den Dirigen ten nie aus den Augen verlieren, damit eine noch größere Genauigkeit und Bestimmtheit im Anfängen, Einsetzen und Zusammenhalten dadurch hcrbeigeführc und dadurch die größte Einheit hervorgcbracht werde. Die Unterhaltung, welche nach der Aufführung in der Kirche den Musikfreunden, so wie den belheiligten Sängern aller Orte im Garten der „Freundschaft" geboten wurde, machte einen angenehmen Schluß des Ganzen. Ueber das Gesangfest in Plauen. (Verspätet.) Das in Plauen am 14. August d. I. In der Haupt kirche stattgefundenc dritte Gesangfest des voigt ländischen Volksschullchrer-Vereins ist ein Ereigniß, welches wohl auch im Adörfer Wochenbl. Erwähnung zu finden verdient, da cs nicht nur zur Fbrdcrung eines bcssercn Gcschmacks und regercn Sinncs für Musik, Gesang und Orgclspiel unter den belheiligten Lehrern dienen, sondern auch durch die Vereinigung verschiedener gcsangfähiger Kräfte den Zuhörern, welche Gefallen am Gesang von Männerstimmen und Orgcl- spicl finden, einen besonderen Genuß bieten soll. Wie weit der erstere Zweck durch die bisherigen drei Ge sangfeste gefördert worden fei, wagen wir nicht zu entscheiden, wohl aber darf der Genuß, welchen auch die dicejährigc Aufführung gewährte, ein recht angc- nchmcr und genügender genannt werden. Zu bedauern ist cs freilich, daß die Kasse des Vereins einen Scha den von 2oThlr. erlitten haben soll, indem die Zahl der Zuhörer geringer, als die der Sänger war, deren sich mehr als 300 aus io verschiedenen Städten und 2 Dörfern *) des Voigllandes in Plauen versammelt hatten. In zwei Theilen wurden den Zuhörern drei Orgelsiücken, zwei schöne Choräle, von Finke für Männer stimmen gesetzt, und vier Motetten vonNägeli, Neit- hardt und B. Klein geboten. Ohne Zweifel war die Motette von Ncithardt im zweiten Theile der Aufführung die schönste und angenehmste, denn sie enthielt sehr schöne Sätze, besonders ein vorzügliches Quartett, welches auch recht gut vorgelragen wurde. Leider hatten die begleitenden Blasinstrumente den Direktor nicht genug im Auge, so daß einige Stellen dadurch mißlangen. Auch die Mo lct le von Nägeli war recht lieblich, nur etwas kurzundjvhnc hervorlre- tendc Gedanken. Der Fesichoral von Finke: „mein Jesu, dem die Seraphinen re.," war auch diesmal schön und erhebend; vielleicht hätte ein besonderes Vorspiel dazu und eine noch cindringcnderc Begleitung dcr Orgel den Genuß noch erhöht. Die beiden Mo tetten von B. Klein wurden gut vorgctragen, obgleich der Tadler vielleicht seine Bemerkungen da und dort machen wird. Cie hatten manchesAchnliche, wa? jedoch keinen Abbruch thun kann. Recht lobcnswcrth, ja vortrefflich wurde S. Bachs großes Vorspiel