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noch beliebt und zwar den Abend vor dem Lrauungstage eine« jungen Ehepaares. Man deute sich, der Vater einer einzigen Tochter will vielleicht diesen längst ersehnten Zeitpunkt, sein Kind versorgt zu sehen, recht feierlich und anständig begehen, etwa zu vor sein Haus abzuputzen und die Thüren anstreichen lassen. Die ses muß aber unterbleiben, weil er weiß, es werden alte, mit Ruß überzogene, vielleicht auch mit Wasser gefüllte Töpfe an sein Haus und die Thüren geworfen, und dadurch der neue Anstrich schlecht marmorirt. Ja er und seine Umgebung dürfen an diesem Abend nicht einmal ihre Wohnung verlassen, weil sie befürchten müssen, beim Austritt eine Ladung alter Scherben an den Kopf zu bekommen. Will sich nun die Braut, nach alter frommer Sitte im Gebet zu ihrem wichtigen Vorhaben vorbereiten, so wür de sie durch das unangenehme Krachen gewiß in ihrer Andacht ge stört. Auch früh Morgens kann sie Solches nicht thun, denn da hat sie die Ehre, diese weit umher zerstreut liegenden Scherben Bekanntmachung. Nach der unterm 6 kuj. ein, gegangenen hohen Jniimazion betragen die Jmmobiliar- Drandkassenbeilräge auf den Termin Michaelis vor. Jahr. Zwei Groschen Vier Pfennige vom Hundert. Dieselben sind von sämmtlichen Hausbesitzern hiesiger Stadt, sowie der Vorstädte Schadendeck und Kessel, ingleichen des anher gehörigen Theil- von Geltengrun binnen 14 Tagen und längsten- den 28. d. Monat« an den betreffenden Einnehmer, Hrn. Rathmann Johann Elias Zenker allhier, bei Vermeidung der Erekuzion un fehlbar abzuliefern. Adorf, am 11. Februar 1839. Der Stadtrath das. Todt. Bekanntmachung. Längsten« bi« ult.Februar dies. Jahr, ist der in da« König!. Rentamt Voigtebcrg pr. Term. Michaeli« 1838 fällige Zinshafer in guter Beschaffenheit und gutem Gemäße an den mit der Vereinnahmung bcauf» »ragten Hufschmidtmstr. Herold allhier abzuliefern, wie fkir die Zinspflichligen Einwohner hiesiger S'adt, der Vorstädte Schadenbeck und Kessel, de« Vorwerk« Sorg und de« hier her gehörigen Dorfanrhclls von Getiengrün hierdurch be kannt gemacht wird. Adorf, am 12. Februar 1839. Der Stadtrath das. Tobt^ Holzauktion. In der hiesigen Kommunwaldung, der Roßbacher Weg genannt, stehen noch von den Schlägen in den Jahren 1836 und 1837 her eine Partie Soamcn- kiefern, welche anjctzt gefällt und auf den untern Wege snachRoßbach) hergu«grschafft, dort aber S'ammweise nach Aukzionsgebrauch gegen Baarzahlung verkauft werden sol len. Zu dieser Erpedizion, bei welcher zugleich auch da von obigen Bäumen gewonnene Reißig in Partien mit ver steigert werden soll, ist der 18. Februar dies. Jahr, terminlich bestimmt, wie unter der Bemerkung, daß Kauf lustige an gedachtem Tage Nachmittags um 1 Uhr an Ort und Stelle sich einzufindcn haben, hiermit bekannt gemacht Wird. Adorf, am 9. Februar 1839. Der Stadtrath das. Todt. Bitte um Unterstützung. Der hiesige Frauen« hülfsverein beabsichtigt, um zu besserer Ausführung seiner Zwecke die nöthigen Geldmittel zu gewinnen, im Lause des nächstbevorstehendcn Monat März eine Verloosung von wicder wegzuräumen. ES befindet sich wohl noch zufällig eine Wöchnerin, oder eine kranke Person in der Nähe der Wohnung der Braut, welche sich durch einen erquickenden Schlummer zu stärken wünschen. Jedes kleine ungewöhnliche Geräuseb greift ihre Nerven an. Muß ihnen nun nicht das abscheuliche Poltern äußerst zuwider und unangenehm sein. Man nenne mir einmal den Zweck oder Nutzen dieses unsittlichen, widersinnigen Spaße«k ich weiß keinen. Jeder Lehrherr und Hausvater stelle demnach seinen Untergebe nen dieses unwürdige Vergnügen von der wahren Seite vorAugen, bevor eS von der polizeilichen Behörde bei Strafe untersagt werden muß. (Siehe Bekanntmachung des Stadtrathes zu Plauen la Nr. 4S des Voigtl. Anzeigers v 18N8 ) Einer, der nichts zu befehlen, aber doch fromm» Wünsche für seine Nebenmenschen hat. weiblichen Arbeiten oder sonst zu diesem Zwecke dargebott- ncn Gegenständen zu veranstalten. Indem dies der unter zeichnete Vorstand de« Verein« hiermit bekannt macht, er sucht derselbe zugleich sowol alle Mitglieder des Verein«, al« alle übrigen verehrten Frauen hiesiger Stadt, insonder heit auch die unverheiratheten, diesem Unternehmen ihre Unieistühung angedethen zu lassen. Sollten Gewerbtrei- bende von den Erzeugnissen ihrer Kunst oderProfession dem Vereine eine Gabe zukommen lassen wollen, so würden diese, sowie jede andere Spende, ebensall« dankbar angenommen werden. Etwaige Beiträge in Geld sollen zum Ankauf von zur Verloosung passenden Gegenständen verwendet werden und also der Veiloosung selbst glcichfall« zu Gute kommen. Wer nun geneigt ist, drn beabsichtigten wohlthäiigenZweck fördern zu helfen und dem Vereine einen Beitrag an einen» mit zu verloosenden Gegenstand oder sonst zukommen zu las sen, wird gebeten, Solche« binnen 8 Tagen, vom Tage dieser Bekanntmachung angerechnct, einer der dermaligen Vorsteherinnen (Frau Finanzprokurotor Becker, Frau Schneider Dölling, Frau OrganistHorlbeck, Frau Rektor Schilbach, Frau Diakon»« Steudel, Frau Bürgermeister Todt, Frau Hosorgelbauer Trampelt, Mad. Trampeli) oder auch dem Kassirer de« Verein«, Herrn R-chtskandidat Wagner, wissen zu lassen, damit man in Zeiten den Umfang der künftigen Verloosung zu übersehen vermag. Die Arbeiten und sonst dem Vereine zugedachien Gegenstände selbst sind aber binnen 4 Wochen an die Vorsteherin, FrauBürgcrmeistcrTodt, abzuliefern, worauf sodann dieselben öffentlich ausgestellt unddasNähere in Bezug auf die Verloosung bekannt gemacht werden wird. Mögen dem Vereine recht viele Spenden zukommen, da mit er in den Stand gesetzt wird, des Guten rech» viel för dern zu helfen! Mögen insonderheit auch alle diejenigen, welche nicht als Mitglieder zum Vereine gehören, und alle mildthätigen Herren, denen die Unterstützung der Armuth einVergnügen gewährt, uns mit ihren Beiträgen erfreuen» Es versteht sich von selbst, daß auch die kleinste Gabe dank bar angenommen werden wirb. Adorf, am 11. Februar 1839. Der Vorstand de« FrauenhülfSverelnS das. Au«juleihen. Ein Kapital von 160 Thlr. ist gegen hypothekarische Sicherheit auszuleihen. Nähere Auskunft ist zu erfaßen in der Erped. dies. Dl. Karl Todt, Redaktor; der Stabtraih, Veite-rrr Druck von E. Wieprecht tu Plauen.