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Pulsnitzer Tageblatt : 17.12.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-193112176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19311217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19311217
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-12
- Tag 1931-12-17
-
Monat
1931-12
-
Jahr
1931
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 17.12.1931
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Nr. 293. Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, den 17. Dezember 1931. Seite 2. Dann beschäftigt sich Hitler mit den politischen Bestim mungen der Notverordnung und meint, erst seitdem der Reichskanzler Brüning auf dem Notverordnungsweg den inneren Frieden gegen Gewaltmaßnahmen und Terrorakte in Schuß zu nehmen begonnen habe, sei unglücklicherweise der Terror unerträglich geworden. In Wirklichkeit seien alle Notverordnungen in der Praxis zum Gegenteil ausgeschlagen. Schließlich erklärt Adolf Hitler, die nationalsozialistische Bewegung sei mehr als jede andere davon überzeugt, daß ein Volk, um aus seiner traurigen Lage wieder herauszukommen, natürlich schwere Opfer zu bringen habe. Sie halte diese Opfer aber nur dann für fruchtbar und gerecht fertigt, wenn sie sich mit einer neuen Glaubensbildung ver bänden, die dem ganzen Volk Hoffnung und Zuversicht gebe. Es gebe aber keine Rettung, die nicht ihre innerste Kraft aus dem gläubigen Verirauen der Masse holen müßte. Zum Schluß erklärt Hitler, die Rede des Reichskanzlers habe versucht, durch die Art des Angriffes gegen die national sozialistische Bewegung deren Sieg zu verhindern. Die prak tische Auswirkung aber werde im Verein mit der Notver ordnung zur „Sanierung" unseres Lebens am Ende doch mithelfen zur wirklichen Rettung der deutschen Nation. Auch die Wirkung dieser Notverordnung werde, obwohl an ders gedacht, mithelfen, den Nationalsozia listen den Sieg zuverleihen und damit die Periode der Illusion des heutigen Systems zu beenden. Oerüiches und Sächsisches (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) Pulsnitz. Am Christ bäume der Winterhilfe wird heute abend 8 Ähr die Stadtkapelle einige Musikstücke zu Gehör bringen-. — Morgen, Freitag, abends 8 Ähr, wird der Männergesangverein einige Lieder darbietrn. Äm guten Besuch dieser Veranstaltungen seitens der Bevölkerung wird auch an dieser Stelle nochmals gebeten. Pulsnitz. Der Landwirtschaftliche Verein Pulsnitz und Ämgebung hielt am 16. Dezember 1931, nachm. 4 Ähr, im Dürgergarten zu Pulsnitz seine zweite Versamm lung in diesem Winterhalbjahr ab. Nach kurzem geschäft lichen Teil konnte der Vorsitzende, Dr. Weitzmann, Pulsnitz M. S„ mit ergreifenden Worten sechs Wirtschastsgehilfinneru die viele Jahre in Wirtschaften des hiesigen Bezirkes treu und fleißig tätig gewesen sind, zu ihrer erfolgreichen Tätig keit beglückwünschen und den Dank des Vereins durch Äeber- reichung eines Anerkennungsdiplomes und eines wertvollen Geschenkes den Prämiierten übermitteln. Im Mittelpunkt der Sitzung stand ein prächtiger Lichtbildervortrag des Landwirt- schaftsrates Dr. Paul, Direktor der Landwirtschaftlichen Schule Kamenz-Pulsnitz, über „Der Boden und seine Bearbeitung". An Hand der Bilder konnte auf die Eigenschaften des Bodens eingehend hingelenkt und die daraus sich ergebende Bearbei tung im einzelnen geschildert werden. Es klang aus dem Dortrag deutlich heraus, das; eine naturgemäße, aus der Natur sich ergebende Behandlung, wie sie unserre praktischen Landwirte vielfach schon üben, die beste und billigste Bearbei tung isft Warnend trat er den vielfachen sogenannten Neu erungen in der Bearbeitung entgegen und empfahl, sich von den eignen Äeberlegungen leiten zu lassen. An eine ange regte Aussprache schloß sich die Aufforderung des Vortragen den: Schickt trotz der Not, in der sich die Landwirtschaft be findet, schickt euere Söhne und Töchter zur landwirtschaftlichen Schule, damit diese die Kinder vorbereitet für die schweren Aufgaben, die ihnen in der Zukunft entgegen treten! Mit der Aufforderung des Gutsbesitzers Max Mager. Niedersteina, Vorsitzenden des Bezirkslandbundes Kamenz, zum Zusammen schluß in Notgemeinschaften. schloß die sehr gut besuchte Ver sammlung gegen 7,30 Ahr. Pulsnitz. Kraftpvst Pulsnitz —Ohorn Bret nig Anläßlich des am Sonntag, 20. Dezember, in Pulsnitz stattfindenden Christmarktes werden außer den fahrplan mäßigen noch folgende Fahrten ausgeführt 20,30 ab Bretnig Klinke an 20,25 20,33 Bretnig Brettmühle 20,22 20,35 Bretnig Grüne Aue 20,20 20,37 Ohorn Bäckerei Dittrich 20,18 20,38 Ohorn Waldhäuser 20,17 20,41 Ohorn C H. Schäfer 20,14 20,43 Ohorn Nathaus 20,12 20,45 Ohorn Fuchsbelle 20,10 20,50 Pulsnitz Siegesbergstraße 20,06 —,— Pulsnitz Bismarckplatz 20,05 20,51 Pulsnitz Post ' 20,04 20.52 an Pulsnitz Bahnhof ab 20,03 Pulsnitz. Die We ihnachtsf erien beginnen am 23. Dezember mittags. Die Wiederaufnahme des Anterrichts erfolgt am 7. Januar 1932 früh. — Weitere Erleichterungen im Sonntags rückfahrkartenverkehr zu Weihnachten. Die Sonntagsrückfahrkarten können bekanntlich in diesem Jahr vom 23. Dezember 1931 12 Ähr bis zum 4. Januar 1932 9 Ähr benutzt werden. Äm den Verkehr vor Lem Fest noch weiter zu erleichtern, können die Sonntagsrückfahrkarten schon am 23. Dezember während des ganzen Tages, also von 0,00 Ähr an, benutzt werden. Weiter wird die Lösung von Sonntags rückfahrkarten dadurch erleichtert, daß die Neisenden während der verlängerten Geltungsdauer Sonntagsrückfahrkarten, die bei einem anderen Bahnhof — auch eines anderen Direktions bezirkes — aufliegen, schon durch den Bahnhof, wo die Reise angetreten wird, beziehen können. Die Anschlußkarten müssen aber mindestens drei Tage vor Antritt der Neise bei der Fahrkartenausgabe bestellt werden. Äm die Unbequemlich keiten durch ailzu häufiges Lösen von Sonntagsrücksahrkartcn auf Änterwegsbahnhöfen zu verringern, werden ebenfalls mit Rücksicht auf die verlängerte Geltungsdauer der Karten — also nur mit Gültigkeit vom 23. Dezember 1931 bis 4. Ja nuar 1932 — folgende Sonntagsrückfahrkarten neu aufgelegt: Don Dresden nach Breslau: (2. Klaffe) 21,00 NM, (3. Klasse) 14,60 RM; von Dresden nach Frankfurt/Oder 15,00, 10,40 NM; von Leipzig nach Hannover 21,00, 14,40 NM, von Leip zig nach Kassel 21,60, 14,80 NM, von Plauen i. V. (oberer Bahnhof) nach Nürnberg 17,40, 12,00 AM, von Plauen i. D. (oberer Bahnhof) nach Regensburg 17,80, 12,20 NM. — Eine weitere Senkung von Kranken!as sen beitrügen. Die zufriedenstellende und günstige Finanz lage der Barmer Ersatzkasse hat deren Hauptvorstand den Beschluß fassen lassen, die Kassenbeiträge mit Wirkung vom 1. Januar 1932 weiter beachtlich herabzusetzen. Diese Deitrags- senkung ist die vierte seit dem Erlaß der Notverordnungen für die Krankenversicherung im vorigen Jahr. Insgesamt er spart die Kasse durch diese Ermäßigung ihren Mitgliedern die stattliche Summe von jährlich 10 Millionen Mark, die sie an Beiträgen weniger erhebt. Die zur Erfüllung der neuesten Notverordnung vom 8. Dezember 1931 erforderlichen Maß- Vom Volksbegehren zum Volksentscheid Das Volksbegehren ist erfolgreich gewesen . . . Eine Über raschung bedeutet diese Feststellung nicht: daß es so kommen würde, wußte man schon an dem Tage, an dem der kommu nistische Volksbegehrensantrag eingebracht wurde. Haben sich aber auch alle Erwartungen erfüllt, die von beiden Setten, von dem Gegner und den Besürwortern des Volksbegehrens, gehegt wurden? Es fällt schwer, hierauf eine zutreffende Ant wort zu geben, die Beteiligten pflegen da ja meistens zu schweigen. Man trifft vielleicht aber doch das Nichtige, wenn man sagt, daß man überall nicht sehr zufrieden sein dürfte. Die Gegner nicht, weil sie wenigstens zum Teil meinten, das ganze Volk werde sich an diesem Unternehmen „oes interessieren". Und die andere Seite hat sicherlich gehofft, mehr als 20 Prozent aller Wähler zur Einzeichnung bringen zu könne». Hatten doch die Parteien, die für das Volksbegehren warben — Kommunisten, Nationalsozialisten und Deutschna tionale — bei der letzten Reichslagswahl 1 184 000 Stimmen er halten, und rechnet man noch die Wirtschaftspartei dazu, die freilich eine ziemlich unklare Parole ausgegeben hatte, so kommt man sogar aus 1412 000 Stimmen — und das sind unge fähr doppelt so viel wie die 733 000 Stimmen, die dieses Volksbegehren zu verzeichnen hat. Es ist allerdings richtig, daß eine Parlamentswahl stets mehr Personen aus die Beine bringt als das umständliche Verfahren beim Volksbegehren. Trotzdem erscheint die letzt erreichte Zahl ziemlich niedrig; ein anderes Volksbegehren mit dem Ziele der Landtagsauflösung, das im Jahre 1922 von allen bürgerlichen Parteien betriebene, hatte mehr Stimmen erhalten, nämlich 818 778. Bedeutet das, daß die Parteien des Volksbegehrens seit dem 14. September 1930 Wähler eingebützt haben? Diese Schluß folgerung wäre bestimmt falsch. Alle seitdem abgehaltenen Wahlen zeigen, daß die Kommunisten und noch sehr viel mehr die Nationalsozialisten ununterbrochen stark zunehmen. Die Gründe müssen also anderswo liegen. Und der Hauptgrund ist auch leicht zu finden. Das Volksbegehren an sich richtete sich zwar gegen den Landtag, in erster Linie wäre aber die Ne gierung Schieck getroffen worden, und diese genießt als bürger liche und parteipolitisch neutrale Regierung anscheinend doch erhebliche Sympathien Dazu kommt, daß angesichts der großen Entscheidungen, die un Reiche und nur im Reiche fallen, die große Masse nur noch sehr wenig Interesse an der Landes politik hat. So wenig, daß ihr sogar der Gang zum Ein- zeichnungslolal als eine unverhältnismäßig große Mühe er scheint. Eine Ausnahme bildete nur Südwestsachsen, und dort sind auch die stattlichsten Zahlen erreicht worden. Chemnitz zeigt 33,6, Plauen 35,2, Annaberg 30,7, Falkenstein 35,8, Hohen stein-Ernstthal 38, Limbach 48,7, Werdau 35,7 Prozent! In Dresden aber waren es nur 15,23 und in Leipzig gar nur 8,8 Prozent! Daß die Eintragungen übrigens zum größten Teile von der nationalen Opposition und nicht von den Antrag stellern, den Kommunisten, stammten, dürste wohl allgemein als richtig angenommen werden. Käme der nun folgende Volks entscheid zum Ziele, dann wäre das Ergebnis ja auch kein kom munistischer Erfolg. Darüber, ob der Volksentscheid erfolgreich auslausen wird, bestehen >edoch geteilte Ansichten. Die Hälfte aller Wähler muß sich wenigstens beteiligen, davon wieder muß die Mehrheit Ja-Stimmen abgeben. Da aber Vie anveren Parteien Stimm enthaltung proklamieren werden, läuft diese Bestimmung prak tisch daraus hinaus, daß überhaupt oie Hälfte der Stimmberech tigten mit Ja stimmen müßte. Diese Hälste der Stimmberech tigten beträgt rund 1 790 300! Wird es gelingen, die Zahl der Einzeichnungen vom Volksbegehren um reichlich eine Million Stimmen zu steigern? Die Erfahrungen bei früheren Volks entscheiden sprechen allerdings dagegen. 1922 hat der Landtag den Volksentscheid nicht abgewartet, er hat von sich aus die Neuwahl beschlossen. Der jetzige Land tag wird das nicht tun. Leicht hinwegsetzen über das Ergebnis des Volksbegehrens sollte er sich jedoch nicht: es sind immerhin über 700 000 Wähler, die ihrer Unzufriedenheit — und zwar in einem Verfahren, das die Geheimhaltung wie bei son stigen Wahlen nicht kennt — Ausdruck gegeben haben. Der Volksentscheid wird frühestens Ende Februar 1932 stattfinden. nahmen werden zu einer nochmaligen Senkung Ler Beiträge mit Wirkung vom 1. Februar 1932 führen. — Au f re ch t e rh a l t ung der Anwartschaft in der Angestelltenversicherung. Für die Zeit vom 1. Januar 1926 an ist es zur Ausrechterhaltung der Anwart schaft erforderlich, Laß jeder Versicherte vom 2. bis 11. Ka lenderjahre seiner Versicherung jährlich mindestens 8, vom 12. Kalenderjahre an jährlich mindestens 4 Deitragsmonate nachweist. Die Anwartschaft erlischt zunächst, wenn diese Mindestzahl nicht erreicht wird. Sie lebt aber wieder auf, wenn der Versicherte die erforderlichen freiwilligen Beiträge innerhalb zweier Kalenderjahre nachentrichtet, die dem Ka lenderjahr der Fälligkeit folgen. Es können also die etwa noch erforderlichen Beiträge für das Jahr 1929 noch bis zum 31. Dezember 1931 nachentrichtet werden. Der dem Reichstage vorliegende Entwurf eines Gesetzes zum Ausbau der Ange stelltenversicherung sieht allerdings vor, daß alle Anwart schaften bis zum 31. Dezember 1929 als aufrechterhalten gelten sollen, auch wenn in einzelnen Jahren zu wenig Beiträge oder keine Beiträge entrichtet wurden. Da aber noch ungewiß ist, ob und in welcher Form dieser Entwurf Gesetz wird,, empfiehlt es sich, die zur Aufrechterhaltung der Anwartschaft erforderlichen Beiträge bis zum Schluffe des Jahres 1931 nachzuentrichten, denn nach Eintritt des Versicherungsfalles ist die Nachentrichtung freiwilliger Beiträge regelmäßig un zulässig. Die freiwilligen Beiträge werden nicht zurückgezahlt,, auch wenn sie wegen einer etwaigen späteren Gesetzes änderung nicht notwendig gewesen wären. Freiwillige Bei träge sind in der dem jeweiligen Einkommen entsprechenden Gehaltsklasse, mindestens aber in Klasse B zu entrichten. In Klasse B können 'Beiträge nur von solchen Versicherten ge leistet werden, die ohne Einkommen sind, oder deren Ein kommen im Monat den Bettag von 100 AM nicht übersteigt. — Achtung! Kriegsbeschädigte! (Ausschneiden und aufbewahren.) Orthopädische Sprechtage sinden im Jahre 1932 an folgenden Tagen statt: In Bautzen: Dersorgungs- amt. Am Königswall 3, 1. Stock, Vorm, von 10 bis 12 Ähr: Mittwochs, 13. Januar, 10. Februar, 9. März, 13. April, 11. Mai, 8. Juni, 13. Juli, 10. August, 14. September, 12. Ok tober, 9.. November, 14. Dezember. Bei allen Reisen zur orthopädischen Versorgung, für die Kostenersah beantragt wird, muß vor der Abreise ein schriftlicher Antrag des Ver sorgungsberechtigten und eine schriftliche Einladung von der Orthopädischen Drrsorgungsstelle hierzu vorliegen. — Lohnvereinbarung in Ler ost sächsischen Textilindustrie. Der Pressestelle beim Landesausfchuß sächsischer Arbeitgeberverbände zufolge find für die ostsächsische Textilindustrie die Löhne in freier Vereinbarung zwischen den Tarifparteien ab 13. Dezember 1931 um 4 v. H., und ab 1. Januar 1932 weiter um etwa 3 v. H. gesenkt worden; damit sind von diesem Zeitpunkt ab die Löhne entsprechend der letzten Notverordnung auf die Höhe vom 10. Januar 1927 zurück geführt worden. Kamenz. 50jähriges Bürgerjubiläum. Dem hochgeschätzten Ehrenbürger der Stadt Kamenz, Herrn Geo meter Hofrat Bernhard Rentsch, ist von selten des Rates und der Stadtverordneten zu seinem gestrigen 50 jährigen Dürger- jubiläum ein in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunsch schreiben übersandt, ihm für seine der Stadt Kamenz geleisteten treuen und werttollen Dienste herzlichst gedankt und zum Ausdruck gebracht worden, daß allein schon aus der Tatsache, daß die städtischen Körperschaften Herrn Hofrat Rentsch bereits im Jahre 1924 zum Ehrenbürger der Stadt Kamenz ernannt haben, hervorgehe, welche hohe Wertschätzung das verdienst volle Wirken des Jubilars gesunden hat. Mit dem Glück wunschschreiben wurde Herrn Hofrat Rentsch zugleich eine kleine Weinspende überreicht. Zittau. Weihnachtsgabe eines Konzern- betriebes! Das etwa 200 Arbeiter beschäftigende Heinrichs-Werk in Ostritz der Vereinigten Jutespinnereien und Webereien, A.-G., in Hamburg ist stillgelegt worden. Der größte Teil der entlassenen Arbeiter ist zu Weih nachten ohne Unterstützung. Witsdrufs. Tödlichverunglückt. Infolge Richt- abblendens eines ihni entgegenkommenden Autos geriet auf der Hofer Staatsstraße bei Herzogswalde der Repa- turwerkstättenbesitzer Tränkner aus Mohorn mit seinem Motorrade zu weit nach rechts und an einen Slraßeu- baum. Der Anprall war furchtbar. Tränkner wurde de: Schädel zertrümmert, er war auf der Stelle tot. Ein auj dem Sozius mitfahrenoer Schneidermeister aus Gruns wurde schwer verletzt. Leipzig. Erwerbslosen unruhen. Von kom munistischer Seite waren Erwerbslosendemonstrationen in der inneren Stadt und den Geschäftsvierteln der Vor orte geplant. Aus diesem Grunde hatte das Polizei präsidium umfangreiche Sicherungsmaßnaymen getroffen. Im Osten der Stadt wurde ein Mann festgenommen, dei eine größere Anzahl junger Burschen aufgesorderl hatte, Vie Schaufensterscheiben eines Geschäftes einzuschlagen. Die bereitgestellten Polizeikräfte verhinderten aber jede Ausschreitung. In Lindenau wurde ein Polizeibeamtei von einer größeren Anzahl junger Männer umringt und bedrängt; dabei wurden ihm Pistole und Seitengewehr entrissen. Es gelang ihm jedoch, sich wieder zu befreien. Ein sofort eingesetztes stärkeres Kommando Schupo stellte die Ordnung wieder her und nahm eine Anzahl Personen fest, darunter denjenigen, der die Pistole des Beamten im Best« batte. Im ganzen wurden 16 Personen der Staats- anwanichail zugejuhrt. Plauen. Aus dem Auto geschleudert. Nachts kam es auf der Staatsstraße von Plauen nach Svrau zu einem schweren Unglück. Der Hausdiener Langer wurde mit einem anderen Insassen aus einem Personenkraftwagen auf die Straße geschleudert. Langer erlitt einen Schädelbruch, der den sofortigen Tod zur Folge hatte. Muttermor- in Freital. Eine 70jährige von der Tochter mit dem Beil erschlagen. Bei der Polizeiwache in Roßwein stellte sich die 27jährige Arbeiterin Margarethe Schramm ans Freital freiwillig und gab an, ihre 70jährige Mutter in deren Freitaler Wohnung nach vorangegangencm Streit erschla gen zu haben. Die sofort aufgcnommenen Ermittlungen bestätigten diese grauenvolle Selbstbezichtigung, die Polizei fand die Greisin mit zertrümmertem Schädel im Bette liegend vor. Die Mörderin wurde nach Dresden gebracht. Die verw. Schramm hatte zahlreiche Beilhiebe über die rechte Kopfseite erhalten. Oberhalb des Kopfes der Leiche lag das völlig mit Blut besudelte Beil. Anzeichen eines vorhergegangenen Kampfes wurden nicht gefunden. Die Erörterungen der Mordkommission und der Kriminal abteilung Freital sind noch üicht abgeschlossen. Fronisol-aten-lock -er Mittelmächte. Das Bundesamt des Stahlhelm teilt mit: Im Zusammenhang mit der für 1932 vorgesehenen Abrüstungs konferenz hat während der letzten Monate durch die gegen seitigen Besuche der Führer eine Vertiefung der Be ziehungen zwischen den Frontsoldatenbünden der Mit telmächte stattgefunden. Auf Einladung der ungarischen Frontsoldaten an Deutschland, Oesterreich, Bulgarien und die Türkei tagten in der Zeit vom 12. bis 15. Dezember die Front soldatenvertreter der Mittelmächte erstmalig gemeinsam in Budapest. Von seiten des Stahlhelm, Bund der Front soldaten, nahmen die Abteilungschefs im Bundesamt, Oberst Ausfeld und Direktor Nord, teil. Eingehende Beratungen brachten als Ergebnis die Bil dung eines Frontsoldatenblocks der Mittelmächte zum Zwecke eines einheitlichen Vorgehens zu den sich aus den Friedens verträgen ergebenden gemeinsamen politischen und wirtschaftlichen Schicksalsfragen. Die Frontsoldaten der Mittelmächte bettachten es als eine vor nehme Pflicht, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mit teln die Arbeitslosigkeit ihrer Kameraden und Volks genossen zu lindern. Sie werden den Regierungen ent sprechende Vorlagen unterbreiten.
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