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en ab-«' Aus- n Ar« Z-seh-' ü, ihr kann!« 'an st erwei' nach-n 1 gt- ' er- ch« sie Jahre, ander« Büro» 8 bi« n. Es edlen Renten iestim- anche» n Se- einig« ! » vor- e, gili ierung rauen, Nähre« >ten. n und 'S ihre verstec davon r noch riegec- auch leprö' > nichi Ihnen vec- ttSk lää/« «Le» Pulsnitzer Tageblatt 'KLSÄ Bezirksanzeiger Montag, den 26. Oktober 1931 83. Jahrgang Nummer 250 Amtlicher Teil « Die Verhandlung, zösischen Ministerpräsi Besprechunqen Formel Empfang Grandis auf deutschem Boden miß möglichst ober! daraus für Deut sä Wochenblatt Erscheint an jedem Werktag Im Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung der Betriebes der Zeitung oder der Beförderungseinrichtuugeii, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung des Bezugspreises. — Wöchentlich 0.60 E bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.50 E; durch die Post monatlich 2.40 E freibleibend Am Sonnabendabend hatten sich zum Empfang des italienischen Außenministers Grandi in München die Ver treter der Regierung und der Behörden sowie des italieni- scheu Konsulats und der italienischen Kolonie eingefunden. Namens der bayerischen Staatsregierung begrüßte Staats minister Gürtler in Vertretung des erkrankten Minister- Präsidenten vr. Held den italienischen Außenminister und seine Gattin sowie seine Begleiter, den Generalsekretär im Außenministerium, Guariglia, den Pressechef Rocco, Lega tionssekretär Ronis, den Botschaftsrat Liceonardi von der italienischen Botschaft in Berlin und Legationsrat Thomsen vom Auswärtigen Amt. Die Vertreter der italienischen Kolonie brachen zur Begrüßung des Ministers in den faschisti- scheu Ruf „Lja, eja, a'lala" aus. Minister Grandi dankte freundlich für die Kundgebung und unterhielt sich längere Zeit auf dem Bahnsteig mit seinen Landsleuten. Er ließ sich dann die Vertreter der Presse vorstellen und begrüßte jeden einzelnen der Journalisten mit einem Händedruck. Im Königssalon fand hierauf im engsten Kreis« ein kleiner Im- biß statt, nach dem Grandi mit seinem Stab die Weiterreise nach Berlin antrat. Der Erklärung wird hinzugefügt, daß die Beibehal tung des Goldstandards in Frankreich und in den Vereinigten Staaten von größten« Einfluß auf die Wieder herstellung des wirtschaftlichen Gleichgewichts und die Rück kehr des allgemeinen Vertrauens sei. Kap. ix zweiter Teil der oben erwähnten Reichsverordnung nur mit Zustimmung der Staatsbe hörde ausgehoben werden kann. Do« Ministerium des Innern hat namens der Landesregierung den in dem Nachtrag festgesetzten Bürgersteuerzuschlag in Höhe von 300 v. H. genehmigt. Der Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung liegt bei dem Stadtrate zu Pulsnitz und der Amtshauptmannschast zur Einsichtnahme öffentlich au«. Amtshauptmannschaft Kamenz, den 24 Okt. 1931. Die Verhandlungen zwischen Hoover und dein fran- zösischen Ministerpräsidenten Laval haben nach den ersten Besprechungen Formen angenommen, daß man auf allen Sei ten, sowohl in der amerikanischen, wie auch in der französi schen Presse, sich bemüht, die ursprünglich geäußerten opti- ätschen Hoffnungen erheblich herabzumindern. Noch der ersten Unterredung hatten Laval und Hoover eine gemein same Erklärung herausgegeben, in der sie ausdrücklich beton ten, daß bindende Vereinbarungen nicht getroffen Das Ergebnis von Washington. Die gemeinsame Erklärung. Der amtliche Bericht über die Besprechungen zwischen Präsident Hoover und Laval wurde mit vielsagender Ver spätung um 23 Uhr M.E.Z. ausgegeben. Die gemeinsame Erklärung betont ausdrücklich, daß es nicht Zweck der Be sprechungen gewesen sei, Verpflichtungen einzugehen, die für beide Regierungen verbindlich seien, sondern „durch die Entwicklung von Tatsachen" jedem Land die Mög lichkeit zu geben, wirksamer auf seinem eigenen Feld zu arbeiten. Beide Parteien erkennen an, daß vor Ablauf des Hoover-Feierjahres eine Abmachung bezüglich der Regie- Bürgersteuer Di« Amtshauptmannschast hat gemäß 8 8 Abs. 1 Satz 3 Kap. ix des zweiten Teiles der »weiten Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen oom o. Juli 1981 RGBL. I 8. 292 — in Verbindung mit der Verordnung über Sicherung der Daus- Ballführung der Gemeinden und Gemetndeoerbüade vom 18 Juli 1931 — TVBL- s. 118 — jür di« Stadtg«m«inde Pulsnitz über einen Nachtrag zur Gemeindtst«uerordnung über die Erhebung b«r Bürgersteun mit Wirkung oom 1. 4. 1931 ab erlassen, der während der Geltungsdauer von Das Wichtigste Aach einer Meldung der Hamburg-Amerika-Linie befand sich bas Luftschiff „Graf Zeppelin" um 22 Ahr (MEZ.) auf 25 Grad Nord, 24,19 Grab West) etwa 100 Seemeilen süd westlich der kanarischen Inseln. Das Weiße Haus in Washington dementiert in einer amt lichen Erklärung, die von einigen Bachrichtenorganen wieder gegebenen Gerüchte, daß Präsident Hoover eine Revision der Korridorfrage vvrgeschlagen habe. Vmlspncher 18. Tel.-Adr.: Tch Postscheck-Konto Dresden 2138. Anzeigen-Grundzahlen in Sh/: Die 41 mm breite geile (Moss«'» Zetlenmessu 14) 1 ww Höhe 10 Sh/, in der Amtshauptmannschast Kamenz 8 S^; amtlich 1 mw 30 Sh/ und 24 S^st Reklame 25 Sh/. Tabellarisch«M^50"/« Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren dAMMge oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall vonP reis Nachlaß in Anrechnung. Bis '/-10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme Das Suchen nach dem Aompromitz Schleppende Verhandlungen in Washington — „Latent terrible« Borah Grandis Empfang in Berlin — Die ersten politischen Besprechungen Dom deutschen Standpunkt aus find die Erklärungen Borahs natürlich erfreulich. Aber Senator Borah ist nicht Hoover. Hoover selbst scheint, nachdem der französische Mi nisterpräsident bei seiner Ankunft in New Port für Amerika unbequeme politische Fragen aufgeworfen hat, ein Kompro- rflächlicher Natur mit Laval suchen. Ob , schland irgend«? lche Erleichterungen ent stehen können, wird das Schlußergcbnis der Washingtoner Be sprechungen erweisen. werden würden. Es scheint, daß sich eine erhebliche Meinungsverschiedenheit sowohl über die Si cherheitsfrage, wie über di« Reparationsfrage und über die S ch uI de n fr a g e herausgestellt hat. Die Stimmung der Verhandlungei« bekam aber durch die Erklärung des Senators Borah einen starken Stoß. Borahs Hinweis bei einem Empfang der französische«« Pressevertreter in Washington, daß das Ver sailler Diktat in zwei Punkten korrigiert werden müsse, und zwar in der Frage des polnischen Kor- ridors und Ob e r s ch l e s i e n s hat wie eine Bombe ge- wirkt. Der Zusatz Borahs, daß Deutschland bereits für die Wiedergutmachung des in Frankreich und Belgien angerichte ten Schadens hinreichend gc- U habe, ist auch nicht gerade schmeichelhaft für französische Ohren. Die französische Presse ist natürlich über diese Aeuße- rungen von Borah empört. Allerdings schlug der Sonder korrespondent des „Paris Midi" bereits einen anderen Ton an, indem er die Bedeutung des Zwischenfalls abzuschwächen versuchte. Von diesem Blatt wird Senator Borah als „euksnt terrible" bezeichnet, und man läßt die Möglichkeit zu, daß er es „nicht böse ge meint" habe. Angesichts der angeblich aus dem engsten Kreis Lavals stammenden Erklärung, daß der französi- scheMinisterpräsidentnichtnachAmerikage- kommen sei, um mit dem Senator Borah zu streiten, sondern um mit dem Präsidenten Hoover ernste Fragen zu besprechen, habe sich Borah höchst erstaunt gezeigt und ausdrücklich betont, daß er sich Frankreich gegenüber noch niemals so entgegenkommend verhalten habe. Vom deutschen Standpuntt aus... Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer AmtSgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalde, Ohorn, Oberstcina, Niederstema, Weißbach, Ober- und Niedcrlichtenau, FriederSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Kleindittmannsdorf GeschästSstell«: Pulsnitz, Albertstrahe Nr. 2 Druck und Verlag von E. L. Förster» Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz Grandis erste poliiische Besprechungen Berlin. Der italienische Außenminister Grandi traf Sonntag vormittag mit seinem Gefolge in der Reichshaupt stadt ein. Nach den üblichen Besuchen hatte Grandi bereit» Sonntag eine politische Unterredung mit dem Reichskanzler vr. Brüning. Die politischen Verhandlungen begannen Montag mittag und werden in einer größeren Besprechung kn der Reichskanzlei am Montagnachmittag fortgesetzt. Man er wartet als Ergebnis der politischen Besprechungen eine ge - mcinsame deutsch-italienische offizielle Mit teilung, deren Wortlaut für die Entwicklung der deutsch- italienischen Beziehungen und für die gesamten diplomatb« schen Verhandlungen dieser Tage, einschließlich der Bs- sprechungen in Washington, von großer Bedeutung sein kann, Die Begrüßung in der Reichshauptstadi. Zu dem Empfang des italienischen Außenministers hatten sich auf dem Bahnsteig der Reichskanzler, der Staatssekretär des Auswärtigen Amts v. Bülow, der deutsche Botschafter in Rom v. Schubert mit Gattin, und eine große Anzahl von Mitgliedern des Auswärtigen Amts eingefunden, ferner der italienische Botschafter Orfini-Baroni mit dem gesamten Personal der Italienischen Botschaft, der Vorsitzende ds» italienischen Kolonie. Vor dem Hotel Esplanade, das die italienische Flagg« zeigt, versammelten sich Mitglieder der italienischen Kolonie, die ein Hoch auf Grandi ausbrachten. Grandi zeigte sich am Fenster. Um 11 Uhr vormittags begab sich Grandi zur Reichskanzlei, um dem Reichskanzler den offiziellen Antrittsbesuch zu machen. In einer dreiviertelstündigen Unterredung be spräche«« der Reichskanzler und der italienische Außenminister die allgemeine politische Lage einschließlich der Ab rü st u n g s fra g e, die Auswirkung der englischen Pfundkrise und die augenblickliche diplomatische Situation, wie sie sich durch die Verhandlungen in Washington entwickelt hat. Es handelt sich zunächst nur um eine gegenseitige allgemeine Unterrichtung. Um 12.30 Uhr erfolgte der Gegenbesuch des Reichskanzlers und des Staatssekretärs des Auswärtigen beim italienischen Bot schafter. Der Staatssesretär v. Bülow hatte dann den italienischen Außenminister und seine Gemahlin zu einem Frühstück im Hotel Adlon geladen, an dem zahlreiche offizielle Persönlichkeiten teilnahmcn. Nach dem Frühstück stellte sich der italienische Außenminister im Hotel Adlon für mehrere Lonfilmaufnahmen zur Verfügung. Nachmittags empfing Grandi in der italienischen Bot schaft die italienische Kolonie. Uin 149 Uhr abends begann beim Reichskanzler ein offizielles Essen, bei dem der Reichs kanzler und der italienische Außenminister Reden wechselten, die in einem sehr freundlichen Ton den Zweck des Berliner Besuches behandelten. Die eigentlichen politischen Verhandlungen fanden erst Montag mittag und Montag nachmittag statt. Der italienische Außenminister empfing am Montagvormittag offiziell die Presse und machte iin Anschluß daran dem Reichspräsidenten um 11 Uhr einen Besuch. Um 12 Uhr fuhren der Reichskanzler, der Staatssekretär der Reichs- kanzlei, einige Beamte des Auswärtigen Amtes, der italieni sche Außenminister und seine Begleitung nach Potsdam und Sanssouci. Nach der Rückkehr beginnen um 5 Uhr nach- mittags in der Reichskanzlei die offiziellen großen politischen Besprechungen, an denen eine Anzahl Referenten der Reichs- regierung und die Begleitung des italienischen Außen ministers teilnehmen. In diesen Besprechungen werden auch deutsch-italienische Wirtschaftsfragen sowie die gesamten schwebenden politischen Fragen behandelt. Auf italienischer Seite liegt die Absicht vor, sehr mutig und sehr eingehend die gesamte weltpolitische und weltwirtschaftliche Lage und die besondere Stellung Deutsch lands, einschließlich der besonderen politischen Sorgen Deutschlands, zu erörtern und daraus auch gerade im Zeichen der Entwicklung, die die Washingtoner Verhand- lungen genommen haben, Folgerungen zu ziehen. Die Tatsache, daß in Washington nach allen vor liegenden Erklärungen nur mit wirtschaftlichen Er gebnissen gerechnet wird, bedeutet natürlich, daß für die Berliner deutsch-italienischen Besprechungen wesentlich größere Schwierigkeiten vorliegen, als man noch vor einigen Tagen annehmen konnte. rungsschulden vielleicht notwendig sein könne, doch mach ten beide Regierungen alle Vorbehalte hinsichtlich der Be dingungen für solche neue«« Abmachungen. Was die A b r ü st u tt g s f r a g c angehe, sei es die gemeinsame Absicht beider Nationen, daß die kommende Abrüstungskonferenz nicht verfehlen werde, die sich bie tende große Möglichkeit auszunutzen, daß sie ihre wahre Mission erfülle, die darin bestehe, daß sie die Grundlage für eine«« dauernden Frieden gebe.