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Nr. 169. Pulsnitzer Tageblatt. — Donnerstag, den 22. Juli 1931. Die Londoner Konferenz. Der Bericht des Finanzminister- Ausschusses. über die Verhandlunaen der Finanzminister am Mitt- ivoch wurde folgende am -iche Verlautbarung ausgegeben: „Der Finanzminist r-Ausschuß hielt am Mittwoch lachmittag eine Sitzung ab und erzielte ein Übereinkom- nen über den Wortlaut des Berichtes, der der Vollkonfe- renz am Donnerstag vormittag vorgelegt werden soll." * Das Ergebnis der Konferenz der Finanzminister be lebt, soweit sich die Lage am Mittwoch abend übersehen ließ, darin, daß in der Frage des Stillhallekonsortiums gewisse Fortschritte gemacht worden sind, die zu Empfeh- ungen der Regierungen an ihre Banken führen dürften. Diese Empfehlungen würden dann von dem neuzuernen- renden Bankierausschuß der Zentralbanken in die Praxis rmzusetzen sein. * Die deutsche Abordnung traf mit den Herren der ita lienischen Abordnung in der deutschen Botschaft zusam men, wo den Italienern zu Ehren ein Essen gegeben vurde. Washington einverstanden. Unterstaatssekretär Castle erklärte, daß Washington nit dem Programm, das die Finanzminister der auf der londoner Konferenz vertretenen Staaten ausgearbeitet »aben, einverstanden sei. Amerikanische Bankiers hinter dem neuen Hoovervorschlag Washinlon, 22. Juli. Ja den höchsten Regierungs kreisen verlautet, daß die Neuyorker Großbankiers mit der Verlängerung der kurzfristigen Kredite an Deutschland einver standen sind, falls die Geldgeber der anderen Länder eine gleiche Aktion unternehmen. Die Bankiers der Vereinigten Staaten stellen sich damit hinter den am Dienstag gemach ten neuen Vorschlag des Präsidenten Hoover. Wochenendkonferenz in Hubertusstock? Unter Hin z,u ziehung des St a a t ssekretärs Stimson. Man rechnet damit, daß gleich nach dem Abschluß der Londoner Verhandlungen die deutsche Delegation nach Berlin zurücksährt und daß der englische Außenminister Hender» s o n sowie der amerikanische Staatssekretär Stimson zur Fortsetzung der politischen Besprechungen direkt mit nach Berlin fahren. Der englische Ministerpräsident wird wahr- scheinlich im Flugzeug nachkommen, so daß das verschobene Wochenende in Hubertusstock am Sonnabend und Sonntag nachgeholt wird, aber unter Hinzuziehung des amerikanischen Staatssekretärs Stimson. Nach Zw Hoover-Lahr Revision der Reparationen! Erklärungen des deutschnationalen Parteiführers. Der Vorsitzende der Deutschnationalen Volkspartei, Or. Hugenberg, hat dem bedeutenden amerikanischen Korrespondenzbüro Associated Preß eine Erklärung über die Lage in Deutschland gegeben, in der es u. a. heißt: Die Krise in Deutschland sei die unvermeidliche Folge der jahre langen Reparationszahlungen. Die Reparationszahlungen seien auch die Hauptursache für die Weltwirtschaftskrise. Er schreibt dann: „Ich wies schon vor zwei Jahren in meinem warnenden Brief an prominente Amerikaner auf diese Zu sammenhänge hin. Wir begrüßen den entschlossenen Schritt Hoovers, weil er die Rcvarationsfrage anfaßt. Wir bedauern es, daß, während England und Italien sich vorbehaltlos diesem Schritt angeschlossen haben, Frankreich aus macht politischen Gründen glaubt, sich wirtschaftlichen Erkenntnissen verschließen und an der Fiktion des Poung-Planes fest halten zu müssen. Am Ende des Hoover-Jahres muß die Revision der Reparationszahlun gen stehen." vr. Hugenberg fährt dann fort: Die Lösung der Welt krise ist ohne Lösung der Abrüstungsfrage nicht zu erreichen. Das abgerüstcte Deutschland müßte er warten, daß auch die anderen Staaten, wie es im Versailler Vertrag vorgesehen ist, ihre Rüstungen auf das Maß der deutschen Abrüstung herabsetzen. Die Rechte werde in kurzem berufen sein, die Regierung in Deutschland zu übernehmen. Sie erkenne die privatwirtschaftlichen Verpflichtungen an, die dem Auslande gegenüber eingegangen seien. Sie lehne es aber ab, die Notlage des deutschen Volkes durch die weiteren Auswirkungen des Versailler Vertrages noch ver größern zu lassen. Es gebe nur ein Entweder — Oder, entweder eine starke, von gesunden nationalen Kräften des Volkes getragene Regierung oder Bolschewismus. Der Bolschewismus aber sei eine Pest, die an den Grenzen Deutschlands nicht haltmachen werde. Ein Aufsehen erregender Bericht des amerik. Handelsdepartements Die deutsche Auslandsverschuldung Folge der Reparationszahlungen Das Handelsdepartement veröffentlicht interessantes statistisches Material über die Wirtschaftslage Deutschlands. Darin wird nachgcwiefen, daß Deutschland in den letzten 7 Jahren eine passive Handelsbilanz von 1*/z Milliarden Dollar (6,8 Milliarden Marks hatte und trotzdem gleichzeitig rund 2,45 MilliardenDollar <10,3 Milliarden Marks an Reparationen bezahlen mußte. Diesen riesigen Verpflichtungen konnte Deutschland nur nachkommen, indem es auf dem internationalen Geldmarkt Anleihen in Höhe von 3,835 Milliarden Dollar <16,1 Milliarden Marks in dieser Zeit aufnahm. Der Bericht hebt hervor, daß die Gcsamthöhe der geliehenen Gelder nur um ein weniges geringer war als die von Deutschland zur Abdeckung der Reparationszahlungen f und zum Ausgleich der passiven Handelsbilanz benötigten Beträge. Weiter sei Deutschland stark belastet worden durch die Zinszahlungen für Auslandskapital. Allein im Jahre 1930 hätten die Zinsen rund 200 Millionen Dollar be tragen. Das Handelsdepartement führt die gegenwärtige deutsche Krise auf die Unmöglichkeit zurück, neues Kapital nach Deutschland hereinzubekommen. Deutschland habe seit Beginn der Weltdepression ebenso wie auch die übrige Welt unter der Verknappung des ausländischen Leihkapitals gelitten. Oertliches und Sachfisches (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) — Aus den sächsische» Gesetzblättern. Das Justizministerialblatt für den Freistaat Sachsen Nr. 10. vom 17. Juli enthält eine Verordnung über die Pflichten der Gerichtsvollzieher zur Sicherung des Aufkommens aus Reichs steuern, dem Branntweinmonopol nnd dem Sächsischen Stempelsteuergesetz, ferner eine Verordnung über das Zu stellungsbuch des Gerichtsvollziehers, Aenderungen der Ge schäftsordnung. — Kein e Heimarbeiterzählung in diesem Jahr. Ebenso wie die Arbeitnehmerzählung, die sonst regel mäßig am I. August vorgenommen wird, fällt in diesem Jahr aus Ersparnisgründen auch die Heimarbeiterzählung auf Anordnung des Arbeits- und Wohlfahrtsministerium aus. — Fleisch nur noch in Fleischereien? Die Chemnitzer Gewerbekammer befaßte sich in ihrer letzten Sitzung mit der Anregung einer anderen sächsischen Gewerbekammer, den Verkehr mit frischem Fleisch und Wurstwaren nur noch den Fleischereien und Fleischwarenhandlungen vorzubehalten. In der eingehenden Aussprache bezeichnete man diese For derung als zu weitgehend, verlangte aber, daß dort, wo Schlachtungen vorgenommen werden und der Verkauf von frischem Fleisch und Wurstwaren gewerblich erfolge, die hygie- -nischen Vorschriften, denen das Fleischerhandwerk unterworfen ist, ebenfalls angewendet werden müßten. Das ist bisher zum großen Teil nicht der Fall. Wichtig für Heeres-Rentenempfänger. Aus Grund der Verordnung des Reichspräsidenten über die Auszahlung von Dienstbezügen vom 18. Juli 1931 wird in der Durch führungsverordnung vom selben Tage unter ß 1 Abs. 1 Ziffer c ausgeführt, daß die Versorgüngsbezüge der Hin terbliebenen von Reichsbeamten und Soldaten der alten und neuen Wehrmacht mit unter die Bestimmungen fallen, wonach die Hälfte der Bezüge am bisherigen Auszah lungstage, Ser Rest zehn Tage später ausgezahlt wird. Wie der Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteil nehmer und Kriegerhinterbliebenen hierzu mitteilt, fallen unter diese Bestimmungen nicht die Renten nach dem Neichsversorgungsgesetz und nach dem Kricgspersonen- schädengesetz, desgleichen nicht die Altrentner. Diese Ren ten werden im vollen Umfange am Ende des Monats zur Auszahlung gebracht. Auch Jugoslawien schützt die deutschen Touristen. Das jugoslawische Verkehrsministerium hat, wie das Mittel europa-Institut, Dresden, erfährt, Anweisung gegeben, allen deutschen Reisenden in Jugoslawien, die nur deutsche Geldscheine haben, in jeder Hinsicht Schutz und Unter stützung zu gewähren. Der jugoslawische Verband zur För derung des Fremdenverkehrs hat bei der Negierung ent sprechende Vorstellungen erhoben, worauf diese Veran lassung nahm, den jugoslawischen Hotelierverband anzu weisen, den deutschen Touristen für ihre Markbeträge Kredite einzuräumen. Die Regierung übernimmt das Ri siko für etwa eintretende Verluste bei Markumwechslung Handwcrksmeistcrprüsungcn. Die wirtschaftlich schwierigen Zeiten habön es erfreulicherweise nicht ver mocht, die Zahl der Anmeldungen zu den .Handwerks meisterprüfungen in einem auffälligen Ausmaße herab- zudrücken. Nach wie vor ist die Beteiligung an den Meisterprüfungen befriedigend. Neben dem Beweise des Wertes, der dem Recht zur Führung des Handwerks- meistertitels und der Befugnis zum Anleiten von Lehr lingen zukommt, ist dies auch allgemein ein Zeichen des Strebens im Handwerk. Auch Handwerkern, die sich im Gehilfenstellung befinden, ist die Ablegung der Prüfung im Interesse ihres Fortkommens anzuraten. Die nächsten Prüfungen finden im Herbst 1931 statt. Gesuche um Zu lassung zur Meisterprüfung sind umgehend an die Ge- werbekammern einzusenden. Im Zulassungsgesuche ist an zugeben, ob sich der Gesuchsteller schon einmal zur Meister prüfung angemeldet hat und ob er einer Innung an- gehört und welcher. Beizufügen sind ein selbstverfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf, Zeugnisse über die Gesellenzeit, Lehr- und Gesellenprüfungszeugnis, Wohnungsmeldeschein, Vorschläge für das Meisterstück, Prüfungsgebühr. Königsbrück. Unfall. Auf der Hoyerswerdaer Straße fuhr gestern mittag ein Reich wehrangehöriger mit seinem Fahrrade hinter einem Kraftwagen her den Kunaths- berg hinab. Plötzlich stoppte der Wagen, der Radfahrer konnte sein Rad nicht mehr zum Stehen bringen und stürzte mit voller Wucht gegen den Wagen. Er erlitt schwere Verletzun gen, die seine sofortige Überführung ins Krankenhaus not wendig machten. Dresden. 1000 Mark Belohnung! Frauen mord bei Eberswalde! Am 13. August 1930 wurde in der Barnimer Heide bei Eberswalde ein menschliches Skelett gefunden. Erst nach geraumer Zeit konnte festgestellt werden, daß es sich hierbei um die Leiche der 39 Jahre alten Hausangestellten Frieda Thomas aus Pieschen, zuletzt in Berlin, Regentenstraße 24, wohnhaft gewesen, handelte. Sie war in halbsitzender Stellung aufgehängt. Die Thomas ist augenscheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Als Täter kommt ein angeblicher Anton Gerritzen in Frage, der auf Grund einer Heiratsannonce mit der Thomas in Ver bindung getreten war. Gerritzen, der sich als Postinspektor ausgab, wird beschrieben: Etwa 39 Jahre alt, 1,75 Meter groß, sehr kräftige, etwas gebeugte Gestalt, blondes Haar, Seite 2. bartlos, unter den Augen sogenannte Tränensäcke, lückenhafte und ungepflegte Zähne, dicke Unterlippe und Nase, unreiner narbenhaster Teint. Gerritzen trug stets Weiße Strümpfe. Es ist von Wichtigkeit, ob Gerritzen auch noch mit anderen weiblichen Personen auf dem Wege oes Inserates oder auf andere Weise in Verbindung gestanden hat. Sachdienliche Mitteilun gen, deren vertrauliche Behandlung zugesichert wird, erbittet die Kriminalpolizei. Für die Aufklärung des Falles hat der Regierungspräsident in Potsdam eine Belohnung von 1000'Mark ausgesetzt. Dresden. Hermann-Jlgeu-Stiftung. Aus den Erträgnissen der durch die hochherzige Verfügung des Geheimen Hofraies Ilgen geschaffenen Stiftung konnte das Ministerium des Innern am 75. Geburtstage des Stifters zehn würdigen und bedürftigen bildenden Künst lern einen Betrag von Ze 1000 Mark bewilligen. Die Spende wird gerade in der Zeit der jetzigen allgemeinen Bedrängnis besonders wohltuend und dankbar empfunden werden. Dresden. Festnahme eines Schwindlers. Von der Kriminalpolizei wurde der Kaufmann Wiechers aus Hannover am hiesigen Hauplbahnhofc fcstgenommen. Er wurde von verschiedenen auswärtigen Behörden wegen Hppotheken- und Gründungsschwindels gesucht. Als an geblicher Bergwerksdirektor und alleiniger Inhaber von vermutlich wertlosen Kuren zweier Gewerkschaften, über vorteilte er mit Hilfe von Agenten Grundstückseigentümer, die Darlehen gegen Einräumung von Grundpfändrechten aufnehmen zollten. Bautzen. Schwerer Motorrad Unfall. Auf der Löbauer Straße kam ein auswärtiger Motorradfahrer beim überholen infolge zn hohen Tempos ins Schleudern und prallte gegen einen Baum. Der Fahrer sowohl wie auch der Sozius erlitten schwere Verletzungen, die ihre Überführung ins Krankenhaus notwendig machten. Langburkersdorf. Das Ende der Ausbeu tung. Die tschechoslowakischen Grenzgasthäuser, welche hauptsächlich auf den Verehr reichsdeutscher Touristen und Ausflügler angewiesen sind, sind nach den Aufregungen der vergangenen Woche recht schnell wieder zur Vernunft gekommen. Während in dieser kritischen Zeit den reichs deutschen Gästen auf dem nahen „Raupenberge" für ein Glas Bier anstatt wie bisher 25 oder 30 Pfennige eine Reichsmark (!) abverlangt wurde, hat man die alten Preise jetzt wieder eingesührt. Die deutschen Ausflügler sollten sich solche „gastliche Stätten" gut merken. Borna. Jugendlicher Dieb. Hier wurde ein Schlosserlehrling festgenomnien, dem ein in Altstadt- Borna verübter Einbruch nachgewiesen wurde. Die. dabei erbeuteten 300 Mark hat er vor allem in Leipzig restlos verjubelt. Er hatte es so eilig, das Großstadtlebcn zu ge nießen, daß er zur Fahrt in dieselbe ein Auto mietete. Burgstädt. R a u b v e r s u ch. In einem hiesigen Weiß warengeschäft kaufte um die Ladenschlußzeit ein junger Mann verschiedene Waren, und während die Inhaberin mit dem Zusammenrechnen beschäftigt war, zog der Kunde plötzlich einen Revolver und forderte Herausgabe der Ladenkasse. Durch die Hilferufe der Frau ließ er sich je doch einschüchtern und entfloh auf seinem Rade, wobei er sogar vergaß, die „gekauften" Waren mitzunchmen. Bad Lausick. Noch immer ohne Wohl fahr rs h a u s h a l t. In der letzten Stadtverordneten- sitzung wurde die Anweisung des Bezirksausschusses, den mit 80146 Mark Fehlbetrag abschließenden Wohl fahrtshaushalt nun zu genehmigen, erneut mit 10:5 Stim men abgelehnt. Die KPD. erklärte, sie. lehne ab, weil die Fürsorgesätze zu niedrig seien. Karlsbad. Die Rückwirkungen der deut schen Wirtschaftskrise werden von der sudetendeut schen Industrie empfindlich gespürt. Bestimmte Nachrichten liegen aus der Keramikmdustrie, die vorwiegend aus das reichs deutsche Absatzgebiet angewiesen ist. Das Geschäft nach Deutschland stockt seit 10 Tagen vollständig. Die Kaolin- Werke Akeros in Poschetzau mußten deshalb das Werk gänz lich stillegen und die Belegschaft, rund 100 Personen, ent lassen. Die Porzellanfabrrk Richter, Fenkl und Hahn in Chodau hat ebenfalls gegen 100 Arbeiter entlassen und ar beitet zur Zeil mit einer Belegschaft von 220 Leuten, während der Stand der Beschäftigten in normalen Zeiten 700—800 beträgt. Die Kaolinindustrie, die jetzt mit einer Produk tionseinschränkung von 40 Prozent arbeitet, muß demnächst die Erzeugung um weitere 10 bis 20 Prozent abbauen, die Porzellanindustrie, derzeit mit 50 Prozent Kapazität beschäf tigt, ebenfalls. Von den Kurorten Deutjchböhmens dürfte Teplitz-Schönau am meisten betroffen sein. Fahrpreisermäßigung für Schullandheime. Die örtlichen Reichsbahnstellen entscheiden. Bezüglich der Frage der Gewährung der 75prozen- tigen Fahrpreisermäßigung für Kinder, die in Schulland heime reisen, sind folgende endgültige Richtlinien fest gesetzt worden: Die Fahrpreisermäßigung setzt voraus 1. Hilfsbedürftigkeit gemäß den Richtlinien, die zwischen der Reichszentrale Landaufenthalt für Stadtkinder und der Reichsbahngesellschaft vereinbart sind; 2. Auswahl und Beibringung eines ärztlichen Gutachtens über die Erho lungsbedürftigkeit nach den örtlichen Richtlinien für die planmäßige Kinderentsendung in Erholungs- und Heil fürsorge; 3. Unterbringung für mindestens vier Wochen in einem Heim, dessen Einrichtung, Betrieb und Tages einteilung den Gesichtspunkten der Erholungsfürsorge ent spricht und unter ständiger ärztlicher Aufsicht steht. Wäh rend nach den bisher gültigen Richtlinien die örtlichen Entsendungsstellen generell angewiesen waren, Ausnah men in besonderen Fällen zu gestatten, liegt die Entschei dung über die Gewährung der Fahrpreisermäßigung jetzt ausschließlich bei den örtlichen Stellen, die nach eigener Entscheidung die Fahrpreisermäßigung gewähren oder versagen können.