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Vir Levoegung <ler Utome. Das Mikroskop in seiner verfeinerten Form zeigt uns, daß in der „Welt des Kleinsten" eine unaufhörliche Bewegung herrscht. Diese Bewegung müssen wir als eine Art von Leben ansprschsn. Aus diesem Grunde sucht der moderne Physiker auch alle Erscheinungen in der Natur, die sich uns zeigen, durch Be wegung zu erklären. Diese Bewegung bezieht sich auf die Moleküle und Atome. Ganz sicher ist es, daß die Moleküle durch eine geheimnisvolle Kraft zu- sammengehalten werden, denn sonst wäre es unmöglich, daß ein harter Stein, z. B. ein Saphir von der Größe einer Erbse, der sich doch aus Millionen von Molekülen aufbaut, als kompaktes Ganzes bestehen könnte. Nun liegen aber die einzelnen Moleküle in einem festen Gegenstand nicht dicht beieinander, sondern eine zweite unsichtbare Kraft, die abstoßende, hält immer ein MoleÜii vom anderen getrennt. Wir sehen also hier die gleichen Gesetze walten, die die Planeten um die Sonnenkörper herum bewegen in genau bestimmten Bahnen. Man bat neuerdings sämtliche Wärme erscheinungen durch die Bewegung der Moleküle zu erklären versucht. Nach dieser Erklärung umgibt uns in der Natur ein unaufhörliches Bombardement von Molekülen. Molekül stößr sich un unterbrochen an Molekül, prallt, wie ein Gummiball, wieder zurück und so wird das erzeugt, was wir Wärme nennen. Schicken wir in diesen tollen Tanz der Moleküle einen elektrischen Strom, dann wird die Wärmeerzeugung noch be schleunigt. Wir sehen, wie ein mit elektrischem ström beschickter Gegen stand aus Metall erst glühend wird, dann schmilzt und endlich unter inten siver Lichterscheinung verbrennt. Die Lichterscheinungen aber sind nichts anderes als Atherwellen, mit denen der moderne Naturforscher die Erscheinungen der Wärme, des Schalles, der Chemie und der Mechanik bis in ihre geheimsten Tiefen verfolgt. LckerbLu untre ärm Wirrer. Die Bewohner einiger Küstenstriche der japanischen Inseln betreiben in der Strandzone des Meeres Ackerbau unter Wasser. Die Leute nutzen dort die Meerespflanzen, insbesondere den See tang aus und bauen sogar Meeres- pflanzen an. Das Verfahren des An baues besteht nur darin, die Pflanzen durch Taucher in regelmäßigen Linien einzusetzen und dann zu bestimmten Zeiten den Samen von ihnen zu ent nehmen, der dann im nächsten Jahre zur Aussaat verwandt wird. Die größte Rolle spielt unter diesen Meerespflanzen der rote Meerlattich, der in manchen Gegenden der japanischen Küsten ein Volksnabrungsmittel bildet und jetzt auch schon nach den Vereinigten Staaten ausgeführt wird. Die 10 bis 16 Zenti meter großen, lebhaft grünen wolligen Lattichpflanzen der ulvs Iselue« werden auch in England als Salat gegessen; auf Färöer werden die Stiele der bis 6 Meter langen Alaria-BIätter als Ge müse zubereitet, und in Norwegen macht man aus den Blättern des Zuckerriemen tangs einen süßschmeckenden Sirup. Der Sammler. 6lv sugkterdencics Kepelt. Der Zoologe von Fach und der Tier sammler beklagen es gemeinsam sehr lebhaft, wenn infolge unablässiger Ver folgung und auch in Konsequenz ge änderter Lebensverhältnisie, wie sie die fortschreitende Kultur und der moderne Bodenbau mit sich bringen, nach und nach verschiedenste Tierarten aus der Reihe der Lebewesen verschwinden. Solch eine dem Untergange zueilende Tierart ist die llchaters (Spllsnockon punctatuw), als Brückenechse bester be kannt, ein Reptil, das heute nur mehr auf einigen kleineren Inseln im Norden Neu-Seelands lebt, und dessen Aus sterben um so mehr bedauert werden muß, als wir es da mit einer in der heutigen Tierivelt ohne alle Verwandte ganz vereinsamt dastehenden Tierart zu tun haben, mit dem letzten lebenden Vertreter einer Reptiliengruppe, deren übrige Vertreter schon vor vielen, vielen Jahrtausenden ausgestorben sind. Man muß bis in die Triasperwde der Erd- geschichte zurückgehen, um auf die nächsten Verwandten dieser Echse zu stoßen. Die neuseeländische Regierung trachtet begreiflicherweise, das Aussterben dieses seltenen Reptils und anderer ur sprünglicher Tiere des Landes möglichst hintanzuhalten und verbietet die Aus fuhr strengstens. Trotzdem taucht ab und zu eine lebende Brückenechse bei Tiersammlern und -Händlern auf. Das große Auge, der an die Leguane er innernde Rückenkamm und, von mancher lei anderen anatomischen Merkmalen ab gesehen, das in der Scheitelgegend an der Zirbel vorhandene Parietalauge sind u. a. charakteristische Merkmale dieser Echse. Von schlagfertigen Kindern. Im Anschauungsunterricht erklärte ein Kleiner: „Stecknadeln haben schon oft Leuten das Leben gerettet, wenn man keine verschluckt hat!" Ein aufgeweckter Junge war im Rechnen allen über. „Wenn", fragte der Lehrer, „drei Gläser Bier auf dem Tische stehen, und dein Vater tunkt eins davon, wieviel bleiben da noch übrig?" — „Keins!" antwortete der Junge. — „Na, !bör' mal, Junge, du kennst aber deine Arithmetik schlecht!" — „Ja", meinte der Junge, „und Sie kennen meinen Vater schlecht!" „Wer sind unsere gefiederten Freunde?" fragte der Lehrer. Ein kleines Mädchen sagte: „Die Engel!" und ein Junge ebenso schnell: „Indianer!" Ein kleiner amerikanischer Junge wird gefragt, wer der erste Mensch gewesen sei. Er antwortet: „George Washington." Das war zu erwarten gewesen. Der Lehrer ruft ihm darauf den Namen Adam ins Gedächtnis. „Ja so!" meint dec Knirvs überlegen: „Wenn Sie Aus länder mitrechnen wollen!" Im Vertrauen. lVäuslickcr 8onnenscl>ein. Eine trübe, frostige Stimmung liegt über dem ganzen Hause, die Kinder sitzen still und verschüchtert in den Ecken, freudlos und geduldig sich einem Sviel widmend, bei dem sie es sonst kaum fünf Minuten aushalten, die Dienst boten arbeiten mechanisch, fast ohne Geräusch, denn: die Frau des Hauses leidet an Kopfschmerzen. Mittags bei Tisch wird kaum ein Wort gesprochen, der Gatte, müde und hungrig heim- kebrend, erhielt kaum einen Dank für seinen Grub. Nun sitzt er mißmutig bei Tisch, ißt sich nicht richtig satt und zieht sich vorzeitig zurück. Madame aber kommt bis zu seinem Fortgehen nicht wieder zum Vorschein, denn sie ist „leidend" oder vielmehr, um der Wahr heit die Ehre zu geben: sie schmollt, sie trotzt, weil sie nicht das letzte Wort haben durfte. Natürlich darf sie nicht nachgeben, das würde ihrer Frauen würde schaden, und so empfängt sie ihn denn am Abend mit dem gleichen ver schlossenen Gesicht wie am Mittag. Er kann unmöglich nachgeben, da er im größten Recht war. So leben zwei Menschen tagelang in Groll und Trotz nebeneinander, verbittern sich gegen seitig die Stimmung, nur — weil die Frau des Hauses nicht zur rechten Zeit einzulenken verstand. Auch in anderen Ehen türmen sich dann und wann dunkle trübe Wolken auf, welche die Sonne am Ehehimmel zu verdecken drohen, aber eine kluge Frau läßt es gar nicht erst dazu kommen, und wenn es trotzdem geschah, dann sucht sie schnell die finsteren Wolken wieder zu ver treiben, damit ihr Haus wieder von Hellem Sonnenschein durchleuchtet und durchwärmt werde. Bringt ihr Mann aus seinem Beruf eine gereizte Stimmung oder gar üble Laune mit nach Hause, so sucht sie ihn durch harmloses, heiteres Geplauder von seinem Arger abzulenken. Sic weiß, daß nur ihrem und der Kinder Wohl sein Schaffen und Streben gilt, daß er manche Schikane seiner Vorgesetzten in Kauf nehmen muß, vor denen sie in ihrer Häuslichkeit bewahrt bleibt. Deshalb wacht sie sorgsam darüber, daß der Sonnenschein im Hause durch nichts verdunkelt wird. Bus fernen Zonen. Di« 3r«inkokle in «ten HrspenUinärrn. Die Erkenntnis, daß der ökonomische Erfolg der neuesten Zeit vor allem auf dem Vorkommen größerer Schichten von guter Kohle beruht, hat es veranlaßt, daß die Erde schan fast überall nach solchen Lagerstätten abgesucht worden ist, so daß wir jetzt mit ziemlicher Sicher heit wissen, wo solche zu finden sind. Ihre Lage ist danach etwa folgende: Mit annähernder Sicherheit kann man behaupten, daß sich in den Tropenländern keine Kohlenablagerungen von gröberem Umfange vorfinden. Damit muß schon nahezu dir Hälfte des bewohnbaren Landes außer Rechnung bleiben. Jenseit der Äquatorialgrenze nach Süden hin finden sich die einzigen bedeutenderen Kohlenfelder, die sich als Grundlage einer einheimischen Industrie benutzen lieben, in Südafrika und in Australien. Die derartigen Hilfsquellen dieser Länder sind, wenn auch an sich keineswegs un- bedeutend, doch weit geringer als die der nördlicheren Gebiete; alle zusammen erreichen wahrscheinlich noch nicht den Wert eines einzigen von den, zu einem halben Dutzend vorhandenen Kohlen gebieten Nordamerikas, Europas und Asiens, und es ist kaum zu viel gesagt, wenn man behauptet, dah der wertvollste Vorrat an Steinkohle tatsächlich auf die nördlicheren Teile dieser groben Land massen zuiammengedrängt ist. Was die voraussichtliche Zeit betrifft, für die der vorhandene Kohlenvorrat auszureichen verspricht, kann man wohl sagen, daß diese, wenn das jetzige Anwachsen des Bedarfs in gleicher Wolle fortdauert, nicht mehr auf viele Jahrhunderte zu schätzen ist. Die Lagerstätten Groß britanniens z. B„ die die besten Stein kohlensorten enthalten, sind schon so weit ausgebeutet, daß bald di, stark erhöhten Unkosten des Grubenbetriebs in immer gröberer Tiefe zu einer sehr starken Einschränkung des Verbrauchs von Steinkohlen zu führen drohen.