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WMis-LmMr WM Amtsblatt Anzeiger »we ÄW M« »mem M O m «Om m MmMe SM Hl Freitag, 7. November 1913 Freibank: Gekochtes Rindfirisch Pfd. 33 Pfg. Ler neue ZayemlöW nach dein Recht der Erstgeburt aus der agnatisch- Es trifft sich gut und in welcher er sagte: werden wir in Gegenwart der Staatsmini-.Wir als kostbarstes Kleinod von unseren Vor- Eid Treue begegnet sich König Ludwig deutschen Bundesfürsten. Sie heißen ihn daher freudig in ihren Rechen willkommen. Und wie Unser der ter, Königlichen Namen ausfertigen, und halten Uns In dieser mit allen Geschäftsstelle schulstraße Nr. 31 Brief- und Telegramm-Adresse: Amtsblatt Hoheustein-Ernsttbal. Fernsprecher Nr. 11. Innern. Knötzinger." Der Präsident teilte dann mit, daß eine Vor ¬ vollen Gesinnung versichern. Das bayrische Volk hat von jeher seinem Königshause, das mit ihm durch ein geheilig- tes Treueverhältnis verbunden ist, hingebende Anhänglichkeit bewiesen. Wir erblicken darin eine sichere Gewähr, daß die Liebe des Volkes, die Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dein Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen. Se. Majestät König Otto durch schwere Erkran kung an der Regierung verhindert ist. Die Art des Leidens, von dem Unser vielgcliMcr Herr VeÄer seit vielen Jahren befallen ist, schließt Die „Norddeutsche Allgemeine Zeit u n g" schreibt in einem längeren Antike!: ,Jn ganz Deutschland nimmt man an dem forderlich. Vorzulegen sind die standesamtliche Geburtsurkunde, der Taufschein, der Wiederimpfschein, das letzte Schulzeugnis mit Einzelzensuren, ein ärztliches Zeugnis, dessen Formular beim Hausmeister der Anstalt zu entnehmen ist, ein Ausweis über die sächsische Staatsangehörigkeit (Bücgerscheiu des Vaters, Bescheinigung der Ottsbehörde o. ä.), Zeugnisse über genossene fremdsprachliche und musikalische Bildung und ein vom Anzumeldenden gefertigter Lebenslauf. Der Direktor ist in der Regel von 11—12 Uhr zu sprechen, Mittwoch für Anzumeldende auch von 3—5 Uhr. Die Aufnahmeprüfung findet am 12 und 13 Januar 1914 statt Schulrat Dr. Geyer. Ungarischen Erbfolge zugesallen. Wir haben da her a l s König die Regierung des Landes angetreten und von dem Uns von Gottes Gnaden zukommenden Königlichen Recht vollen Besitz ergriffen. Den in der Versassungsurkunde bestimmten Nr« 259 wie bisher ihre Aufgaben wahrnehmen werden Unserem Heere entbieten Wir Unseren Kö niglichen Gruß in der festen Ueberzeugung, daß jede Möglichkeit einer Besserung aus. Die ernste es in unerschütterlicher, treuer und erprobter läge des Ministeriums eingegangen ist mit drei Sorge um das Wohl des Landes hat Uns zu Tapferkeit allezeit zu seinem Obersten Kriegs- ärztlichen Gutachten in Urschrift und dem schweren Entschluß bestimmt, auf Grund Herrn stehen wird. Zu allen Angehörigen Un- dem Anträge, der Landtag wolle anerkennen, daß der Verfassung die Regentschaft für beendigt und serer Erblande vertrauen Wir, daß sie Uns in am 4. November die verfassungsmäßigen Vor ihr einen monumentalen Ausdruck verliehen m der erhebenden Feier von Kelheim. gen Rechte, die während der Reichsverwesung deihen gerichtet ist. In heiligem Aufblick zu Gott, vollzogenen Besetzungen erledigter Aemter zu dessen gnädige Hand Bayern bisher geführt hat, widerrufen, machen Wir keinen Gebrauch, viel- erflehen Wir des Allmächtigen Segen und Bei- mehr verleihen Wir allen Ernennungen von Be- stand. amten während der Regentschaft hiermit Unsere Gegeben in Unserer Haupt- und Residenz- Königliche Bestätigung. Wir verordnen, daß stadt München, den 5. November 1913. Lud- sämtliche Stellen und Behörden im Königreich wig. Gegengezeichnet Dr. Frhr. v. Hertling, die amtlichen Bescheide von nun an in Unserem Dr. Frhr. v. Soden-Fraunhofen, v. Thelemann, l v. Breunig, v. Seidlein, Dr. v. Knilling, Frhr. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Der König, auf dessen Palais die Königs flagge um 8 Uhr 20 Minuten gehißt wurde, hat seine Thronbesteigung dem Deutschen Kaiser, den deutschen Bundesfürsten und dem Senat der Freien und Hansestädte sowie den ausländischen Souveränen und Staatsober Häuptern, darunter dem Papst, angezeigt, eben so hat die Bayrische Regierung sie amtlich den anderen Regierungen notifiziert. Die Gemahlin des neuen Königs, Maria Therese, geborene Erzherzogin von Oesl e rre ich - Este M od e n a, ist die erste katholische Königin Bayerns, denn die ersten bayerischen Könige haben aus Staats räson und mit Mickficht auf die Parität und die entfallenen protestantischen fränki'chen Provinzen jeweils protestantische Prinzessinnen geheiratet. Der älteste Sohn des jetzigen Kronprinzen Rupprecht, Prinz Luitpold, führt nach einer alten Bestimmung den Titel Erbprinz. Der König hat eine umfangreiche A m n e- st i e erlassen, die sich erstreckt auf alle noch nicht vollstreckten Strafen wegen Beleidigung des Königs Otto oder eines Mitgliedes des könig lichen Hauses, wegen Verbrechens und Ver gebens in bezug auf die Ausübung staatsbürger licher Rechte, wegen Vergehens und Ueiertretung des Preßgesetzes, wegen beruflicher Beleidigung von Beamten, Religionsdienern oder Angehöri gen der Armee, wegen Ungebühr vor Gericht, ferner für alle noch nicht vollstreckten Geldstrafen bis zu 100 Mark und Freiheitsstrafen bis zu einem Monat, wegen aller anderen Vergehen und Uebertretungen. Nicht unter die Amnestie fallen die der Begnadigung würdigen Personen, namentlich solche, welche längere Freiheitsstrafen zu verbüßen haben, sollen zur Begnadigung vom Justizminister vorgeschlagen werden. In der Kammer der Abgeordneten gab ge stern vormittag ^10 Uhr Präsident Dr. v. Or- terer den Abgeordneten, die mit Ausnabme der Sozialdemokraten vollzählig erschienen waren, die Proklamaüon des Königs Ludwig des Drit ten bekannt, deren Verlesung stehend angehört wurde. Der Präsident brachte darauf ein begei stert aufgenommenes Hoch auf den neuen König aus, woraus die Sitzung geschlossen wurde. Die Proklamation des Königs hat folgenden Wortlaut: „Ludwig der Dritte, von Gottes Gnaden König von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, Her zog von Bayern, Franken und Schwaben usw. Bayerns Herrscherhaus und Volk empfinden seit mehr als 27 Jahren mit tiefer Betrübnis, daß glücklich, daß der Versammlung der Abgeordne- ten des bayrischen Volles zuerst Gelegenheit zur Huldigung gegeniiber dem Landesherrn geboten wird, sie sei kurz und in treubayrischer Art dar gebracht: Unser vielgeliebter König Ludwig der Dritte, er lebe hoch!" Laut und getragen von freudigster Begeisterung erscholl das brausende Hoch durch den Saal. Präsident Dr. v Otte- rer fügte hinzu: Es entspricht dem denkwürdi gen Moment, daß wir die Sitzung aufhäben. Ich bitte jedoch, noch die ärztlichen Gutachten und die Unterlagen entgegenzunehmen und schlage Ihnen vor, die Beratung darüber am Donners tag vorzunehmen." Das Haus ist damit einver standen. Es folgt eine geheime Sitzung. Bald nach der Verlesung der Proklamation König Ludwigs des Dritten in der Kammer der Abgeordneten wurde sie in den Straßen der Stadt angeschlagen und durch Extrablätter be- kanntgegeben. Auf der Residenz wurde alsbald die Königsstandavte aufgezogen. Auch die öf fentlichen Gebäude flaggten alsbald in den bay rischen Farben Die beiden städtischen Kollegien huldigten in einer gestem abend abgehaltenen Fest« sitzung dem König Ludwig. Die Festrede hielt Oberbürgermeister Dr. v. Borscht, der das Sehnen des Volkes betonte und die Unhaltbar keit des bisherigen Rechtszustandes hervorhob. gern versichert, daß Unsere Beamten getreulich v. Kreß. Auf Allerhöchsten Befehl der Mini- ' i sterialrat im Königl. Staatsministerium des sie empfinden ihre Völker. Sachsen, Preußen, Württemberger, Hessen, ällc deutschen Stämme teilen Bayerns Jubel und Freude in diesen Tagen und grüßen Bayerns neuen Herrscher in Hochachtung und Ehrerbietung. Lang währe die Regierung König Ludwigs des Dritten von Bayern! Das ist der Herzenswunsch des benach barten Sachsenvolkes und eines jeden treuen Deutschen in diesen feierlichen Stunden! 63. Jahrg. den Thron als erledigt zu erklären. Hiermit ist unwandelbarer Treue anhängen und alle Pflich- ausfetzungen für die Beendigung der Regent- die Thronfolge eröffnet und die Krone des Kö- ten gegen lins als ihren rechtmäßigen ange- schäft bestanden haben. Dr. v. Orterer hielt nigreichs Bayern Mir als dem Nächstberufenen stiammten Landesjherrn und von Gott gesetzten sodann eine Ansprache an die Abgeordneten, König erfüllen, wogegen Wir sie Unserer Huld- in welcher er sagte: „Es trifft sich gut und Nach einer Verweserschast, die fast drei Jahrzehnte dauerte, wird Bayern seit gestern wieder von einem König regiert Mehr als 25 Jahre lang, seit dem 14. Juni 1886, führte Prinz Luitpold die Regentschaft. Nunmehr ist die königliche Gewalt auf den bisherigen Prinz- Regenten Ludwig übertragen worden, der den Thron als Ludwig der Dritte bestiegen hat. Die schlicht bürgerliche, grundgütige Natur dieses Königs im Greisenhaar hält, ähnlich wie vom alten Kaiser Wilhelm, mit dem dieser neue Mo narch so viele Lebenszüge gemeinsam Hal, alles Scheinwesen ab, feine natürliche, wohlwollende und dabei doch feine, attistokratifche und echt fürstliche Art, sein Herzenstakt und feines Ge fühl, seine Angewohnheit, sich frei im Vblke zu bewegen, sein Streben, mit dem Volke zu fühlen lind dessen Bedürfnisse und Schmerzen aus ur eigenster Anschauung kennen zu lernen, die ihn bei hoch und niedrig beliebt gemacht haben, sichern sein Königtum vor Ueberspannung und stolzer Einsamkeit. Was den König im Reichsimeresse uns noch besonders wett macht, ist seine deutsche Gesin nung und Reichstreue, sein unentwegtes, oft in feierlicher Stunde bekräftigtes Festhalten an Kaiser und Reich, und seine auf diesem Unter gründe wurzelnde feste, über allen Zweifel er habene bundesstaatliche Gesinnung. Bei seinem Antritt als Prinz-Regent hat er diese Gesinnung m einem Telegramm an den Reichskanzler in den Worten zum Ausdruck gebracht: „Das Bei spiel meines Vaters in seiner Stellung zu Kaiser und Reich wird mir ein leuchtendes Vorbild sein", er hat sich zu ihr auch bei seinen Antrittsbesu chen in Berlin und Dresden bekannt und er hat für W Sönigl. AMgerM m- kn SIMM zu Wnßm-ßWM Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. Mitglieder des Vtaatsrats und der fahren überkommen haben, auch fernerhin Abordnung der beiden Kammern des Landta- Wirken geleiten wird, das auf das Wohl des ge- ges alsbald leisten. Von dem verfassungsmäßi- liebten Vaterlandes und sein Bliihen und Ge- SW. UMWM SIMM i. L Anmeldungen für die Osteraufnahme werden bis 20. November 1913 erbeten. Die Vor stellung des Anzumeldenden soll, wenn möglich, durch den Vater erfolgen, ist aber nicht unbedingt er-