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WeWll-RMckr NMM Zlnrtsblcrtt. Nr. 270. Freitag, den 21. November 1913. Zweites Blatt. Ställe, Vieh- und Gerät versorgen. Dem dann der Lage im nahen Osten hinzuarbeiten. Ange sichts der großen Bedeutung, welche das Adria- dev geplagteste Mann im Lande war!. Dor 30- Irrenhaus zu verwandeln. Hierauf wandte sich jährige Krieg verschlimmerte die Lage aber noch das Gespräch den r u s s i s ch - ö st e ü rj e i ch ft einziehenden Bauern wurden erhöhte Lasten und die Verpflichtung ausorlegt, Grund und Boden nicht eher zu verlassen, als bis ein Nachfolger gefunden sei. So wurde der Bauer erbunter tänig und Eigentum des Herrn, dem auch die Arbeitskraft von des Bauern Weib und Kind gehörte (Gesindezwang). Ja, 1735 erhielt der Lehnsherr das Züchtigungsrecht gegenüber sei nen Bauern. Der Lohn für diese Zwangsarbei ten war sehr niedrig, die Beköstigung dabeige ring. Dazu kamen Abgaben an den Landes herrn und die Gemeinde: auf 52 Taler Ein kommen entfielen 35 Taler Steuern. setzes über die Abänderung des Gesetzes yom 20. März 189-1, die U n t e r st ü tz u n g der in den R u h e st a n d versetzten Bezirks- he ) a m m e n betreffend, an die Gesetzgebungs- Ein- dem dem Sekretär Dr. Schanz (kons.) das Verständnis seiner politischen Freunde mit Entwürfe betont hatte. Endlich wur.de auch das dritte zur ratung stehende Dekret, den Entwurf des Be- Ge- ma- hat auf ge- ver- die So blieb dem Bauern selbst wenig von sei ner Arbeit übrig. Er hatte daher keine Ursache, an eine Verbesserung seines Betriebes, an eine Erhöhung seiner Einnahmen zu denken; hatten doch den Vorteil davon nur Andere- So blieb die Wirtschaftsweise jahrhundertelang die gleiche: im Niederland und auf den besseren Gebirgs hängen Dreifelderwirtschaft, im Erzgebirge Feld- graswirtschaft. Die Stallfütterung war minder wertig, Entwässerungsanlagen kannte man nicht. So sank — auch auf fürstlichen Gütern — der Ertrag der Landwirtschaft immeMehr, nur die Schafzucht hob sich. Der urchrünglich zusam- Am Mittwoch mittag fand in der Wiener Hofburg der feierliche Empfang der österreichisch ungarischen Delegationen statt. Aus die Hul- digungMasprachen der Präsidenten der beiden Delegationen erwiderte Kaiser Franz Josef mit einer Thronrede, in der er folgendes aus- führte: ! tische Meer als einziges Ausfalltor unseres ritimen Handels für die Monarchie besitzt, Meine Regierung ihr besonderes Augenmerk dis Lösung der albanischen Frage richtet. In vollem Einvernehmen mit der bündeten italienischen Regierung haben wir menhängende Landshreifen hatte sich in eine Anzahl iveit auseinandergelegener Parzellen auf gelöst. Außerdem herrschte der Flurzwang, muffte jeder Bauer die in seiner Gemeinde ein geführte Kulturweise unverändert beibehalten. Endlich hinderte das Hüterecht der Herrschaft die Bestellung des Feldes in der Zeit dum Okto-, ber bis zum Mai. Um 1790 begann der Bauer, der auch in der schwersten Zeit sein Vaterland geliebt und dezn Fürsten Treue bewahrt, sich gegen seinen rücksichtslosen Lehnsherrn zu empören, ohne je doch Vorteile damit zu erzielen. Erst 1832 be gann in Sachsen die Bauernbefreiung, die durch den passiven Widerstand der Bauern eingeleitet wrfrde. Es war der König Anton der Gütige, der im Jahre 1832 zwei Gefttze unterzeichnete über die Ablösung der bäuerlichen Lasten und über die Errichtung einer Landesrentenbank. Darinnen waren zwei Grundsätze befolgt: 1. Erworbene Rechte dürfen nicht ohne Entschädi gung der Berechtigten wegfallen, 2. den Ver pflichteten abgr dürfen dabei nicht unerschwing liche Lasten auferlegt werden. Durch dieses Vorgehen wirkte Sachsen bahnbrechend und vor bildlich für das Werk der Bauernbefreiung und legte ,den Grund zu der heutigen Blüte seiner Landwirtschaft. Der sächsische Landmann hat s allen Grund, dankbar an die Regierung Antons ' des Gütigen zu denken, anderseits aber keinen - Grund noch Ursache, die „gute alte Zeit" zurück-- zuwünschen. § Gründung eines unabhängigen Fürstentums Al. banien auf der Londoner Botschafterkonferenz in Anregung gebracht und hierbei die Zustimmung und Unterstützung der Mächte für unsere Be strebungen gewinnen können. Unsere Beziehun gen zu allen Mächten sind anhaltend freund schaftliche. In ernster Zeit hat sich das Bünd- ms, welches Uns zum Heile unserer Volker seit Jahrzehnten mit dem Deutschen Reiche und mit Italien verbindet, wieder als fester Hort des europäischen Friedens erwiesen. Der Mich sehr erfreuende jüngste Besuch Seiner Majestät des Deutschen Kaisers in Wien bietet neuerlich Zeugnis für den zwi schen uns und dem Deutschen Reiche bestehenden engeren Freundschafts bund. Das ordentliche halbjährige Budget meiner Kriegsverwaltung bewegt sich in normalem Rah- men. Durch die erhöhte iKriegsbe - reitschaft des letzten Winters sind e r - heblächo Auslagen verursacht worden. Dieselben werden Ihnen als Mehrforderungen unterbreitet werden. Ich empfehle deren Be ¬ in den vorhergehenden Jahren. Ferner erklärte Kokowzew, daß Serbien bei seiner beabsichtigten Festsetzung in albanischem Gebiet aus russische Unterstützung zu keiner Zeit rechnen konnte.: Auf die Frage, ob es möglich sei, daß die ruft fische Regierung beabsichtige, ihre in Deuts ch-> land liegende» Depositen nach und nach zurückzuziehen, verneinte Herr Kokowzew diese, Möglichkeit aufs bestimmteste und fügte hinzu,, eine solche angebliche Zurückziehung liege zur--, zett auch gar nicht im Interesse der Finanzpoli tik Rußlands. Zum Schlüsse äußerte sich der russische Staatsmann mit Worteri höchster Arft erkennung für die warme Ausnahme, die ihm hier von den leitenden Stellen zuteil geworden, sei, und sprach seine Freude darüber aus, Kaft ser Wilhelm seine Aufwartung machen zuj dürfen, um dem Monarchen für die ihm gewors denen Liebenswürdigkeiten seinen ergebenen Dank auszusprechen. j richten" an einem von dem dortigen Verein für Üuftschiffahrt gegebenen Tee zu Ehren PL» gouds, des „alten Afrika-Kriegers" (eS sind noiabene > icht die besten P ou Pious, die nach Marokko ge schickt wurden), „dessen Bekanntschaft Fürsten suchen". Natürlich wird beim Erscheinen des „Helden des , Tages" lalle Gäste drehen ihm die Stühle zu) s o- . fort die Marseillaise ungestimmt, und auf eine bittende Bewegung Pögouds — erheben sich alle Anwesen denk Toller kann's wahr haftig nicht kommen; und das in demselben Jahre, ui dem die Franzosen uns in Luneoille nicht gerade „Heil dir im Siegerkranz" auftespielt haben. Der begeisterte Berichterstatter irrt sich übrigens, wenn er meint, daß Fürsten die „Bekanntschaft" Pego ds „suchen"; es sti d immer nur gewiße Leute, in deren Interesse es liegt, daß ihr Geldverdiener vorgestellt wird. Wenn unsere großen Flieger, die Storfiler und Friedrich, in ihrer Stille solche Berichte zu Ge sicht bekommen, kann es ihnen niemand verübeln, wenn sie nur einen Ausdruck sür die Veranstaltung des Frankfurter Vereins haben: Pfui Teufel! Die bayrische Zivilliste im ffinanzausschutz angenommen. Im Finanzausschuß der bayrischen Abge-, ordnetenkammer richtete Ministerpräsident Frei herr v. Hertling einen eindringlichen Appell an die Mitglieder, die geforderte Erhöhung, der Zivilliste von 1168000 Mark zu bewilligen. Es gäbe im Laufe der Session, Psgoud'Wahnslnn. Die deutsche Presse hat anerkannt, was an dem französischen Sturzflieger Pegoud anzuerkennen ist; illckhaltlos und reichlich. Während Berlin sich der Pegoud-Begeisterung gegenüber aber immeihin noch reserviert verhält und die nationale Presse wenig stens der Vergötterung des Franzoien, dessen Kunst stücke ja inzwischen auch deutsche Flieger nachmachen, energisch entgegenarbecket, scheint mau sich anders wo in einem Zuttand der Verzückung m befinden, der jede klare lleberlegung auSschueßt In Fran k- furt a. M. begeistern sich die „Frankfuner Nach- daß das Gesetz nur probeweise auf ein Jahr in Geltung treten solle. Weiter forderte der Red ner weitgehende Sicherh ei ts v or riclftungen an den Starkstromleitungen der Uebertandzentralen zum Schutze der Vogelwelt. Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Donath (kons.), K o ch (fortschr. Vp.) und Keimling (Soz.), die im allgemeinen die Ueberweisung des Entwuchs an die Gesetz gebungsdeputation befürworteten, versicherte Aus dem Beiche. Bon einem Tango Verbot des Kaisers wurde dieser Tage berichtet. Es hieß, der Kai ser habe den Offizieren der preußischen Armee verboten, Tango zu tanzen oder dort zu ver- kehren, wo dieser Tanz getanzt wird. Die ganze Meldung stellt sich jetzt als kräftige Ente dar. Wie aus Berlin geschrieben wird, ist weder dem zuständigen Kriegsministerium, noch dem Militärkabinett, noch den Hofkreisen irgend et was Derartiges bekannt. Eine Unterredung mit Kokowzew. In einer längeren Unterredung mit einem Vertreter des „Berliner Lokalanzeigers" äußerte, sich der russische Ministerpräsident Kokowzew, der gegenwärtig in Berlin weilt, zunächst über die albanische Frage. Wenn er richtig informiert sei, so sei ein englischer Vermckl- bungsvorlschlag in der Abgrenzungsfrage bei der Internationalen Vermessungskommission einge- üufen, der vielleicht geeignet sei, eine Brücke, zwischen den verschiedenen Ansichten und Wün schen herzustellen. Von einer Revision der Londoner Beschlüsse, wie sie mehr fach prophezeit worden ist, sei niemals ernstlich die Rede gewesen; Rußland habe eine solche, jedenfalls nicht angeregt. Je mehr die Solida- rttät eine glückliche Grundlage für die friedliche Erledigung dieser und ähnlicher Fragen abge geben habe und noch immer abgebe, je mehr sei es als ein weniger glückliches Unternehmen zu bezeichnen, wenn die eine oder andere Groß macht Neiaung zeige, aus dem gemeinschaftlichen Rahmen herauszuitreten und auf eigene Hand B a l k a n p o l i t i k zu treiben. Und darum hätte das Vorgehen Oesterreick-Ungarns, dem! sich später auch Italien angeschlossen habe, in, Rustland nicht auf unbedingte Zustimmung zäh-- len können. Europa leide seit mehr als zwei Jahren an nervösen Krisen, die geeignet sind,, die Nervosität der Geschäftswelt ins Ungemeft sene zu steigern und Erüropa in ein politisches. rücksichtigung Ihrer bewährten patriotischen Opsierwilligkeit. In treuer Pflichterfüllung hat meine bewaffnete Macht die als Folge der ern sten Ereignisse am Balkan an sie gestellte mühe volle Aufgabe unter schwierigen Verhältnissen zu meiner vollsten Zufriedenheit durchgesührt. Ge stützt auf die erprobte Schlagfertigkeit des Hee res, der Kriegsmarine und der beiden Land wehren war es meiner Regierung möglich, den von ihr erstrebten Zielen mit friedlichen Mitteln Geltung zu verschaffen. Trotz der kriegerischen Vorgänge in den Nachbarstaaten erfuhr die kul turelle und wirtschaftliche Entwicklung Bos niens und der Herzegowina keine Störung." In der Delegation erstattete Ministerpräsi- dent Graf Berchtold ein Exposee, in dem er nach eingehender Schilderung der Wir- kungen der Balkankrise und des Verhältnisses der Monarchie zu den einzelnen Balkanstaäten sich auch mit dem Dreibund beschäftigte. Die Beziehungen zwischen den Großmächten, so sagte der Minister, haben in der abgelaufsnen Krise eine unerwartet große Tragfähigkeit be wiesen. Diese Festigkeit kam besonders in der unentwegten, tatkräftigen lind loyalen Unter stützung zum Ausdruck, die uns unsere bewähr ten Büindesgenossen, das Deutsche Reich und Italien, während der Krise angedeihen ließen. Der Dreibund, der lange vor dem Ein tritt seines auf das kommende Jahr fallenden Endtermins am 7. Dezember v. I. erneuert wer- den konnte, hat sichere Proben seines unerfchüt- terten Fortbestandes und seines ungelockerten Ge füges gegeben. Mit dem an gewissen Balkan fragen gleich und direkter interessierten König reich Italien befinden wir uns in voller Ueber- einstimmung, sodaß die beiden verbündeteil Mächte eine Aktion entfalten konnten, deren so lidarische Durchführung die Intimität der beider- fettigen Beziehungen nur noch gesteigert hat. Das Deutsche Reich ist auch an dieser Frage nicht unmittelbar interessiert; es hat aber neuer dings den Beweis erbracht, daß wir in ernsten Fällen bedingungslos auf seine Bundestreue zäh- len können. Die erfreuliche Besserung mußte auch für die Monarchie von erheblichem Vorteil sein. Die streng objektive Führung der englischen aus wärtigen Politik hat wesentlich dazu beigetragen, daß die zahllosen Schwierigkeiten der Lage ohne ernste Verstimmung zwischen den beteiligten Mächten beseitigt werden konnten. Lschlilcher Landtag. Dresden, 18. November. Die Zweite Kammer die heute vormittag ß^10 Uhr im Beisein der Herren Staatsminister Graf Vitzthum v. Eck- städt und Dr. Nagel zu ihrer dritten öffent lichen Sitzung zusammentrat, beschäftigte sich zu nächst mit der allgemeinen Volrberatung über das König!. Dekret Nr. 7, den Entwurf eines Gesetzes, die A mseln und Eichhör n- Staatsminister Graf Vitzthum v. E ck- st ä d t, daß die Königl. Staatsregierung dem Vogelschutze ein weitgehendes Interesse ent gegenbringe, und daß insbesondere die Amts hauptleute mit aller Schonung an die Durch führung des Gesetzes herantreten würden. Der Entwurf würde schließlich einstimmig an die Gesetzgebungsdeputation zur weiteren Beratung überwiesen. Das gleiche geschah mit einem Entwürfe einer Verordnung zur Er gänzung der Verordnung vom 19. März 1900, die Gebührenordnung für Aerzte ufw., bei gerichtlich-medizinischen und medizi nal-polizeilichen Verrichtungen betreffend, nach« Uber sie MMim -es WM» öMWMks. Im folgenden berichten wir — wie bereits angekündigt — über den Vortrag, der im Landwirtschaftlichen Verein zu Oberlungwitz von Herrn Dir. Dr. G r o- chopp gehalten wurde. Kaster Otto der Große eroberte um 970 das Land zu beiden Setten der Elbe. Er ver teilte das gewonnene Gebiet an seinen Stell vertreter, an seine Krieger und an die Kirche rind gab jeder dieser drei Klassen ein Drittel der errungenen Gaue. Um das Jahr 1100 würden diese Lehen für erblich erklärt. Um aus diesen Ge steten Nutzen zu ziehen, riefen die Her ren Bauern aus Thüringen, Franken, Schwaben und Holland herbei, deren jeder einen Streifen Landes von etwa 14 Acker Größe erhielt. Die neuen Kolonisten zahlten kein Kaufgeld, sondern leisteten nach einigen Jahren Zins, der anfäng lich in Nasturalien bestand. Daneben wüade dem Grundherrn Fronarbeit geleistet, die entweder im Spanndienst mit Pferden oder im Hand- diensl mit Sichel und Rechen bestand. Daneben er test der Pfarrer den Zehnten (Tetzen) des Reinertrags an Getreide und Vieh. Mich der Markgraf erhob gewisse Abgaben und verlangte Bciufuhren, Vorspann und Wachtdienst. Später eignete sich der Grundherr noch mancherlei andere Rechte an, die ursprünglich dem Mark grafen zukamen. Die Zeit des Faustrechts verschlimmerte die Lage des Bauern. Damals suchte er Schütz bei starken Grundherren oder bei Klöstern und hatte dafür neue Lasten zu leisten. Außerdem hotte der Gutsherr die Gerichtsbarkeit über den Bauern, die erzwar in niederen Vergehen durch den Lehnrichter ausüben ließ, die aber trotz dem zur weiteren Belastung des Bauern benutzt wurde, so daß zu Luthers Zeiten der Bauer , ch e n betreffend. Das Dekret, das um der von ^^llerrichen Verwicklungen haben mit liefen Tieren angericksteten Schäden willen das der Beendigung des zwecken B al k a nk rr e° Ms^j^ von Amseln unter gewißen Bedin- A ihren _6eftu>dem ^m Verlaufe g^^gen gestatten und die Schonzeit der Eich- der Krise war das Bestreben Memer Regierung ! Hörnchen aufheben will, wurde vom Abg. Beda darauf gerichtet, die politischen und ökonomischen , (natl.) befürwortet. Uni allzu große Härten zu Interessen der Monarchie vor Schädigung zu oettneiden, wünschte Abg. Singer (natl.), bewahren und auf die tunlichste Konsolidierung ' - - - Skl MW'Mjl in den Ml- ! MW-IIWlWN SklMliMN. noch andere Gelegenheiten genug, ihn, den; Ministerpräsidenten, aus grundsätzlichen und sach lichen Gründen zu bekämpfen. In der vorlie genden Frage aber müsse die Vaterlandsliebe entscheiden und die Parteipolitik ausgeschaltetz werden. A geordneter Held (Zentrum) erklärte sich dafür, gab aber zu, daß Ersparnisse hät ten gemacht werden können. Nur sollten die Zuschüsse für Theater und Hofmusik nicht ge-, ändert werden. Abgeordneter Casselmann (libe ral) erklärte gleichfalls namens seiner Freunde die Erhöhung der Zivilliste für notwendig, aber nicht in der beantragten Höhe. Abgeordneter. Müller-Meiningen schlug vojr, 500 000 Mark zu streichen, die leicht von der Hofverwaltung ge spart werden könnten. Er bezeichnete die Kel heimer Angelegenheit als eine Schmach und schlug vor, die Summe aus staatlichen Mitteln, an den Stifter zurückzuzahlen. Haller (Soz.) war gegen die Vorlage. Die Sozialdemokra ten wollten jedoch an dem Gesetz Mitarbeiten. Gebhardt vom Bund der Landwirte und den Konservativen erklärte gleichzeitig auch namens des bayrischen Bauernbundes, daß die meisten Mitglieder der freien Vereinigung, in der die^o Parteien zusomwengeschlossen sind, gegen die Vorlage in der vorgeschlagenen Höhe seien. iFinanzminister v. Breunig gab sich nochmalsalle Mühe, die Vorlage zu verteidigen. Bei der Ab stimmung waren 10 Abgeordnete, darunter Zen- 'trüm und die beiden liberalen Abgeordneten Dr. Casselmann und Hammerschmidt, für die Vor lage, 3 Sozialdemokraten dagegen, Abgeordneter Müller-Meiningen (liberal) und Gebhardt ent hielten sich der Stimme. Das Schicksal der Vor lage im Plenum ist ungewiß, denn die beiden liberalen Abgeordneten erklärten, daß sie sich: weder für ihre Person noch für die Fraktion im, besonderen gebunden erachteten. Von 7 Bauern- bündlern und Konservativen sind im Plenum deputation überwiesen, nachdem Sekretär Dr. Schanz (kons.) und die Abgg. Kleinstem- p e l (natl.) und Sindermann (Soz.) die prinzipielle Zustimmung ihrer Parteien zu dem Entwürfe erklärt hatten. Damit war die Tagesordnung erschöpft und die Sitzung wurde gegen ^11 Uhr geschlossen. Die nächste Sitzung findet am Dom nerstag nachmittag ßz4 Uhr statt. Auf der Tagesordnung steht die allgemeine Vorberatung über das kgl. Dekret Nr. 3, den Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der Königl. Sammlungen in den Jahren 1910/11 betreffend. mehr. Da der Bauer alles Hab und Gut ver-» fchen Beziehungen zu, von denen dev loren hatte, mußte der Gründherr Gebäude und : Minister gern bezeugte, sie seien bei seiner Ab- s ----- - - ^isx aus Rußland vielfach besser gewesen, als!