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teuer. Hier haben wir eine Bibel in der Größe und Stärke etwa einer Traubibel (mit größerem Druck als in der Schulbibel), also in handlichem Kormat. Ucber jedem Buche der heiligenzSchrift steht eine kurze Inhaltsangabe oder Erklärung des Buchinhalt» und unter den einzelnen Versen die nölige kurze Sinn- oder Worterklärung in allgemein verständlicher Sprache, wir möchten sagen, in gut-moderner Sprache. Berücksichtigt find sein und gut die wirklichen Ergebnisse der Bibelwissenschast, aber von kritischen Bemerkun gen hält sich die Jubiläumsausgabe mit Recht stei. Lie soll und will nur dem Verständnis de« geoffenbarten Totleswortes und damit auch der wahren Erbauung der Seele auf den Klau ben an das Wort dienen. Kurz, das ist die Bibelausgabe, das die Auslegung, die wir für unser bibellesende» Chriftenvolk schon lange ge wünscht, ja ersehnt haben. Ls wäre uns ein Seichtes, aus den Anmerkungen die Richtigkeit unseres Urteils nachzuweisen, und gern möchten wir aus dem trefflichen Vorwort einige Lätze zur Aenntnis unsrer Leser bringen. Der Raum mangel verbietet es heute. Wir können nur jeden Bibelleser bitten: löste! lese! Nimm und lies! Die Ausstattung, Papier und Druck und Einband läßt nichts zu wünschen übrig, auch in der einfachsten, billigsten, nur 5 Mark kostenden Ausgabe (Doppelleinen, Toldtitel, Rotschnitt, Hutteral). Die von Pfarrer Paul Langbein und anderen evangelischen Geistlichen mit erklärenden Bemerkungen versehene Bibel enthält den durch gesehenen Luthertext mit Parallelstellen, 8 bibl. Aarten, Familienchronik, ein Perikopen-Verzeich «is, Zach- und Wortgeister, Zeittafel usw. Die Anmerkungen sind in kleinerer Schrift als der Text beigefügt. Heinere Ausgaben kosten 6,50, 7,50, (0, (2, (5, 20 Mk. Auch als Traubibel mit entsprechender Widmung, ebenso mit solcher für silberne und goldene Hochzeit ist die Jubi läumsbibel vorrätig und zu beziehen direkt von der Württembergischen Libelanstalt, durch den Kommissionär H. G. Wallmann-Leipzig, durch jede Buchhandlung oder durch den Herausgeber der .Airchl. Aachr.". Als sehr interessant und lehrreich ist auch zu empfehlen die Festschrift zur Iahr- hrmdertfeier der priv. Württembergischen Bibelanstalt (. Teil: Wie die Bibel ein deut sches Volk, buch ward. 2. Teil: Die Württem- bergische Bibelanstalt (8(2-(4(2. Mit 50 Illustrationen. ( Nk. und der dericht mit den bei der Heier am (. und 2. Dktober (4(2 gehaltenen Vorträgen, predigten, Ansprachen u. a., nebst Nr. 38 des Württem berg. Bibelblattes (illustriert und für Interessen ten gratis). 2 . Vom Verlag von Johannes Herrmann in Zwickau, dessen Schriften wir schon oft in den „Airchl. Nachr." warm empfohlen haben (vergl. auch September-Ausgabe: 2 neue Bücher von Marg Lenk) sind uns 6 neue z»therhefte, Vorboten zum Reformations-Jubiläum, zuge gangen, und zwar: Ar. ^6: „Die 45 Thesen vom Jahre (5(7", Ar. <(8: „Trost an Gräbern", Ar. 56: „Ein Exempel wahrer Nächstenliebe", Ar. 56: „Trost für angefochtene Aranke", Ar. 54: „Luthers letzte Predigt , Ar 60: „Vom christ lichen Haushalten . Diese Lutherheste enthalten eine treffliche Auswahl von Luthers Worten und Schriften. Der Verlag hat sich geradezu ein Verdienst damit erworben, daß er dem lutherischen Christenvolk das Beste und Interessanteste von dem darbietet, was sein Reformator geschrieben, gepredigt und gelehrt hat. And für so wenig Geld! Jede Nr. kostet nur (0 pfg, von 25 Exemplaren an 4, von 50 Stück an 8, von (00 an 7 Pfg Die wenigsten unserer Leser werden je die 45 Thesen zu lesen Gelegenheit gehabt haben. Hier kann sie jeder zur Nachfeier des Reformationsfestes für ein paar Pfennig haben. Alle Erscheinungen im Herrmannschen Ver lag, so insonderheit die bei Rindern und Er wachsenen so beliebten Lenkschen Schriften können von Hrl. Marie Herrmann hier, Altmarkt 39, bezogen werden. 3 Deutscher Kiuderfreund, Illustrierte Monatsschrift, Herausgeber l)r. I. Nink, Jähr lich 2,60 Mk. portofrei. Bei Bezug von we nigstens 25 Exemplaren jede Ar. (20 Leiten Gr. 80) nur (0 Pfg. — Probenummern kosten los. Verlag: Deutscher Ainderfreund. G. m. b. H. Leipzig, Leeburgstraße (00. Aeuer (36.) Jahrgang beginnt soeben. Wir laden dringend unsere Jugend, besonders die Aonfirmanden zum Abonnement der vorzüglichen Zeitschrift mit ihrem reichen Inhalt und ihren schönen Bildern ein. Im deutschen Aindersreund-Verlag erschienen auch die schönen illustrierten Weihnachtshefte: „Weih nachtskerzen . Jedes Heft mit 32 Seiten und feinem farbigen Umschläge, gutem Papier und sauberen Druck kostet nur (2 Pfg., 50 Stück 5,50 Nk., (00 Stück (0 Mk. vor uns liegen Nr. 6 „vom Christkindlein kam's". Nr. 7 „Des lieben Gottes Aostkind", Erzählung von dem berühmten Volksschriftsteller Nik. Hries, Nr. 8 „Edelweißchen von N. Claudius, Nr 4 „Ge rettet und Nr. (0 „V du fröhliche, o du selige'. Die Hefte sind als Weihnachtsgabe für Kinder sehr zu empfehlen. Auch Erwachsene haben Genuß davon. Aus dem Zriedhofe: die Denkmäler und ihr Schmuck. Ist auch das Areuz das schönste und wür digste Zeichen auf den Gräbern der Christen, so ist es doch keineswegs das einzige, was zu lässig ist. Es gibt vielmehr für die christlichen Denkmäler sehr viele Sinnbilder, die zum Ge brauch zu empfehlen sind. Hierher gehören in erster Linie die wunderschönen, altchristlichen Symbole, die leider fast ganz außer Gebrauch gekommen sind, als ob das Chriftenvolk das Verständnis für den Reichtum der gläubigen Väter in der Symbolik nach und nach ganz ver loren hätte Da ist z B. das sogenannte Mo nogramm, d. h. der Name Christi in seinen beiden ersten griechischen Buchstaben, ein beliebtes Zeichen der ersten Christen an den Gräbern ihrer Brüder. Sehr häufig findet sich auch das Zeichen des Hisches oder das Wort Hisch selbst. Das Bild des Hisches an den Gräbern bedeutet: „Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn". Der griechische Name des Hisches aber enthält auch ein Wortspiel, nämlich die Anfangsbuchstaben der Worte: „Jesus Christus, Gottes Sohn, Heiland". Daneben geht die Dar stellung Christi unter dem Bilde des guten Hirten. Die milde Jünglingsgestalt mit den seelenvollen, freundlichen Zügen, die das Lamm mitleidsvoll auf der Schulter trägt, will sagen!: „Christus war der gute Hirte des Verstorbenen, hat ihn glücklich durch's Leben hindurch und heimgebracht". Ein Lieblingszeichen der alten Christen war auch die Taube mit dem Velzweig, das Zeichen des Hriedens von der Arche des Noah her. Lie sagt an, daß der Verstorbene den Hrieden Gottes gesunden hat, daß er in diesem Hrieden dahingeschieden ist und in dem selben ruht. Außerdem finden sich aber noch viele andere schöne Linnbilder in den römischen Aatakomben. Der Pfau, dessen Kleisch für un verweslich galt, bedeutet die Unsterblichkeit. Der (Schluß.) Hahn ist der Verkündiger des ewigen Tages in der Auferstehung. Der Adler bezeichnet die zum Himmel aufschwebende Seele. Der trinkende Hirsch ist Sinnbild der heilsbegierigen und das Heil findenden Seele Der Anker ist das Zei chen der Hoffnung. Die Lampe und der Leuchter bilden das ewige Licht ab. Das Schiff stellt die Kirche Christi dar. Die Palme bedeutet den Sieg des gläubig Entschlafenen über Sünde und Tod, der Kranz die Krone des ewigen Le bens. Tie Wage ist Bild der Gerechtigkeit, die jedem das Seine zuteilt. Die Weinreben sind ein Sinnbild der Jüngerschaft. Häufig kommt auch eine Darstellung des Angesichts des Herrn vor. Auch die heilige Geschichte bietet nicht we nig Stoff zu bildlichen Darstellungen auf den Gräbern. Wie schön macht sich ein Aufersteh ungsengel auf dem Grabe des Christen! Vder ein Lazarus, der aus dem Grabe heraufsteigt; oder über dem Grabe einer Hrau die Begegnung des Auferstandenen mit Maria, der Schwester des Lazarus; oder über dem Grabe eines Man nes die Zusammenkunft Christi mit Thomas, der die Hinger in des Meisters Seite legt. Solche Bilder reden deutlich: „Jesus lebt, mit ihm auch ich!" Vder über dem Grabe eines Kindes Christus, wie er die Kleinen zu sich ruft. Das ist eine in Stein gehauene Predigt des großen Kinderevangeliums: „Solcher ist das Himmelreich." Der Herr selbst als der Hürst des Lebens, die Engel des Weltgerichts und der Auferstehung, die allegorischen Darstellungen des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung können niemals zu ost uns vor Augen gestellt werden. Schön und würdig ist auch die Darstellung, welche sich auf dem Grabstein eines sechzehn jährigen letzten Sohnes seiner Eltern findet. Auf edlem, einfachem Postamente liegt ein trauernder, weinender Engel, wie im tiefsten Schmerz darniedergebeugt, während ein anderer Engel, auf's Kreuz hinweisend, ihn zn trösten bemüht ist. Auf dem Grabe Niebuhrs auf dem Kirch hofe in Bonn findet sich die Darstellung von Gatte und Gattin mit ineinander gelegten Hän den, die sich ebensowohl in der altklassischen, als in der altchristlichen Zeit findet. Auch die Darstellung des verstorbenen als einer sanft in zwangloser Haltung schlummern den Gestalt, die zwar zuerst auf römischen Sar kophagen auftritt, ist mit unsern christlichen An schauungen durchaus nicht unverträglich; ebenso die durch das ganze Mittelalter hindurch ge wöhnliche Darstellung des verstorbenen mit be tend erhobenen Händen. Scharnhorsts Grab auf dem Invalidenkirch hofe in Berlin schmückt ein Löwe, das Sinnbild tapfer gefallener Krieger. Je nach dem Alter, Namen, Stand und Charakter des Verstorbenen können auch Bilder aus dem natürlichen Leben gewählt werden. So bei einem Geistlichen ein aufgeschlagenes Bibel buch, bei einem Handwerker, Künstler, Gelehrten Instrumente aus seiner Hauptbeschäftigung. Nur daß alles in christlichem, nüchternem und edelm Sinn gehalten sei! Auf dem Grabe eines Seemanns ist über seinem Namen ein Schiff und ein Anker einge graben. Auf seinem Grabstein findet sich aber noch ein anderes Bild der Treue. Auf dem selben hält in Erz gegossen sein wunderschöner Neufundländer die Wacht. Das treue Tier ist vor Gram über den Cod seines Herrn auf dem Grabe desselben tot gefunden worden. Lin be schämendes Bild für so viele Undankbare!