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Tluntsiblcrtt. Nr. 2S9. Freitag, den 7. November 1913. Zweites Blatt. Das Wichtigste vom Lage Dementis aufrecht erhalten müsse, und führt seine auch in. die LS Mitchel, der bisherige Chef des Newyorker g - Stück beim Publikum keiner großen n als 100 000 Stimmen zum Bürgermeistern ge- I Zuneigung; da dürfte von Interesse sein, zu wählt; auch die übrigen fusionistischen Kandi-I erfahren, daß der M a g n e. t eine besondere Zu- sich lediglich um einen Zug Reservisten, die dort vollkommen fremd waren und von einem jungen Offizier geführt wurden, dem es ebenso ging, und die früh iu der Dunkelheit bei Nooeant das Grenz zeichen nicht gesehen hallen und einige hundert Me ter weit auf französisches Gebiet gekommen waren. hinzuweisen. Es festzustellen, daß inoffizielle Art, durchführt, von Deutschland als neigung zu dem verpönten Geldstück hat. Gegelt alle unsere anderen Münzsorten verhält er sich ablehnend; sogar Silber und Gold verschmäht er. als diamagnetisch. Nur das verachtete, ähren geschmückte Geldstück zieht er an, säst ebenso stark als das Eisen. Diese Eigenschaft des 25 Pfennig-Stückes hat ein Schuhmachermelster in Weimar entdeckt, der einen Magneten benutzte. An- wird belgischen Interessen mißgünstig erübrigt sich, dem gegenüber König Allbert durch die völlig in der er sein Reiseprogramm vornherein seine Fahrt nach muß ein Radikalmittel helfen, denn der schluß in Röhrsdorf ist herzußellen. So Landplage bilden. Sie untorwühlen den Boden, daß er für den landwirtschaftlichen Be trieb nicht mehr verwendbar ist und nur durch Aufforstung einen bescheidenen Nutzen «diversen kann. Das Frauenwahlrecht in Frankreich, Der Stimmrechtsausschuß der Kammer hat be schlossen, der Kammer die Annahme eines Gesetzes Au empfehlen, das den Geschlechtsunter schied für das Wahlrecht aufhebt und daß Franzosen beiderlei Geschlechts, die das 21 Lebens jahr erreicht haben und unter keinen der gesetzlichen AuSschließungsgründe fallen, das Wahlrecht zusteht Doch sollen die Frauen nur bei den Wahlen für die Gemeinde-, Kreis- und Generalräte, nicht aber für die allgemeinen Wahlen das Wahlrecht haben. daß sie auf französischem Gebiete seien, marschierten i sie auf deutschen Boden zurück Von zuständiger deutscher Seite wird hierzu gemeldet: Es handelt baten, mit Ausnahme der Präsidenten der Stadtbezirke Queens und Richmond, wurden mit großer Majorität gewählt. Tammany ver liert auch die Majorität in der Staatslegislatur, wo bereits 85 Republikaner, 48 Demokraten und 5 Progressisten gewählt sind. Das Ergebnis aus 12 Distrikten fehlt noch. Außer in Massachusetts und Virginia wurde auch in New Jersey ein demokratischer Gouverneur gewählt, dessen Kan- blikaners in den Senat gewählt worden. Weiter wird gemeldet: Tam m a n y- Hall wu'rde v o l l st ä n d i g geschlagen. Mitchel wurde mit einer Majorität von mehr ' tag, davon sind drei Fortschrittler, zwei natio nalliberal, einer konservativ und einer sozial demokratisch, so daß die Mehrheit von ihnen zur Linken gehört. Ob die Nationalliberalen Enthüllungen noch weiter aus, indem es meldet, daß auch Mitglieder des Kabinetts Ratko Petroff Unterschlagungen in Höhe von über 10 Millionen zum Nachteile der Negierung begangen hätten. Bei dem Minister des gegenwärtigen Kabinetts, der die Unterschlagungen beging, soll es sich um den Minister des Auswärtigen, Genadiew, handeln. Von den Mstcrlcntcn. In einer Versammlung von über 6000 Ge schäftsleuten iu Belfast, die ein Kapital von fast 100 Millionen Pfund Sterling vertraten, wurde einstimmig eine Resolution angenommen, in der die Zahlung sämtlicher Steuern verweigert wird, sobald irgendein Versuch zur Anwendung der Homerulebill gemacht werde, und in der die Sym pathie mit der Organisation von Freiwilligen für Ulster ansgediückt wird. Aus drin Keich Der König der Belgier in Deutschlrnv. König Albert von Belgien, der sich bekanntlich zurzeit aus deutschem Boden befin det, ist inzwischen in Potsdam eingetroffen, um dem Deutschen Kaiser einen freund schaftlichen Besuch abzustatten. Diese Deutschland reise des belgischen Königs hat ausländischen, besonders französischen, Blättern, die in bekamt ter sensationslüsterner Weise hochpolitische Zwecke und Gründe wittern, wenn irgendwo eine Mo narchenbegegnung stablfindet, Gelegenheit gege ben, mit gehässigen Kommentaren diese Begeg nung zu begleiten und dabei auf die angeblich vorhandenen Gegensätze zwischen deutschen und — Glauchau, 5. Noo. Gestern früh sind die Affen des Besitzers des Restaurants „Zum Grün- delpark" aus ihrem Käfig entflohen. Sie nahmen ihre Reise auf die Bäume des Nachbargrundstückes und von da aus in die Gründelleich-Anlagen. Zwei der poussierlichen Tierchen wurden wieder einge fangen, während einer sich noch der goldenen Frei heit erfreut. Ein vierter Affe rst bei der Verfolgung in den Giündelteich gesprungen und sand darin seinen Tod. Jedenfalls bildete die Affenjagd das s Gaudium zahlreicher Spaziergänger. — Löhnit;, 5. Nov. Hier wurde ein junger , Mann aus Zwickau verhallet, der sich als Verbm- s dungsstudenl aufipielte und in einem hiesigen Gast» ! Hause, wo er sich einquarliert Halle, nicht die Rech- ! nuug begleichen konnte. Außerdem erschwindelte er bei einem Fahrradhändler ein neues Fahrrad, daß ! er bald darauf in Aue verkauft hat. I — Zwickau, 5. Nov. Gestern sand hier, fülle gemeldet, wiederum die schon zweimal für ungültig erbtärlte militärische Ballonverfolgnng, Niederlage der Tammany-Hall-Partei in Newyork. In den Vereinigten Staaten von Amerika fanden ne en Nachwahlen einMstaatliche und, städtische Wahlen statt, die zum Teil anderen als den bisherigen Machthabern den Sieg brach ten, u. a. in Newyork der Tam manch-Hall-Par- ihre Absicht, eine Interpellation zur Welfe n- frage einzubringen, noch ausführen werden, scheint nach den neuesten Ereignissen, dem voll zogenen Thronwechsel in Braunschweig, zweifel haft. Deutsche Truppen auf franlösischem Boden. Die „Agence HavaS" meldet: 90 Soldaten des 130. Infanterie-Regiments zu Metz, die von ei nem Leutnant und einem Feldwebel geführt wur den, überschritten gestern früh 7 Uhr 30 Miu. aus Versehen die Grenze Ri Arnavillc und mar schierten bis zur Zollstation. Als sie von einem Brigadier der Zollstation unterrichtet worden waren, Der Kaiser wird dem jungen H e v zogspaar in Braunschweig voraus sichtlich noch in diesen, Monate einen Besuch eine Privatreife in deutlichster Weise gekennzeich- net hat. Ueber den Besuch König Alberts in H a m< bürg wird von dort noch berichtet, daß er mit besonderem Interesse das dortige Kolonialinsti tut besichtigte. Dann besuchte er die Zentral stelle des Kolonialinstituis. In Lüneburg stattete König Albert seinem Regiment, den 15er Dragonern, einen kurzen Besuch ab. Nach einer Besichtigung des Regiments auf dem Kasernenhof nahm der Kö nig im Kasino im Kreise der Offiziere ein Früh- st.ick ein, um dann seine Weiterreise nach B e r- l i n anzutreten. Die Königin von Belgien ist übrigens ebenfalls von Brüssel abgereist, um in Ander nach einige Tage Aufenthalt zu nehmen, und dort das Eintreffen des Königs bei seiner Rück- kehr nach Belgien zu erwarten. Interpellationen für den Reichstag. Eine Reihe interessanter Interpellationen er wartet, so schreibt die „N. G. C.", den Reichs tag, wenn er demnächst seine Arbeit wieder auf nimmt Die Sozialdemokraten werden die Ne-, gierung über die A r b e i t s l o s e n f r a g e' interpellieren, ein Thema, das sie, aus agitato rischen Gründen, bereits in vielen großen Kom- SächliliiM Hohenstein Ernstthal, 6. November 1913. — Bekanntlich erfreut sich das 2 5 P f e n- der Zug in zwei Halsten geteilt und mit der einen eilt die Maschine sichtlich erleichtert und 'roh zur An'chlußstaüon. Dann geht's mit Voll dampf zurück und bald ist auch des Ertrazugs Hinterer Teil aus dem Tale herausgeholt und zur Strecke gebracht. Plauen, 5. Nov. Der Kraftwagenfüh rer Klausnitzcr, der vor acht Tagen wegen Tot- fchlagsvevuchs zu 3^z Jahren Zuchthaus ver urteilt worden ist, stand heute in der Schläge rei- und Widerstandssache, in der er vor eini ger Zeit zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden war, vor dem Berufungsgericht. Als die Berufung verworfen wurde, geriet er in Wut; er stieß Beschimpfungen aus, zertrat die Tür der Anklagebank, ergriff mit seinen gefesselten Händen einen Stuhl und schlug ihn auf einem Tisch entzwei. Seine Frau und seine Schwäge rin, die als Zeugen anwesend waren., schrien laut auf. Der Gerichtsdiener und zwei Schutz leute überwältigten den Rasenden nur mit Mühe. Von sechs Personen wurde er ins Ge ¬ nuinen angeschnitten haben. Die liberalen Reichstagsabgcordneten aus Mecklenburg wollen die in e ck l e n b u r g i s ch x P e r f a s s u n g s- frage zur Sprache bringen. Beide Mecklen- abstatten. In M ünchen erfolgte gestern die feier liche P r o k l a m a t i o n der T h r o n be ste i g u n g K ö n i g Ludwigs des Dritten. Der König der Belgier ist von Lüneburg aus in Potsdam zum Besuch des Deutschen Kaisers eingetrosfen. Die Feststellung der Aus ührungsbestimmun- gen zum Wehrbeitragsgesetz begegnet dem Vernehmen nach im Bundesrat erheblichen Schwierigkeiten. Der Reichstag wird nach seinem Wie derzusammentritt eine Reihe interessanter Inter pellationen zu erledigen haben. Die Mitgliederzahl der sozialdemo kratischen Parteiorganisation in O e st e r r e i ch ist von 195 524 aus 142 027, also um 53 497, gesunken. Die Zahl der französischen Marineoffiziere in den einzelnen Dienst- zweigen muß infolge des zunehmenden Mangels an Offizieren herabgesetzt werden. Bulgarische Mini st er haben sich, nach einer Blättermeldung aus Sofia, M i l- iionen Unterschlagungen zuschulden kommen lassen. Die Kommunalwahlen in Newyork haben eine vollkommene Niederlage von T a m m a n y - H a l l gebracht. Zum Ober bürgermeister ist Mitchel gewählt worden. statt. Es starteten wieder Zollamtes, ist zum B ü r g e r m e i st e r ge wählt, jedoch bringt Tammany-Hall mehrere andere städtische Beamte durch. In anderen Staaten ist eine starke demokratische Strömung zu bemerken, Massachusetts wählt in Boston den Demokraten Walsh zum Gouverneur. Mit gro ßer Mehrheit wurde der abgesetzte Gouverneur von Albany, Sulzer, zum Abgeordneten für das Parlament des Staates Newyork gewählt. In Maryland ist nach Depeschen aus Baltimore der Demokrat Blair Lee an Stelle eines Repu- öen'aspanr wird in Velpke, an der braunschweigischen LandcZgrcnze, begrugt. U <-,-eyuch geschwückn Zuschauergruppe. 3. Leben und Treiben am EinzugSlage in Braunschweig. Vom Einzug des Herzogspnares Ernst August in Braunschweig. um verlorengegangene Eisenstücke aus seinem didatur energisch von Wilson und Bryan unter- Arbeitstische zu sammeln. Dabei hatte er ein stützt wurde. i mal an seinem Magneten ein 25 Pfennig-Stück, Ein Milliouen-Skan-al in Sofia. I das sich unter die Abfälle verirrt hatte AFo Das dem früheren Ministerpräsidenten Geschoß Hr Zufall mcht nur bei großen sondern nahestehende Blatt „Mir" meldet, daß ein MinisterClemen Entdeckungen eine wichtige des gegenwärtigen bulgarischen Kabinetts insgesamt j F st r d e n F u ch s tritt eine Zuschrift Millionen Franken unterschlagen' „Köln. Ztg" ein. In Schleswig-Hol- ^der Aufnahme d^ heißt es, ist der Fuchs als ausgemachter Uchen Kredits von 50 Millionen Franken für das §^0 ausgerottet. Jetzt kommen aus H''' und d.e Vestreitung der Kneiften. Krei en lebhafte Klagen über Nachricht die große Aufr^ Folgen Ausrottung des Fuchses, hervorruft, wurde osftz.ell dementiert. Das genm der Fuchs verschwindet, vermehren sich die Blatt behauptet, daß es seine Nachricht trotz dieses! bilden K aninchen derart, daß sie .ine Hohenstein-Er. gesichteten — Ballone „Plauen". „Limbach", „Zwickau". Zur Verfolgung hatten sich 8 Privat automobile, die mit Militärper sonen besetzt waren, ein gefunden. Die Kriegs lage war die gleiche wie früher. Diesmal wehte ein frischer Wind, der die Ballone rasch davon- sührte. Sie landeten um 1 Uhr, und zwar „Limbach" bei Laun i. B., „Zwickau" bei Brüx uiH „Plauen" bei Nannay i. B. Wahrscheinlich wird diesmal den Ballonen der Preis zuerkannt werden. Zwickau, 5. Nov. Aus Zwickau wird dem „Tr. Anz." geschrieben: Auch Lokalbahnen l aben ihre angenehmen Seiten, sie sind eine stete ergiebige Quelle des Humors und enrschädigen den Netzenden für manches, was er ent'ehrt. Auch unser Bähnchen zeitigte swon manche schöne Blüte. Daß man aus einzelnen Teilstrecken zu Fuß frülcr kommt, ist bei Lotalba neu nichts Neues. Am vorletzten Sonntag passierte nun dem „Erpreß" wieder ein Malheur. Ter Zug war voll e eh t und das wurde ibm zum Ver hängnis, das ihn am sogenannten „Einschnitt", wo die Strecke sehr bergan führt, ereilte. So sehr er auch Anlauf genommen, seine Kraft war dahin, er stand auf einmal wie sestgenageit und alle technischen Kunstgriffe des Führers und er munternden Zurufe der Fabrgäste brachten das eiserne Pferd nicht weiter. Da kommt ein Mäd chen aus dem Walde heraus und streut ihm, zwar keine Blumen, aber Sand auf seinen Weg. Ein neuer kraftvoller Versuch, aber vergebens! Nun