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Hsur- und Zimmsrggrten >1cnUviol« »ls Lrmwervr>s«nkckmuck. Seitdem die sogenannten Makart- vuketts außer Mode gekommen sind, verwendet man rum Zimmerschmnck in unserer Zeit entweder grüne Zweige oder trockene Blumenstengel mit Frucht- hülsen. Zu den anmutigsten in dieser Art gehören die Hülsen der Mondviole (luosris bisimis). Sie sehen aus wie kleine, runde, silberfarbene Möndchen. Sie halten sich in der Vase ohne Wasser jahrelang und sehen sehr schmuck und Kerlich aus. Man kann sie sich selbst im Garten ohne Mühe heranziehen und mit ihnen manches willkommene Ge schenk machen. Die Mondviole ist eine Schwester der allbekannten Nachtviole und sieht in ihrer Gestalt genau wie diese aus. Nur in der Fruchtbildung unterscheiden sich beide voneinander. Im ersten Jahr bildet die Pflanze nur große herzförmige Blätter. Im zweiten Jahr schießt der Blütenstengel auf. An ihm erscheinen in rispenförmiger An ordnung die zahlreichen, violettroten Blüten. Die Psianze wird wegen ihrer zierlichen L-chötchen gezogen, welche nach dem Verblühen zurückbleiben und eine Größe bis zu einem Markstück erreichen. In jedem Schötchen befindet sich eine Scheidewand: auf jeder Seite derselben liegen in zwei Reihen die Samen. Bei Vollreife der letzteren springen die äußeren Decken der Schötchen und die Samen ob. und die innere Scheidewand Kichrlg« Einteilung «lrr Osussrdeft. Die richtige Zeit- und Arbeitsein teilung im Haushalt, wieviele Haus frauen mögen sie in jahrelanger Praxis gelernt haben? Und doch ist ohne sie ein vernunftgemäßes Wirtschaften und Haushalten nicht denkbar. Ohne eine geordnete Arbeitseinteilung muß immer wieder bald daS eine, bald das andere Rädchen stehen bleiben und eine Stockung verursachen, die sämtlichen Familienmit gliedern fühlbar wird und auch die arme geplagte Hausfrau nie zur Ruhe kommen läßt. Deshalb müßte sie schon im eigenen Interesse einen festen Arbeits plan zur Verrichtung der täglich, wie auch der wöchentlich nur einmal vorzu nehmenden Hausarbeiten einrichten, der unverbrüchlich eingehalten wird, so daß er zur festen Gewohnheit und seine Übertretung fast zur Unmöglichkeit wird. Es kann natürlich für die einzelnen Haushaltungen kein bestimmtes Schema vorgeschrieben werden. Man kann nur kleine Fingerzeige geben, die jeder Haus frau zur Richtschnur dienen können. So bestimme sie z. B. den Montag rum gründlichen Klopfen und Bürsten der Garderobe, wobei sofort kleine Schäden ausgebessert werden. Der Dienstag ist zum Waschen der schmutzigen und Stopfen der in der Woche vorher gewaschenen Strümpfe bestimmt, da ein großer Vor rat davon bei der groben Wäsche meist zu sehr aufhält. Der Mittwoch kann zum Wäscheausbessern, der Donnerstag zum Fenster- und Silberputzen usw. be stimmt werden; am Freitag werden Teppiche, Decken und Polstermöbel ge klopft und die Küche gründlich gereinigt, während der Nachmittag des letzten Wochentages zum Vorbereiten der Sonntagsgerichte und ähnlicher Arbeiten bestimmt wird, damit der Sonntag zu einem Rube- und Feiertag auch für die Hausfrau selber werde. § viewl m ihrem Nahmen bestehen. Me ist jetzt weich und glänzt seidenartig. Bei der Aussaat der Pflanzen achte man recht auf das Auftreten von Erd flöhen. Sie stellen den jungen Blättchen mit Vorliebe nach. Zu ihrer Ver treibung streut man Holzasche auf und begießt häufig mit einer Brause. s Dis Frau im Sprichwort. „Eine Frau lacht, wenn sie kann, weint aber, sobald sie will." Französisch. „Die Tränen einer Frau sind wert voll, obwohl sie ihr wenig kosten." Spanisch. „Frage immer deine Frau, tu aber immer, was dir gefällt." Arabisch. „Willst du die Feinheit des Goldes prüfen? . . . Benutze dazu eine Säure. Die Kraft eines -Ochsen? . . . Schlage ihn. Die Natur eines Mannes? . . . Laß ihn sprechen. Die Gedanken eines Weibes? . . . Dazu gibt's kein Mittel." Indisch. .Die Zunge der Frau ist ein Dolch, an den sie Rost niemals aufkommen läßt. Der Geist der Frau ist aus Queck silber und ihr Herz aus Wachs." Chinesisch. Van Mokigerücken. Schon unsere Großväter wußten, daß sie, wenn sie die Bettücher mit Lavendel parfümierten, den Schlaf beförderten, da man der Lavendel nachrühmt, daß sie die Nerven beruhige und den Schlaf herbeiführe. Auch der Jasmin hat ge- sundheitlichen Wert; die alten Schrift steller empfahlen ihn, jedoch kann er auch die Nerven ermüden und einen un angenehmen AbspannungSzustand Her vorrufen. Der Tnmian ist ein mächtiges Anspannungsmittel, die Zeder und das Rosenholz Beruhigungsmittel: das Kölner Wasser wirkt stärkend. Nach Plinius ernährte sich ein indisches Volk nur mittels der Einatmung von Wohl gerüchen, und Hypokrates, der Vater der Ärztewissenscdaft, gebot den Verheerungen der Pest in Athen erfolgreichen Einhalt durch die Verbrennung aromatischer Pflanzen. Übrigens ward dies in neuerer Zeit auch in italienischen und öster reichischen Alpenländern zu Cholera zeiten mit gutem Ergebnis getan, und zwar durch Verbrennung von Wacholder holz und -beeren. „Krankheit ist Ge- stank", pflegte ein grober Hpgieniker unsrer Zeit oft zu sagen. Und deshalb sind die Feinde des Gestankes, die Dinge, die ihn zerstören, auch Bekämpfer der Krankheit selbst. Wenigstens in vielen Fällen. Hier sind die statistischen Angaben lehrhaft, die uns bezeugen, daß in den großen Städten zu Zeiten von Epidemien die Parfümeure diejenigen Leute sind, die am wenigsten Gefahr laufen. Es scheint auch, daß die Wohl gerüche auf den Charakter Einfluß nehmen. So behauptet man, daß die Geranie mutig mache, die Minze Ge schicklichkeit . bringe. Die Römer der guten Zeit schämten sich, Wohlgerüche anzuwendcn, die sie als ein verwerf liches Zeichen von Weichlichkeit ansahen. Vespasian, der einem jungen Manne ein Amt verliehen batte, nahm diese Er nennung zurück, als derselbe, mit Wohl- aerüchen oetränkt. leinen Dank abstatten wollte. .Ich yütl« lieber gehabt, du röchest nach Knoblauch!" sagte der Kaiser mit Verachtung. Andere Zeiten, andere Sitten! Jedenfalls soll man sich von allen Übertreibeingen sernhalten und den goldenen Mittelweg gehen, der auch in ! dieser Sache der beste ist. Hier und dort. Kin königliches Privattkeater. Als Ludwig XV. älter und launischer wurde, trachtete seine Favoritin, Ma dame de Pompadour, danach, ihn auf jede mögliche Weise zu amüsieren. Diesen Zweck hoffte sie unter anderm auch durch Errichtung eines kleinen, aber höchst brillanten Privattheaters in einer der Galerien des Versailler Schlosses zu er reichen, welche Erwartung sie in der Tat nicht täuschte. Die Schauspieler und Schauspielerinnen besagter Bühne re krutierten sich aus den vornehmsten Damen und Herren des Hofes, vor allem aber wirkteMadame dePompadour selbst mit. Sie übernahm die weiblichen Hauptrollen und entzückte den König einmal so, daß er sie nach der Vor stellung vor dem ganzen Hofe die reizendste Frau Frankreichs nannte. Da die besten Maler ihre Kunst zur An- - fertigung der Dekorationen liehen, die Kostüme und Requisiten ihresgleichen an Pracht suchten, so verschlangen diese Schaustellungen enorme Summen. Die Gehälter der königlichen Diener, die Be- i soldungen der Beamten wurden un- ! regelmäßig oder nach Umständen gar ! nicht ausbezahlt, für das kleine Theater ! war aber immer Geld vorhanden. Dieses Treiben erregte endlich allgemeine Er bitterung, so daß der König sich endlich bewogen fand, die Aufführungen einzu stellen. Im März 1753 wurde das Theater, nachdem es sieden Jahre be standen. geschlossen. Limwervögel in cier 8onne. Manche Vogelfreunde glauben, ihren i gefiederten Lieblingen dadurch eine Freude und einen Genuß zu bereiten, ! daß sie diese in die Sonne stellen. Es j ist wohl wahr, daß der Vogel im Freien ! gerne die Sonne aussucht: aber er kann dort auch, wenn er will, sich wiederum in den kühlenden Schatten begeben, kann hierhin flattern, um sich zu sonnen, und dorthin, um sich zu baden. All dies ist ihm unmöglich, wenn er stundenlang den brennenden Strahlen ausgesetzt vor dem Fenster steht. Es bedarf dann nur noch eines Luftzuges — und ein Gegen zug entsteht ja bei geöffnetem Fenster leicht —, so ist das Tierchen geliefert. Zimmervögeln mag man wohl recht viel Licht und Luft gönnen, doch stelle inan sie nie in die Sonne oder in den Zug, vergesse auch bei großer Hitze nicht, täglich Trink- und Badewasser mehrmals frisch zu reichen. Orr l„»ubkrotck. Das drollige Tierchen ist so anspruchS- los, daß er selbst in seinem kleinen Käfig jahrelang aushält. Hat er auf dem D-den ein Rasenstück, das immer feucht gehalten wird, ein, kleine Leiter und ein übergitterteS Dach, so fühlt er sich ganz wohl. Auch e.n die Nahrung stellt er wenig Ansprüche. Zu seinem Futter wählt man am besten Fliegen und Mehl würmer. Bei längerer Gefangenschaft lernt er sowohl seinen Pfleger wie auch den Mehlwurmtopf kennen und versteht es auch, wenn man ihm zu Gefallen eine Flieae fänat.