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UMin-EWckr WM Amtsblatt für Sos KW. WtsgM M bn Aadiriit zu Hchchin-krnM Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. Anzeiger ^für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch. heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Griina, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttcngrund n. s. w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditivnen solche zu Originalpreisen. Mm Weis WM »MM M O Ws Ee Sier «MM AR Nr. 288. Donnerstag, 6. November 1913. 63. Jahrg Freibank: Rohes Rindfleisch Pfd. 43 Pfg sie nicht, da der Willensentschluß des Regenten frei bleibe. Dadurch würden auch die in den Schlußberatung genommen werde. Ohne Besprechung wurde in namentlicher Ohre oorüberrauschte, wie — um bei Türschmann zu bleiben — dieser die vielen Personen und Si tuationen so zu charakterisieren und auseinander zu halten wußte, daß auch der, der — sagen wir — Julius Caesar oder Coriolan oder Wallenstein oder Don Carlos nicht genau kannte, Szenenführung und Abstimmung, vor der sich von den erblichen Mitgliedern Freiherr v. Cramer-Klett und von den lebenslänglichen der General der Infante rie z. D. Ritter v. Pflaum entfernten, das Ge setz einstimmig angenommen. Für unsern neue« Friedhof und seine Kapelle sind uns von Innungen, Vereinen und Einzelpersonen Zuwendungen an Geld und fertigen Ausstattungsstücken in erfreulicher Zahl gemacht worden. Für diese Opferwilligkeit, die zum Gelingen d.s Werkes wesentlick beigetragen hat, sagen wir im Namen der Trinitatisgemeinde allen Spendern schäft und zugleich die Königsprokla- ^Nation wird heute Mittwoch mittag 12 Uhr, ! die Vereidigung des Königs Ludwig des ! Dritten am Sonnabend erfolgen. Der H u l- ^digungsakt ist für den 12. November vor- j gesehen. erkoren hatte. Die Dame gab zunächst einen aus- führlichen, zu erschöpfenden Abriß der Lebensschick» sale des Volksdichters, um dann frei aus dem Ge dächtnis Erzählungen Roseggers vorzutragen. So sehr nian den steirischen aufrechten Mann, den für sein Deutschtum begeisterten Patrioten und den prächtigen Schilderer seiner Heimat auch bewundern mag, man wird zugeben müssen, daß seine Muse am wenigsten die Rezitation verträgt. Dazu hat sie zuviel vom spröden Spezifikum der Berge, von dem Knorrigen der Bewohner, das sich naturnot wendig auf den Ausdruck übertragen muß, der sich wohl verständlich lesen, aber schwer vortragen läßt. Kommt dazu noch ein Ueberschwang von Pathos, in das ^gerade rezitierende Damen sehr leicht ver fallen, eine gewisse Eintönigkeit in den Mitteln des Ausdrucks, der der Situation nicht immer angemessen ist, so kann ein restloses Genießen kaum eintreten. Und so wußte auch Frau Erchenbrecher Rosegger nicht ganz gerecht zu werden. So sehr man ihre Kraft des Gedächtnisses schätzen wird, die ihr ge stattet, alles frei vorzutragen, so gern man zugiebt, daß das Organ dec Dame sich bestimmt und wand lungsfähig zu geben vermag, so fehlte ihr doch die volle Kraft emes reichen Nuancierens, die gerade bei den Typen und den Geschehnissen Roseggers un erläßlich ist Das Pathos tuts nicht, nuc das innere Erleben macht hier die verständliche Beredsamkeit. Wenn den langen Vorträgen der Dame lebhafter Beifall folgte, so war es die Anerkennung des Flei ßes und der Liebe, mit der die Dame den Dichter behandelte, einer Liebe, die Frau Erchenbrecher sicht lich von Herzen kam und die sie such aus die'zahl- reiche Versammlung überzuleiten verstand. —a. Gestern abend ^12 Uhr wurde am westlichen Himmel ein helleuchtendes Meteor beobachtet. Es fiel in südwestlicher Richtung und verbreitete für! einen Augenblick eine Helle gleich einem Blitzstrahl. Das Meteor hinterließ einen langen leuchtenden Schweis. —: Eine außerordentlich geringe Beteiligung wiesen die gestrigen Wahlen zum Ge werbegericht auf. Als Arbeitgeber-Bei sitzer wurden gewählt die Herren Baumeister L. Richter und Buchbindermeister P. Deibel mit je 15, Schlosssrmeister M. Lederer mit 11, erlebt hat und die Abfetzungskommission da mals nach Hohenschwangau führte, verwies in eindringlicher Rede auf die Wichtigkeit der Vor lage und auf die Spannung, mit der das ganze Land auf diese Sache blicke. Es sei Tatsache, daß Prinzregent Luitpold stets seine Mitwir kung zur Beendigung der Regentschaft mit dem Hinweis abgelehnt habe, er wollte nur als Prinzregent Luitpold in der bayrischen Geschichte weiterleben. Diesen ^Lunsch habe das Volk respektiert, nach seinem Tode aber sei die Frage wieder aufgetreten und nicht mehr zur Ruhe gekommen. Daher wäre es freudig zu begrüßen, daß der Prinzregent Ludfvig sich habe bestim men lassen, zur Lösung der Frage die Hand zu bieten. Nun sei in der Kammer der Reichs - väte anfänglich die Stimmung die gewesen, daß der König aus eigener Machtvollkommenheit die Regentschaft beenden und den Thron besteigen solle. Gegen diesen Weg hätten sich aber schwere Bedenken erhoben, denn es habe dafür jede verfassungsmäßige Möglichkeit gefehlt. Dann hätten noch Bedenken bestanden, ob eine Ver fassungsänderung während der Regentschaft mög lich sei. Sie sei möglich, denn es gehe nicht an, daß ganze Versassungsleben eines Staates während einer Regentschaft zu unterbinden, und selbst wenn das ausdrückliche Verbot bestanden hätte, die Verfassung während einer Regent-, schäft zu ändern, so hätte dies doch geschehen müssen, denn der spätere Gesetzgeber sei gleich berechtigt mit dem früheren, und das fei der Zweck der gegenwärtigen Vorlage. Sie sei auch nicht ausschließlich für den gegenwärtigen Fall bestimmt, sondern allgemein uUd für alle Zeiten. Die Theorie von Gottes Gnaden erschüttere Fabrikbesitzer P Schüffnsr mit 10, Fabrikbe sitzer A. Haase mit 1, Fabrikbesitzer E. Schulze mit 5 Stimmen. Die Wahl der Arbeitnehmer- Beisitzer hatte folgendes Ergebnis: Weber R. Wolf 36, Maurer R. Neumann, Kartonarbeiter I. Meyer und Bürstenmacher W. Müller je 19, Schlosser M. Degenhardt 11, Wirker A. Pfeffer- körn 2 Stimmen. —a. Dieser Tage hat die Firma Schu bert und Salzer (Zweigwerk Theodor Lieberknecht) am hiesigen Güterbahnhos gegenüber dem Verwaltungsgebäude einen Kran aufftel» len lassen. Derselbe, von der Firma Fröde u. Brümmer in Siegmar gebaut, hat eine Trag- kraft von 5000 Kilogramm. Gegenwärtig läßt auch dort die elektrische Straßen bahn-Verwaltung an den Güterglei sen, neben der Wagenhalle, einen mächtigen Kran aufstellen. Derselbe dürste eine Trag kraft von mindestens 10 000 Kilogramm haben. Hauptsächlich ist er für Kesselverladungen von der Dampftesselfabrik Franz in Gersdorf bestimmt. — Ein Fährraddieb und Fahrrad schwindler wurde dieser Tage von der altenbur- gischen Gendarmerie in der Person des stellen- osert Dienstknechtes Leichsenring aus Meerane in Gößnitz festgenommen und in das Amtsgerichlsgefängnis zu Schmölln (S.-A.) ein- geliefert. Leichsenring hat bereits mehrere der artige Diebstähle zugestanden, die er in Lichten stein und Hohenstein-Ernstthal ver übt hat. Es wird aber vermutet, daß ihm noch —: In der gestrigen Sitzung der Stadt verordneten wurden u. a. auch Stadt ratswahlen vollzogen, die die Wieder wahl der Herren Stadträte Kommerzienrat R e i n h a-r d mit 13, Bohne mit 22 und Schneider mit 12 Stimmen ergab. Herr Stadtv. Anke erhielt 9 Stimmen. Weiter be schloß man, aus eventl. Kursgewinnen bei der städtischen Sparkasse eine Kursaus gleichsrücklage zu schaffen. Wir ver weisen auf den Bericht in der Beilage. — * Wir sind noch im Besitz einer Anzahl von Losen der Völkerschlacht-Lot terie, deren Ziehung am 11. November d. I. beginnt. Wir stellen dieselben zuM Preise von 3 Mark für das Stück unsern Lesern zur Verfügung. In gleicherWeise bieten wir unsern geschätzten Abonnenten Lose der hiesigen Wohl tätigkeits-Lotterie der Sächsischen Fechtschule an, die nur 50 Pfennige kosten. Die Ziehung findet am 30. November nachmittags im hiesigen „Logenhause" statt und kommen prächtige Perkaufsgegenstände, darunter eine vollständige Schlafzimmer-Einrichtung, zur Ver losung. —* Die Zeiten der modernen Rhapsoden sind vorüber. All' jene Großen im Reiche der Rezitation, Jordan, Palleske, Türschmann, Strakosch, dis in un gezählten Tausenden die Begeisterung für das Große, Edle und Schöne weckten, sie sind dahingegangeu und nur die Kleinkunst eines Milan und anderer feiert noch Triumphe. Eine Quelle immer neuer Erinnerung fürs Leben war es, wer einen Türsch mann Schiller oder Shakespeare vortragen hörte, Das Wichtigste vom Lage. Der König ist gestern nachmittag nach Sibyllenort gereist. Die Einberufung des sächsischen Landtags ist nunmehr offiziell zum 13. November ersolgt. Die Regierungsvorlage über die Aus hebung der Regentschaft ist gestern von der bayrischen Kammer der Reichsräte angenommen und daraufhin sofort im Gesetz- und Verordnungsblatt' veröffentlicht worden. Nach der grundsätzlichen BereitwillWeÄser- klärung des Prinzen Wilhelm zu Wied zur Uebernahme des albanischen Fürstenthrones ist man in die Ver handlungen über die Einzelfragen eingetreten. Dev französische Botschafter in Berlin Jules Cambon wird am 1. Januar von seinen: Posten zurücktreten. Wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, sind bei einem Z u s a m m e n st o ß zweier Schnellzüge auf der Nogyana-Eisenbahn 50 Personen getötet worden. Das bayrische Gesetz- und Verordnung^ des Schauspiels ^ verstand. Diese blatt vom beut aen Taae veröffentlicht bereits Kunst, gesagt, 'st uns verloren. Wn haben da? Gesetz V die Re^ damkt k-m- Rhapsoden mehr Und die Kleinen sind an Gesetzeskraft erlangt hat. «^u der Kauf- Die Erkläruna der Beendigung der Regent-! männis che V erern m Frau Hedwig Erchen- . E MNENg oer -veenolgung oer vregeni breche °us Blasewitz hören, die sich Rosegger Lüchlilchkü Hohenstein-Ernstthal, 5. November 1918. Wettervoraussage der Königs. Sächs. Landes- Wetterwarte zu Dresden. Kür Donnerstag! Auffrischende Südwestwinde, wechselnde Bewölkung, mild, vorwiegend trocken. 6-^NoV. t Tagesmittel -s-4,1°, Maximum -s-6,5", Minimum -s-1,3". ! Bei dem geisteskranken König Otto. Dienstag nachmittag begaben sich die Ab geordneten Giehrl (Zentr.) und Dr. Cas selmann (Lib.) als Vertreter der Kammer der Abgeordneten unter Führung des Obermedi zinalrats von Gvassey nach Schloß Fücktenried, -um sich persönlich von dem Geistes- z u st a n d des Königs Otto zu über zeugen. Sie beobachteten den König eine Stunde lang und erhielten von der ersten Mi- I nute an den denkbar t r o st l o s e st e n und -traurigsten Eindruck. Der König leidet bekanntlich fortwährend an Halluzina tionen, die sich zumeist in unartikulierten Lau ten äußern. Heute Mittwoch werden die Prä sidenten der beiden Kammern Gras Fugger und Dr. v. Orterer sich ebenfalls nach Fürstenried begeben. Die p s y chiatrischen Gutachten, die dem Landtage vorzulegen sind, haben den Umfang eines dicken Buches. Sie werden am Freitag in beiden Kammern in geheimen Sitz ungen, denen als Regierungskommissar Ober- medizinalvat v. Grassey beiwohnt, bekanntge geben. Für die Oeffentlichkeit wird ein Aus zug ohne die traurigen Einzelheiten erscheinen. Kekanntmachung. Auf Auflösungsantrag der Betriebskrankenkaste der Firma Karl Schönfeld in Gersdorf hat das Königliche Oberversicherungsamt Chemnitz beschlossen, erstere mit dem 31. Dezem ber aufzulösen und werden alle Gläubiger hiermit aufgefordert, ihre Forderungen bis zu diesem Tage bei der unterzeichneten Kasse anzumelden. Gläubiger, die ihre Forderungen nicht bis zum 31. Dezember d. I. eingereicht haben, müssen unberücksichtigt bleiben. Gersdorf, den 5. November 1913. Der Borstand der Betriebskrankenkaste der Firma Carl Schönfeld. _ . eine ganze Reihe solcher Straftaten zur Last wem die wunderbare stimmliche Modulation am fallen. ten. Er wümche, daß das Gesetz einstimmig Der Berichterstatter, der frühere Minister- 'm Haus Annahme finde, zumal er überzeugt - ' je:, daß es dem Königshaus und dem Lande II. Kezirksjchule. Die Anmeldung der Ostern 1914 schulpflichtig werdenden Kinder wird Dienstag, den 18. November, von 2—4 Nhr, im Lehrerzimmer des neuen Schulhauses entgegsngenommen. 2—3 Uhr: Knaben; 3—4 Uhr! Mädchen. Für alle Kinder ist der Impfschein vorzulegen, für die auswärts geborenen außerdem die Geburtsurkunde und Tausbescheinigung. Das anzumeldende Kind ist mitzubringen. Hohenstein-Ernstthal, den 5. November 1913. Schuldirektor Patzig. EI» König in Wem. Die bayrische R e i ch s r a t s k a mm e r hat die Königsvorlage einstimmig angenommen. Gestern um 10 Uhr ver sammelten sich die Reichsräte, um über die Ver fassungsänderung zur Beendigung der Regent schaft zu beraten. Sämtliche Prinzen des König lichen Hauses, selbst der 83-jährige Herzog Lud wig, waren zugegen. Abwesend von den Reichs räten waren nur der zusrzeit beurlaubte Thron folger Prinz Rupprecht, der aber ausdrstcklich feine Zustimmung hatte erklären lassen, ebenso 1--- - - , . — Fürst Hohenlohe-Schillingsfürst und Graf Prey- Verhandlungen -der Abgeordnetenkammer aufge- sing, der als legitimistischer Gegner der Vorlage Ketenen Bedenken zerstreut, wo übrigens nur gilt. Die Diplvmatenlogen und die Tribünen d'e Sozialdemokraten, und auch diese nurs unter waren überfüllt. Der Präsident Graf Fugger Ausschluß jeder persönlichen Spitze gegen den erklärte, daß der Gesetzentwurf sofort in die Regenten, nicht für die Vorlage gestimmt hat- präsident Graf Crailsheim, der als s — Minister des Königlichen Haü'es die Einsetzung w gleicher Weise zum Segen gereiche, der Regentschaft für Lüdwig den Zweiten mit- O" - - herzlichsten Dank. Weitere Gaben werden gern entgegengenommen. Nl MHNMflM ZU Sl. MM