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UeifleiMMM NME Ttintsblatt. " > " -- > >-—.7--^ >. . .. 17: . .. Nr. 250. Sonntag, den 26. Oktober 1913. Drittes Blatt. Aus dem Selche. Kein Erwerb Sansibars. Unit er Berufung auf eine Meldung des Reuterschen Bureaus in London wird angekün digt, daß England Sansibar an Deutschland abtreten werde. Hierzu ist zu bemerken, daß in den deutsch-englischen Unterhandlungen von einer Abtretung Sansi bars durch England an Deutschland gegen deutsche Zugeständnisse an anderer Stelle nicht die Rede ist. In englischen Zeitungen wird fer ner davon gesprochen, das? England die W a l- fischbai an Deutschland abtreten wolle. Auch hiervon ist an Berliner unterrichteten Stel len nichts bekannt. Deutschland und die Weltansstellung in San Franzisko. Die deutsche Beteiligung an der Weltaus stellung in San Franzisko bildete den Gegen stand einer Konferenz unter Vorsitz des Reichstagsabgeordneten Bas-sermann. Ver treten waren Norddeutscher Lloyd und Ham burger Paketfahrt durch ihre Generaldirektoren Heineken und Ballin. Auch Industrie, Kunst und Wissenschaft waren durch hervorragende Persönlichkeiten vertreten. Das Ergebnis der Be ratungen war folgende Resolution: „Das Komitee hofft mit Bestimmtheit auf Grund des Ergebnisses dieser Verhandlungen den Nachweis erbringen zu können, datz im Gegensatz zu der Annahme der Reichsbehörden die Beteiligung an der Ausstellung nach Zahl und Bedeutung der Firmen vollkommen ausreichen wird, um eine würdige Vertretung Deutschlands in San Fran ziska in dem von dem Komitee beabsichtigten Umfang, nämlich durch S o n d e r a u s ft e l - lungen einzelner Zweige der deutschen ge werblichen, künstlerischen und kulturellen Arbeit zu ermöglichen. Das Komitee ist ferner der An sicht^ daß §ür eine derartige Ausstellung als Mittelpunkt ein vornehmes, repräsentatives Deutsches Haus erforderlich ist. Damit dieses in einer der Würde des Reiches entspre chenden Weise hergestellt und ausgestattet wer den kann, sind Mittel erforderlich, deren Aus bringung den Interessenten allein nicht zugemu- tet werden kann. Das Komitee wird daher, falls die Reichsbehörden, namentlich im Hinblick auf das durch die Umgestaltung des amerikanischen Zolltarises neuerdings erheblich gewachsene In teresse Deutschlands, sich nicht noch jetzt zur of fiziellen Beteiligung entschließen sollten, zuftän- digenorts den Antrag stellen, daß unter Beibehal tung des privaten Charakters der Organisation die fiir das Gebäude erforderlichen Mittel in den Neichsetat eingestellt werden." Deutschland nnd die mexikanischen Wirren. Zwischen der englis ch e n und.der deut schen Regierung hat, wie verlautet, ein Meinungsaustausch über die wünschenswerte Neuordnung der Dinge in Mexiko stattgefun den. Man ist der Ansicht, daß die Dinge in Mexiko so nicht weiter gehen können, da bei der Fortdauer des jetzigen Zustandes das Leben vieler Europäer aus dem Spiele steht. Die beiden Mächte sind sich darin einig, daß ein energischer Mann, der mit eisernem Besen zu kehren versteht, an den Spitze Mexi kos stehen mutz, um dort Ruhe zu schaffen. Ob Huerta diese Persönlichkeit ist, wird sich erst noch zeigen müssen. Es ist aber daran sestzuhatten, daß sich die englische Regierung selbst keines wegs durchaus mit der Person Huebtas identi fiziert. Auf diesem Standpunkte steht auch die deutsche Regierung. Auch sie identifiziert fich durchaus nicht mit Huerta, und wenn die Ame rikaner eine andere geeignete Persönlichkeit für die Präsidentschaftskandidatur finden, so wird nicht nur Deutschland, sondern auch England diesem Präsidenten die Anerkennung nicht ver sagen. Jedenfalls wird von deutscher Seite diese ganze Angelegenheit durchaus nicht als eine hochpolitische angesehen. Ganz unabhängig von der Frage der Präsidentschaft ist die des Schutzes der fremden Angehörigen. In dieser ist die deutsche Regierung lediglich aus ihre eigenen Interessen bedacht und will, wie der „B. Z." mitgeteilt wird, alle Mahnahmen tref fen, die die Sicherheit., das Leben und das Eigentum der deutschen Staatsangehörigen in Mexiko garantieren, unbekümmert darum, was andere tun. Soweit Nachrichten bisher vorlie gen, scheint das Leben der Fremden in Dor reon nicht gefährdet zu sein. Ein Strafverfahren gegen Rofa Luxemburg ist, wie die Frankfurter „Volksstimme" meldet, von der Staatsanwaltschaft eingeleitet worden. In einer Versammlung am 26. September soll die Beschuldigte zum Ungehorsam gegen die Gesetze ausgesordert haben. koloniales. Ein deutscher Schutztruppenoffizicr in Kamerun erschossen. Der Oberleutnant der Schutztruppe v. Raven ist aus einer Dienstreise im Nola bezirk bei Nguku duirch einen Lungenschutz ge fallen und bereits in Nola beerdigt worden. Nähere Angaben fehlen noch. Oberleutnant v. Raven stand bis zu seinem Uebertritt zur Schutz- truppe im November 1910 beim Infanterieregi ment Graf Tauentzien von Wittenberg (3. Bran denburgisches) Nr. 20. Ein Wchrbeitraa aus Deutsch Lüdwestafrika. Trotzdem das Gesotz über den einmaligen Wehrbeitrag die deutschen Kolonien ausdrücklich von der Zahlung befreit, wurde in Deutsch-Süd- westasrika durch den Lüderitzbuch ter! ^Kriegerverein eine Sammlung freiwil liger Beiträge vorgenommen und das namhafte Ergebnis dem Reichskanzler überwiesen, der daraufhin folgendes Antwortschreiben sandte: „Dem Lüderitzbuchter Kriegerverein bestätige ich ergebenst den Empfang des gefälligen Schreibens vom 15. d. M. Für die treue, vaterländische Gesinnung, die in dem Schreiben und dem freiwilligen Wehrbeitrag der! Vereinskameraden zum Ausdruck kommt, spreche ich allen Spendern , meinen aufrichtigen Dank aus." gez. v. Beth mann Hollweg." Aus Lem Auslände. Der deutsche Kaiser in Konopischt. Wie aus Konopifcht, wo der d e u t s ch e Kaiser zurzeit als Jagdgast des österreichi schen Thronfolgers weilt, gemeldet wird, fand im dortigen Schlosse am Donnerstag abend eine F e st t a f e l zu 26 Gedecken statt. An das Essen schlotz sich eine Abendunterhaltung an, während welcher die Marinemusik spielte. Der Kaiser blieb bis 11 Uhr bei bester Laune im Kreise der Festgäste. Freitag früh lag dichter Nebel über der Landschaft, der sich bis zum Beginn der Jagd vollständig zerteilte und Hellem Sonnenscheine wich. Das erste Frühstück nahm Kaiser Wil helm mit dem Erzherzog Franz Fer di n a n d in seinen Gemächern ein. Hierauf führte der Erzherzog den Kaiser in das Georgs- museum, dessen reichen Inhalt und kunstvolle Anordnung der Kaiser lebhaft bewunderte. Dann fuhren der Kaiser und der Erzherzog mit der Jagdgesellschaft in Automobilen zur Jagd. Der Weg ging am Parkhause vorbei durch den Grotztiergarten, das Tuzinkaer Tor über den Tuzinkaer Jagdweg bis zum ersten Trieb. Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten. Der Kaiser, mit dem Erzherzog im ersten Automobil, inter essierte sich sichtlich lebhaft für die Anlagen, die der Erzherzog erläuterte. Die beiden Herren brachten die ganze Fahrt in lebhaftem Gespräch zu. Kurz nach 10 Uhr wurde die Jagd ange blasen, die aus drei Antrieben auf Fasanen und Rebhühner bestand. Um j^11 Uhr fuhr die Herzpgin von Hohenberg mit den Damen der Gesellschaft und den an der Jagd nicht teilneh menden Gästen zum letzten Antrieb vor dem Frühstück in Automobilen nach der allen Stan kowaer Remise an der Reichsstraße. Schwere Anschuldigungen gegen Vic tschechische Stadtverwaltung von Prag. Ein bekannter Prager Advokat, der bereits im seinerzeitigen Röhrenprozetz die Anklage fübrte, hat in einer weiteren angeblichen B e- ll e ch u n g s a f f ä r e gegen die gesamte tschechische Stadtvertre^ung von Prag Strafan zeige erstattet. In dieser wird behauptet, datz bei dem Ankauf von Gründen für eine neue Gasanstalt 375 000 Kronen an Provisionen für unbekannte Personen verteilt wurden. Schwere Mißstände in der französischen Flotte. Die schlechte Beschaffenheit- der in der fran zösischen Kriegsmarine verwendeten Anker ketten hat zu schweren Mißständen gesühvt. In Tanger warten zurzeit die Linienschiffe „Justice" und „Democratie" vergeblich aus Er satz kür verlorene Anker. Es bestand große Ge fahr, daß ein drittes ankerloses Linienschiff „Verite" mit dem spanischen Panzer „Pelajo" zu- sammenstieß. Die Kriegsschiffe vor Royan und San Nazaire haben ebenfalls ihre Ankerketten verloren und verlangen dringend Erfatz vom ! Kriegsministerium, das abev außerstand« ist, neue Ketten zu liesern. Der Royaltsteuputfch tu Portugal. Am Eingänge eines Hotels in Lissa bon wurde der republikanische Marineoffizier Alberto Soares von Karabinieris niedergeschos- sen. Seine Frau, die am Fenster stehend den Gatten erwartete, beging Selbstmord. — Aw- läßlich der Coens-Feier in Lissabon war das Gerücht verbreitet, daß durch einen Bomben? wurf mehrere Personen getötet worden seien. Bestätigt wird, datz eine Abordnung der Schul jugend in der Carmo-Straße jenem Bomben? würfe zum Opfer fiel. Von 32 Kindern sollen mehrere getötet, andere schwer verletzt worden lein. Das Beispiel der Ulster-Verschwörung. Lord Crew, der Staatssekretär süv In dien, machte in einer Rede in Ipswich die auf sehenerregende Mitteilung, /datz die Ulsterver schwörung in Indien mit dem größten In teresse verfolgt werde, und daß die indischen Revolutionäre alle von den Ulsterrebellen vor gebrachten Gründe gegen die Einführung des Homerulegesetzes sich zu eigen machten, um ihre Landsleute gegen die britische Herrschaft aufzu hetzen. Am meisten Eindruck hat in Indien die Aufforderung der Ulsterrebellen an die bri tische Regierung gemacht, nicht auf sie als ihre eigenen Landsleute zu schießen, sollte es zum Aeußerften kommen. Die Inder werden dem Beispiele der Ulsterleute folgen und die einge borenen Truppen auffordern, den Engländern den Dienst zu versagen und sich bei Meüt e- reien auf ihre Seite zu stellen. Lschlilches Hohenstein-Ernstthal, 25. Oktbr. 1913. — Das Herabdrücken der Preise, das im geschäftlichen Leben als Folge scharfer Konkurrenz manchmal leider zu beobachten ist, führt feiten zu einem guten Ende. Jetzt ist in Saalfeld die fast 200 Jahre alte Wiede- mannsche Hofbuchdruckerei in Kon kurs geraten. Dazu schreiben die Thüringer Zeitungen: „Die genannte Firma ist in ganz Thüringen bekannt und hat den einheimischen Buchdruckern die Aufträge weggeholt und gleichzeitig auch die Preise verdor ben. Der am Orte ansässige Geschäftsmann mußte ost hören: „Die Wiedemannfche Hosbuch- druckerei ist billiger als Sie und hat infolgedessen den Auftrag bekommen!" Nun fielst man es einmal wieder, wohin die Billigkeit führt." — Oelsnitz (Erzg.), 24. Ott. Das Haupt gespräch in hiesigem Orte ist gegenwärtig das im nächsten Jahre vom 11.—13. Juli stattfin dende Heimatfest. In einer Besprechung wurde beschlossen, von der Veranstaltung eines großen Festzuges Abstand zu nehmen, dasür aber einen Kinderfestzug zu schäften. Der Festplatz soll der „Ratskeller" sein. — Glauchau, 24. Ott. Kriegsminister Freiherr v. Hausen tras gestern vormittag hier Am Geistertal. Ein Roman von der Insel Mallorla von Anny Wothe. 40) l Nachdruck verboten.) Graf Burgdorf halte Walter Torney Wei sung gegeben, falls es sich wirklich um Baron Randau handelte, der in prinzlichen Diensten stände, mit aller Schärfe gegen ihn vorzugehen, um den Baron um jeden Preis aus der Stel lung beim Prinzen Walbrunn zu entfernen. Es war dem Grafen Burgdorf gelungen, einen Verhastustgsbe,sehl gegen Randau auHzu- wirken, den der Detektiv benutzen sollte, um Randall von dem Schlosse zu entfernen, wenn er nicht freiwillig dort das Feld räume. Walter Torney sollte schließlich mit der Hilse des deut schen Konsuls drohen, wenn er mit List oder Gewalt Ralph Randau nicht zum Verlassen des Schlosses bewegen konnte. Natürlich sollte die Verhaftung nur ein Scheinmanöver bedeuten, denn Gras Burgdorf lag absolut nichts daran, daß man Randau zu rückbrachte, um ihn seiner Strafe zuzuführrn, fondem sein einziges Bestreben war, Ralph aus der Nähe des Prinzen zu entfernen. Solange Butzdorf den Baron in des Prin zen Umgebrmg wußte, wagte er nicht ruhig zu atmen. Darum hatte er Walter Torney Wei sung gegeben, nicht Baron Randau direkt aus den, Roseufchlosse aufzusuchen, selbst wenn er die Gewißheit hatte, daß sich hinter Jamos y Cole der Baron verbarg, sondern er sollte ihm ab seits auflauem, ihn mit dem Verhaftungsbefehl sinschüchtern und ihn zur heimlichen Flucht über reden, zu der Graf Burgdorf dann bereitwillig die Mittel hergeben würde, natürlich ohne datz er sich als Helfer zu erkennen gab. Der Prinz sollte und durfte keine Ahnung von dem ganzen Sachverhalt spüren. Er mutzte glauben, wenn Ralph Randau verschwand, datz er in Jamos y Cole einem Abenteuer sein Ver trauen geschentt. — Da war Ines auf die unglückliche Idee ge kommen, nach Mallorka zu gehen. Der Graf hatte zuerst wenig Gewicht daraus gelegt, weil sie ja auch vordem überall, wohin ihr Reisele ben sie führte, fieberhaft suchte, ohne zu finden. Aber solange sie auf Mallorka und den Schwe sterinseln des Landes weilten, hatte er doch noch keine ruhige Minute gehabt. Datz Ines absolut nichts davon wuhte, datz die Spuren Randaus hier endigten, davor war Gras Burgdorf über zeugt, und doch konnte er einen leisen, dunklen Verdacht nicht loswerden, daß sie ihm etwas verbarg. — Ost, wenn Ines sich unbeobachtet glaubte, gewahrte der Gras, daß seine Gattin ihn for schend und grübelnd beobachtete, als wollte sie ihm bis auf den Grund der Seele schauen, und oft glaubte er sogar einen Blitz tödlichen Has ses in ihren Augen auszucken zu sehen. Wie zwei Freunde, lebten sie seit Monaten nebenein ander hin. Umsonst schalt er sich einen Narren, umsonst suchte er Ines nichts von seiner gedrück ten Stimmung merken zu lassen und seine Un ruhe vor ihr zu verbergen. Ines war unliebenswürdiger und launischer denn je. Mit allen nur denkbaren Einwänden batte Bodo versucht, Ines davon abzubringen, das heutige 8sst im „Palast der Könige" zu be suchen. Ines hatte ihn nur kühl, mit spöttischem Lächeln angesehen und gesagt: „Ich wünsche den Prinzen wiederzusehen, mein Lieber, das ist für mein Erscheinen aus dem Fest Grund genug. Im übrigen würde sich die Prinzessin wohl sehr wundem, mit der ich mich so vortrefflich verstehe, wenn fie er fährt, daß wir so geradezu die Flucht vor ihr und dem prinzlichen Gemahl ergriffen hätten. Nein, ich bleibe, denn ich habe ganz bestimmte Gründe, hier die Prinzessin zu sprechen." Obwohl Graf Burgdorf innerlich wütete, hatte er doch, freundlich lächelnd, mit einer klei nen Verbeugung sein Einverständnis erklärt, und jetzt stand er hier wie auf Kohlen, und fah mit einem dumpfen Gefühl der Angst und des Un behagens dem Erscheinen der prinzlichen Herr schaften entgegen. Ost war es ihm, als flöge ein höhnisches Lächeln um Ines rote Lippen, oft war es ihm, als streiften ihre hellgrauen, dunkelgezeichneten Augen böse aufblitzend über ihn hin. Noch hatte er von seinem Agenten keine be stimmte Nachricht, ob der Verdacht sich bestätigte, daß hinter dem spanischen Verwalter sich der deutsche Baron verbarg, aber die Tatsache, daß er selber mit eigenen Augen Ralph Randau in der Kathedrale gesehen, gab ihm jetzt die Ge wißheit, daß Baron Randau aus Malvorka seine Zufluchtsstätte gefunden. Wenn Burgdorf auch' nicht zu fürchten brauchte, den Baron in der Gesellfchaft des Prin zen irgendwo zu treffen, denn die untergeord nete Stellung, die doch wohl so ein Verwalter einnahm, schloß ja. das vollkommen aus, so verursachte ihm doch der Gedanke, daß Ralph ihm nahe war, eine ganz urftatzLate, namen lose Pein. Jetzt lief plötzlich eine Unruhe durch die fest lich geschmückte Menge. Der Capitan generale "löste sich schleunigst aus einer Gruppe von Ossi- zieren und schritt dem Ausgange des Saales zu. Von draußen vernahm man das Rollen von Wagenrädern. Von der Kathedrale klangen die Glocken, und die Musikkapelle intonierte den Hochzeitsmarsch aus Lohengrin. Die Gäste bildeten Spalier, und geführt von dem Festgeber, der dem prinzlichen Paar entgegengeschritten war, wat Prinz Heinz von Walbrunn, feine Gattin am Arm, in den Fest saal. Graf Burgdorf warf nur einen einzigen Blick auf das Gefolge des hohen Paares, dann faßte er mit krampfhaftem Druck den Arm seiner Gattin. „Komm fort", keuchte er, „ich bitte Dich, Ines, schnell! Mir ist sterbenselend", flüsterte er der Gräfin erregt, wie zur Entschuldigung zu. Sie streifte ihn mir ganz flüchtig mit einem bösen Lächeln und gab leise zurück: „Ich glaube gern, daß Dir nicht gut ist, Bodo, aber jetzt heißt es aushalten, mejn Lie. ber, wie ich ausgehalten habe. Siehst Du nun, wie recht ich hatte, als ich Dir sagte, Ralph Randau wollte ich auf Mallorka finden?" „Ich kann nicht mehr", stöhnte Burgdorf leise. „Sei doch barmherzig, Ines, und komm." „Nicht von der Stelle", gebot Ines, seinen Arm umklammernd. „Willst Du unnötigerweise Aufsehen erregen? Siehst Du, er hat uns auch erkannt, Baron Randau dort im Gefolge de« Prinzen. Seine hohe Gestalt ragt über alle hin- weg, aber sein Blick taucht stolz und klar in den unsrigen, obwohl er es sein soll, der mir den Gatten nahm!" „Willst Du hier vielleicht mit dem Kerl spre chen?" flüsterte der Graf erregt. „Ich sage Dir, es gibt einen Skandal, der uns ganz unntög- lich in Derrtschland macht."