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WHeiMOHM WM Fernsprecher Nr. 11. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Laude entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen. Amtsblatt für bs AM. AMriD im!» »ex SIMM zii HoheHck-WM Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirfch« heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Nr. 249.Sonnabend, 25. Oktober 1913. 63. Jahrg. Die diesjährige Stadtverordneten-Ersatzwahl im Wahlbezirk Alt- und Neustadt findet Dienstag, den 11. November, und zwar in Abteilungen statt. Abteilung 1 besteht aus denjenigen stimmberechtigten Bür gern, die mit einem Jahreseinkommen von über 1900 Mk., Abteilung 2 aus denjenigen, die mit einem Jahreseinkommen von über 1900 bis mit 4000 Mk. und Abteilung 3 aus denjenigen, die mit einem Jahreseinkommen von über 4000 Mk. zur Staatseinkommensteuer eingeschätzt find. Es find zu wählen durch Abteilung 1r 1 Ansässiger und 2 Unansäsfige „ 2: 2 Ansässige „2 „ 3r 2 „ „1 Unansässtger. Die Wahl erfolgt L, für je einen der von Abteilnug 1 und 2 z« wählenden Unansässtgen auf die Jahre 1814 und 1815 vorbehältlich des etwaigen Ausscheidens zufolge Auslosung mit Ablauf von 1914, b.» im übrige« auf die Jahre 1814, 1815 und 1818. Die kürzere Amtsdauer (unter s) entfällt auf den mit der niedrigeren Stimmenzahl Gewählten. Keine Abteilung ist bei der Wahl auf die ihr angehörenden Wähler beschränkt. Die Alt- und die Neustadt bilden je einen Avstimmungsbezirk. Bürger, die im Wahlbezirk Hüttengrund wohnen, sind weder stimmberechtigt, noch wählbar. Als Wahlraum dient für die Altstadt das Vereinszimmer des Ratskellers und für die Neustadt das Beretnszimmer des Stadt- keüers. Die Stimmzettel sind durch Abteilung 1 von 3 bis 7 nachmittags Abteilung 2 und 3 von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags, und zwar von den Stimmberechtigten persönlich, abzugeben. Diejenigen, für die die Stimme abgegeben werden soll, sind auf ihnen so zu bezeichnen, daß über ihre Person kein Zweifel übrigbleibt. Insoweit Stimmzettel dieser Vorschrift nicht entsprechen oder Namen Nichtwählbarer enthalten, sind sie ungültig. Die nachstehend unter I aufgeführten, im Stadtoerordneten-Kollegium verbleibenden Herren können Nicht gewählt werden. Die unter H verzeichneten Herren scheiden zufolge Auslosung Ende 1913 aus, sind aber wieder wählbar. Hohenstein-Ernstthal, am 21. Oktober 1913. Der Siadtrat. I. Ansässige Vertreter. I. Abteilung: Lagerhalter Max Bennewitz, Weber Otto Drescher, Expedient Emil Eichler, Schuhmacher Osmar Kreisel. II. Abteilung: Buchbindermeister Emil Bohne, Malermeister Louis Nudelt, Gärtnereibesitzer Theodor Wächter. III. Abteilung : Musterzeichnereibesitzer Hermann Ebersbach, Fabrikbesitzer Martin Gruber, Musterzeichnereibesitzer Emil Lohse, Tischlerober meister Louis Wappler. Unansäsfige Vertreter. I. Abteilung: Geschäftsführer Oswald Grießbach. II. Abteilung: Postsekretär Paul Kretzschmar. III. Abteilung: Privatmann Paul Held. H. Gastwirt Oswald Anke, Fabrikbesitzer Paul Krumbiegel, Lagerhalter Hermann Meier, Bau unternehmer Gustav Müller, Werkmeister Max Nobis, Gerbereibesitzer Adolf Stützner, Fabrikbesitzer Karl Teil, Prokurist Edmund Weigert. Nach Z 6 der Ordnung des Ziehkinderwesens in der Stadt Hohenstein-Ernstthal vom 14. Februar 1911 sind die der Aufsicht des Stadtratss unterstehenden noch nicht schulpflichtigen Kinder jähr lich zweimal durch einen Arzt zu untersuchen. Der Aufsicht des Stadtrates unterstehen alle Kinder unehelicher Geburt und die gegen Entgelt bei fremden Personen untergebrachten ehelichen Kinder. Die zweite diesjährige Untersuchung soll in der Zeit vom 3. bis mit 8. Novem- ber 1813 erfolgen. Die Pflegeeltern, Mütter und Ziehmütter werden aufgefordert, alle noch nicht schulpflichtigen Ziehkinder zu der angegebenen Zeit mährend der üblichen Sprechstunden einem der hiesigen Aerzte zu- zusühren. Die Kosten der Untersuchung trägt der Stadrrat. Stadlrat Hohenstein-Ernstthal, den 20. Oktober 1913. Städtischer Fischmarkt im Rathaus« für alle hiesigen Einwohner Sonnabend, den 25. Oktober 1913 von vorm. 8 Uhr ab. Es werden verkauft: Seelachs, Schellfisch, Kabeljau und Rotbarsch jedes Pfd 20 Pfg. Freibank: M mm. 11W HÜ: WkSMklMW W. 55 M. MMS SAkWM W. 15 W. Las Wichtigste vom Lage. Kaiser Wilhelm ist in Kono - pischt eingetrofsen. Der Herzog-Regent von Braunschweig berief für nächsten Montag einen autzeror - dentlichen Landtag ein; die Stadtver ordnetenversammlung bewilligte zum Einzug des Herzogs Ernst August 25 000 Mark. In Berlin begann gestern der zweite Krupp-Prozeß, der sich gegen den frü heren Berliner Vertreter der Firma Krupp, Brandt, und gegen den Direktor der Firma, Eccius, richtet. In den zwischen der Türkei und R u si la n d schwebenden Verhandlungen über politi sche und wirtschaftliche Fragen ist eine Eini gung erzielt worden. Die Meldungen über den Verlaus der Re volution in Portugal lassen einen kla ren Ueberblick noch nicht zu. Die republikanische Regierung scheint vollkommen die Lage zu be herrschen. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika werden ohne Rücksicht aus England in M e - xiko unabhängig vorgehen. Das chinesische Kabinett beschloh, eine neue Anleihe von 400 Millionen Mark für industrielle Zwecke bei der Fünf-Mächte-Banken- gruppe aufzunehmen. KWMS Mil Ml KWWS WM. Die öffentliche Meinung in England ver urteilt fast einstimmig den jüngsten Vorschlag des Marineministers Churchill, Neu bauten von Kriegsschiffen für die englische und die deutsche Heimatstädte ein Jahv lang einzu stellen. Selbst die Zeitungen sind sich wenig stens in dem Punkte einig, daß die Art, wie der Vorschlag gemacht wurde — in einer partei politischen Rede in Manchester — zürn mindesten ungehörig war. Vor allem hätte zunächst einmal bei der deutschen Regierung angefragt werden müssen, ob sie geneigt sei, einen Feiertagsvorschlag überhaupt in Er wägung zu ziehen. Eigentlich ist zu verwun dern, daß man den Vorschlag überhaupt der Diskussion für wert erachtet. Denn es unter liegt keinem Zweifel, daß Churchill niemals auch nur die leiseste Hoffnung auf eine An nahme gehabt hat. Was Herr Churchill in seiner Rede gesagt hat, richtete sich zunächst an seine eigenen Landsleute, insbesondere seine eigenen Partei genossen, um damit den Weg für sein näch stes Marinebudget zu ebnen, das u n- geheure finanzielle Anforderun gen stellen wird. Die eigenen Parteigenossen und selbst ein Teil des Kabinetts aber dringen auf eine Einschränkung der Ausgaben für Armee und Marine, um Lloyd Georges ge waltige Lan,dreformpläne durchsetzen zu kön nen Wenn Churchill niit seinem Budget vor das Parlament tritt, will er sagen können: Ich habe alles versucht, um die Ausgaben in Schran ken zu halten, aber ihr habt ja gesehen, wie man meinen Feiertagsvorschlag in Deufichland aufnefaßt hat! Hätte Churchill seinen Vor schlag auf dem gewöhnlichen Wege durch die Vermittlung des auswärtigen Amtes gemacht, so wäre er in der Wilhelmstraße wahrscheinlich ebenso höflich als bestimmt abgelehnt worden und die internationale Verkehrsfitte hätte ver boten, ein großes Geschrei davon zu machen. Und damit wäre Herrn Churchill nicht gedient gewesen. Der naive Vorschlag eines Berliner Blattes, das mit einem etwas sonderbaren Marinesach verständigen aufwartet, daß die deutsche Regie rung doch mindestens den Fürsten Lichnowsky anweisen sollte, nähere. Unterlagen über den Churchillschen Plan einzuholen, hat in London viel Gelächter erregt Würde er befolgt, so wären die Rollen mit einem Male vertauscht und Deutschland erschiene als der Bit t- st e l l e r um einen Feiertag. Wir wollen uns hier nicht weiter auf die in Mr. Churchills Vorschlag zutage tretende grobe Bauern fängerei einlassen, die in der deutschen Presse bereits genügend charakterisiert worden ist. Churchill befindet sich in einer schlimmen Lage, denn er hat Dinge unternommen, die ihm jetzt über den Kopf zu wachsen drohen und un geheure Unkosten verursachen. Der Frontwechsel von der Südküste »ach der Ostküste verschlingt Unsummen. In Portsmouth, Whale Island, an der ganzen Ostküste von den Orkney-Inseln bis nach Norwich sind gewaltige Werke zur Einrichtung neuer Kriegshafen und Befestigung der Küste in: Gange. Die Kosten der in Rosyth im Bau begriffenen Trockendocks und andere Wecke in Cromarty Firth überstei gen bei weitem die Voranschläge. Noch kost spieliger aber sind die Vorbereitungen für die Einführung von Erdöl als Brennmaterial für die britische Flotte, die Errichtung unterirdischer Depots in allen Häsen nötig machen, wo jetzt Kohlenstationen sind. Dazu kommt dann später noch der Umbau der Feuerungsanlagen in den Schiffen. Alle diese Werke und die Neubauten von Schlachtschiffen, auf die Churchill trotz seines scheinheiligen Vorschlages nicht verzichten möchte, werden sein nächstes Budget ungeheuer anschwellen lassen, so daß es eine Milliarde Mark weit übersteigen dürfte. Und er hat Angst, seinen Kollegen mit solchen For derungen zu kommen. - Sächsisches. i Hohenstetn-Ernstthal, 24. Oktober 1913 Wettervoraussage der Königs. Sächs. Landes- Wetterwarte zu Dresden. Für Sonnabend: Westlicke Winde, wolkig, mild, kein erheblicher Niederschlag. 25. Oktob.: Tagesmittel-s-5,7", Maximum ff-8,4" Minimum ch 2,7". — Jnsolge eines Hauptwasser rohrbruches hatte ein Teil der Bismarck- straße (Moltkestraße bis Schillerstraße) gestern kein Wasser. Abends 8 Uhr endlich wurde nach vie ler Mühe der Schaden in der Nähe der Hempel- schen Villa gefunden. Der Rohrbruch hatte sich dadurch bemerkbar gemacht, daß der Behälter, trotzdem zwei Pumpwerke zu gleicher Zeit für Wasserzufuhr sorgten, nicht nur nicht stieg, son dern rapid fiel. Gegenwärtig ist man daran, den Schaden zu heilen. —l. Der neue Friedhof der Tri tt i t a t i s g e m e i n d e, der > mitfamt seiner Kapelle wahrscheinlich am Sonntag, den 2. No vember, geweiht wird, ist vollendet. Während der östliche Teil — etwa ein Drittel des Gan zen — vorläufig noch als Wiese liegen bleibt, ist der übrige Teil nach dem Eingang zu durch geübte gärtnerische Hand in Quartiere für die stillen Schläfer, die einst dort ruhen sollen, eun geteilt. Mit gelbem Sand belegte saubere Wege teilen die einzelnen Quartiere ab, während Rän- der-Einsassungen und -Ecken mit Buschwerk und Baum ausgestattet sind. Die gesamte Anlage macht einen recht hübschen Eindruck. —o. Der Führer von Chemnitz und Umgebung ist neu erschienen. Während das Umschlagsbild wieder den charakteristischen Rol land am Rathaus zu Chemnitz zeigt, bringt das Innere wieder reizende, z. T. neue Bilder aus Chemnitz und Umgebung. Bei der! letzteren konnte diesmal auch unser Hohenstein-Ernstthal mit einem Bild des malerischen Altmarktes Aufnahme finden, was durch Vermittlung des hiesigen Stadtrates, der ja Mitglied des „Ver eins für Fremden-Verkehr in Chemnitz" ist, er reicht wurde. — Der K o r n b l u m e n t a g hat im amtshauptmannschaftlichen Bezirk Glauchau einen Reinertrag von ca. 24 000 Mark gebracht, in anbetracht der schlechten wirtschaftlichen Lage im merhin ein recht ansehnlicher Betrag. —b. Oberlungwitz, 24. Okt. Eines recht zahlreichen Besuches hatte sich das gestern abend im Gasthof „Deutscher Kaiser" abgehaltene Mili tär-Konzert zu erfreuen. Die Kapelle des 133. Infanterie-Regiments aus Zwickau, welche mit der Ausführung betraut war, machte auch hier ihrem alten bewährten Ruf wiederum alle Ehre, das ließ der reiche Beifall, der nach jeder ein zelnen Nummer gespendet wuirde, deutlich kennen. Dem Konzert schloß sich ein flotter Ball an, dem zumal die Jugend eifrig zufprach. Da auch Küche und Keller des Herrn Molch nur Vorzügliches boten, wird jeder Besucher voll« Befriedigung gefunden haben. —).( Oberlungwitz, 24. Ott. Wir wol- len nicht verfehlen, nochmals aus das Fest des Evangelischen Arbeitervereins hinzuweifen, das dieser nächsten Sonntag feiert. Bei dem nach mittags 2 Uhr stattfindenden Gottesdienst hält Herr Pfarrer Tammenhain aus Zabeltitz dis Festpredigt. Bei der an: Nachmittag von 4—6 Uhr im „Post"-Saal abzuhaltenden Feswersamm« lung wechseln Reden und musikalische Voyträgs in reicher Fülle ab. Gäste sind herzlich will kommen. —z. Gersdorf, 23. Okt. In der hiesigen Volksschule soll aus Beschluß des Schulvorstan des für bedürftige blutarme Kinder kommenden Winter ein Milchfrühstück verabreicht werden. Weiter will man auch Seefischkochkurse veran stalten. Diese Einrichtungen dürsten mit Freuden zu begrüßen sein. Auf Antrag des Lehrerkolle giums wird für die Zukunft zum Besuche des amtlichen Konferenzen an deren Teilnehmer eine Auslösung gezahlt. —z. Gersdorf, 23. Okt. Im Gasthof« „Zum grünen Tal" fand gestern ein gutbesuch tes und in allen seinen Teilen schön verlaufenes Vergnügen des Gesangvereins „Arion" statt. Hierbei gelangte das Theaterstück „Ein frohes Weihnachten anno 13", von Mitgliedern flott gespielt, zur Aufführung. —: Hermsdorf, 24. Ott. Am kommenden Donnerstag, den 30. d. M., findet in der „Linde" großes Kirmes-Konzert statt. Herrn Streller ist es gelungen, hierzu die Kapelle der Grimmast Husaren zu gewinnen, der ein sehr guter Rus vorausgeht. Ein Besuch dieser Veranstaltung ist deshalb ganz besonders zu empfehlen. —: Hermsdorf, 24. Ott. Am Freitag, den 31. d. M., läuft die Frist zur Eintragung in die Wählerlisten für die Kirchenvorstandswahl ab. Anmeldungen wolle man auf dem Pfarr amt bewirken. — Bernsdorf, 24. Ott. Das Kirchweih fest der Kirchgemeinde Bernsdorf, RüÄdorf urch Hermsdorf soll kommenden Sonntag und Mon tag gefeiert werden. Das übliche KirmeskonzeH findet im Gasthof „Goldner Hirsch" in Berns dorf statt, und wird von der Kapelle des 78. Feldartillerie-Regiments aus Wurzen ausgeführt. - St. Egidien, 24. Olt. Gestern er- eignete sich in der Nähe des Glauchauer Forst hauses ein AutomobilunfaN dadurch, daß ein, aus Lichtenstein kommendes, mit mehreren Per sonen besetztes Automobil in den Straßengraben fuhr und umschlug. Eine Danie erlitt Verletzun gen am Kopfe. Auch das Automobil erlitt Be schädigungen. —<) Langenberg, 23. Okt. Nächsten Sonntag, den 26. Oktober, vorm. 9 Uhr, st»