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Wem-EmMl NMM Tlrrrtslälcrtt Nr. 243. Sonnabend, den 18. Oktober 1913. Zweites Blatt. der die Ge-!Rat und die Stadtverordneten von Leipzig Aus-,der bevorstehenden Session nicht zu erwarten Eine Besserung des Arbeitsmarktes losenversammlungen in Szene setzt. A b t ein Plakat mit der Ausschrist „Städtisches aus- Verwechslungen vorzubeugen. gend. Weiter machte der Kaiser mit seiner Schwer Die Nachricht, daß der deutsche Militär am Rhein. Als er an der Badeanstalt vorbei- in Eisenbahnwünsche aus allen Gegenden Sachsens, a E77<?/ EM/ Nebersichtskarte der Eilbotenlüufe zur Sinweihung des Völkcrschlachtdeirkiuals. teilnahme an ber Vollendung des deutschen Völl 1236 Kilometer. Laus 9: Anfang auf dem Schlachtfelds zu Lauf 7: Abläufe an der Zeppelinwerfk in es, die sich hier in einer machtvollen Friedens- vor 100 Jahren die Völkerschlacht begann, kundgebung zusammenfinden: die Anwesenheit durch ein großes Wecken eröffnet, ausgeführt von ,L> 4: Anfang in Tauroggen, 5109 Läu- Kilometer. 5: Anfang aus den Schlachtfeldern nehmens weit über die Grenzen des Deutschen Reiches nach allen Seiten hin neue Nahrung und Kräftigung finden möge!" Königs von Sachsen Wohnung genommen hat, im Automobil zurücksuhr. meter. Lauf ser, 1021 Laus Uus dem Neiche Der Kaiser in Bonn. Russisches Fleisch sür Berlin. Mit dem Wiederbeginn des Verkauss russi schen Fleisches in Berlin wird am 23. d. M. begonnen. Die Schlächtermeister, denen der Verkauf übertragen worden ist, müssen sich ver pflichten, das russische Fleisch nur an einer durch wvn Kulm-Nollendorf, 5205 Läufer, 635 Kilo meter. Lauf 6: Anfang an der Ruhmeshalle in Kehlheim, 2518 Läufer, 502 Kilonieter. seinem Befinden. Das Zentrum sür die Regentschasts- aushcbung. Das Unbeschreibliche, hier ist's getan! Das Gedenkfeier für die russischen Völker- fchlachtkämpfer. Die Reihe der festlichen Veranstaltungen an läßlich der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals wurde gestern früh 7 Uhr in Möckern, wo dem er einst größere Schwimmtouren «gemacht hat, längere Zeit. Vom sächsischen Landtage. Einige kleinere Gesetzesvorla gen, sowie zahlreiche Petitionen aus al len Kreisen, insbesondere der Beamtenschaft, sind bereits in der Kanzlei des sächsischen Par lamentsgebäudes eingegangen und gehen noch täglich ein. Viele Petitionen behandeln auch MMMl-MMW Die Einweihung des Völkerschlachtdenkmals wird auch eine turnerische V e r a n st a l- tung bringen, wie sie in ihrer Art in dieser Großartigkeit in Deutschland noch nicht gesehen worden ist. Es sollen, wie schon erwähnt wor den ist, aus diesem festlichen Anlaß Eilbö te n l ä u f e aus allen Teilen des Deutschen Reiches vorgenommen werden. Durch insge samt 37835 Läufer soll durch von Hand zu Hand weitergegebene Urkunden bezeugt wer den, wie ganz Deutschland an dem festlichen Er eignis freudigen Anteil nimmt. Auch aus Oesterreich und Belgien werden Turner ihre Botschaft nach der Feststadt bringen. Ja selbst die Deutschen Amerikas werden bei dieser Ge legenheit dem Mutterlande ihre Sympathien be zeigen. In Nordamerika wird ein Eilbotenlauf von Washington über Philadelphia nach ^ew- york (200 Km.), in Südamerika von Santa Maria da Bocca de Monte in Brasilien nach Porto Alegre gehen (400 Km.). Diese ameri kanischen Botschaften werden dann aus einem Ozeandampfer übernommen und von Lehe-Bre- merhaven weiter nach ihrem Bestimmungsorte befördert werden. Es werden in den Tagen vom 16. bis 18. Oktober die folgenden Läufe stattfinden: Laufs 1: Dieser Lauf übernimmt die Ur kunden aus Nordamerika und Brasilien und be ginnt an der Landestelle des Postdampscrs in Lehe-Bremerhaven. Es nehmen daran in Deutsch land 2330 Läufer teil, die 468 Kilometer zu rücklegen. Lauf 2: Der Lauf beginnt in Kuivsberg bei Flensburg, 3600 Läufer, 731 Kilometer. Lauf 3: Anfang das Ernst-Moritz-Arndt- Denkmal auf Rügen, 2780 Läufer, 535 Kilo- kerschlachtdenkmals bezeugen soll." Aus die Ur kunden für die Eilbotenläufe, die vom Fried richshafen ausgehen, hat Graf Zeppelin folgende eigenhändige Bemerkung gesetzt: „Aus dem Ge lände des Luftschiffbau Zeppelin dem ersten Läufer übergeben, in Friedrichshafen am 16. Oktober 1913, 3 Uhr 30 Minuten nachmittags. Graf Zeppelin." Die Urkunde hat eine Eichen laubumrahmung und trägt oben einen deutschen Reichsadler im goldenen Felde und unten die Ansicht des Völkerschlacht-Denkmals. — ^7/77 M MtlsWWckl. Das „Dresdn. Journal" schreibt zur Jahr hundertfeier der Völkerschlacht bei Leip- zig: „Wenn am Sonnabend unser allergnädrgster Herr im Kreise der deutschen Bundesfürsten und Bürgermeister der Freien Städte mit dem Kai ser an der Spitze und mit den erlauchten Ver tretern der Herrscher Oesterreich-Ungarns, Ruß lands und Schwedens vor die Stufen des mäch tigen Monuments in Leipzig tritt, das die Volksdankbarkeit dem Andenken eines der gewaltigsten Geschehnisse der Geschichte ge setzt hat, dann mag ein stolzes Gefühl seinen Sinn erfüllen. Die Scholle, au der er geboren wurde, das Land seiner Väter war es, aus der das blutige Ringen entschieden wurde, dem Deutschland seine Wiedergeburt verdankt. Nach fahren der treuen Verbündeten jener Tage sind . _ . . . . >" nennt, hat in teeS. Vor der Kirche, auf deren Freitreppe der gewesen sind. Da größere Gesetzesvorlagen in der entscheidenden Fraktionssitzung sein mysteriö- „Am 16. bis 18. Oktober 1913, als Wil- Fast alle denkwürdigen Platze werden von he m der Zweite Deutscher Kaiser und Friedrich diesen Laufern berührt. In Deutschland wer- August der Dritte König von Sachsen war, sind den insgesamt 7319,9 Km. von 37 835 Läufern 35 000 Turner über 7000 Kilometer in neun , _ . , durcheilt werden. An vielen Orten Deutschlands Haupt- und 23 Nebenläusen aus allen Gaum Friedrichshafen, vom Hohenzollern, Hohenstau- werden an dem Tage auch Freudenfeuer des deutschen Vaterlandes auf Leipzig zugeeilt, fm und von Stuttgart 4390 Läufer, 877 Kilo- von den Höhen herab die Kunde von dem Feier- um eine Weitergabe von Hand zu Hand durch vieler. 4age weit in die Lande hinein verkünden. Da die letzten Läufer dem Vorsitzenden des Deut- Lauf 8: Anfang aus dem Schlachtfelde zu alle Turnvereine Deutschlands dieses turnerische schm Patriotmbundes, Clemens Thieme, eine die Saar, aus der die deutsche Einigkeit er- Zaren, die russische Geistlichkeit, die Mitgliederf den beiden Kammern gleich bei ihrem Zusam-t geworden. wuchs, und es vergißt nicht, dankbar dabei dieser russischen Militärdeputation, -w- m„ .... Erinnerung zu beleben an die, die ihm Helfer russischen Borschaft in Berlin, des Auswärtigen, t r ä g e n zugehen lassen, um damit in üblicher mit den verschlossenen, fatalistischen Zügen", wie im schweren Kampfe warm: Oeslerreicher und Amts in Petersburg und des Kirchmoaukomi-sWeise darzulegen, daß auch sie auf dem Posten ihn das „Bayrische Vaterland" 1 - - Ungarn, Russeir und Schweden. < ' c...x des Erzherzogs Franz Ferdinand als Vertreter dm Spielleuten uird dem Musikkorps des 106. des greisen Kaisers und Königs Franz Joseph Infanterieregiments. Um 11 Uhr erfolgte dann bringt erneut die unverbrüchliche Zusammen- unter starkem militärischen Aufgebot mit denjeni- gehörigkeit zwischen dem Deutschen Reiche und'gm Ehrenbezeigungen, die nach den heutigen Oesterreich-Ungarn Mm Ausdruck, und das Er--Bestimmungen einem im aktiven Dienst verstör- ».» scheinen des Großfürsten Kyrill ist ein neues Ebenen Generalleutnant zustehen, die Ueberführung'ster Vittoria und seinem Schwager, dem Fürsten W'nrerzeior rein Weneraruavier. willkommenes Zeugnis für die oft bekundete'der Gebeine mehrerer hoher r u s s i s ch e r'Adolf von Schaumburg-Lippe, eine Promenade - ..... und oft betätigte Gesinnung des Zaren, die ein Offiziere und der UebeMeibsel von etwa!-.». wkott. ytts »» freundschaftliches Einvernehmen auf dem im i22 000 russischen Soldaten, die 1813 bei letzten Jahrhundert so oft kriegerisch erschütterten! Leipzig gesallen sind und bisher aus dem Jo- Grund Europas lind darüber hinaus anstrebt, hannesfriedhof bestattet waren, von der Halle Hochgemuten Sinnes werden die beiden.dieses Friedhofes nach der nächst rus- erlauchten Herren mit unserem König und allen ! fischen G e d ä ch t n i s k i r ch e, die sheute verbündeten Fürsten und den Vertretern der: ihre offizielle Weihe erhält. Jeder der vier freien Städte den erhabenen Akt der Weihe des Särge, in denen der Krieger letzte sterbliche Völkerschlachldenkmals mit erleben; denn wie Reste übergeführt wurden, wurde aus einer mit dieses das Denkmal deutscher Einigkeit ist, fo! sechs Pferden bespannten Lafette gefahren. Vom ist es zugleich ein Markstein ö st e r r e i ch i s ch-' Johannissriedhofe aus, wo in russischer Sprache ungarischer Tapferkeit und eine eine kurze Seelenmesse abgehalten wurde, bewegte Weihestätte russis ch e n Ma n n e s m u t e s. sich der Trauerkondukt unter den Klängen der Und mit dem Kreise all der erlauchten Fürsten, Negimentsmusik des 107. Infanterie-Regiments m deren Mitte auch ein erlauchter Sproß des nach der russischen Gedächtniskirche, voran die schwedischen. Königshauses sich befindet, stehtiUlanen, dann Infanterie und Artillerie und da-,— - —v— Alldeutschland festlich gestimmt an den Stufen nach die Lafetten mit den Särgen, hinter denen! während sich andere Bittschriften mit der^ Re- settjNam Vie ^a^cccic IN» ven lallte». v^>,rn§...» vrl Zentrum hat in der Königsfrage Vernunft ves oemeil ee> urve.i» die,das Trauergefolge schritt: Großfürst Kyrill Wla-! form der Ersten Kammer usw. befassen. Selbst-'angenommen. Die einzige Möglichkeit zur Be> hier mit ihrem Blute den Boden düngten für dimirowitsch von Rußland, als Vertreter des'verstärldtich werden auch die einzelnen Parteien kehrung ist am Mittwoch abend zum Ereignis ..... - ...n . . Der Passauer Dompropst und „Vize- Vertreter der,!mentritte wieder eine ganze Anzahl von A n-'kanig von Bayern", Dr. Pichler, der „Mann v».w» — — „V orWÜrts 8 U g S - übrigen Abteilungen wieder präsentierten. Nach st e h e n. Und zwar sieht sich das Blatt genö- der militärischen Feier versammelte sich das!tigt, festzustellen, daß sogar die Berichte der Ar- Trauergefolge unter Vorantritt des Großfürsten beitsnachweise eine Besserung gegenüber dem Kyrill, in der Gruftkapelle zu einer kurzen, wie-s Vormonat konstatieren. Demgegenüber ist es der in russischer Sprache abgehaltenen kirchlichen eigentlich verwunderlich, daß die Sozialdemo- Feier, worauf Großfürst Kyrill nach dem König-j kratie immer wieder mit so viel Tamtam Arbeits uchen Palais, in dem er auf Einladung des Der Kaiser empfing gestern mittag den ...» »»»- von Maria Laach. Um 1 Uhr unternahm händisches Fleisch" kenntlich gemachten befon - er mit seinen hohen Verwandten und kleinem s h e r e n Stelle ihrer Läden zu lagern, um Gefolge eine Autotour in der Waldbröler Ge- Mit dem Aufblick zu Gott, der die Ge-!Rat und die Stadtverordneten von Leipzig Aus- der bevorstehenden Session nicht zu erwarten schichte unseres Volkes in jenen schicksalsschweren stellung genommen hatten, marschierten die Trup-' sind, dürste sich das Hauptinteresse auf die Etat- Tagen so sichtbarlich gesegnet und uns in nim-'pen auf und präsentierten, als die Särge nach.b e r a t u n g e n konzentrieren, bei denen sich ja merinüder Gnade bis zu dieser ernsten Weihe-!der Gruftkapelle vorüberfuhren, während die auch Gelegenheit für die Abgeordneten bietet, stunde hingeführt hat, dürfen wir uns der Hoff- Batterie in Stellung ging. Nachdem dann die'ihre mannigfachen Wünsche und Anregungen mit nung hingeben, daß aus dieser Feier das deutsche, Gebeine in ihrer endgitttgen Ruhestätte beigefetzt, vorzubringen. Volk neue Begeisterung und neue Kraft, neue! waren, eine Kompagnie des 107. Jnfan- Stärke für Arbeit und Pflicht entnehme, daß! terieregiments drei Ehrensalven ab, woraus die aber auch von dieser Stätte einstmaligen bluti ; Batterie achtzehn Schüsse feuerte, während die! muß selbst der — — gen Kampfes in würdiger Selbstbehauptung der —»— Gedanke friedvoller Achtung und guten Einver- Gravelotte, Nebenläufe ftwn Ems, vom Nieder- Ereignis an ihren Orten feiern werden, wird da- Urkunde bringen zu lassen, die die freudige An walddenkmal und von Straßburg, 6349 Läufer, mit der Tag der Denkmalsweihe in Leipzig zu ' ----- -- 1236 Kilometer. seinem allgemeinen deutschen Festtage werden. Lauf 9: Anfang auf dem Lchlachtfelde zu Die U r k u n d e der D e u t s ch e n T u r- Waterloo, in Wesel, auf dem Hermannsdenkmal nerschaft für die Eilbotenläufe zum Völker- und auf dem Kyffhäuserdenkmal, 5514 Läufer, schlacht-Denkmal in Leipzig hat folgenden Wort- 1240 Kilometer. i laut: " ' ' ' — attachee in Paris, Oberstleutnant v. Winterfeldt, kam, ließ er seinen alten Bademeister Wilhelm in den Großen Generalstab versetzt worden sei, Busch, der ihm während seiner Bonner Stu-t r i f s t nicht zu. Herr v. Winterfeldt, dem dentenzeit Schwimmunterricht erteilte, heraus- gleich seinen Dicnstaltersgenossen Regimentskoms rufen. Der Kaiser unterhielt sich mit Busch, mit'mandeurrang verliehen worden ist, erhielt zahl- reiche Glückwünsche. Seine Abreise von Grrsol- les wird erst erfolgen, wenn jede Möglichkeit ei nes Rückfalles ausgeschlossen ist. Die ungehin derte Bewegung der Arme und eine verhältnis mäßige Leichtigkeit in der Teilnahme an der Konversation sind vorläufig die Hauptfortfchritte " " ««ME