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iie«!.c8eli^^ Vom pfträe äee 3e»drr. Als die edelste Pferderasse galten ehedem die arabischen Rosie, deren Stammvater nach der Sage Allah aus einer Handvoll Wind geschaffen hat. Heute ist die Wertung der Araberpferde nicht mehr so groß. Vor allen Dingen preist man ihre Bedürfnislosigkeit. Das arabische Pferd braucht nur wenig Nahrung und bleibt gesund und leistungsfähig, unter Verhältnissen, die andere Pferde gar nicht zu ertragen vermöchten. Es kann nicht allein An strengungen mit einem Bissen Futter aushalten, sondern verliert sogar an guten Eigenschaften, bei einer so reich lichen Ernährung, wie man sie für andere Pferde notwendig erachtet. Das haben zu ihrem Schaden viele Käufer erfahren, die sich dem Glauben verschlossen, daß die gebräuchlichen drei Haferrationen schon zu viel an Futter und eine mäßige Bewegung am Morgen unzureichend seien. Tatsächlich ist das arabische Pferd fo temperamentvoll und so schwer zu er müden, daß schon eine einzige Fütterung mit Hafer für dieses so lange zu viel ist, als es nicht zu außergewöhnlicher An strengung veranlaßt wird. Als Jagd pferd entspricht es dauernd ollen An forderungen, wenn es nur Heu oder Gras als Futter erhält, und im Sommer bekommt es ihm am besten, wenn es sich auf der Wiese tummeln und seine Nahrung selbst suchen kann. Und das sind nur die Eigenswaften des durch schnittlichen gewöhnlichen Araberpferdes. Was ein besonders gutes Tier leisten kann, wenn es einmal darauf ankommt, erscheint fast unglaublich. Ein aus dem Sudan zurückgekehrter Offizier erzählt, daß sein Pferd nach einem Ritte von 1260 Kilometern keine Übermüdung ge zeigt habe, obwohl es schon nach dem ersten Viertel des Weges alle Hufeisen verloren hatte, und obwohl auf dem selben Wege viele Kamele eingegangen waren und viele andere stark zu leiden gehabt hatten. Ferner hatte ein Araberhengst von 147 Zentimeter Höhe, der 66 Kilo trug, in Ferozepore ein Rennen über 16 Kilometer in 25 Mi am meisten auffällt, Ist das ungeheure Leben und Treiben einer festlich ge putzten Menge auf den Straßen und die großen Umzüge der Gilden mit Drachen und anderen Fabeltieren. Junge hübsche Dämchen lassen sich auf hohen Bccmbusstangen von kräftigen Kulis herumlragen und von der Menge bewundern. Die üppigsten Schmausereien finden rätsch statt, bis am fünfzehnten Tage das große Lacernenseit den Be schluß der Feierlichkeiten macht. «i>^> Merkworte. Ruhe in sich und Gerechtigkeit gegen andre gewinnt der Mensch erst dann, wenn er sich als den andern und den andern als sich zu empfinden vermag. * Wer die Liebe anderer entbehren kann, dem wendet sie sich am leichtsten zu. * Der Tadel ist vielfältig, das Lob einfach. * Ein Tag gut angewendet, wiegt ein Menschenalter auf. * Böses treibt mit Bösem aus der Böse, mit Gutem der Gute. Fest wurzelt Tugend, flüchtig ist das Glück. Rechtschaffenheit dem Weisen ist Ge setz, Begierde dem Bösen. * Die Eitelkeit lockt die Schmeichler an wie der Honig die Bienen. * Es gibt Ansichten, die eines Wider spruches nicht wert sind. * Wer sich nicht nach der Decke streckt, Dem bleiben die Füße unbedeckt. * Lieb' und Freundschaft tut mehr denn Zwang. Gesundheit und Wohlergehen. Gute Hakt. nuten gewonnen, eine Leistung, die wohl kaum ihresgleichen haben dürfte. Gkinesitcb» „Sage mir, mit wem du umgehst, und ich will dir sagen, wer du bist", ist ein Sprichwort, das viel Berechtigung hat, wenn es auch nicht in allen Fallen zu treffen mag. Sicher aber wird es dir zum Nachteil gereichen, wenn du mit bösen Menschen Umgang pflegst, und Das größte unter allen Festen der Chinesen bildet wohl die Neujahrsfeier. Hoch und nieder rüstet sich, das neue Jahr würdig zu empfangen, und hat es begonnen, ,so find nicht nur die ersten ^age, nein, die ersten Wochen ununter- brochcn.r Festlichkeiten gewidmet. Ein- geleitet werden diese durch feierliche Opfer für die Götter und die Bezahlung aller Schulden — ein sehr löblicher Brauch, der überall zur Nachahmung empfohlen werden kann. Die Neujahrs- nacht wird wachend verbracht, und man vertreibt die besonders in dieser Nacht mit Vorliebe herumspukenden Geister durch Abbrennen unzähliger Feuerfrösche und Kenonenschläge. Am anderen Tage macht alles, in den schönsten Feststaat gekleidet, Neujahrsbesuche und beschenkt einander. Den Kindern kaust man an in den Vorhöfen der Tempel und auf den öffentlichen Plätzen aufgeschlagenen Jahrmarktsbuden Spielzeug aller Art, die Mädchen und Frauen erhalten von Freunden und Verehrern, bunt gezierte Holzschachteln mit Süßigkeiten. Was dem in China weilenden Fremden aber wären sie noch so reich und gebildet. Ein ähnlicher Schaden, den du alsdann an deiner Seele und deinem Herzen nimmst, erwächst dir in leiblicher Hin sicht, wenn du in schlechter Luft lebst. Ader auch aus dein geistiges Wohl ergehen und deinen Charakter bleibt ein solcher „Umgang" nicht ohne nachteiligen Einfluß. Nicht nur deine bleichen Wangen, dein mattes Auge geben davon ein beredtes Zeugnis: auch deine Kopf schmerzen, deine Langeweile, deine Un lust, dein Mißmut stehen damit in ur sächlichem Zusammenhang. Unsere Frage, in welcher Lust lebst du? ist daher in hohem Grade berechtigt. Manche Fische können nur in klarem Wasser leben. Setzest du eine Forelle in trübes oder jauchiges Wasser, so wird sie krank werden und sterben. Menschen, die be ständig in verdorbener Lust leben, müssen Schaden an ihrem Körper nehmen. hlutren unü ScksUen ües Meivtrivkens. Dr. M. Boleris empfahl das Trinken von Wein zu jeder Mahlzeit, nachdem er bei Frauen, die ausschließlich Wasser tranken, zahlreiche Fälle von Enteritis (Darmentzündung) beobachtet batte. Hierbei sei bemerkt, daß überlieferte Ge wohnheit und instinktives Verlangen den Genuß gegorener Getränke (des Weins, saurer Milch, gegorenen Honigs und dergleichen) fast überall eingeführt haben. Die Sitte des Genusses gegorener Ge tränke — die übrigens so alt ist wie die Welt — findet nun durch neuere medi zinische Forschungen auch ihre wissen schaftliche Rechtfertigung. Die Doktoren Metchnikoff und Tissio empfehlen den Genuß von saurer Milch, um die Gärung im Darmkanale zu beschränken, und die Arzte Sabrazss und Marrandier haben nachgewiesen, daß verschiedene schädliche Bazillen durch Wein in zwei Stunden getötet wurden. Dr. Boleris vertritt da neben aber die Ansicht, daß der Wein mit Gelenkgicht behafteten Personen und denen, die eine sitzende Lebensweise haben, zu verbieten sei. In allen Fällen empfiehlt er Weintrinkern auch tüchtige Körperbewegung. ffrmo dsrumsl k^fteben vor zzo Fahren. Landgraf Georg I. von Hessen, der Stifter des Hauses von Hesten-Darm- stadt, war ein weiser Regent und ein guter Haushälter, der bei Antritt seiner Regierung nur einige tausend Gulden Einkünfte hatte, der aber seinem Nach folger eine halbe Million hinterließ. Dieser gute Haushalter schrieb an den Kurfürsten Daniel in Mainz folgenden Brief: „Cranichstein, 1. Juli 1579. Ehr würdigster in Gott, besonders lieber Herr und Freund! Wir wollen Euer Liebden freundlich nicht verhalten, daß wir innerhalb wenigen Tagen etlicher Ballspieler gewertig sind, so bei uns zu Darmdstadt ankommen und uns besuchen werden. Weil wir aber jetzo mit Racketen nicht gefaßt sind, so ersuchen wir demnach Euer Liebben, hiermit freundlich bittend. Euer Liebden wollen uns aus freundlich gutem Willen etwa mit einem Paar oder womöglich vier guter Racketen aus Ihrem Ballspiel zu Mainz behülflich sein, auch mit einem Hundert Bällen bedenken und dieselben uns durch gegenwärtigen unsern deßhalb abgefertigten Boten zuschicken, damit wir dieselben zur Ankunft der Ballspieler bei der Hand haben und zu gebrauchen mögen." Der Kurfürst sandte umgehend, was er an Bällen und Raketen zu geben vermochte, da er selbst keinen großen Vorrat davon in seinem Ballspiel zu Mainz besaß. Bald darauf ging der Landgraf zum Besuche deS Kurfürsten nach Mainz und unterlag im Ballspielen, indem ihm der letztere sieben Taler ab gewann, die er bei seiner Abreise schuldig blieb. Darauf schrieb er von Cranich- stein: „Weil wir nun eben itzo einen Deich abgelassen, welcher uns so viele Fische und sonderlich Karpfen gegeben, daß wir solche Schulden davon bezahlen können, und wir dann von Euer Liebden selbst verstanden, daß Euer Liebden unter anderen Fischen die Karpfen sonderlich gerne essen, so haben wir es dafür er achtet, es würde Ihnen zu freundlichem Gefallen geschehen, wenn wir Euer Liebden anstatt angeregter Schulden etliche Karpfen zuschickten. Und haben demnach anstatt solcher uns abgewonnenen 7 Thaler 100 Karpfen »u überschicken nicht unterlasien mögen. Euer Liebden werden auch damit freundlich zufrieden sein und uns nunmehr der Schuldenlast dagegen quittiren."