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KWem-EOW TUM Amtsblatt Anzeiger Sonnabend, 18. Oktober 1913. 63. Jahrg. 208. 306. Hohenstein-Ernstthal, am 17. Juni 1913. Der Stadtrat. gen notwendig Mißtrauen und E n t- ! weg getrennt hat und .freimütig dem Kanz ler erklärte, daß es für ihn keine dynastischen Jn- —: Ein Einbruch wurde in vergangener Geschäftsstelle Schulstraße Nr. 31 Fernsprecher Nr. 11. Brief- und Telegramm-Adresse: Amtsblatt Hoheustein-Ernstchal. lotterie auf Nr. 12 992 ein 3000 Mark- Gewinn. — Das hiesige Kaiserliche P o st- amt weist darauf hin, daß die hiesigen Post schließfächer in den Wintermonaten den Schließfach-Inhabern zu folgenden Zeiten zu- gänzlich sind: a) an Werktagen von 6^ vor- mittags bis 8^ nachmittags; b) an Sonn- und Feiertagen von 6^ vorm. bis 4 nachm. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. l.92 frei ins Haus. Die GemeindedteuersteUe in der Gemeinde Eversbach ist neu zn besetze«. Bewerber wollen sich baldmöglichst beim Unterzeichneten melden. Boge», Gem. Porst. Kronprinz in der Welfensrage sich von den Anschauungen des Herrn v. Bethmann Holl« Die hiesige Freiwillige und Pflichtfeuerwehr hält in der Zeit vom 2Ü. bis 27. Oktober dieses Jahres eine Nachtübung ab. Wegen Vermeidung von Irrtümern wird dir8 hiermit öffentlich bekannt gegeben. «eksdorf (Bez. Chtz.), den 16. Oktober 1913. Der FeuerlSschdirektor. Münsel. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Laude entgegen, auch befördern die Annonceu-Expeditionen solche zu Origiualpreisen. Iität zu versetzen: der Gouverneur von Lyon General Courbebaisse sowie der Koni- mandeur des 17. Armeekorps in Toulouse Gene ral Plag n o l. Es sei in den dauern den R u h e st a n d zu versetzen der Komman deur des 16. Armeekorps Montpellier General F a u r i e. Auch die Generale Alba und Besset sollen wegen ihrer bei den Manövern bewiesenen Ungeschicklichkeit ihrer Stellungen enthoben werden/ Zugunsten bayrische Zentrum erklärte Aufhebung der Regent- ausgelost worden. Die Auszahlung der auf diese Schuldscheine entfallenden Beträge erfolgt gegen Rückgabe der Scheine nebst den dazu gehörigen Zinsbogen vom 31. Dezember dieses Jahres ab bei der hiesigen Stadthauptkasse. Von diesem Tage ab hört die Verzinsung der betreffenden Beträge auf. „Die „Leipziger Neuesten Nachrichten" brin- gen Mitteilungen über ein Schreiben des Kronprinzen an den Reichskanz, ler in der braunschweigischen Thronfrage. Wie wir hören, hat in dieser Angelegenheit eine Kor- respondenz zwischen dem Kronprinzen und dem Reichskanzler stattgefunden, bei der der Kro n- Prinz seinen Bedenken gegen die Thronbesteigung des Prinzen E r n st A u g u st auch ohne ausdrücklichen Ver- ijicht auf Hannover Ausdruck gegeben hat. Der »Reichskanzler hat in seiner Antwort unter ein- in Pariser Blättern ein offenes Schrei ben an den Kriegsminister erscheinen, in dem -er Manöverbericht des Generalissimus Joffre und die diesem Bericht zugrunde liegende, von General Chomer verfaßte Darstellung der Verhältnisse im 16. Armeekorps als durch aus unrichtig, parteiisch und zahl reiche innere Widersprüche enthaltend bezeichnet wird. Faurie fragt, in welchem Augenblick General Chomer eigentlich seine wahre Meinung W erkennen gebe, ob in dem Augenblick, da er dem Kommandeur des 16. Korps ins Gesicht sagte: „Ihr braves Korps steht keinem anderen in Frankreich nach" oder in dem Augenblick, als er jenen vernichtenden Rapport an den Gene- ralissimus erstattete. Für Faurie gibt es nur eine Erklärung des merkwürdigen Widerspruchs: „General Chomer brauchte für die von ihm als Chef der roten Armee begangenen schweren Feh ler e i n e n a n ,d e r e n S ch u l d t r ä g e r als sich selbst." Dann heißt es weitet: „Schon vor den Manövern wurde mir von einem ehemaligen Kriegsminister mitgeteilt, daß ich, wenn es schief ginge, geopfert werden müsse und mit mir mein Divisionsgeneral Besset, der wie ich ein strammer Republikaner ist. In der Annahme, .daß man es gerade darauf abgesehen hatte, das 16. Armeekorps so schlecht als möglich abschneiden zu lassen, mußte ich dadurch bestärkt werden, daß man mir kurz vor den Manövern einen mir vollständig unbekann ten Offizier als General st absches zu- teilte, einen Herrn, der keine blasse Ahnung von seinen Aufgaben hatte und keine andere Vorbereitung für diesen Dienst mitbrachte als ein ganz kurzes Verweilen im Großen Generalstabe — zu Ende des vorigen — Wir machen die Mitglieder des Männer- und Jünglingsvereins aus die Kirchennpchrich- ten aufmerksam, wonach sich der Jüngling s- verein am Fackelzug zur Jahrhundertfeier beteiligt; die Teilnehmer stellen sich s^7 Uhr am Vereinslokal Waisenhaus. Zahlreiche Be teiligung wird erwünscht. —: In die Kollektion Eniil Beck hier siel gelegentlich der gestrigen Ziehung der Landes- mutigung im Offizierkorps Hervor rufen müssen. Gegen die gemaßregelten Generale wird außerdem noch der Vorwurf erhoben, daß sie die G en eral st abs karten nicht richtig gelesen und infolgedessen nicht gewußt hät ten, wo ihre Truppen ständen, und daß sie nicht rechtzeitig den Intendantur- und Proviantdienst verständigt hätten. Der Ministerrat hat übrigens, wie zu er warten war, alle Vorschläge des Obersten Kriegs rates unverändert angenommen. Das sind ja recht nette Dinge, die da vor aller Oeffentlichkeit erörtert werden, Dinge, die auf den Geist und die Disziplin unter den Gene ralen Frankreichs ein seltsames Licht werfen. Immerhin wird man gut tun, den Fall nicht zu verallgemeinern und wohl gar von ihm auf die Kriegsuntüchtigkeit der französischen Armee zu schließen. gehender Schilderung des Sachverhalts die gründe dargelegt, die für die Haltung der preu ßischen Regierung maßgebend sind." Sss Wichtigste vom Lage. Das preußische Staatsministerium hat in seiner gestrigen Sitzung über den in der braun schweigischen Thronfolgesrage beim Bundesrate zu stellenden Anttag Beschluß gefaßt. Der Reichstag wird dem Gesetzentwurf über die Einziehung der augenblicklich im Um- laus befindlichen 25 Pfennig-Stücke voraussichtlich zustimmen. Der Beirat des Leipziger Verbandes der Aerzte Deutschlands beschloß einstimmig, den Kömps gegen die Ortskrankenkas se n mit aller Entschiedenheit durchzufechten. Es wird dem Kanzler ja sehr unastgenehm len. Er ziehe es unter den gegenwärtigen Um- ^n, in der braunschweigischen Angelegenheit ständen vor, an dieOeffentlichkeit wcht nur das deutsche Volk in seiner über- z u a P P e l l i e r « n. In der Tat läßt Faurie wiegenden Mehrheit, sondern auch den künftigen Kaiser und König von Preußen gegen sich zu haben. Herr v. Bethmann aber wird sich klar machen müssen, daß er mit seiner Politik in eine Sackgasse geraten ist, aus der herauszukommen es für ihn nur eine ehrliche Umkehr gibt. Die Lebensinteressen des deutschen Reiches erfordern es, jetzt in der Welfensrage reinen Tisch zu machen. Daß dabei der Schwiegersohn des Kai sers in Bettacht kommt, kann für die Beurteilung und Behandlung der Frage an sich von keinem Einfluß sein. Im übrigen ist sich Preußen über seine Stellungnahme klar geworden. Die „Nordd. Allg. Ztg." teilt dies wie folgt mit: „Das preu ßische Staatsministerium hat in seiner heutigen Sitzung über den in der braunschweigi schen Thronfolgefrage beim Bundes rat zu stellenden Antrag Beschluß ge- faßt." Die Aufklärung über den Beschluß wird wohl nicht lange auf sich warten lassen. des Generals Faurie wollten mehrere Minister sich einsetzen, um ihm die Aussicht auf Wieder verwendung im Dienst zu erwirken. Aber in einer Unterredung, die der Kriegsminister gestern den, General Faurie bewilligt, erklärte dieser rundweg, auf jede Nachsicht verzichten zu wol- Der französische Ministerrat geneh migte die Maßregelung mehrerer Gene rale, die zum Teil verabschiedet, zum Teil zur Disposition gestellt wurden. Der argentinische Ministerrat hat beschlossen, dm in England gebauten Ueber-Dread- nought „Rio de Janeiro" zu verkaufen und einen anderen in verbesserter Kon struktion zu bauen. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 17. Oktober 1913 Wettervoraussage der Königs. Sächs. Landes. Wetterwarte zu Dresden. Für Sonnabend! Auffrischen der Winde, heiter, kühl trocken. l8.Oktob.t Tagesmittel-f-6,8", Maximum -s-9,8", Minimum -st 9,9". Bru-erverein Meinsdorf eine Kirchenparade statt. — Callenberg, 17. Okt. Der vom hiesi gen Fmuenverein für Innere Mission veranstal- tete Wanderkochkursus wird am 24. Oktober, abends 8 Uhr mit einer Prüfung der 32 Koch schülerinnen im „Planerischen Hof" seinen Ab schluß finden. — Callenberg, 17. Okt. Nächsten Sonn- tag findet hier aus Anlaß der Jahrhundertfeier der Freiheitskriege eine Kirchenpavade der Mili tärvereine statt. GroWnelMen m MlM. Ein recht erbauliches Nachspiel der französischen Herb st Manöver be ginnt sich anzuspinnen. Wir berichteten schon wiederholt über die kritischen Stimmen, die un mittelbar nach den Uebungen im Süden der Republik laut wurden. Jetzt soll sich über hie als Hauptschuldige bezeichneten Ofiziere ein Ungewitter entladen, das die Betroffenen in dessen nicht als ein unabwendbares Mißgeschick hinnehmen wollen. Der Kriegsminister Etienne übermittelte dem Ministerrat, der sich am Donnerstag morgen unter Vorsitz Poincarees vereinigte, folgende rigem Boden gegen einen Baum geschleudert, wobei die ganze Karosserie zertrümmert ward. Ob und inwieweit Personen dabei zuschaden ge kommen sind, ließ sich noch nicht ermitteln. —: GerSdor.f, 17. Okt. Gleichwie ix andern Orten, so werden auch hierorts sämt liche Obstbaumbesitzer behördlich zur Vernichtung der Blutlaus angehalten. Eine dementsprechende Belehrung hängt im Rathause aus. —: GerSdorf, 17. Qkt. Wie eine V«- kannttnachung im amtlichen Teile besagt, findet in der Zeit vom 20. bis 27. d. M. eine Nacht übung der Freiwilligen und der Pflichtfeuer wehr statt. — Wüstenbrand, 17. Okt. Auch in unsrer Gemeinde soll am Sonntag vormittag 9 Uhr ein besonderer Festgottesdienst zur Erinne rung an die große Zeit vor 100 Jahren statt finden. Es steht zu erwarten, daß er von den vaterländisch gesinnten Vereinen und Gemeinde gliedern zahlreich besucht werden wird. Am Sonnabend mittag soll das Fest von 12 bis 1 Uhr eingsläutet werden. —(.) Langenberg, 17. Okt. Der Frost der letzten Nächte hat den Gartenblumen hiev arg mitgespielt; anderseits kann man aber Mich hier noch mehrere blühende Apfelbäume, sogav solche mit neuen Früchten, finden. —(.) Langenberg, 17. Okt. Auch im hie sigen Ort soll, wie gemeldet, morgen Sonn« abend durch den hiesigen Kgl. Sächs. Militär-, verein eine Gedächtnisfeier der ruhmvollen Völ kerschlacht bei Leipzig stattfinden. Abends von 7—8 Uhr soll auf dem höchsten Punkt der Langenberger Höhe ein großes Freudenfeuer ab gebrannt werden. Nachdem findet im Rauschen Gasthof ein gemütliches Beisammensein statt.' Herr Lehrer Eisolt hat sich bereit erklärt zu einem Vortrag über die Bedeutung des Tages. Vormittags wird man in den beiden oberen Klasten der hiesigen Schule in einem Festaktus der Bedeutung des Tages gedenken. Am Sonn tag zum Vormittags-Gottesdienst findet mit dem Hohenstriner Siadtanleihe. Bei der diesjährigen planmäßigen Auslosung von Schuldscheinen der 3'/z"/gigen Anleihe vom Jahre 1886 sind die Scheine Oit. L: die Nummern 105. 45. 104. 44. Sn SnMlU M Sie Wens«. * Also ist es doch wahr, daß der deutsche Vorschläge des Obersten Kriegsrvtes: „Es seien - , ... ... infolge der bei den Herbstmanövern gemachten Nacht — es kommt die Zeit nach 1 Uhr in ungünstigen Wahrnehmungen in D i s p o n i b i> " - — .... - . —: Oberlungwitz, 17. Okt. Lausend flei ßige Hände regen sich, um zur Kirmes, dem hohen Feste gerade unsrer Kreise, das aus ver gangenen Jahrhunderten zu uns herübergekom men ist, in jeder Hinsicht gerüstet zu sein. Ueberall ist ja die Kirmes hauptsächlich ein Besuchs- und Eßfest, wobei es sehr fröhlich zu zugehen Pflegt. Und diese Voraussetzung wird auch für unser Fest zutreffend sein. Berge von Kuchen werden den Besuchern in den Familie» vorgesetzt und die Kirmes-Kaffeekanne zeigt ganz ansehnliche Dimensionen. Auf die leckere Zubo- reitting des Kirmesbratens wird besondere Sorg falt verwendet, und ist alles im Lote, so freut sich die Hausfrau schon im voraus, daß ihren Gästen alles trefflich munden werde. In den Gastwirtschaften und Cafers ist für vielseitige und angenehme Unterhaltung gesorgt und man harrt dort ebenfalls der hoffentlich in großer Zahl eintreffenden Gäste. Die Musici haben „alle Hände voll" zu tun, wenn sie auf jedem Saale die bekannte vollbesetzte Ballmusik spielen wollen, und auch an anderen Lustbarkeiten fehlts nicht. Der Anzeigenteil des „ Hohenstein-Ernstthaler Tageblattes" enthält die auf das Fest bezng. Uchen Ankündigungen, auf die wir an dieser Stelle verweisen. —: Oberlungwitz, 17. Okt. Wie uns Das sich für schäft. teressen gäbe und, daß er Bedenken gegen die Thronbesteigung seines Schwagers in Braun schweig habe, solange dieser nicht ausdrücklich auf Hannover verzichtet hat. Die „Nordd. Allg. Ztg." muß heute dieser Tatsache in folgenden Worten Rechnung tragen: >Frage — im „Logenhaus" verübt. Der Dieb hat zunächst ein Fenster der Gaststube einge schlagen und jedenfalls er st abgewartet, ob sich auf das Geräusch hin jemand melden wird; als dies nicht geschah, ist er eingestiegen und hat im Busfett sämtliche Schränke und Kä sten nach Geld durchwühlt. Solches hat er aller dings nicht gefunden, aber auch nichts von Speisen, Getränken, Zigarren usw. mitgenom men. Von dem Täter hat man noch keine Spur. für W Mnizl. AmtsgM und den Ackrat zu HchnsieiMnM Orga« aller Gemeindeverwaltnngen der ««»liegenden Ortschaften. Jahrhunderts." Faurie schließt sein Schreiben mit der Versicherung, daß er mit dem Bewußt- mitgeteilt wird, ist der hiesige Auto-Omnibus, sein scheide, daß ungerechtfertigte Mastregelun- heute früh in Chemnitz verunglückt. In der — .. Neefesttaße wurde er !u einer Kurve auf schlüpf- Nr. 243 " für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdvrf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wüstenbraud, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Städtischer Kifchmarkt im Uathansr für alle hiesigen Einwohner Sonnabend, den 18 Oktober 1Sl3 von vorm 8 Uhr au Es werden verkauft: Heringe Pfd. 18 Pfg., Seeaal, Dorsch, Seelachs Pfd. 22 Pfg. Auf Anordnung der Königlichen Amtshauptmannschaft werden die hiesigen Obstba«mbesttzer hiermit aufgefordert, ihre Obstbäume sofort a«f das Vorhandensein der Blutlaus genau r« untersuchen und sofern dieselbe gefunden wird, sowohl die nach Maßgabe der im hiesigen Rat hause aushängenden Belehrung geeigneten Vertilgungsarbeiten schleunigst vorzunehmen als auch An zeige hierher zu erstatten. Nichtbefolgung dieser Vorschrift zieht sofortige Bestrafung nach sich. Gersvorf Bez. Chtz, dm 16. Oktober 1913. Der Gemeiudevorstand. W