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MWM M MM. Zu Ehren des neuen amerikani- schen Botschafters in Berlin, Justice W. Gerard, fand in Berlin eine kleine Feier unter dem Vorsitz Frederic William Wiles, des Berliner Vertreters der Londoner „Daily Mail", der „Newyork Times" und der „Chicago Tri bune" statt. Nachdem Herr Wile in humorvol ler Weise den Botschafter als einen obdachlosen Diplomaten vorgestellt hatte, erhob sich der Bot schafter zu einer kleinen Rede. „Ich freue mich", sagte Gerard, „ganz be sonders, in Berlin sein zu können, weil nach der Auffassung unserer Regierung der Botschaf terposten am deutschen Kaiserhofe der ausgezeich netste ist, den unser Präsident zu vergeben hat. Kaiser Wilhelm ist in Amerika, wie überhaupt in der ganzen zivilisierten Welt, we gen seiner Charaktereigenschaften und feiner Tüch tigkeit so hoch geschätzt, daß ich meine Ernennung zum Botschafter in Deutschland als die größte Ehre betrachte, die mir jemals zu teil wurde. Ich freue mich auch, in Berlin eine Vereinigung, wie diese, zu finden, in der die Pflege des gemeinschaftlichen Interesses und der Vaterlandsliebe an erster Stelle steht. Ich wünsche, daß jeder Amerikaner in Deutschland, der an nimmt, daß ich ihm hilfreich sein könnte, mich als seinen Diener betrachtet und nie vergißt, daß meine Tür ihm stets und weit offen steht. Wir Amerikaner haben viel von Deutschland zu lernen. Niemand kann durch Deutschland reisen, ohne die Eigenschasten und Errungenschaften eines solchen Volkes hoch zu schätzen, das in der Lage war, aus verhält- nis<mäßig unfruchtbarem Boden das mächtige Werk herzustellen, als das das heutige Deutsch land sich uns zeigt. Vorläufig spreche ich nicht weiter, weil ich mit dem großen Talleyrand der UeberzeuMng bin, daß das Reden für Diplo maten das gefährlichste von allen Spielen ist." Die Rede des Botschafters fand? lebhaften Beifall. Unter den anwesenden Gästen befanden sich auch Tenor De Quesada, der kubanische Ge sandte in Berlin, Oberst p. Below, der Kom- wandeur des Augusta-Garde-Regiments, sowie sämtliche Mitglieder der amerikanischen Botschaft und die führenden Persönlichkeiten der amerika nischen Kolonie. poUtiscke Omsckau. Die Jungliberalen, die gegenwärtig in Leipzig ihren Vertretertag abhalten, nahmen nach einem Referat des 1. Vorsitzenden, Rechtsanwalts Dr. Kauffmann- Stuttgurt, über die politische Lage eine Ent schließung folgenden Wortlauts an: „Der Ver- tretertag des Reichsverbandes der Vereine der nationallibera en Jugend spricht der national liberalen Reichstagsfraktion den' Dank dafür aus, daß sie bei der Durchsetzung der Wehr- Vorlage und ihrer sozial gerechten Deckung der großen Tradition der Partei gerecht gewor den ist. Das deutsche Volk muß nunmehr von der Regierung erwarten, daß sie die Stetigkeit und Festigkeit unserer Weltpolilik ver folgt und nicht länger von den gewaltigen Macht mitteln, die iihr der O p f e r m u t der Na tion zur Verfügung gestellt hat, im Gegensatz zu bisher einen Gebrauch macht, der auch uns den unentbehrlichen Zu-wachs an Einslutzgebiet verschafft. Zur Unterstützung dieser Politik ist eine bis auf den Grund gehende Reform des diplomatischen Dienstes dringend erforderlich; nicht Adel und Vermögen, sondern die Befähi gung muß der einzige Maßstab fiir die Ver treter des Deutschen Reiches im Ausland sein. Wir erwarten, daß unsere nationalliberale Reichstagsfraktion mit allen erdenklichen Mitteln auf die Durchsetzung dieser Forderung drängt. Wir verlangen ferner, daß die Angelegenheiten der auswärtigen Politik im Reichs tag eingehender behandelt werden, daß insbe sondere die Volksvertretung über diese wichtigsten Dinge genauer unterrichtet wird Um dies durch zusetzen, muß vor allem auch unsere Partei mit größtem Nachdruck auf die Durchsetzung der kon stitutionellen Forderungen ihrer ErMehungszeit (verantwortliche Reichsministerien, Staatsgerichts hof) hinwirken." Zur Welfenfrage, brachte der jung- liberale Verein Tübingen, unterstützt durch die Vereine Stuttgart und Braunschweig, folgende Entschließung ein: „Der Vertretertag erwartet mit allen Deutschen, denen Ruhe und Frieden des Vaterlandes am Herzen liegen, daß der Bundesrat bei der durch die Schuld der Wel- fenpartei herbeigeführten Lage seine Zustimmung zur Thronbesteigung des Prinzen Ernst August nicht erteilt, ehe dessen ausdrückliche, Anerkennung der bestehenden territorialen Verhältnisse im Reiche für sich und seine Rechtsnachfolger vor- liegt." Auch diese Resolution fand Annahme. Bestellung neuer Marincluftschiffc. Die deutsche Marine-Verwaltung hat zwei neue Luftschiffe in Auftrag gegeben, die nach ihrer für das Föthjahr 1914 in Aussicht genommenen Fertigstellung die Bezeichnungen „L. 3" und „L. 4" tragen werden. „L. 3" ist nach dem Zeppelintyp gebaut und sott größere Leistungsfähigkeit als der „L. 2" und eine Reihe weiterer technischer Vervollkommungen zei gen. „L. 4" ist das erste Lustschiss, das die Marineverwaltung nach dem Typ Schütte-Lanz baut. Auch bei ihm sind alle allgemeinen Er fahrungen der Marineluftschiffahrt berücksichtigt worden. Die bayrische KSuigsfrage. Wegen der Königsfrage hat am Sonnabend ein längerer M i n i st e r r a t stattgefunden. Gestern ist Ministerpräsident Freiherr v. Hert ling nach Berchtesgaden abgereist, um dem Prinz regenten hierüber Vortrag zu erstatten. Heute soll eine umfangreiche Kundgebung erscheinen, die das seinerzeit abgegebene vollständige Gutachten, eine Erklärung der Regierung und wahr scheinlich auch eine solche im Namen des Regenten enthalten wird. Eine Lösung der Königsfrage wird damit aber noch nicht gebracht werden. Eine österreichische Mahnung an Serbien. Das „Neue Wiener Abendblatt" schreibt: In Berichten aus Belgrad über die Mitteilungen, die der serbische Ministerpräsident in der Kon- serenz der Regierungspartei gemacht hat, wird gemeldet, daß Herr Pasitsch ge'agl haben solle, Serbien werde zur Vorbeugung eines neuerlichen Einfalles mehrere strategisch wichtige Positionen in Albanien besetzen. Wir men nicht glauben, daß die Aeutzerung sc gu t hat, da dies in striktem Widerspruch mit den in Wien abgegebenen Erklärungen des Herrn Pasitsch stunde und Serbien in vollen Gegen iay zu ganz Europa bringen winde. Es könnte wohl sein, daß Here Pasilsch von der Be setzung strategisch wichtiger Positionen an der albanischen Grenze gesprochen hätte, was selbst verständlich ganz etwas anderes wäre. Gegen Vcn englischen Großgrundbesitz. Der Schatzkanzler Lloyd George har den an^l'andiglen Feldzug der Re gierung gegen den Großgrundbesitz mit einer Rede in Bedford eröffnet, in der er sagte: „Die Regierung hat den Wunsch, das Volk aus dem Elend zu erheben, und die Zeit ist gekommen, gegen die große Macht der Grund- yerren vorzugehen. Ter Minister verweilte bei den unleidlichen Verhältnissen ter Landarbeiter und berome scharf, sie mußten anjlö rdtg behan delt und gur unlergebrachr und ihnen der Weg zum Fortschritt gebahnt werden. Ter größte Teil des Landes in England befinde sich in den Händen weniger Leute, die das Land zur Wildnis machten, es in diesem Zustand er halten könnten, und die gesetzlichen Beugni'se besäßen, Schlimmeres anzurichten als ein frem der Eindringling in erobertem Lande. Jedes Land in Europa sei sich klar darüber, daß es für Verteidigungszwecke das Allerwichtigste s-i, eine zahlreiche und kräftige Bevölkerung aus der Scholle zu haben. Die Statistik zeige, daß in England der Prozentsatz des kultivierten Lan des geringer sei als in irgendeinem anderen Lande Europas. Ter Minister ging sodann aus die Lage der Ackerbauer ein und erklärte, daß die n i e d r i g e n Löhne und die Lage der landwirtschaftlichen Arbeiter eine Schande für das reiche und mächtige Land seien. Die ganze Lage müsse neu gestaltet wer den, indem man die besten Arbeitskräfte durch Sicherung auskömmlicher Löhne und einer bes seren Lage auf das Land ziehe. Erweiterte Tmnspovcgelegenheiten müßten geschahen wer den, und man müsse dem System ein Ende ma chen, unter welchem gewisse Eisenbahngosettschaf- ten fremden Ländern zweifellose Bevorzugung gewährten. Das Land müsse unter Bedingungen erworben werden, die für die Gesellschaft wie für den Eigentümer gleich billig seien. Die mächtige Hilse des Staates müsse in der Form der Gesetzgebung, Verwaltung und Finanzkraft angerusen werden, um diese Ziele zu wirksamer Ausführung zu bringen." Lloyd George sagte in einer zweiten An sprache: Er möchte seine Zuhörer in ein Ka binettsgeheimnis einweilhen. Vor einiger Zeit nämlich habe eine Kommission des Kabinetts Aussagen über die Unruhe in der Arbeiterwelt entgegengenommen. Dabei sei es den Mitglie dern der Kommission am meisten ausgefallen, daß die Löhne in vielen Gewerbezweigen her untergegangen seien, weil die, landwirtschaftlichen Arbeiter ungenügend bezahlt waren. Bezüglich des Vorschlages, die Landbesitzer aus- z u k a u f e n, wies Lloyd George darauf hin, daß dies fünfhundert Jahre in An spruch nehmen würde. Nachdem die Regierung die Bewegung jetzt in Lauf gebracht habe, werde sie nicht davon abgehen, bis das Land frei ge macht sei. Stratzenkämpse in Mexiko. Präsident Huerta hat nach Verhaftung von 104 oppositionellen Abgeordneten den Kon greß aufgelöst und Neuwahlen für den 26. d. M., den Tag der Präsidentenwahl, aus geschrieben. Daraufhin herrscht in Mexiko die größte Aufregung. Es werden blutige Kämpfe erwartet. Maschinengewehre wurden vor dem Regierungspalast au gestellt, und die Straßen sind von Truppen besetzt. Nach schar fen Reden gegen Huerta hat die Wut der libe ralen Opposition ihren höchsten Gipfel erreicht. In der Vorstadt Tlalnepantla haben Trup pen gemeutert und ihre Offiziere erschossen. Die Meuterer wurden von an deren Regimentern niedergeschossen. Am Abend verlautete, Huerta habe die verhafteten Abgeord neten wieder in Freiheit gesetzt. In der Stadt Mexiko umlaufende Gerüchte besagen, daß die Rebellen im Norden des Landes Torreon zur Hauptstadt erklärt hätten und gegen die Stadt Mexiko zu marschieren beabsichtigten. Streichung des amerikanischen Flaggenzolls? Wie der Newyorker Korrespondent der „B. Z." aus bester Washingtoner Quelle erfahren ha ben will, hat Präsident Wilson den Parteifüh rern in beiden Häusern des Kongresses nahege legt, sofort eine Bill einzubringen, durch die die Streichung des fünfprozentigen Flaggenzolles zu gunsten amerikanischer Schiffe aus dem Zolltarif verfügt wird. Der Präsident ist zur Einsicht ge langt, daß diese Klausel gegen bestehende Handelsverträge verstößt und daher undurchführbar ist. Im Schatzamt wurde erklärt, daß die amerikanische Regierung nie mals beabsichtigt habe, zu bestreiten, daß der im Jahre 1828 mit Preußen und den anderen deutschen Seeuferstaaten abgeschlossene Handels vertrag seit 1871 sür das ganze Deutsche Reich gültig ist. Sie SlWslMrMe aiis Sem WMWk Man. Wir haben bereits über die furchtbare Katastrophe berichtet, die den Damp fer „Volturno" heimgesucht hat. Ueber die Zahl der Opfer, die das Unglück erforderte, lie gen bestimmte Meldungen immer noch nicht vor. Amerikanische Schiffsinspektoren berichten, daß in den Korridoren des „Volturno" keinerlei Handf e u erlös chapparate vorhanden gewesen seien, was allerdings nach dem eng lischen Schiffahrtsgesetz auch nicht absolut nötig ist. Das lückenhafte englische Seefchiffahrtsgesetz dürfte also auch in diesem Falle den Tod vie ler Menschen verschulden, ähnlich wie bei dem Untergang der „Titanic", die über nicht ge nügend Rettungsboote verfügte, weil nach diesem Gesetz nicht für alle Passagiere Bootsram.n vor handen zu sein braucht. Der untergegangene „Volturno" wurde 1906 auf einer Glasgower Werft erbaut und hatte eine Länge von 340 Fuß, eine Breite von 47 Fuß und eine Tiefe von 20 Fuß. Seine Maschinen vermochten zu sammen eine Kraft von 3000 Pferdekräften zu erreichen. Der Wert des Schiffes wird aus 45 000 Pfund Sterling geschätzt. Es soll in voller Höhe versichert sein. Das Unglück ereignete sich um 9 Uhr 20 Minuten am Freitagmorgen infolge eines Brandes, der im Vorratsraum ausbrach und der sich infolge der Lage des Schiffes und dem heftigen Winde nach dem Vorderteil zu ansdehnte. Es wurden sofort drahtlose Hilfe rufe nach allen Richtungen ausgesandt, die den Erfolg hatten, daß nach etwa drei Stunden der evte Dampfer in der Nähe des Schisses erschien, und zwar die „Carmania". Im Laufe des Nach mittags trafen noch eine Reihe großer Damp fer ein, amerikanische, englische, russische und von deutschen Schiffen der „Seydlitz" und der „Große Kurfürst". Alle diese Schisse legten sich in einem großen Bogen um den verunglückten Dampfer und versuchten nach Mög lichkeit bei dem herrschenden Sturm an das Schiff heranzukommen. Erst gegen Mitternacht gelang eine nennenswerte Rettung der Passagiere, und zwar konnten um diese Zeit gegen 500 Passagiere von den zur Rettung herbeigeeilten Schiffen aufgenommen verden. Die Besatzung des Schiffes wurde in der Hauptsache gerettet. Später soll es nach den letzten Meldungen dann gelungen sein, auch den letzten Rell der Passagiere von Bord des brennenden Schiffes zu bergen, so daß angeb.ich nur eine geringe Zahl von Opfern vorhanden ist. Der Dampfer „Carmania" erhielt schon Don nerstag früh die drahtlosen Hilferufe des „Vol turno". Er war etwa 70 Meilen vom „Vol turno" entfernt und eilte mit Volldampf nach der bezeichneten Stelle. Das Schiff erreichte den Unglllcksdampfer, der in Hellen Flammen stand. Fortwährend wurden die Rettungsboote von dem „Volturno" herunterge lassen, jedoch kamen nur zwei davon glücklich ab, die anderen wurden von den hochgehenden Wogen zermalmt. Die Versuche der „Carma nia", Rettungsboote an die „Volturno" heran zubringen, waren vergeblich. Schließlich gelang es dem Schiss selbst bis dicht an das brennende Fahrzeug heranzukommen, aber es erwies sich unmöglich, ein Seil überzuwerfen, um das Ret tungswerk vorzunehmen. Hunderte von Fahr gästen kämpften auf dem Hinterdeck u m die Rettungsboote, während die Mann schaft mit fieberhaftem Eifer des immer mehr um sich greifenden Feuers Herr zu werden ver suchte. Den Reisenden der versammelten Damp fer bot sich ein entsetzenerregendes Bild. Tie Fahrgäste des „Volturno" schrien laut um Hilfe. Man hörte das Kreischen der Frauen und das Weinen der Kin der obne den in äußerster Gefahr Befindlichen irgendwie Helsen zu tönnen. Als die Rettungs boots vom „Volturno" heruntergelassen wurden, konnte man durch die Ferngläser beobachten, wie ein furchtbarer Kamps unter den Fahrgästen des brennenden Dampfers entstand. Die Bemühungen der Mannschaft, Ordnung in die wahnsinnigen Massen zu brin gen, erwiesen sich als vollständig aussichtslos. Ein schrecklicher Sturm begünstigte den schauri gen Schisssbrand. Um 10 Uhr abends explo dierte der Kessel des „Volturno" und verschlimmerte das Unglück. Eine entsetzliche Panik entstand. Endlich ließ der Sturm nach, und es gelang, zehn Rettungsboote auszusetzen, mit deren Hilse die größere Anzahl der Fahr gäste gerettet werden konnte. Darüber war es Mitternacht geworden. Infolge der ausgestan- ,denen Aufregungen haben sich bei manchen der Geretteten Spuren von Irrsinn gezeigt. Eine junge Frau, die ihren Gatten und ihre beiden Kinder verloren hat, verbuchte sich vom Bord des „Kroomand" ins Meer zu stürzen und mutzte gewaltsam daran gehindert werden. Ein kleiner vierjähriger Junge hat beide Eltern eingebützt und weiß nicht einmal seinen Namen anzu geben. Vom Dampfer „Großer K u r- s ü r st" des Norddeutschen Lloyd ist folgendes drahtlose Telegramm von der Unfallstelle des Dampfers „Notturno" in Bremen eingetroffen: „Wir empfingen die Hilferufe vom Dampfer „Volturno" Donnerstag um 4 Uhr nachmittags auf 48 Grad 50 Minuten nördlicher Breite und 35 Grad 6 Minuten westlicher Länge. Der Dampfer „Vollurno" wurde in völlig brennen dem Zustande gefunden. Das Feuer war an scheinend durch eine heftige Explosion im Vor derschiff entstanden, wobei verschiedene von den Fahrgästen und Mannschaften getötet wurden. Elf Dampfer be anden sich an der Unfallstelle. Es wehte heftiger Nordnockdweststurm bei hoher See mit Dünung. Zwei Boote des „Großen Kurfürst" waren die ganze Nacht, von 9 Uhr abends bis 3^ Uhr früh, unterwegs. Eine Annäherung an das Wrack war fast unmöglich; Rettung war nur durch Ueberbordspringen mög lich. Tie „Volturno" sandte ein Boot mit 5 Mann, welcke ausgenommen wurden, während das Booi gleich darauf sank. Vom „Großen Kurfürsten" wurden insgesamt gerettet 86 Fahrgäste, 2 Offiziere 1 Maschinist und 16 Matrosen. Insgesamt wurden von allen Schif fen gerettet: 523 Personen, etwa 100 Mann werden vermißt. Die „Car mania" und die „Touraine" suchten die Unfall stelle ab. Nach zwei vollbesetzten „Volturno"- Booten wird ge'ucht. Erfolg unwahrscheinlich Das Wrack bleibt für die Schiffahrt gefährlich. Die Schiffbrüchigen sind Wohl versorgt und laben die Reise fortgesetzt." Die verschiedenen Dampfer haben sich in folgendem Maße am Rettungswerk be teiligt: „Carmania" 11 Personen, „La Tou raine" 40 Personen, „Minneapolis" 30 Per- 'onen, „Rappabanock" 19 Pcrwnen, „Czar" 102 Personen, „Narraganselt" 29 Personen, „Sevo- nian" 59 Personen, „Kroonland" 90 Personen, .Großer K u r f ll r st" 105 Personen, „Seydlitz" 36 Personen. Wie eine der Hamurg-Amerika-Linie zuge- gangene Radio-Meldung besagt, hat sich auch der D a m p f e r „Graf W a l d e r s e e" an der Unfallstelle des „Voltmrno" befunden. Die Pas'agiere und Mannschaften des „Volturno" waren aber bereits sämtlich ausgenommen wor den mit Ausnahme der in den vermißten Booten befindlichen Personen. Der Dampfer „Graf Waldersee" kreuzte zehn Stunden lang an der Unfallstelle. um die vermißten Doote aufzufin den, aber leider erfolglos. Die ersten Nachrichten von dem furchtbaren Unglück des „Volturno" sind Sonnabend früh gegen 9 Uhr in Newyork bekannt geworden. Sie wurden den, Publikum sofort durch Extra blätter mitgcteilt. Im Verlaufe weniger Stun-