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Arntsblcrtt. Zweites Blatt. Donnerstag, den 9. Oktober 1913. Nr. 235- Al M HW. 9. Oktober t«l3. Napoleon erhält die Meldung, daß Blücher mit 60 000 Mann bei Düben und der Kronpr i n z mit 40 000 Mann bei Dej- sau siehe, daß er also nicht zu fürchten brauche, bei einem raschen Angriff auf das Schlesische Heer auch die Nordarmee gegen sich zu haben. Er schreibt darau hin an Murat: „Alles geht Pier gut." In aller Frühe verläßt er Wurzen und halt bei Klitzsche eine Truppenschau über die Armee Neys. Den sächpschen Tvuppen hielt er dabei eine Ansprache, in der er an ihre Treue für König und Vaterland appellierte und sie erinnerte an die langjährige Waffenbrüderschaft mit Franlreich. Diese Rede, von Caulaincourd schlecht übersetzt, verfehlte jedoch völlig ihren Zweck. Hier einige der Stellen in dem Deutsch des französischen Generals: „Braven Särer! Ihr seied gewesen unglücklich in die letzten Asfairen gegen den Feind. Der Kaiser ist ge- i'ommen, sich zu setzen an Euren Kopf, um Euch zu geben Revanche. Ick habe mit Preu ßen, welches ist seit langer Zeit der Erbfeind von Taxen, kein Friede gemalt, weil sie die Elbe baden gewollt zur Grenze. Es ist nir Neues, die die französische Adler mit die säch sischen Fahnen zu sehen vereinigt. Seit dem siebenjährigen Kriege haben sächsische und fran zösische Fahnen zusammen gefechtet, bei vieler Gelegenheit, bei Friedland und Wagram. Kann der Kaiser reknen auf die braven Särer in das erste Schlatt, auf die Treue für Eure Könik?" — Daß nach solcher Ansprache das „Vive l'Empereur!" nicht allzu begeistert klang, ist begreiflich. Die Soldaten konnten sich das Lachen kaum verbeißen. Die Schlesische Armee sucht infolge falscher Meldungen die Franzosen in Richtung auf Leip zig. Erst gegen Nachmittag erhält man Ge wißheit, daß sie links und rechts der Mulde zum Angriff vorrücken. In Düben treffen die ersten französischen Truppen kaum eine Stunde nach Blüchers eiligem Annanch ein. Uus dem Reiche. Neber die Gestaltung der Schuldentilgung im Reich wird geschrieben: Durch die Finanzreform des Jahres 1909 waren feste Grundsätze für eine planmäßige Minderung der NeichsschulS ausge stellt. Trotz der inzwischen notwendig geworde nen zwei großen Wehroorlagen ist es möglich gewesen, an diesen Grundsätzen nicht nur festzuhalten, sondern sogar über sie hinaus zugehen. Denn es sind inzwischen die Aufwen dungen für den Kaiser Wilhel m- K anal und die Kosten der N e i ch s e i sen k' a h n e n, soweit sie strategischen Zwecken die nen, aus dem Extraordinarium, in dem sie bis her enthalten waren, auf das Ordinarium des Reichsewts übernommen; die'e Ausgaben müs sen infolgedessen jetzt aus laufenden Einnah men gedeckt werden. Im Etat für 1913 sind zum erstenmal außerordentliche Ausgaben für die Heeresverwaltung nicht mehr enthalten, und. vom Jahre 1917 ar dürften auch die K o st e n der Flotte vom außerordentlichen Etat ver schwunden sein. Diese Entlastung des außer ordentlichen Etats zeigt, daß auch trotz der hohen einmaligen Ausgaben der vorletzten Wehr vorlage, die insgesamt 27! Millionen betrugen, von einer planmäßigen Schuidenttlgung nicht abgegangen ist. In Zukunft werden Anleihen nur noch zu werbenden Zwecken ausgenommen. Bei der Etatsawstellung für 1912 war in Aus sicht genommen, vom Jahre 1914 ab mit der tatsächlichen Schuldentilgung gegenüber der bis herigen Verrechnung der Tilgungsgucten auf die neuen Anleihen zu beginnen. Voraussetzung hierfür ist naturgemäß, daß die Ausgaben fiv werbende Zwecke der P o st- und Eise n- b a h n v e r w a t t u n g e n, die mit 85 Mil lionen veranschlagt sind, über diesen Betrag nicht hinausgehen. Vom nächsten Jahr ab soll sich der Anieihebedarf folgendermaßen gestalten: 1914: 60 Millionen 1915: 42,6 Millionen, 1916: 37,!) Millionen und 1917: 35 Millionen. Diesem Bedarf sür die Poft, die Eisenbahn und den Flottenzuschuß steht nun durch die gesetz liche Schuldentilgung folgende Deckung gegen über: für 1914: 62,5 Millionen, 1915: 64 Mil lionen, 1916: 65,5 Millionen und 1917: 67! Millionen. Hieraus ergib: sich, daß, falls nicht der Bedarf für wer ende Ausgaben der Post und Eisenbahn noch steigt, in den näcksten vier Jahren über die gesetzliche Schuldentilgung hin aus noch 83 Millionen zur tatsächlichen Ver minderung des Schuldbestandes zur Verfügung stehen. Die großen Aufwendungen, die das Reich inzwischen sür seine Wehrkraft zu machen gezwungen war, haben mithin die planmäßige Sanierung der Reichssinanzen nicht berührt. Der Zusammentritt des Reichstages. Wie die „Inf." erfährt, kann man damit rechnen, daß der Reichstag a m 2 0. N ove m- bcr feine Arbeiten wieder au'nehmen wird. Die Umbauten, die augenblicklich innerhalb des Reichstages vorgenommen werden, sind schon weir vorgeschritten und es ist zu erwarten, daß bis Milte November auch die Arbeiten an dem Gebäude beendet sein werden und die neuge schaffenen mehr als hundert Zimmer den Reichs boten zur Verfügung stehen. Da die Session nicht geschlossen worden ist, sondern nur Ver tagung eingetreten war, so nimmt der Reichs tag seine Arbeiten ohne weitere Förmlichkeiten wieder auf. , Rcichstagsersatzwahl Aus R a st a t t, 7. Oktober, wird geschrie ben: Bei der heutigen Neichstagsersatzwahl er hielten Neuhaus (Zentrum) 13 298, Unser (libe raler Bloakandidat) 3873, Müller (Soz.) 4569 Stimmen. Neuhaus ist somit gewählt. Beihilfen an Kriegsteilnehmer, der jetzt den Bundesratsausschüssen vorliegt, bestimmt u. a., daß die Zahlung an die Witwen der Bei hilfenempfänger ini voraus in einer Summe erfolgt, die die Bezüge des Verstorbenen für die auf den Sterbemonat folgenden drei Monate zusammenfaßt, ferner, daß bei der Prüfung der wirtschaftlichen Lage Zuwendungen Dritter nur insoweit berücksichtigt werden, als sie auf einer rechtlichen Verpflichtung beruhen, und daß bei Feststellung der Fürsorge Würdigkeit und das politische Verhalten der Kriegsteilnehmer außer Betracht zu bleiben hat. Nach den zugrundelie gende» Schätzungen werden am 1. April 1914 75 Prozent der Kriegsteilneh mer die Beihilfen beziehen, die unab hängig von dem Nachweis der Erwerbsun fähigkeit bei vorliegender, nicht nur auf vor übergehender Ursache beruhender Unterstlltzungs- bedürfüg'keit gezahlt werden. Für die Beihilfen sind zunächst 4 Millionen in den Etat eingestellt worden. Der nächste Etat wird rund schen Kaufmannschaft gleich schwer empfundenen Zollschikanen als dringend wünschens wert. Der für den 15. d. M. angekündigten Besprechung deutscher und französischer Zollfach-- männer wün'cht man vollen Erfolg. Poincarees Ankunft in Madrid. Präsident Poincaree ist gestern um 11 Uhr auf dem Madrider Nordbahnhof ange kommen, wo er vom König, von den Prin zen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses sowie den Mitgliedern der Regierung, der fran zösischen Botschaft und verschiedenen Abordnun gen begrüßt wurde. Der Präsident und der König haben sich dann ins Königliche Schloß begeben. > Suffragettcnfchlacht. W ü st e Szenen spielten sich in London bei einer Versammlung der Su fragettcn ab, die zur Eröffnung der Herbstkampagne in dem Varietee „The London Pavilion" abgehalten wurde. Die unter der „Katze-und-Maus-Akte" Uebcr die Zahl der im Ausland lebenden deutschen Reichsangehörigcn herrschen weit auseinandergehende und zum Teil irrige Ansichten. Außerhalb des Deutschen Rei ches leben nach zuverlässigen Berichten über vier Million«.' n Reichsangehörige, von denen in den Vereinigten Staaten von Nord amerika 2 800 000 und in Britis ch- Nordamerika etwa 40 000 sich befinden. In Südamerika sind etwa 46 000 deutsche Neichsangehörige, in Brasilien un,d in A u st r a l i e n deren 50 060. Diese letzteren namentlich sind in Anbetracht der verhältnis mäßig geringe» Bevölkerungsdichten in den letzt genannten Gebieten erhebliche Ziffern. Die Zahl der Stammesdeutschen, d. h. derjenigen Deut schen und Abkömmlinge von deutschen Reichs angehörigen, die nicht mehr Reichsangehörige, aber der Nationalität nach Deutsche sind, beläuA sich im Auslande auf gegen 15 Millionen, von denen sich etwa 9 Millionen außer,salb Europas aufhalten. Auch von diesen entfällt leider der größte Teil, und zwar über 7/2, auf die Vereinigten Staaten von Nord amerika, wo sie besonders in Ohio, Wisconsin, Illinois, Penniylvanien, Indiana und Iowa vertrete» sind. Auf Britisch Nordamerika ent falle» ungefähr 275 000 deutsche Stammesan gehörige und ebenso viele in Südamerika auf Brasilien und die La Plata-Staaten. Beson ders stark ist das Deutschtum in den brasilia nische» Südsiaaten Rio Grande do Sul, San Catharina und Parana vertreten. In Chile an der südamerikanischen Westküste befinden sich etwa 16 000 Stammesdeutsche und in Australien deren 50 000. Zum zweiten Krupp-Prozeß. Der vielgenannte frühere Direktor, der Firma Krupp, v. Metzen, der von der FirnaKvupp entlaßen wurde und dem sp-ter nachgejagt wurde, daß er die Zusendung der berücht gten Kornwastcl! an den Abgeordneten Liebknecht veranlaßt habe, veröffentlicht jetzt ein R e ch t- f e r t i g u » g s s ch r e i h e n, worin er darauf huiweisi, daß er schon ai» 22. Juni 1912 der Firma Krupp wiederholt mitgetcilt habe, er sei mit dem System in Berlin nicht einverstanden und warne davor Im weiteren Verlauf des Schreibens beschwert er sich darüber, daß ihm die Verfolgung seiner Zioilansprüche durch den. Einfluß der Firma Krupp sehr erschwert würde, und erklärt ausdrücklich, daß er die Absendung der Koruwalzen nicht veranlaßt habe. Deutscher Verbaut) sür Frauenstimmrecht. Eine bemerkenswerte Veranstaltung des Frauensiimmrechtlongresses bildete eine öffent liche Versammlung in Eisenach, auf der das Thema zur Erörterung stand „Frauenerwerbs arbeit und Frauenstimmrecht". Fünf Rednerin nen beleuchteten dasselbe vom Standpunkte der verschiedenen Frauenberufe. Den Reigen eröf'- nete Frau Balslev aus Borup in Däne mark mit einer Schilderung der Endlichen Ver hältnisse ihres Heimatlandes. Dann sprach Frau Adele Schreiber-Krieger aus Berlin über das Elend der Industrie- und Heimarbei terinnen. An dritter Stelle beklagte Frl. Meta Gades m a n n aus Düsseldorf die un genügende Ausbildung der Privat- und Staats- beamlinnen und forderte dringend die Errich tung von staatlichen Mädchen-Fortbildungs schulen. Ferner besprach Frau Engelmann- Herz aus Dresden die Zurücksetzung und Be- »acbteiligung der Lehrerinnen in schulpolitischer Hinsickt und trat niit Entschiedenheit für die Auwebuna des Zölibatparagraphen im Schul gesetz ein. Zuletzt sprach Frau Dr. Brandt- W v t aus Berlin über die Frauen in freien Berufe». Erhöhung der Beihilfen an Kriegsteilnehmer Der Entwurf vor« A u s f ü h r u n g s be ll c m m » n g e n über die Gewährung von 8 Millionen für die Erhöhung der Beihilfen enthalte». 1912 wurde» im ga»zen 20 Mil lionen Mark an Kriegsteilnehmer, die keinen besonderen Verdienst auszuweisen hatten, veraus gabt. Der deutsche Glückwunsch für Nuanfchikat. Die „Nordd. Allg. Ztg." begrüßt die Mel dung von der Wahl Uuanschikais mit folgen den Worten: Damit ist Uuanschikai der erste verfassungsmäßige Präsident der Republik China geworden. Bei dem Antritt seiner neuen Amtes, das er dem Vertrauen sei ner Mitbürger in seine erprobte Tüchtigkeit ver dankt, wird er in Deutschland mit auf richtigen Glückwünschen begrüßt. Schwere Aufgaben in der inneren und äußeren Politik des großen chinesischen Reiches erwarten ihre Lösung von seiner starken und klugen Hand. Wir hoffen, daß es ihm vergönnt sein werde, die Verdienste, die der patriotische Füh rer des neuen China sich um sein Vaterland er worben hat, noch durch weitere Leistungen für dessen Wohlfahrt zu vermehren. Wirkungen des amerikanischen Zolltarifs. Wege» des durch die Zolltarifänderungen bedingten ausländischen Wettbewerbes haben, de» Nachrichten aus finanziellen Kreisen zufolge, die vom Stahltruft unabhängigen S t a h l f i r- men die Preise für Platten und Bleche um 2 Dollars pro Tonne herabgesetzt, und andere Preisermäßigungen sollen noch der Erwägung unterliegen. Der Stahltruft hat da gegen, soweit bisher bekannt, Preisermäßigun gen noch nicht vorgenommen zeitweilig freigelassene Führerin Miß Annie Kenney hatte sich, obgleich das Gebäude mit Detektiven gespickt war, eingeschlichen und wollte eren eine Rede beginnen, als sich ein Polizei- Inspektor mit einer Schar Polizisten auf sie stürzte, um sie wieder in Haft zu nehmen. Miß Kenny versuchte zu entfliehe» und wurde von Hunderten von Frauen umringt. Es entspann sich ei» wütendes Handgemenge mit den Beamten von Scotland Aard. Diese hie- en mit Fäusten und Stöcken aus die Frauen ein, die ebenfalls mit allen erdenklichen Waffe» aus die Polizei losschlugen. Das Blut floß in Strömen, und der Kamps wogte unter ohrenbetäubendem Ge'chrei der Damen hin und her. Endlich gelang es einem Dutzend Poli zisten, Miß Kenney in eine Autodroschke zu schleppen. Doch Hunderte von Frauen stürzten nun auf die Straße und verfrühten, die Füh rerin aus der Droschke zu besreien. Sie stiegen au den Bock und rissen das Verdeck auf. Erst nach langem Kampfe gelang es dem Droschken- ührer, zu entkommen und Miß Kenney nach dem Hollowaygefängiiis zu transportieren. Sie hatte, als sie hier anlangte, nur noch Fetzen am Leibe, war mit Schrammen und Beulen bedeckt und halb ohnmächtig. Zwei Männer und sechs Frauen wurde» bei den Krawallen verhaftet. Die Polizei mußte schließlich die Volksmenge vor dem Pavillon gewaltsam zer streuen. Die Stimmweiber veranstalteten hier auf im Pavillon eine Auktion von Reli quien des Kampfes. Eingeschlagene Detektivhüte und zerbrochene Polizeistöcke wur den unter höhnische»! Jubel zu je 100 Mark per Strick losgeschlagen. hat die Haltung der Truppen mit Rück der Fortdauer der Balkanwirren sich um die Cr ist im Nationalrat der Interpellationen gewesen. Gegenstand Vital-Grau- n i s zwischen Frankreich und Deutschland schaffen für die Zeit der Durchführung denr Heere und der Seemacht Frankreichs dringend notwendigen Reformen, findet zu, der so im, Presse wurde, zweier blinde» sicht auf .die furchtbaren Witterungsverhältnisse zu entschuldigen versucht, während der zweite Interpellant die Truppen scharf kritisiert hat. Deutschland und Frankreich. Das von Freunden und Gegnern des Mini steriums Barthou in diesen Tagen häufig be tonte Verlangen, ein besseres Verhält-, Arbeiter gegen Arbeiterführer. Nach einer Meldung des Londoner „Daily Telegraph" stehen die Textilarbeiter von Lan cashire ini osfenen Widerstande gegen die Leiter ihrer Organisation- Dieser Umstand laße befürchten, daß es mit der drohenden Aus sperrung der 125 060 Arbeiter ernst werde. Das leitende Komitee des Texül-Ar eiteroerban- des hatte den streikenden Arbeitern der Bigogne- spinnereien in Bolton emp ohlen, die Arbeit wieder aufzunehmen, aber das Lokalkomitee der Arbeiter in Bolton widersetzte sich .diesen« Be schlusse, so daß der Verband sämtlicher Spin nereien seine Androhung, alle Textilarbeiter aus zusperren, wahrmachen wird. Der Europäermorv in» Kongo. Ueber die vor kurzem erfolgte Ermo r- dung des belgischen Stationsajststenten Josef Raeymaeckers im Kasatgebiete der Kongo kolonie bringt die „Kongotribüne" furchtbare Einzelheiten. Der früher bei den Eingeborenen sehr beliebte Raeymaeckers war unter den Fol gen zweier Fieberanfälle sehr reizbar geworden und ließ sich bei einem Wortwechsel mit einem Stammeshäuptling dazu Hinreißen, diesem einen Fußtritt zu gebe».. Der Häuptling stürzte leb los zu Bode». Darauf packte» die wütenden Neger den wehrlosen Raeymaeckers und v e r- st ü m m e l t e n ihn. Sie schlugen ihm sämt liche Zähne mit einem Brett aus, rissen ihm die Haare aus und zwangen ihn, diese zu ver schlingen. Schließlich rissen sie ihm das Fleisch stückweise vom Körper und töteten ihn durch zwei Schüsse in den Kopf. Tie Mörder wur den verhaftet und sehen ihrer Verurteilung ent gegen. Beschießung marokkanischer Dörfer durch einen französischen Kreuzer. Einer Meldung aus Agadir zufolge be schoß der französische Kreuzer „Duchayla" die Nus dem Auslände. Schweizer MiMarvcrhältnisfe. Im Laufe der letzten Gebirgsmanöver im Kanton Graubünden hatten zwei Bataillone, als sie bei Schneegestöber aut dem Flüelapasse (2500 Meter) nach Abbruch der Manöver, während die Offiziere bei der Kritik waren, längere Zeit au den Abmarschäefehl warten mußten, gegen die Verzögerung protestiert und sich disziplin widrig betragen. Oberst Wille, der Kommandant des dritten Armeekorps, hatte in der „Neuzüricher Ztg." einen heftigen Artikel gegen die Jndisziplin dieser Truppen ver öffentlicht und ihnen Kriegsunbrauchbaykeit vor geworfen. Dieser Artikel, der in der Schweizer und im Auslande viel kommentiert „Temps" eine besonders kräftige Für sprache. Es wird ausgeführt, daß Frank reich und Deutschland während der letzten Jahre «»ehr als ein Mißverständnis zum Kriegsfall hätten empor'chrauben können und dies doch wohlweislich unterlasse» hätte». Derzeit sei es wahrhaftig nicht nötig, für den fran zösischen Revanchegedanken oder die deutschen Hegemonieabsichten das Waffenglück zu erprobe». Beide Staaten sollten angesichts der Fortdauer der BalkanNnrren pch um me ^r- Ksimastammes nördlich vom Suk- baltmig des europäischen Gleichgewichts eifiiger lata, weil die Ksima kürzlich einen französischen denn je bemühen und dre für dre Wallfahrt ben er Wachtposten angegriffen batten. Die Dorfbe- Völker so wichtigen wirtschaftlichen Angelegen- Bohner flüchteten heiten durch g e g e n s e i t i g e Z u g e st ä n d-. , ' »isse zu fördern suchen. Andere Blätter russische Marine-Etat. äußern sich im gleichen Sinne und erachten das In der russischen Reichsduma ist dec Marine- Aushören der von der deutschen und sranzösi- etat eingebracht worden. Dieser sieht an orident-