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02-Zweites-Blatt Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 05.10.1913
- Titel
- 02-Zweites-Blatt
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-19131005022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-1913100502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-1913100502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-05
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
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Im schrillen Pfeifenton« Hier ließen die Forscher ihre Rucksäcke und alle'dir entgegeneilen. um stch nun bis zum Rande der neugebildeten Astern, Püppchen, ich hab' dich gar so gern usw. derobe. wurde. Am Rande der neuen des herbe Zug verschwand das so fort. Sie Wlns Mül» er hatte auch wieder Anregung zur Arbeit be ¬ kommen, kurzum: er lebte auf und wurde ein ein gesehen. Nun saß er da voll stiller, heimlicher Liefe hinab. Nach Inständiger Arbeit war der Trahkorb niit den warmen Brödchen und dem Freude über das glänzende Gelingen. Er hörteRand der großen Plattform im Krater erreicht, neubackenen Pflaumenlüchen auf dem Rücken, harrten bereits auf dem kleinen Vorflur, keinem kans betreten war der Eintritt gestattet worden. Er nur al- Krateröffnung anderer. Die Vergangenheit war tot und neues, sonnenhelles Leben lag vor ihm. Einsturz und Hohlraum von gegen 70 Me- Oesfnung stie- -ftinclsn- msstl auch dreimal in der Woche war er bei machte glänzende Fortschritte, denn wirklich begabt und er erwies sich als licher Ratgeber. greifende Veränderungen; durch Senkungen bildete sich ein neuer etwa 160 Meter Durchmesser und ter Tiefe. Aus der Tiefe dieser Sie waren gute, offenherzige Freunde ge worden. Er hatte an Ihrer Hand den Weg zum Leben, zum Frohsinn wiedergefunden, und lffrsnken- kost. über ihn und sogar der aus dem Gesicht. Vier Wochen ging Zwei-, ihr. Sie sie war vortress- (Eine zeitgemäße Non neuem tobt väischen Wetterwinkel, diebe und Söhne der er dich anrennt, daß es die neubackenen Bröd« chen und den Pflaumenkuchen im Korbe heftig bewstirt» disstnung. Oie XmbergeäMsn voerügück äsvri u. leiben vielst Zn VerüsuungsKöi'img. Skizze von . . . .r.) der Kampf im westeuro- Albanesen, die Hammel- Berge, sind es, die das gen starke gashaltige Dämpfe auf, und am 5. Juli brach ein Feuerschlund auf, dessen Wider schein vom Meere aus wochenlang beobachte', werden konnte. Die im Innern des Vesuvs eingetretenen weitgreifenden Verschiebungen und Veränderun gen mutzten begreiflicherweise aus die Vulkanolo gen eine starke Anziehungskraft ausüben, und so entschloß sich Professor M a l l a d r a, dem Drän gen des Prof. Max Stortz von der Münch ner Universität und des Münchner Mineralogen Jacobi nachgebend, gemeinsam mit den bei den deutschen Forschern den Einstieg zu wagen. Schlacht eil gegen ihre freundlieben Nachbarn, die Serben, erhoben haben. Noch nicht genug ist es des mehr oder weniger edlen Blutes,, das bis jetzt vergossen wurde. Schrecklich sind die Greuel gewesen, die der mörderische Krieg gezeitigt hat. Dazu kam aber noch ein anderer böser Feind, unsichtbar, leise, wie auf Sohlen, aber todbringend schlich er sich auf das Schlacht feld, in die Wohnhäuser in den Städten und Dörfcnr der Balkanländer. Es war die gefürch tete Epidemie, die Cholera asiatica, die ihre Schrecken verbreitete. Seit längerer Zeit ist aber über ganz Europa und weit darüber hinaus eine andere Seuche verbreitet. Sie kommt nicht leise herbeigeschli chen, sie macht sich vielmehr überall, in weiten! Umkreise, laut bemerkbar. Es ist das die Cholera puppica, wie sie vom ärztlichen Forscher bezeich net wird. Früh, beim Morgengrauen, wenn du hinausziehst, sielst du den Bäckerlehrling, den „Püppchen, du bist Sünder, sagen wir eine kleine Gesell« von 2—3 Jahren. Kinderstimmen kön« war die Temperatur unerträglich der Tür eines Schmelzofens; die hatten dadurch an Händen und Schmerzen zu ertragen. In der lein wurde eingelassen. ! „Ich danke Ihnen, lieber Freund!" rief sie, ihm entgegeneilend, zu. „Sie allein «haben mich ja dazu gemacht!" Ergriffen drückte sie seine Hände. Und er starrte sie an mit großen, glän zenden Augen — und dann preßte er sie an sich und küßte sie voll wilder, lodernder Liebe. Atemlos, zitternd vor Angst und Erregung ließ sie es geschehen. Sie wollte zurück, wollte ihm ein gebietendes Wort zurufen, denn sie sträubte sich dagegen, so überrumpelt zu werden — aber umsonst, nichts konnte sie tun, ihn: Ein halt zu gebieten — sie fühlte plötzlich, daß es etwas gab, dem sie sich beugen mutzte, eine Kraft, die sie unterjocht hatte, — sie siihlte, datz es kein Zurück mehr gab — sie hatte den Mann gefunden, der sie in seinen Bann zwang. — Er wollte, und sie mutzte gehorchen. So wurde sie seine Frau. — leise vor sich hinsummcnd: usw." Auch du noch, alter zu uns. Weiter triffst du schäft von Kindern im Alter Mit ihren kleinen niedlichen Und sie gefiel sich noch immer in der Rolle. Sie war ihm wirklich eine liebevolle Freundin, die ishn dem Leben zurückgewinnen wollte. Kein Wort von Liebe war gesprochen worden. Mit echt weiblichem Instinkt wich sie jedem solchen Worte aus, und sobald er nur einen leisen Ver such dazu machte, gleich ging sie mit Lachen und Scherzen zu einen! anderen Thema über. Oft starrte er sie dann sprachlos an und dachte: sie ist doch nur eine kalte Schönheit, sie hat kein Herz im Leibe. Trotzdem aber wagte er es nicht, abzubrechen und nicht wiederzu kommen. Sie hatte das Käthchen gespielt und stürmi schen Evfolg gehabt. Von allen Seiten wurde ihr nun die glänzendste Zukunft prophezeit. nen auch sie sichs nicht versagen, zu piepsen: „Püppchen, du bist usw." Ueberall, wo du hinkommst, in Wald und Feld, in Flur und Hain, findest du sie ver breitet, die Cholera puppica. Gott sei Dank, datz sie außer einem kurzen vorübergehenden Uebelsein keine weiteren Nachteile für die Um stehenden im Gefolge hat. Bis zum Erschei nen einer neuen ähnlichen Epidemie wird sie ganz sicher erloschen sein. Bis dahin aber wird weiter getanzt, gepfiffen und gesungen: „Püpp chen, du bist mein Augenstern usw." vovahnte, dar aber da war, das er trotz alle dem fühlte und empfand und das ihm vorkam wie ein erster kleiner Sonnenstrahl nach langen, grauen Regentagen. Drei Lage später. Er war bei ihr gewesen, nahezu zwei Stunden lang. Mit leisem Wider streben war er hingegangen. Als er aber in -ihrem traulichen Boudoir saß, den würzigen Motta trank und die Aeghptcr dampfte, war die Bette in m ung von ihn! gewichen und er fühlte sich Wohler denn je. Zuerst hatten sie vom Theater gesprochen. Sie wollte das widerspenstige Käthchen studie ren. Dann aber führte sie die Unterhaltung auf ein anderes Gelbiet, und das geschah mit sol cher Eleganz und Weltfröhlichkeit, daß er ihr willenlos folgen mußte. Als er dann endlich aufbrach, mußte er versprechen, in drei Tagen wiederzukommen. Bis dahin wollte sie die Rolle gelernt und seine Winke beherzigt haben. Und nun saß er daheim und wußte nicht, was in ihm vorgegangen war. Alles in ihm war in Aufruhr. Gefühle, die er tot geglaubt, waren erwacht und durchwühlten nun sein In neres, sodaß er zu keinem klaren Denken kam. Das ist ja Unsinn, sagte er sich, du gehst ein fach nicht wieder hin, dann wird alles verges sen sein. Als aber die drei Tage herum waren, dachte er anders und ging doch wieder hin, ja, er sand allerlei Gründe, um sich vor sich selber zu entschuldigen, und als er endlich vor ihrer Türe stand, kam es wie eine heimliche Fröhlichkeit Vesuv-Observatorium gemeinsam mit zwei deutschen Forsche r n am 9. Septeniber uncernommen hat, berichtet der neapolitanische Korrespondent des „Corriere della Sera" inter essante Einzelheiten. Die jüngsten Beobachtungen des Kraters im Vesuv hatten gezeigt, daß die Tiefe des Kra ters, 300 Meter vom oberen Rande entfernt, eine Art riesige Plattform darstellte, die mit ge waltigen Felsblöcken besät und von zahlreichen Dampfausströmungen durchbrochen war. Am 10. Mai d. I. vollzogen sich hier sehr weit- Lächelnd saß er in seiner Loge und sah, Er begann an der Südwestwand des Kraters dem Jubel zu. Er wußte ja, daß es so kom-!und führte von hier in einer halsbrecherischen men mußte, mit Stolz hatte er es ja voraus- Kletterpartie über gewaltige Lavablöcke in die Als größte Neuheit für die Frauenwelt finden die „Favorit-Schnitte" für Selbstvev'ertigung sowie Modernisierung aller Arten Kleidungsstücke eine immer steigende Ver wendung. Die Vorteile, die diese vorzüglich passenden, leicht verwendbaren Schnitte bieten, sind aber auch so in die Augen springende, daß keine Frau, die sie kennen lernte, ferner darauf verzichten will. Die Auswahl der Schnitte erfolgt nach dem großartig ausgestatteten „F a- v o r i t - M o d e n - A l b u m", welches viele Hunderte neuester Modelle enthält, also mehr bietet, als das Abonnent einer Modenzeitung, und nur 60 Pf., franko 70 Pfg., kostet. Zu beziehen ist dasselbe durch die „Internationale Schnittmanufaktur DresdenM." oder deren Agenturen., durcheinanderschüttelt. Du siehst, sie hat ihn gepackt, die schreckliche Cholera puppica. Des Nachts, wenn du im Bette deiner Ruhe pflegst, schallt es aus einem Kreise junger Burschen, die vom Tanze kom men: „Püppchen, du bist mein Augenstern!" Die Töne erinnern dich an das Blöken gewisser Lebewesen. Wahrscheinlich mögen hierbei seelenverwandtschafrliche Beziehungen eine be- achtliche Rolle spielen. Sitzest du zu Hause am Tische, schallt es plötzlich gespenstisch aus dem Osenloche: „Püppchen, du bist mein Augenstern usw." Es ist der Schornsteinfeger, der die be- rühmte Melodie die Feueresse herunterbrummt. Du verläßt deine Wohnung, in der Hausflur hörst du's aus dem Keller heraustönen: „Pupp- chen, du bist usw." Der Kohlenmann ist unten. Auch ihn hat die Cholera puppica erfaßt. Aus der Straße begegnet dir ein alter ergrauter Herr, großen „gelben Fumarole" im südlichen Teile der Kraterösfnungen konnten 330 Grad Celsius gemessen werden. Nachdem zahlreiche photographische Aufnah men gemacht worden waren, begannen die drei wagemutigen Gelehrten, die Last ausgelesener Steinproben mit sich schleppend, wiederum den Aufstieg, wobei sie unter den nachdringenken Dämpfen besonders schwer zu leiden hatten, wäh rend sich über ihren Häuptern immer wieder La vastücke lösten und über sie hinpolternd in die Tiefe stürzten. Trotz der Schwierigkeiten gelang es schließlich, ohne größere Unfälle den Krater rand wieder zu erreichen; es war 4 Uhr nach mittags, die gefährliche Expedition hatte insge samt acht Stunden gedauert. Die Senkungen im Kraterschlunde und alle gesammelten Feststellungen weisen daraus hin, daß der Vesuv einer neuen Ausbruchs- Periode entgegengeht. Dieses Uebergangs- stadium wird lange dauern, vielleicht Jahre, während deren sich der Berg zu neuer gewalt samer Tätigkeit rüstet. Es wird die Ausgabe des Vesuv-Observatoriums sein, während dieser Zeit die Beobachtungen mit erneutem Eifer sort- zusetzen, um künftige Katastrophen, so weit dies möglich ist, beizeiten vorauszusehen. W AM Kes NW. Ueber einen kühnen Abstieg in den Krater Vesuvs, den Professor Malladra vom nichts von all dem Beifalle ringsum, nur im ,— —, — . - - . - . . . mer sie sah er allein, sie im Strahlenkränze ih- nicht unbedingt erforderlichen Gegenstände zurück,' klingt es zu dir: „Püppchen, du bist mein Augen« rer Schönheit, sie, nur sie allein. um sich nun bis zum Rande der neugebildeten Astern, Püppchen, ich hab' dich gar so gern usw." Nach dem letzten Atte ging er in ichre Gar- Krateröffnung herabzulchsen. Sie kamen bis 370,Wie der balzende Auerhahn ist der Pfeifer durch ihoch, wie an drei Forscher Gesicht große rrraieronnung Zainen ms , Q. Meter hinab und erreichten damit die größte! die herrliche Melodie verzückt, er sieht dich nicht, Wohl fünf, sechs Herren der Gesellschaft Tiefe, die bisher im Krater eines aktiven Vul- hört nichts, und so ist es kein Wunder, wenn Witz und Humor. Voraussicht. Der Vorttagsmeister hat dem ehrgeizigen, aber nicht sonderlich begabten Schüler eine län gere Prosarezitation einstudiert und lauscht- nun der letzten Probe. „Wenn Sie mit dem Vortrag fertig sind", belehrt er den Schüler, „verbeugen Sie sich und gehen auf den Zehenspitzen vom Podium." „Auf den Zehenspitzen?" „Ja, und ganz leise, uni die Zuhörer nicht auszuwecken." Das Unausbleibliche. Der Neffe: „Onkelck-en, heute vormittag mutzt Du mir auf eine Stunde Dein Auto leihen." „Schön, mein Junge, Du bekommst es." „Ja, Onkelchen, aber könntest Du mir nicht zugleich etwas vorschietzen, um eine oder zwei Polizeistrasen bezahlen zu können?" Im Zeitalter der Mechanik. Der kleine Junge im Jahre 1920: „Sieh doch nur, Mama, da ist ein Mann, der spielt mit den Händen Klavier." Sicher ist sicher! Dis gnädige Frau ist zur Einmachezeit ge rade mit anderen Arbeiten überhäuft. „Bertha, essen Sie gern Himbeeren oder Brombeeren?" „Ich mache mir nicht gerade viel daraus, gnädige Frau!" „Dann gehen Sie mal hinunter in den Garten und leeren die Beerensträucher ab; Sie können sich auch dabei ein Liedchen singen — das höre ich so gern!" Scherzfragen. Welcher Kutz währt mehrere Stunden? (-snpist; Welcher Fall ist immer erhebend? (-pvstgH r-T) Was ist das neueste bei Hochzeiten?" ( NvlZ »SUNs SIE) Zu spät. „Wann lernten Sie eigentlich Ihre Frau kennen?" „Als ich das erste Mal nach unserer Hoch zeit mit ihr in Streit geriet." Der Nörgler. Er war noch nie im Theater, nun sieht er zum erstenmal, in einer „Volksvorstellung", eine Oper. „Nun natürlich!" sagte er ingrimmig nach den ersten Chören und dem großen Quartett, „fürs Volk ist alles gut genug, nun singen sie alle auf einmal, um früher fertig zu werden." B e st ä t i g t. Die U>hr ist von der Wand herabgefallen. „Ach, ich sage Dir", erklärt aufgeregt die Schwiegermutter dem Schwiegersohn, „wenn sie eine Minute früher gefallen wäre, hätte sie mich auf den -Kopf getroffen." Der Schwiegersohn: „Siehst Du, ich habe es immer gesagt, die Uchr geht nach." Ein kritischer Augenblick. Der Herr Hoteldirektor hat sich in lein Pri vatgemach zurückgezogen; ein selbstzufriedenes Lächeln liegt auf seinen Zügen, soeben hat er das allerletzte Zimmer — eine verkappte Bade stube — vermietet. Alles ist besetzt, das Ge schäft geht glänzend. Aber während sich der Herr Direktor in seinem Schlafstuhl niederläßt und im Geiste die üppigen Tantiemen dieses Jqhres überschlägt, klopft es hastig und ängst lich an die Tiir. Ein fassungsloser Kellner er scheint im Türrahmen: „da haben wir die Geschichte, ich bin fassungs- „Ach, Herr Direktor", stottert,' der Aermste, los, ein Gast «hat soeben Hammelbraten be stellt." „Nun?" ruft wütend der gestörte Direktor, „was ist da schwierig, wir haben eine Menge Hammelbraten, er kann nicht ausgegangen sein." „Gewiß, gewiß", stammelte der Kellner, „aber der Herr hat gerade vorher eine Portion Ham melbraten als Rehbraten erhalten . . . Gefährli ch. Marta: „Ach Gott, wenn Onkel Gustav auf dem Schiff nur keine Bekanntschaften macht, mit denen er trinkt und Skat spielt." Grete: „Aber warum denn nicht?" Marta: „Ach, in voriger Woche ist er doch dreimal aus seiner Stammkneipe hinausgewor fen worden." Ter Wecker. „Na, hör mal, jetzt vor dem Schlafengehen itzt Du drei Portionen Gurkensalat?" „Ja, ich möchte morgen srüh unsere Partie nicht verschlafen, und der Gurkensalat weckt mich am sichersten aus!" Beweis. Zur Zeit, als noch Mitkämpfer vom russi schen Feldzuge 1812 lebten, wurde in einer Ge sellschaft die Frage erörtert, ob Napoleon deutsch gesprochen habe oder nicht. Die Meinung der meisten ging dahin, daß das nicht der Fall gewesen sei. Da erhob sich ein biederer Vvteran von 1812 und sagte: „Jawohl hat Napoleon deutsch ge sprochen, ich habe ihn selbst gehört: als er sich in Rußland von der Armee verabschiedete, ritt er zu unserem (dem 4.) Regiment heran und rief uns zu: „Adieu, Chevaulegers!" Zweifel. Schuldner: „Lieber Herr Müller, Sie mässen sich schon gedulden; ich hatte nämlich unglaub liches Pech. Gestern abend rechne ich zusammen, Ivas ich Ihnen schuldig bin, lege die Banknoten auf den Tisch, ... da aus einmal fällt die Lampe um, das Petroleum läuft auf den Tisch, und das ganze Geld verbrennt!" Gläubiger: „Hm, hm . . . möglich ist's ja; aber, Herr Borger, Sie entschuldigen: das mutz doch ein sehr . . . raffiniertes Petroleum gewesen sein!" Orthographie s ch w a ch. Im Wirtshaus liest der Sepp aus der Zei tung vor, datz in der deutschen Armee immer mehr Flugmaschinen eingeführt werden . . . Da sagt ein Gast: „Was werden sie alles noch für Maschinen erfinden! Wie ich diente, da fluchten die Unteroffiziere noch selber." Im Eifer. Bekannter: „Nun, wie gefällt's Ihnen denn im Ehestande, Herr Blümlein? Tut's Jhsten noch nicht leid?" Jünger Ehemann (begeistert): „Leid? Im Gegenteil! Ich täte gleich die zweite nehtnen . . . wenn ich die andere los werden könnte!" Die Luftveränderung. Frau Schwammcrle bedurfte! der Luftver änderung, hatte der Doktor gesagt. Und da ihr Mann sie nicht begleiten konnte, mutzte sie al lein ins Bad reisen. Am Tage nach ihrer An- ikunft in dem Badeorte entdeckte sie, datz sie ihre Uhr vergessen hatte. In dem Glauben, datz sie die Uhr aus dem dicken Teppich im Salon ver loren habe, telegraphierte sie sofort dem Mäd chen: „Teilen Sie mir umgehend mit, ob Sie etwas aus dem Teppich im Salon gefunden haben!" Als Antwort erhielt sie folgenden Brief: „Gnädige Frau! Auf dem Teppich im Salon habe ich heute morgen gefunden: 3 Cham- patznerkorAen, 18 ZigarrenMmmel, 5 Zigdrett- tenstummel, 31 angebrannte Streichhölzer, eine Hutnadel usw." . . . Als Herr Schwammerle am Nachmittag heimkam, fand er sich zu seiner Ueberraschung von seiner treuen Ehehälfte erwartet. Zu riskant. In einer kleinen Stadt soll der Umzug ei nes Zirkus stattfinden. Da aber der dazu an gesagte Tag regnerisch ist, werden Plakate fol genden Inhalts angeklebt: „Wegen drohenden Regens können die Moh ren und Zebras am Umzug, nicht teilnehmcn."! > Dankbarkeit. Freund: „Den Doktor Schmidt willst Du als Hausarzt engagieren? Der soll doch als Arzt ganz unbedeutend sein!" „Schon möglich, aber er hat gleich bei sei nem ersten Besuch bei uns meiner Frau das Reden verboten!" Empfehlend. „Und ist der Stoff auch — neu?" „Das neueste Muster." „Und bleicht er nicht an der Sonne?" „Ganz ausgeschlossen! Er liegt ja schon zwei Jahre im Schaufenster — und man merkt es ihm kaum an!" Paris in drei Tagen. „Und Sie behaupten also, in drei Tagen Paris gesehen zu haben? Aber das ist absolut unmöglich." Der reisende Engländer: „Aber im Gegen« teil, das ist sehr einfach: meine Frau besucht die Geschäfte, meine Tochter die Museen und ich die Restaurants. Und abends ergänzen Wirt dann unsere Notizen." Ein Unikum. „Dieser Maier ist doch ein rechter Zahlen- mcnsch!" „Wieso?" „Na — er ist Ifältig, 2felt an allem, itzt für 3, war neulich wieder so voll, datz er auf allen 4en krock), lässt meistens 5 gerade sein, ist ein 6er (Sächser), hat eine böse 7 zur Frau, die scharf auf ihn 8gibt, schiebt oft alle 9, zeigt aller Welt die 10e, hat 11 Geschwister und ist ein Dutzendmensch." Verwickelt. „War das Geburtstagsgeschenk Deines Bräu« tigams schön?" „Weisst Du, wir haben miteinander fol« gende Vereinbarung getroffen: er schenkt sich zu meinen! Geburtstag mein Geschenk und gibt mir nichts. Dafür schenke ich mir zu seinem Ge« burtstag sein Geschenk und ich gebe ihm nichts." Ersatz. „Als ich mein Auto vor drei Wochen bei Ihnen kaufte, versprachen Sie inir, Sie würden mir jeden gebrochenen Teil ersetzen." „Jawohl. Womit kann ich Ihnen dienen?" „Also, ich möchte einen neuen Unterschenkel, ein Schlüsselbein, ein paar Fingernägel und ein Ohrläppchen für meine Frau!" Deutlicher Wink. Er (schüchtern): „Dars ich — Ihre Hand küssen, Mitz Dollh?" Sie: „O, gewitz. Aber es würde für mich bequemer sein, meinen Schleier zu entfernen, als den Handschuh auszuziehen."
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