Volltext Seite (XML)
Ole Arbeit <t«r Men«. Um ein Pfund Kleehonig ein zusammeln, muß die Arbeitsbiene, nach den Schätzungen eines Imkers, etwa 62 000 Kleeblüten ihres Nektars be rauben. Dazu ist aber nötig, daß diese Blüten im Mittel von 3750 000 Bienen ausgesucht werden, od^x mit anderen Worten, daß eine einzige Biene, um ein Pfund Honig einzutragen, 3750 000 mal ein- und ausfliegen müßte. Da Bienen bekanntlich mehrere Kilometer weit üiegen, um geeignete Felder aufzusuchen, liegt es auf der Hand, daß ein Pfund Honig gelegentlich mehreren Millionen Kilometern Flugweite entspricht. ^ortpslanrung Uer Aale. Die Art und Weise der Fort entwicklung des Aales hat schon häufig die Wissenschaft beschäftigt. Im Laufe der letzten Jahre ist nun nachgewiesen, daß all diese Unsicherheit über den Aal dem Umstande zuzuschreiben ist, daß er nur im Meere entweder seine Eier ab legt oder lebende Junge zur Welt bringt, und da hat natürlich niemand Gelegenheit, den Vorgang zu beobachten. — Die jungen Aale — ob sie nun lebend geboren oder aus Eiern ent standen 'sind, verlassen das Salzwasser und begeben sich scharenweise nach den Flüssen. Dabei willen sie auch scheinbar unübersteigliche Hindernisse zu über winden und gleiten sogar beträchtliche Strecken über das Land, um eine Sverre in ihrem Wege zu umgehen. — Aller Wahrscheinlichkeit nach legen die Aale Eier, wie nahezu alle Fische: der Unter schied besteht nur darin, daß sie diese im See- statt im Süßwasser absetzen. Man glaubt, daß die Mutter des Aals nach dem Ablegen des Rogens zugrunde gehe. PGK Allerlei Wissenswertes. Vir k>»nü. Es ist keine neuere Wissenschaft, aus der Form der Hände gewissermaßen Rückschlüsse auf den Menschen zu ziehen. Denn verschiedentlich versuchten schon vor vielen Jahren Psychologen die Seele des Menschen aus der Hand zu ergründen und gelangten hierbei zu ähnlichen Schlüssen, wie sie dem Volke in der Hauptsache bekannt sind. Nur suchten sie eine feinere und gewissen haftere Auffassung zu geben, die aber nicht selten auch wieder problematischer war. Die hier angeführten Deutungen basieren lediglich auf volkstümlichen Annahmen. Eine breite, kurze Hand deutet auf praktische, eine schmale, weiße Hand auf ideale Sinnesart. Kalte Hände berühren unangenehm, ebenso schweißige oder solche, die beim Handreichen die Hand des Grüßenden kaum berühren. Wessen Hand durch die andere nur so durchschlüpft, hat einen schwächlichen Charakter, wer dagegen herzhaft zu greift, hat, wie man sagt, „Kern". Wer sie gar noch schüttelt, soll aufrichtig sein. Viel wird von einer „Totenband" oder .Geisterhand" gesprochen, und manchen mag es wohl anmuten, als ob er eine solche fasse, wenn die Hand seines Gegenüber weiß, kalt und glatt ist, als sei sie aus Wachs. Frühere Porträt maler malten die Hände der Abkonter, feiten gewöhnlich viel zu lang, schmal und wächsern, sie wollten damit beun Be schauer den Eindruck Hervorrufen, die gemalte Person sei durch einen ^be sonderen Seelenadel und eine vornehme Lebensauffassung ausgezeichnet. Auch die Form der Finger deutet auf ver schiedene Anzeichen hin. So sollen stumpfe platte Fingerspitzen auf Getz und kleinlichen Charakter hindeuten, während die rugespitzten Finger auf Großzügigkeit Hinweisen sollen. „pkitilter". Der in der akademischen Welt ge bräuchliche Ausdruck „Philister" stammt schon aus dem Jahre 1693, wo zu Jena im Gasthof zum gelben Engel vor dem Lobedai-Tore Streit ausbrach zwischen Bürgern und Studenten und infolge der allgemeinen Schlägerei rin Student tot auf dem Platze blieb. Am nächsten Sonntag predigte der Superintendent von der Kanzel heftig gegen diese Tat, indem er sagte: es sei dabei rugegangen, wie es in der Bibel im Buche der Richter geschrieben stehe, Kap. 15, Vers 16: „Philister über dir, Simson!' Von da ab aber wurden die Bürger Jenas „Philister" tituliert, und diese Benennung ward nach und nach auch von anderen Universitätsstädten und endlich von aller Welt adoptiert. LLL Merks. Orangenblüten wurden zuerst von den Arabern zu Brautkränzen gebraucht. Der Orangenzweig trägt gleichzeitig Blüten und Früchte und wird deshalb als ein Wahrzeichen guten Gedeihens betrachtet. * Die Gesamtzahl der Israeliten der Erde belief sich bei der lebten Volks zählung auf 11577 473. Davon lebte die größte Anzahl, 5215 805, in Rußland. In Österreich zählte man 2 676 378, in den Vereinigten Staaten 1-77185 und i in Deutschland 586 948. * Metalle „ermüden" ganz ähnlich so wie lebende Wesen. Telegraphendrähtr z. B. leiten Montags, nachdem sie den Sonntag über mehr geruht haben, ent schieden besser als Sonnabends, und durch eine dreiwöchige vollkommene Rube sollen sie an Leistungsfähigkeit um 10 Prozent gewinnen. * Es gibt Zwiebelpflanzen, die kleine Zwiebelchen zwischen den Blättern ent wickeln, und es gibt Raupen, denen die jungen Räupchen aus den Poren kriechen (obwohl es sonst der Fall ist, daß die Räupchen aus den Eiern des Schmetter lings kommen). f4«rvSke MnUer. Die Erwachsenen haben selbstver ständlich heute das Privilegium, über Nervosität zu klagen. Nur wenn die Erscheinung bei Kindern, und zwar schon im zarten Alter auftritt, ist es tief zu beklagen, aber nicht immer richtig, wenn die Schule allein als Ursache der Nerven erscheinungen angesehen wird. Die Gründe für die Nervosität der Kinder sind in den überwiegend meisten Fällen an ganz anderer Stelle zu suchen, und sehr bestimmend sprechen hierbei die Reizungen mit, die in der Ernährungs weise enthalten sind. Je milder die Kost ist, desto gesünder und unbeein flußter in seinem Nervensystem wird sich das Kind entwickeln. Die meisten Kinder lieben z. B. Fleisch, während Obst, Ge- müse, Eier, Milch und dergleichen für sie viel wichtiger ist. Eine direkte Schädigung der so überaus empfindlichen kindlichen Nerven entsteht aber durch selbst nur kleinste Gaben alkoholischer Getränke oder durch de» regelmäßige» Genuß von Kaffee. Daß dem Kind nicht Wein, Bier oder gar SchnapS gegeben werden darf, ist wohl so selbstverständlich, daß es keiner Erwähnung bedarf. Aber auch Bohnenkaffee ist für das Kind Gift. Das Koffein im Bohnenkaffee ist eines der stärksten Herzgifte, und wenn auch der Erwachsene dann und wann eine Tasse Kaffee genießen darf, ja, sie der notwendigen Anregung halber sogar genießen muß, so ist doch von dem Speisezettel des Kindes der Bohnenkaffee unbedingt zu streichen, da auch der so genannte schwache „Familienkaffee" bet täglichem Genuß nicht ohne Folgen bleibt. Als erstes Frühstück ist für das Kind eine Tasse Milch das beste oder ein Teller guter, nahrhafter Suppe, und wer seinen Kindern durchaus Kaffe« geben will, der brgnüge sich wenigstens mit einem unschädlichen Malzkaffee, der aus Gerste bereitet wird und frei von jenen Giften ist, die in der Abbrühung des Bohnenkaffees enthalten sind und dessen eigentlichen Wert für den Genuß ausmachen. Wer so seine Kinder ernährt und daneben für reichlichen Schlaf sorgte wird sich nicht darüber zu beklagen haben, daß die Kinder nervös sind. Vie ^«tcbe im fr»u«nkl«iä. Ein leises Lächeln sieht man um die Lippen der Modedame spielen, wenn man bei dem modernen Kleid von einer Tasche spricht. Wo sollte die wohl an gebracht werden, um die Linie des Körpers nicht zu beeinträchtigen! Da ist der Mann besser dran. Wenn man die Taschen eines zum Ausgehen ge rüsteten Herrn zählen wollte, so würde man wohl fast immer die stattliche Zahl von 12 zusammen bekommen. Da sind außer Uhr, Portemonnaie, Taschentuch und Brieftasche noch Messer, Schlüssel, Taschenkamm und Bürstchen, Spiegel, Zahnstocher, Bleistifte, Streichhölzer, Zigarren- und Zigarettentasche, und für jedes hat der moderne Herr fast ein« eigene Tasche: für Fahrkarten und Straßenbahngroschen ist noch besonders gesorgt. Und die Frauen sind auf eine einzige Tasche angewiesen, die sie noch dazu in der Hand tragen müssen: ge legentlich bleibt diese irgendwo liegem wird vergessen und die Dame bat noch nicht einmal ein Taschentuch bei sich. Man kann aber Taschen in der Kleidung anbringen, beispielsweise Brusttaschen in losen Jacketts, und auch in den engen Röcken. Sie können ja mit Patten, Verzierungen oder Knöpfen so versehen sein, daß man sie äußerlich nicht sofort bemerkt. Die Hauptsache ist nur: wir haben Taschen im Kleid und können di« notwendigsten Dinge unterbringen. Lustiges aus Kindermund. Worauf es ankommt. Hans und Eochen wünschen sich ein Schwesterchen. Hans, der „Große", schreibt an den Klapperstorch, der die Bitte aber nicht erfüllt. „Wer weiß", sagt Eochen andern Tags entrüstet, „wie du da wieder ge schmiert hast!" Schulweisheit. Lehrer: „Wer von euch kann mir sagen, welch« Leute in den Himmel kommen?" — „Ich!" rief ein Knirps, die Hand erbebend. — „So sag' du es, Heinrich." — „Die, die ge« storben sind, Herr Lehrerl" Ungewollter Verrat. Mutter: „Das ist aber nicht nett von dir, Erwin, daß du dich sträubst, die liebe Kusine Lilly zu küssen: gleich gehst du hin und gibst ihr einen schönen Kuß!" — Erwin (schluchzend): Allein, nein, wenn ich sie küsse, gibt sie mir eine Ohrfeige, wir vorhin dem großen Letter.'