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02-Zweites-Blatt Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 28.09.1913
- Titel
- 02-Zweites-Blatt
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-19130928021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-1913092802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-1913092802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-28
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
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UMlMMckr WM TlrntsLlcrtt. Nr. 226. Sonntag, den 28 September 1913. Zweites Blatt. Brüdern hin! Auch deinen armen blüht daraus. -i° hundertmal gewundenen steinernen Bänder und der Stalaktitenöfsnungen sich so mit eindring nicht Weihe der Jahrtausende. die Dampfer um 8 Uhr morgens fort und ist 20 Säulen, viele mit prachtvollen Kapitellen. Die digkeit eingerichtet und ist dabei, den Unterbau len, und man trifst unter diesen TiÄsy gab der Konstantinopeler Brücke! ab, so wird kannt sind, die aber, dringen sie erst in ein wei- Stunde. In der Stadt bin ich zugleich wieder Derwische kommt tief im Orient. Ein Trupp und seine Nachfolger an Moscheen, Bädern, Ka-! karawanen Salzladungen heranschaffen. 1000 Meter über dem Meeresspiegel und weiter spanische Kunst ist häufig monumentaler und Tag kann diese Erlaubnis kommen; dann wer Säulen sind sorgfältig und man sieht sosort, wie hoch der Seldschukenherrscher die alte Kunst liegt die Station Tschumra Von hier fährt man bis Fabriken, sonnengebräunt und lebensfreu- hin und her durch die riesige Steppe. Jeder einen Distrikt so groß wie 2 Rittergüter, sieht man, wozu unser Kolonisieren und un- Kulturarbeit in fremden Erdteilen vor al- gut ist: um unsere Intelligenz, unserem von man alten men. am gleichen Hauptstadt Hier wird Tage nachts 11 Uhr in der des Seldschukenreiches ankom- man die Nacht bleiben und Tage die Herrlichkeiten der Bal in an zum Teile der Bagdadbahn. Konia noch eine si ch am andern Stadt anschauen. gen dig hat Da sere len: Nicht selten arabisches Vollblut. Und so jagen denn die Ingenieure, die zu Hause wahrschein lich am Schreibtisch hocken müßten oder in rußi- Es sind Herrlichkeiten vorhanden, Schön heiten, die bisher nur dem Jslamforscher be- es an sich schon recht viel isst, doch nur ein sehr kleiner Teil der Koniaebene. Bewährt sich das Unternehmen — und daran zweifle ich nach der genauen Besichtigung der Anlage nicht im mim- besten — so wird immer mehr Land in das Bewässerungsgebiet einbezohen werden. Wasser ist in dem gegen 50 Kilometer langen und bei nahe 20 Kilometer breiten Bey-Schehir-See ge nug vorhanden. Die Bewässerungsanlage ist von einer Son dergesellschaft, der „Gesellschaft für die Bewäs serung der Koniaebene" ausgesührt worden. Auf traggeber dieser Gesellschaft war, wie schon ge- sagt, die Anatolische Bahn, die das größte In- teresse schon deshalb an der Bewässerung hat, weil aus der gesteigerten Fruchtbarkeit der Ko niaebene ihr künftig eine starke Vermehrung der Frachten erwachsen wird. Noch größeren Nutzen hat natürlich von den Arbeiten die türkische Re gierung, die neue blühende Gebiete erhalten wird. Die Regierung übernimmt denn auch ver tragsmäßig das gesamte Bewässerungswerk nach Fertigstellung, und zwar zu einem Preise von 19j^ Millionen Franken. Ich kann mir nicht denken, daß die Anatolische Bahn an dieser Summe auch nur einen Pfennig verdient, ja, der Anatolischen Bahn, der sehr viel leichter ist, entsprechend zu verstärken. In Zukunst werben die Züge Tag und Nacht rollen mid man wird, legt man nur eine durchschnittliche Geschwindig keit von 50 Kilometer zugrunde, in 15 Stun den von Konstantinopel aus in Konia sein. Fährt man also wie bisher um 8 Uhr morgens jungen lebensfreudigen Nachwuchs Möglichkeiten zu geben, die er zu Hause, wo alles überfüllt ist, nicht hätte. Wir brauchen Raum für un sere Jugend, daß sie nicht klein wird und zag. Von diesem Felde frohesten Tatendrangs kehre ich in die Stadt Konia zurück. Dicht bei dem Mittelpunkt des Bewässerungsgebietes, dort, wo der große Zubringer des Wassers, der kana lisierte Tschai-Fluß, sich zur Bewässerung rüstet, tums uralter Zeit. Zuletzt steigt man, die ganze Stadt Konia zu umfassen, den Hügel hinauf, aus dem einst Holländer, die Gebrüder Wentvrp, aufgestellt und ihnen beiden dankt man auch die grund legende Ausführung. Der eine der beiden Brä- der ist schon gestorben, der andere ist noch als kaufmännischer Direktor an der Bewässerungs- gesellschast tätig. Alles in allem haben die Ar beiten etwa 6 Jahre gedauert. Direktor Weidner hat das gute Prinzip, die Ingen ieurstellen bei den Arbeiten, wenn irgend möglich, mit Deutschen zu besetzen. So finde ich überall auf dem weiten Bewässerungsgebiet deutsche ReglierungsHsumpistev, prächtige Men- zu hoch, als daß es andauernde Wärme haben könnts. Bei Konia ist die Ebene mehr als fiiiölich nach dem Taurus hin steigt sie an ver schiedenen Stellen noch höher. So ist der Wiw einen Eindruck, wie man ihn in der Moschee'den sich die Schleusen öffnen und aus dem Bey- zu Cordoba erhält, wird nran in Konia nicht Schehir-See, der in Luftlinie über 80 Kilometer bekommen. Wo dagegen die arabische Kunst in von Konia entfernt ist, wird das Wasser in vergleicht, kann doch die seldschukische Kunst in tig und harrt der Erlaubnis der türkischer: Re- Konia sich getrost danebenstcllen Die arabisch-! gierung, um in Betrieb gesetzt zu werden. Jeden seines himmlischen Vaters wunderbar sorgt und^ Weltlinie — u..- ... austeilt. Er betont, daß seine Jünger bei ihm Bahn und die Bagdadbahn künftig sein. Man! werden. Komas große Zeit war unter dem Seldschukenherrscher Ala eddin Kai Khobad dem Ersten, der von 1219—1236 regierte. Die Seld- schuken sind ein türkischer Stamm aus dev Nähe des Aralsees, der um 1000 von Seldschuk zum Endpunkt der Anatolischen Bahn, am Beginn der Bjatzdtadbahn, inmitten einer riesigen Hoch ebene. Man glaubt in Europa sehr häufig, daß Nun ernte, Mensch, was du gesät! Sei froh und sprich ein fromm Gebet, Und gib von dem, was dir verlieh'n, Stadtmauer einfügten,, die meisten barbarisch ^verstümmelt oder verkehrt eingemauert. Als ich die Moschee Ala eddins besuchte, war sie voll von Soldaten, die aus dem kankriege zurückgekommen waren und die dort § einquartiert hatte. Sie gehörten Adrianopeler Armeekorps, von dem man auch sonst in der Stadt untergebracht hatte. Da mals bestand der Plan, dies Armeekorps nach Konia zu legen. Unmittelbar darauf wurde Advianopel wieder von den Türken genommen wie die heutigen Türken überhaupt mit jenen von der Deutschen Bank in die Wege geleitet Seldschuken zusammenhängen können. Auch'ist, wird das bewirken. Viele Jahrs ist an dem hineinwehte. Jetzt ist alles Ruine oder doch im Verfall, alles ist entsetzlich vernachlässigt von den Türken, aber die Zartheit und Größe sind nicht auszurotten. Man tritt in die Karatai-Moschee durch ein Tor, das umklammert ist von marmornen Säu len und marmornen Ranken. Man durchschrei tet einen verfallenen Hof und ist plötzlich unter einer blauschimmernden Kuppel. Man sieht ge nauer und erkennt eine Unzahl hellblauer Sterne in hin- und hergeschlungenem Rankenwerk. Zwischen den Ranken erglänzt ein tiefblauer Grund. Blaue Strahlen reichen nach allen Sei ten und in der höchsten Höhe erftreckt sich eine schlanke Laterne. Alla' Arabesken sind' aus leichtester, lustiger Fayence. Und so geht es weiter durch die anderen Moscheen. Ueberall Fayencen und Ziegelmosaiken, Gebilde einfacher vovgedrungen, das 1073 Hauptstadt des Reiches reicher Türken und Armeniel» und dahintereine wurde. Die seldschukische Kultur stand höherftast leere Ebene, die allmählich übergeht in die als die türkische unserer Zeit. Was Ala eddin große Saizwüste, aus der Tag für Tag Kamel ¬ werden. In Zeiten wirtschaftlichen Ausgleichs durch den Weltmarkt ist das Ernten scheinbar unab hängig von höheren Potenzen und das tägliche Brot höchstens für den, der selber den Acker be stellt, an den Segen von oben gebunden. Aber so denken, ist Täuschung. In Wahrheit liegt eine unersetzliche Freudenweihe auf allem Neh men aus Gottes Hand. Das Danken mehrt den Gewinn und adelt den Genuß. Wer mit Dank sagung sein täglich Brot empfängt, der wird reich in Gott und findet in jeder Not die Tür, an die er nicht umsonst anklopft Danken stärkt den Glauben. So wollen wir Erntefest feiern als ein Dankfest unserem Gotte, an dessen Se gen noch immer alles gelegen ist. Erntefest wird gefeiert, so lange die Erde steht. Nicht nur aus Freude am Wachsen und Reifen und am Ertrage saurer Arbeit. Auf dem Acker lernte der Mensch zuerst, sich von Gott ab- Der liebe Gott mit milder Hand Bedeckt' mit Segen Vings das Land; Stand nicht die Saat in voller Pracht, Ein Zeuge seiner Güt' und Macht? ter in Konia sehr kalt und Kälten von 30 Grad Celsius sind keine, Seltenheit. Der Sommer wie derum ist bei der kontinentalen Lage der Stadt außerordentlich heiß. Die Hitze aber ist nicht feucht, wie in Cilicien — dort hat die Luft im August durchschnittlich 85 Prozent Feuchtigkeits gehalt bei einer Durchschnittstemperatur von 35 Grad Celsius im Schatten —, sondern es herrscht trockene Wärme. So ist der Gesundheitszustand Komas gut. Malaria tritt nur sehr vereinzelt auf und auch andere ansteckende Krankheiten find' feltyS Zudem liegt in der Nähe der Stadt § wird künftig anders werden. Auch die Bewoh-jTechnik und doch von edelstem Zauber. Bei ner der großen Städte Nordsyriens, vor allem manchen Moscheen ist das Aeußere sehenswerter die von Beirut und Aleppo, werden dann nach noch als das Innere. Die Sahib Ata-Moschee Konstantinopel zu Lande fahren. Ist aber erst, hat ein Tor, das bei aller Zierlichkeit der Orna- einmal die Bagdadbahn bis Bagdad durchge-ftnente in Wucht und Größe sich öffnet. Man Konia und die Deutschen. Von allen Städten im Innern Kleinasiens hat Konia dis größte Zukunft. Es liegt am — in einstündiger Wagensahrt bequem zu er reichen — ein liebliches Tal voller Schatten. Hier sind — die Ortschaft heißt Meram — die Landsitze der vermögenden Leute, in denen sie behaglich den Sommer verträumen. Die Stadt hat vielleicht 60 000 Einwohner. Es ist aber ganz sicher, daß sie in kurzer Zeit 100 000 zählen wird. Ist erst einmal die Bag dad-Bahn ausgebaut, sind vor allem erst die Berge des Taurus bezwungen, so wird ein sehr starker Personenverkehr durch Anatolien hindurch- sühren. Bis jetzt lausen sich die Anatolische und die Bagdadbahn an der Nordseite des Taurus tot und beginnen erst im Süden des Taurus wieder. Damit kommt für den, der etwa von Adana oder Mersina nach Konstantinopel will, nicht der Landweg in Betracht, fanden: nur der lange Seeweg um ganz Kleinasien herum. Das So streust du neue Saaten aus, Und ew'ger Segen Dann wird dein Herz voll Sonnenschein, Ein Erntefest dein Leben sein. Robert Remick. SllklsMe SM Sie NM MM Von Dr. Adolf Grabowsky. ~ „ ... - . . „ . .Ala eddins, die viel besser erhalten ist und die nie Mangel gehabt, und er blickt dankend auf^hat denn auch den Unterbau der Bagdadbahn'noch zum Gottesdienst benutzt wird. Ein ein- zum Himmel, wenn er das Brot bricht. Die wie auch die Lokomotiven dieser Bahn von allem^facher rechteckiger Raum mit einer Unzahl von vorüber, Mitglieder des Meulana-Ordens, des größten Ordens der Türkei, der in Konia sei nen Hauptsitz hat. Die Derwische tragen gelbe röhrenförmige Hüte, doppelt so hoch wie der! höchste Zjlinder, und seidene Kaftans. Es ist Freitag, der islamische Sonntag, und sie haben heute nachmittag zu Ehren Allahs in ihrem Kloster getanzt. Auf ihren Gesichtern glänzt noch die Exlase. Wie doch hier alles bunt und phantastisch zusammenstößt! Nicht weit von Konia, dort wo kahle Gebirge beginnen, sind Höhlen der ersten Christen und uralte byzantini sche Felskirchen. Griechen knien dort noch heut« in halbem Dunkel vor verblichenen Muttergottes bildern, und von den Felfengewölben schimmern geheimnisvolle Fresken. Seltsames Land, durch zuckt von Widersprüchen, im halben Schlaf da hindämmernd. Und nun kommt deutsch« Ar beit und läutet den Morgen ein und das Er- wachen . . . licher Form vereinen kann Aehnliches wie die-'ich meine, daß sie noch Geld dabei zulegen ses Tor der Sahib Ata-Moschee habe ich nur wird. Es sind so schwierige Arbeiten notwendig einmal noch gesehen: an der Ruine der Selim- gewesen, es ist außer den Kanälen eine so große Moschee in Ephesos in der Nähe von Smyrna.! Fülle von Schleusen, Wehren, Brücken und Man spricht immer von den ephesischen Aus- Aquädukten gebaut worden, daß hierfür 19)^ grabungen und die Oesterreicher haben dort wirk- Millionen Franken eine Lappalie bedeuten. Da lich schöne Dinge aus spätgriechischer oder römi- bei sind die Wehre und Aquädukte zum Teil scher Zeit zutage gefördert. Viel herrlicher auch architektonisch von Reiz. Sie sind in ein- aber als alles aus dem Altertum ist die ver- fachen Formen erbaut, doch so, daß man merkt, fallene Selim-Moschee, die von dem türkischen es ist eine ästhetische Absicht am Werke ge- Sultan Isa dein Zweiten um 1375 gebaut wesen. Dies ist vor allem das Verdienst des wurde. Ziegel nach Ziegel fällt vor: dem Ge- jetzigen Direktors der „Gesellschaft für die Be- bäude, Scharen von Fledermäusen schwirren in Wässerung der Koniaebene", des Preußischen Was- seinen Höhlen, wilde Hunde jagen um die ver- serbauinspektors Weidner, der schon an der neuen witterten Mauern, aber die Glut, die in den Oderregulierung besonderen Anteil gehabt hat Portalen und Fenstern und Arkaden schläft, wird und der vom Preußischen Ministerium der öf- bei jedem warmen Blick eines Beschauers wie- sentlichen Arbeiten nach Konia empfohlen Mör der wach. Hier ist dasselbe wie an dem Por- den ist. Weidner ist seit etwa zwei Jahren L«i- tal in Konia: Kraft und Zartheit, Glaubensin- ter der Arbeiten und hat sie mit rascher Ener- brunst mit den dunklen Schatten eines Heiden- gis zu Ende geführt. Die Pläne haben zwei ' Spanien leicht werden will, gerät sie oft ins. tausend Kanälen dis Koniaebene durchfluten. 80 Süßliche. Ich bin in der Alhambra wie auch! Kilometer ist die Entfernung des Sees in Lust- in dein nachmaurischen Alcazar in Sevilla ei- linie, der Weg aber, den die Bewässerung nimmt, nen süßlichen Geschmack nicht los geworden- Die ist weit länger. Bis zum Eintritt der Wasser- seldschukische Kunst jedoch ist bei aller Süße doch Zubringer in die Ebene sind es über 120 Kilo- immer von einer zurückhaltenden Kraft. Man Meter, dann beginnt das Netz der Hauptkanäle, merkt, da waren Leute an der Arbeit, die nicht der Sekundärkanäle und der Tertiärkanäle. Je verweichlicht waren wie die spanischen Araber, dem Bewässerungskanal entspricht ein Entwäs- sondern die noch mit dem Urgrund alles Seins wässerungskanal. Das Gebiet, das zunächst be- ! zusammenhingen, in deren Kunst noch der bar- wässert wird, hat einen Flächeninhalt vor, l basisch« Hauch der ungeheuren Steppen Asiens 50 000 Quadratkilometer, das ist aber, trotzdem Minuten später drüben auf der asiatifchen Seite Die Kirche feiert an ihren Festen sonst Got- in Haidar Pascha, wo der Zug bereitsteht. Am tes Friedenstaten zum Heil der Seele. Am gleichen Tage trifft man 7,15 Uhr abends in Erntefest kommt ihr feiernd zum Bewußtsein, Eskischehr ein, der ersten Nachtstation. Am näch- daß auch das leibliche Leben und seine Erhaltung sten Morgen schon um 5 Uhr fährt der Zug eine Gottesgabe, etwas Gottgewolltes ist, daß weiter und man ist nach einer iiberaus langen Gottes Reich hineingebaut ist in die irdische und zum Teil sehr langsamen Fahrt abends Welt, daß seine Bürger Menschen von Fleisch!l Uhr in Konia; im ganzen braucht man also und Blut sind. Keiner hat dafür ein so klares'— den Nachtaufenlhalt nicht gerechnet — etwas Verständnis gehabt, wie der Menschensohn. Wie-'über 26 Stunden. Die durchfahrene Strecke ist derholt sehen wir im Evangelium das Brot der 750 Kilometer lang, sodaß also auf die Stunde Welt recht eigentlich in seiner segnenden Hand-!etwa 30 Kilometer fallen. Das ist im Vergleich Er nimmt nicht nur für sein geistliches Reich zu griechischen Bahnen noch eine ganz refpek- Saat und Ernte zum Gleichnis, nein, Saat und table Schnelligkeit, namentlich wenn man be- Ernte sind ihm Realitäten, mit denen er rechnet denkt, daß das Terrain stellenweise stark kupier' und an die er anlnüpft, wo er als der Sohn! ist. E° ----- > hängig fühlen. Das erfte Opfer, von dem die wird ohne Zw^ nicht glauben, wie die Phantastik der heilige Schrift erzählt, war ein Ernteopfer. Saat« P^onenverkehrs nach andren von chr ausge- und Ernte find die ersten Bilder im Religions- saunen werden. Auch die mdrsche Post wird buch der Menschheit. Aus dem Erntefest liegt die wählen - ... Weide der ' u Die meisten Reisenden aber werden Nicht kannt sind, die aber, dringen sie erst in ein wei- und nun hat man natürlich den Plan aufgege- teres Publikum, die Stadt hochberühmt machen! den. Trotzdem wird Konia über kurz oder lang zum Himmel, wenn er das Brot bricht, uuu- v»„» schlichte Gabe der Natur ist ihm nicht zu gering,'Anfang an auf 100 Kilometer Stunvengeschwin ein Wegweiser zu dem Gott aller Güte zu ,' " ' ' " " Kette des Taurus die Nordwinde nicht eindriw . „„ .... gen können. Das Innere Kleinasiens liegt viel wenn man die Baukunst der Araber in Spanien'großen Werke gearbeitet worden, jetzt ist es fer an Konia vorüberfahren, sondern werden die Erntefest wird gefeiert, foweit die Welt geht. Stadt als einen willkommenen Haltepunkt auf Feier begegnen sich alle Religionen, den: langen Wege betrachten. Heute verkehren Erntekränze wird die Menschheit immer wieder der Anatolischen Bahn und der Bagdadbahn tvilchen, sich zur Freude, Gott zur Ehre. Kem«nur Tageszüge. Man fährt von der Neuen Erirte;.ahr geht vorüber, ohne daß hier oder dory Brücke in Konstantinopel mit einem kleinen rn der Welt der höchste Herr des Ackers sich se- - ' - hen, seine Hand fühlen läßt. schätzte. Was für ein Unterschied zu dem Ver-ftchen, dis sich freuen, mich in ihren Häufen: be- halten der Türken in Angora, die wahllos die wirten zu können. Jeden: hält die Gesellschaft antiken Inschriften und Skulpturenreste in die außer Wagenpferden auch zwei Pferde zum Rei- ebene. Man glaubt in Europa sehr häüsig, daß und seine Nachfolger an Moscheen, Bädern, Ka-! karawanen Salzladungen heranschaffen. Bald Kleinasien subtropisches Klima habe. Das ist rawansereien und Grabmälern in Konia und aber wird in der Ebene Gehöst an Gehöft sich richtig nur für einen Teil des südlichen Küsten- anderswo in ihrem Reiche bauten, ist von einer! drängen. Die Bewässerung der Koniaebene, die landes, namentlich Cilicien, das prall gegen Größe der Empfindung, daß man nicht versteht,!von der Anatolischen Bahn und in letzter Linie den Mittag hin liegt und in das durch die hohe wie die heutigen Türken überhaupt mit jenen'von der Deutschen Bank in die Wege geleitet Sitz eines Korpskommandanten werden. Die Stadt eilt mit Riesenschritten einer neuen Blüte periode zu. Aus der Konia-Ebene wird der Stadt der Segen kommen. Noch erblickt man vom Palast- Islam bekehrt wurde. Schon unter Suleiman, Hügel aus eine gedrückte Stadt mit vielen Lehm- der 1086 starb, war der Stamm bis Konia! Häusern und wenigen höherstrebenden Holzhäusern , —— , — .^...ipxx Palast Ala eddins stand. Nur eine einzige Es ist aber natürlich gstrnichts für einejMauer ist von ihn: übrig geblieben, mitten darin ' — und das wollen die Anatolische ein riesiges Marmorportal. Daneben die Moschee
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