Volltext Seite (XML)
beschlossen die städtischen Kollegien«, daß der bis- Minuten erschien der Darsteller des Dr. Brack, Leipzig 2", Leipziger Verein für ganzen, anscheinend, stark aufgebaufchten Nach der Grund dazu in mißlichen Vermögensver- arbeite: mar beschuldigt, in einer Gastwirtschaft sein stimmig wiedergewählt. Die Beteiligung des Elektrischen Straßenbahn-Ge'ellscbaft zusammen- Bundes am Kommers des Zentral- und Ver- bandstages in Leipzig wurde beschlossen. Fortbestand der Teilproben wurde gewünscht. Landeslotterie, wird vom 8. Oktober folgendes: a. Notar Becker aus Hamburg ist. Nun gestand zum Abbruch der Vorstellung. Während einer schincnschreiberin Helene Lukaszewski aus Ber „Limbach", Umgegend Luftfahrt; Verein für Luftfahrt Limbach und „Plauen", Vogtländischer Verein für lung soll Hohen st ein-Ern st thal Der bisherige bewährte Vorstand wurde litär ist der Ortskrankenkasse der Militärpaß vor zulegen behu's Eintragung der Militär-Dienst zeit in die Quittungskarte. Militärische Dienst leistungen werden als Beitragszeit angerechnet. reu vorbereitenden Schritte in die Wege leiten. Mit der Erledigung verschiedener interner An gelegenheiten erreichte alsdann die Versamm lung ihr Ende. — Dresden, 26. Sept. Die schlechte Aku stik im neuen Dresdner Schaufpielhause führte heute abend während der Aufführung der „Hedda Gabler" zu einem aufregenden Zwischenfall und Schmidt war in den Jahren 1901 und 1902 in China Lagerhausverwalter der Schaniunggesell- schaft, wurde aber wegen verschiedener Verfeh lungen enl'assen. Danach hielt er sich vielfach im Auslande aus und wußte unter der Vor spiegelung, Bergwerksdirektor von Gruben in Südamerika und Westfalen zu sein, Geldbeträge von deutschen Finanzleuten und Magnaten im Betrage von 20 000 bis 60 000 Mark zu er schwindeln. 1907 begab sich Schmidt wieder ins Ausland und hielt sich längere Znt in einem Schweizer Sanatorium auf. Im März dieses einen anderen Namen angenommen und sich in einer Privatpension eingemietet. Während sei nes Aufenthaltes benutzte er die Gelegenheit, Schwindeleien, über die die Akten noch nicht ge- mer des Landgerichts hatte sich deshalb der mehrfach Husaren ausgefordert zu haben, ihm Hafer zu verschaffen. Zwei Husaren stahlen auch aus dem Stalle eines Oberleutnants meh rere Säcke Hafer und übergaben sie dem Fabrik arbeiter. Die Husaren wurden vorn .Kriegs gericht mit 4 Wochen mittlerem Arrest bestraft. Wegen Diebstahls in Mittäterschaft wurde der angeklagte Arbeiter vom hiesigen Schöffengericht zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. ner, feierte am 24. d. M. sein 50jähriges Mei sterjubiläum. Die Gewcrbekammer Plauen ließ ihm durch ein Kammermitglied eine Ehrentafel, der Bäckerinnungsvcrband Saxonia durch seinen Präsidenten Kuntsch aus Dresden eine kostbare Blumenspende, die Innung ein Ehrengeschenk überreichen. — Heute früh hat sich in seiner Wohnung der Ende der Dreißiger stehende Bau meister Karl Becher erhängt. Wahrscheinlich ist erfährt die „Franks. Ztg." u. herige Reichsanteil an der Wertzulvachssteuer Hoffchauspieler Mehnert, und gab bekannt, daß bis zum 1. April 1915 zugunsten der politi- die Darstellerin der Hedda Gabler, Frau Kör- schen Gemeinde weiter erhoben werden soll. — ner, von einer tiefen Ohnmacht drallen fff. Für das große Ballonwettfliegen in Chemnitz, Nach einer weiteren Viertelstunde ließ die Kgl. das am 5. Oktober nachmittags von dem Platze Generaldirektion erklären, daß die Vorstellung neben der neuen Gasanstalt in Chemnitz be- abgebrochen werden müsse. Frau Körner, die ginnt, macht sich ein außerordentlich großes In- nach einer halben Stunde das Bewußtsein noch teresse bemerkbar. Bis Donnerstag abend waren nicht wiedererlangt hatte, wurde im Kranken- Nennungen für 15 Ballone aus allen Teilen automobil in ihre Wohnung gefahren, wo sie Deutschlands abgegeben, und zwar für folgende an einem Nervenchock schwer erkrankt darnieder- Ballone: „Altenburg", Luftfahrt-Verein Alten- liegt. Die schlechte Akustik des Hauses hat in Sächsischer Verein für Luftfahrt; „Zwickau", Zwickauer Verein für Lu tsahrt; „König Fried rich August", Chemnitzer Verein für Luftfahrt; „Wettin", König!. Sächs. Verein für Luftfahrt; zu bewirken. — Der Schlußtermin für die Anmel - d u n g c n der Fahrt zur Weihe des Volke r- s ch l a ch t d e nk m a l s ist von dem Präsidium des Sächsischen Militär-Vereins-Bundes bis zum 30. September hinausgeschoben worden. — Die zur Ableistung ihrer Militär- d i e n st p f l i ch t eintreffenden Personen, die der Invalidenversicherung unterliegen und nach ihrer Entlassung vom Militär voraussichtlich wie der hier in Stellung treten, können ihre Quit tungskarten bei der Ortskrankenkasse lie gen lassen. Damit solche Quittungskarten nicht verfallen, empfiehlt es sich, der Kasse die Ein ¬ fen geführt. — Dresden, 26. Sept. Zu den von Wien aus verbreiteten Meldungen über einen Saccha- r'infchmuggel großen Stils, an dem auch deutsche und österreichische Eisenbahnbcamte beteiligt fein sollen, wird von zuständiger Seite mitgeteilt, daß von einem solchen Saccharinschmuggel neuerdings in Dresden nichts bekannt ist. Namentlich kommen insbesondere säcMche Eisen bahnbeamte bei diesem Schmuggel nicht in Frage. Wahrscheinlich handel: es sich bei dieser war, den Leutnant Erich Turner vom 61. In- fantecie-Regiment auf sein ausdrückliches ernst liches Verlangen durch einen Pistolenschuß ins Herz getötet zu haben, wurde wegen fahrlässi ger Tötung zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt. Es soll Strafaufschub behufs späterer Begnadi gung beantragt werden. * Abermals ein Frauenmord in Berlin? Gestern mittag wurde in dem Hause Gabelsbergefftraße 13 die 43jährige Au guste Rollert in ihrer Wohnung tot ausgesunken; sie ist vermutlich erdrosselt worden. Von dem Täter fehlt jede Spur. Ueber die näheren Um stände werden folgende Einzelheiten berichtet: Im Seitenflügel des Hauses Gabelsbergefftraße 13 bewohnte im ersten Stock die aus Stettin stammende Frau Auguste Rollert geb. Herforth eine aus zwei Stuben und Küche bestehende Woh nung; sie lebt seit langen Jahren von ihrem Manne getrennt und hatte seit ungefähr acht Jahren ein Verhältnis mit einem Händler Koch, der bis vor vier Wochen bei ihr wohnte. Als ihr Geliebter die Wohnung betrat, bot sich ihm nach seiner Aussage ein schrecklicher Anblick. Auf dem Sofa im ersten Zimmer links vom Eingang lag die Frau, halb entkleidet, tot auf dem Sofa. Die Kleidung war zerrissen und um den Hals der Kragen der Bluse fest zugeschlun gen. Mit diesem Kragen war sie anscheinend er drosselt worden; außerdem wies der Körper ver schiedentlich Kratzwunden auf. Das Portemon naie der Toten, das 15 Mark und verschiedene Pfandscheine enthalten sollte, war leer; auf die Hilferufe des Koch eilten die Hausbewohner her bei, und diese alarmierten die Polizei. Die Er- mitstelungen der Mordkommission ergaben, daß mit größter Wahrscheinlichkeit die Frau ermor det worden ist. * Der Erfinder der Papier zigarrenspitze, der Großindustrielle Chri stian Schütz, ist dieser Tage in Wien gestorben. Er hat seinerzeit namentlich der Meerschaum- industrie schweren Schaden zugefügt und ift durch feine Erfindung ein steinreicher Mann geworden. * Zu dem Massenmord in Mühl- hausen a. d. Enz. Für tapferes Verhalten im Kampf mit dem Massenmörder Wagner ist jetzt dem Polizeidiener Kientsch und dem Eisen bahnarbeiter Wilhelm Bürle in Mühlhausen (Oberamt Vaihingen) vom König von Württem berg die silberne Verdienstmedaille verliehen wor den. Die beiden hatten unter! eigener höchster Lebensgefahr den Massenmörder Wagner aus Degerloch unschädlich gemacht und dadurch wei teres Unheil verhütet. * Todes st urz eines Offiziers fliegers. Man schreibt aus Johannisthal, 26. September: Gegen 6)^ Uhr abends stürzte Oberleutnant Schulz mit einem Eindecker aus etwa 50 Meter Höhe ab und blieb aus der Stelle tot. Der Flieger hatte einen schweren Schädetlbruch und sonstige schwere Verletzungen erlitten. Schulz saß bei der Unglückssahrt zum erstwmal auf dieser Maschine, deren Fiihrung er noch nicht ganz beherrschte. Er war in einer Kurve abgerutscht. Der Verunglückte hinterläßt Frau und Kind. * R i e s e n s ch w i n d e l e i e n eines falschen Bergwerksdirektors. Der angebliche Bergwerksuntemchmer und Direktor Adolf Schmidt aus dem Wiesbadener Vorort Sonneberg wurde, wie gemeldet, unter dem Ver dacht betrügerischer Manipulationen von der Staatsanwaltschaft Wiesbaden in Haft genom men. Ueber die Machenschaften des Verhafteten licher Malzfabriken. Vorläufig sind zwei ge sichert. Das Kapital soll durch Zahlung von ,50 Marl pro Morgen Gerstenbau aufgebracht i werden. Es wurden sofort über 1 Million Mark gestoßen, wobei drei Passagiere des Omnibusses ^^schwere Verletzungen davongetragen hakten, wäh- Sächlikches Hoyenftein-Vwnftthal, 27 Sept. 1913. — Der Evangelische Bund trat in Görlitz zusammen und beschloß in der Gefamt- vofftandssitzung die Gründung einer Schwesternschaft des Evangelischen Bundes. Er wird einen Berufsarbeiter für diefe Arbeit anstellen und hat ein Abkommen mit dem anhaltischen Evangelischen Diakonieverein (Schwer sternheim des Evangelischen Bundes) getroffen, durch das das Schwestern heim in Dessau das erste Glied und der vorläufige Mittelpunkt der Schwesternschaft des Evangelischen Bundes wird. Der geschäftsführende Vorsitzende Direktor Lic. Everling (Berlin) gab diesen Beschluß in der Abgeordnetenveffammlung bekannt, die ihn mit großem Beifall begrüßte. Danach nahmen das Wort Archidiakonus Dr. Phil, et med. Crämer- Saalfeld und seine Gattin, Frau Dr. Crämer, zu Vorträgen über das Thema: Die evangelische Krankenpflege ein Mittel zur Förderung des konfessionellen Friedens. Beide Vorträge ernte ten lebhaften Beifall und führten zu einer an geregten Debatte. — In: „Lindenhose" zu Glauchau versammel ten sich am Mittwoch nachmittag 3 Uhr etwa 200 Vertreter der Bäckermeister-Ge- fangvereine des Bundes „Saxonia", um ihre Generalversammlung abzuhalten. Aus 14 Vereinen waren Abgesandte gekommen. Der Bundesvorsitzende Herr Paul Martin eröffnete die Versammlung und begrüßte die Erschiene nen herzlich. Der Glauchauer Verein brachte ein von seinen: Liedermeister Herrn Petzsch gedichte- res und komponiertes Begrüßungslied zum Vor trag, das mit vielem Beifall aufgenommen wurde. Nachdem Jahres- und Kassenbericht vor- gotragen waren, wurde als Ort für das 10. Sängerfest Meerane bestimmt. Die Massenchöre wurden ausgewählt, und zwar: „Die Himmel rühmen" mit Orchesterbegleitung, „Frühling am Rhein", „Lützows wilde Jagd" und „Vater, ich rufe Dich". Ort der nächsten Generalversämm- burg; „Münster", Luftfahrt-Verein für Münster der hiesigen Presse bereits zu heftigen Angrif und das Münsterland; „Harburg 2", Hambur ger Verein für Luftfahrt; „Chemnitz", Chem nitzer Verein für Luftfahrt; „Otto Lilienthal", Berliner Verein für Luftfahrt; „Dresden", Kgl. Sächs. Verein für Luftfahrt; „Elbe", Königl. neuerdings wieder ein Saccharinfchmuggel ent deckt worden sein soll. — Leisnig, 26. «ept. Der 17 Jahre alte Dienstknecht Jope in Erlbach bediente sich einer elektrischen Starkstromhandlampe, kam dabei in Berührung mit einer nicht isolierten Stelle und brach, vom elektrischen Strom getroffen, tot zu sammen. Großenhain, 26. Sept. Ein Fabrik- Luffahrt; „Bitterfeld 3", Bitteffelder Verein für richt um eine Verwechselung mit früheren Fäl Luftfahrt; „Braunschweig 2", Braunschweiger len. Bekanntlich find vor einiger Zeit in Dres Verein für Luftfahrt. den zwei Saccharinschmuggler abgcur,teilt wor- — Zwickau, 26. Sept. Der Eshrenober- den. Jin übrigen ist nicht bekannt, daß bei meister der hiesigen Bäckerinnung, Eduard Wer- einem Eisenbahnunfall auf sächsischen Geviet berusung zum Militär mittelst Posttarte anzu- Notar Becker aus Hamburg ist. ! . , zeigen. Eine solche Anzeige mutz über den vol-! Becker auch seine Hamburger Betrügereien ein. len Namen, Geburtstag und letzten Arbeitgeber! Die Hamburger Behörde wurde sofort benach- Ausschlutz geben. Nach der Entlassung von: Mi- richngt. schlossen sind, zu begehen. Diese Schwindeleien . führten schließlich dahin, daß Becker von pri- gezeichnet, vater Seite bei der Leipziger Staatsanwalt Verschmelzung des Deuffchm Gastwirtsverbandes > — C hemnitz, 26. Sept. Um Ungleich, j Szene im zweiten Akt ertönten aus dem Par- lin, die vor der Thorner Strafkammer angetlagt mit dem Bunde deutscher Gastwirte erörtert. Es. Heiken in der Besteuerung des Wertzuwachses kett laute Rufe des Mißfallens wegen der schlech- wurde hierzu beschlossen, der Vorstand möge die innerhalb des Stadtgebietes zu beseitigen und ten Akustik und der Undeutlichkeit der Darsteller. Angelegenheit im Auge behalten und die weite-jun: den Intentionen des Reichstages zu folgen,'Der Vorhang ging herunter und nach zehn schäft zur Anzeige gebracht wurde. Diese Be hörde sah sich deswegen veranlaßt, Becker sest- nehmen zu lassen. Erst während der Unter suchungshaft stellte sich bei einer Vernehmung heraus, daß der Verhaftete der langgesuchte irend sieben Personen mit leichteren Verletzun- — Die 5. Klasse der 164. Königl. Sächs. gen davonkamen. Vor der hiesigen Strafiam- Meuntes vom Loge * Srare und Starkstromlei- t u n g. Von einer förmlichen Katastrophe wurde bei Heidersdorf (Schief.) ein riesiger, nach dem Süden ziehender Schwarm Stare betroffen. Der größte Teil des Schwarmes kam mit den Dräh ten der Ueberlandzentrale in Berührung, fodaß die Tiere zu Hunderten getötet wurden. Von einem Manne wurden an einer Melle allein 200 tote Stare aufgefunden. Den meisten Tieren wa ren die Flügelspitzen und die Füße abgebrannt. * A u s W u n s ch g e t ö t e t. Die Ma ¬ dis 1. November 1913 gezogen. Die Erneu- Chauffeur Wachter wegen fahrlässiger Körper- erung der Lose ift nach Z 5 der Planbestimmun- Verletzung zu verantworten. Der Angeklagte gen noch vor Ablauf des 29. September 1913-wurde zu einer Gefängnisstrafe von 3 Wochen bei dem Kollekteur, dessen Name und Wohnortj verurteilt. — Der seit Januar aus Hamburg aus dem Lose aufgedruckt und aufgestempelt ist, entflohene Notar Becker ist in Leipzig verhaftet Zeulenroda, 26. Sep:. Nach neueren Nachrichten unterliegt es jetzt kaum noch einem Zweifel, daß der flüchtige Direktor Stock vom hiesigen Bankverein in die Fremdenlegion ein- getrelen ist. Den Kredit, den er widerrechtlich einer Jenaer Firma, der man am dortigen Platze kein Geld gegeben haben würde, einge- räumt hat, beziffert sich aus etwa 300 000 Mark. Die Erregung ist deshalb hier in weitesten Krei sen groß. Hinter den: flüchtigen Direktor Stock hat ietzt die Staatsanwaltschaft in Greiz einen Steckbrief erlassen. worden. Becker hat sich offenbar sofort von , 26^ Sept. Zahlreiche gerften- Hamburq nach Leipzig gewandt. Er hat hier bauende Grotzgrundbeptzer der Provmz wachsen » » und Anhalt planen d:e Gründung genossenschaft- hältnissen zu suchen. Der Verstorbene hatte hier zahlreiche Bauten ausgesührt, geriet aber, da er nicht über die nötigen Mittel verfügte, in Konkurs. Dabei haben viele Bauhandverker be trächtliche Summen verloren. — Reichenbach, 26. Sept. Ein 14 Jahre altes Schulmädchen hat sich aus Furcht vor Strafe in der Wohnung ihrer Eltern erhängt. — Leipzig, 26. Sept. Am Nachmittag des 19. Juki war in Leipzig ein Kraftomni bus der Leipziger Allgemeinen Krastomnibus- ffu- Gesellschaft mit einem Wagen der Leipziger weiter, legend, fügte sie ernst hinzu: „Höre nur, man weiter schreibt. mer von Frauengleichheit und Recht redest, Du Hat eine Frau in Palma Drillinge geboren, Zum Empfang des Prinzen waren der — Ach, Mare, ich schäme mich ja so grenzenlos", Welch ein Glück, zu erfahren. Aber, so lies doch, Mädchen." an. Aber was Haft Du denn, Mare, ich bitte (Fortsetzung folgt.) was ein Weib, so rechtlos einem Mann gegenüber zu stehen, dem Elternwille sie zum Weibe gab? ten gelauscht. Jetzt lachte sie hart und schneidend auf. „Ist es nicht göttlich, das alles durch die gestern in Palma eingetroffen." Mit einem Schrei war die Prinzessin auf- gefprungen. Wahrhaft entsetzt starrte sie Mare v. Lübben an, und iHv Gesicht war leichenblaß, als sie stammelte: „Er ist hier, der Prinz? Auf Mallorka, in Palma, und ich weiß nichts davon? Mare, das ist ja schändlich! Was will er nur hier? Warum „Das gefällt mir gerade! Ich will ihn se hen. Sofort rufe ihn zu mir, er soll und mutz mir Rede stehen." «ihn Wiedersehen!" Ein leises Lächeln stahl sich iiber Mares Mallorka anwesend, ebenso die Chefs der Haupt-Watz wir die Ankunft des Priinzen wenigstens Militärdependanzen und der Kapitän der Marine-! durch die Zeitung erfahren haben. Wie boshaft behörde mit seinem Stabe. Auch der Zivilgou-; hätten wohl die Augen der Taten und des Kam mahnst immer zur Ruhe, zur Demütigung, zu einer stillen Fügsamkeit, die mir fremd ist." „Nein, Hoheit, ich habe nur gewagt, unter- tänigst zu bemerken, datz es unklug ist — ver zeihen Hoheit — Prinz Heinz noch immer mehr zu reizen." „Reizen? Reize ich ihn denn, wenn ich ihm seine Briefe uneröffnet zurücksends? Ich habe durchaus kein Interesse daran, zu erfahren, was mein hoher Gemahl mir mitzuteilen hat. Die ersten Briefe, die ich noch pflichtschuldigst öff nete, enthielten nichts als die sormelle Anfrage nach meinem Befinden. Und da meinst Du, ich sollte zu einer solchen Komödie die Hand bieten? Nein, Mare, dazu halte ich mich doch für zu gut. Es war das einzig richtige, die wei tern Briefe des Prinzen Heinz mit den: Ver merk zu versehen, „die Gesundheit der Prinzes sin Celeste ist ausgezeichnet", und ihm die Briefe uneröffnet zurückzusenden." Mare stand schnell auf und kühte ihrer Her rin ehrfurchtsvoll die Hand. „Hoheit sind immer tapfer gewesen." Celeste hielt die Hand ihrer Hofdame fest. „Tapfer, ach, Mare, wie schlecht kennst Du mich! Aber wie sollst Du mich doch nennen?" „Celeste", flüsterte Mare zärtlich und drückte Prinzessin auf. „Du, Du, Mare, die Du im- hier zu vervollständigen. Lies, bitte, dringt er hier in unseren Frieden, warum will — . . , - -- , „ , er mich noch mehr quälen, dieser grausame Egoist,! auch einige grössere Ausflüge in das Innere des welche Rücksicht auf Deine hohe Stellung zu der :mr an sich denkt und an die Meinung der ; Landes zu unternehmen." nehmen." Welt? Ach, ich hasse ihn; nie, nie möchte ich! Atemlos hatte die Prinzessin Mares Wor-; das rotleuchtende Haupt fest an ihre Brust. I ^So", lächelte die Prinzessin, „so weiß ich! doch, daß ich einen Menschen habe, der mich stolze Züge. lieb hat. Gib mir einen Kuß, Mare, und dann! „Sei ruhig, Celeste", bat sie sanft, „ich bitte Zeitung in einer fremden Sprache erfahren zu mit frischen Kräften ans Werk, unsere Bildung Dich", und den Arm zärtlich um die Freundin müssen? Ist es nicht geradezu eine Schmach für Erdbeben stattgesunden?" Gemahlin des Prinzen Heinz v. Walbrunn, die! mich zu benachrichtigen. Ich bitte Dich, Mare, „Nein", gab die Hofdame tonlos zurück, bekanntlich seit Monaten zur Wiederherstellungklingele sofort. Ich laße Don Jarnos y Cole „Seine Hoheit, Prinz Heinz v. Walbrunn, sind ihrer Gesundheit im „castell de ses roses" weilt,;ersuchen, sich sofort zu mir zu verfügen." stvar leider durch ihren leidenden Zustand ver-i „Was willst Du tun, Celeste?" wehrte Mare hindert, ihren hohen Gemahl bei Ankunft des^ erschreckt. „Ich bitte Dich, übereile nichts. Der Schiffes zu begrüßen. Sicherem Vernehmen nach! Mann ist gefährlich. Du weißt, wie abweisend wird der Prinz, der sich ja hier Heimatsrechte und kühl er sich uns gegenüber stellt. Er ist ein erworben hat und den wir herzlich auf den Ba-!Freund des Prinzen und uns feindlich gesinnt, learen willkommen heißen, einige Tage in Pal-! Er hat gestern und vorgestern, als Du ihn zu ma verweilen, um sich dann zu einem längeren Dir befahlst, immer einen plausiblen Vorwand Aufenthalt nach dem „castell de ses roses" zu! gefunden, diesem Befehle nicht nachzukommen, begeben. Wie wir hören, beabsichtigt der Prinz Er stützt sich dabei auf sein Recht, ohne irgend- Mare starrte wie geistesabwesend auf den , , wieder von ihr entfalteten „Heraldo de Balearcs"ff verneur war zur Stelle, umgeben von ^n Mit- merherrn gefunkelt, wenn wir ahnungslos plötz- ihre blaugrünen Augen flammten erst wie zor-! gliedern der Ayuntamiento (Gemeinderat). Defflich dem Prinzen gegenüber gestanden hätten, nig auf, dann wurden sie ganz starr, und end- Prinz nahm im „Palast der „Könige" beim und wie peinlich wäre es dem Verwalter ge- lich blickten sie die Prinzessin wie hilfestehend Kapitän generale Wohnung und besuchte noäffgenüber auch gewesen, den ich sowieso zu mir am Abend seiner Ankunft, nachdem er auch vom! kommen lassen wollte, wenn er aus unserer Un- Bischof, umgeben von dem Domkapitel, begrüßt,!kenntnis der Sache hätte entnehmen müssen, datz Dich? Ist ein Schiffsunglück passiert, hat ein eine Soiree beim Militär-Gouverneur. Die hohe'man es nicht einmal für notwendig gehalten, Gemahlin des Prinzen Heinz v. Walbrunn, die! mich zu benachrichtigen. Ich bitte Dich, Mare, sind dem Kapitan generale die Pferde durchge gangen, oder hat sogar einer das Bein gebro- Kapitan generale und der Militärgouverneur von'schluchzte die Prinzessin auf. chen? Ich brenne darauf, alle diese Neuigkeiten <