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WÄ-EOWTUMt W K Amtsblatt für ras SSchl. Amtsgericht VS Seil StaStrat za Haheajtck-krnWal Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s, w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen. Nr. 231. Geschäftsstelle Schulstraße Nr. 31 Sonnabend, 4. Oktober 1913. Brief- und Telegramm-Adresse: Amtsblatt Hoheustein-Ernsttbal. 63. Jahrg, Ueber das Vermögen des Deckenfabrikanten Karl Ebert in Hohenstein-Ernstthal, alleinigen Inhabers der Firma E. W. Feustels Nachf., daselbst wird heute am 2. Ok tober 1913, nachmittags 5 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Lokalrichter Dähne in Hohenstein-Ernstthal wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 30. Oktober 1913 bei dem Gerichte anzumeldcn. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines an deren Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendenfalls über die im tz 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf de« 25 Oktober 1913, vormittags 19 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 8. November 1913, vormittags 19 Uhr roor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwa? schul dig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache abgesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursver walter bis zum 30. Oktober 1913 anzeigen. Königliches Amtsgericht zu Hohenstein-Ernstthal. Mrgerrechtserwerlmng. Nach Z 17 der revidierten Städteordnung sind selbständige Gemeindemitglieder zum Erwerbe des Bürgerrechts verechtigt, die 1. die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, 2. das fünfundzwanzigste Lebensjahr erfüllt haben, 3. öffentliche Armenunterstützung weder beziehen, noch im Laufe der letzten zwei Jahre bezo gen haben, 4. unbescholten sind, 5. eine direkte Staatssteuer von mindestens 3 Mark entrichten, 6. auf die letzten zwei Jahre ihre Staatssteuer und Gemeindeabgaben, Armen- und Schul anlagen am Orte ihres bisherigen Aufenthalts vollständig berichtigt haben, 7. entweder ch im Gemeindebezirke ansässig sind, oder b) daselbst seit wenigstens zwei Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz haben, oder ch in einer anderen Stadtgemeinde des Königreichs Sachsen bis zur Aufgabe ihres bisheri gen Wohnsitzes stimmberechtigte Bürger waren. Dagegen sind zum Erwerbe d:s Bürgerrechts verpflichtet diejenigen zur Bürgerrechtserwer bung berechtigten Gemeindemitglieder, welche A. männlichen Geschlechts sind, 8. seit drei Jahren im Gemeindebezirke ihren wesentlichen Wohnsitz haben und O. mindestens 9 Mark an direkten Staatssteuern jährlich zu entrichten haben. Alle, die nach Vorstehendem verpflichtet sind, das Bürgerrecht zu erwerben, werden hiermit aufgefordert, im Rathause (Hintergebäude) Zimmer Nr. 16 bis zum I. November 1913 sich zu melden. Denen, die zur Erlangung des Bürgerrechts berechtigt sind, wird anheimgegeben, in der gleichen Zeit an derselben Stelle ihre Anmeldung zu bewirten. Bei der Anmeldung haben alle Personen Ausweispapiere vorzuzetgeu, z B. Geburts- oder Taufschein, Militärpapiere, Familienstammbuch, Staatsangehörtgkeitsausweis. Sofern die Antragsteller schon anderwärts das Bürgerrecht erworben hatten, haben sie den Bürgerschein vorzulegen. Hohenstein-Ernstthal, am 3. Oktober 1913. Der Siadtrat. Der am 20. Juni 1894 in Oberlungwitz geborenen Kouije Hedwig Gttett ist heute an Stelle ihres verloren gegangenen Arbeitsbuches ein neues ausgestellt worden. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 3. Oktober 1913. nur die Mobilmachung der Flotte besohlen türkische Kabinett als auch Venizelos bestrebt kilometer Land mit 370 000 Einwohnern. Da- worden, doch werden auch Maßnahmen Meldung der Athener Zeitung „Nea Hel einer ^57^-477, A-77- las Die Auffassung in Wien. In Wiener maßgebenden Kreisen erklärt man Landes im Wirtschaftswerte von etwa einer Landesverteidigung angekündigt, die einer Mo- bilmachung im Kleinen gleich zu erachten sind. An maßgebender türkischer Stelle ist man offenbar bemüht, die Verhandlungen mit Griechenland zu einem günstigen Ende zu füh ren. Die Regierung hat deshalb beschlossen, be reits am Sonnabend mit der Demobili sierung zu beginnen und in der Vakussrage, besonders in der Frage der Anstellung der Muf tis, Zugeständnisse zu machen, während die Jn- selsrage vollkommen gesonderten Verhandlungen Vorbehalten bleiben soll. Die Gebietsveränderungen der Balkan- staaten. zu dem türkisch-griechischen Gegensatz: Man mnß Milliarde mit 286 000 Seelen rein bulgarischer diesem Jahre sich an vielen Stellen zeigt, hat bei den Balkanstaaten immer damit rechnen, Bevölkerung steht die Gewinnung von Westthra- ihren Grund in der Tatsache, daß im vergan- freizuhalten. Eine unmittelbar dro hende Gefahr besteht also n i ch t, und die Hoffnung auf ein Kompromiß braucht nicht aus gegeben zu werden. Auch die albanesische Frage ist kühl zu beurteilen. Ein ernster Konflikt wäre nur dann zu erwarten, wenn die serbischen Trup pen zu einer Okkupation albanischen Gebietes schreiten würden. Es ist zwar möglich, daß ser bische Patrouillen über die in London fesigefstzie albanische Grenze streisen werden, an eine mi litärische Besetzung durch Truppen ist jedoch nicht zu glauben. Uebrigens wird Ministerpräsident P a s i t s ch, der heute in Wien eintrifft, Ge legenheit haben, in seiner Aussprache, die er mit dem Grafen Berchtold haben wird, sich über die Auffassung Oesterreichs in dieser Frage zu informieren. Pasitsch ist vom Grafen Berchtold auch zum Frühstück eingeladen worden. Quadratkilometer mit 1 200 000 Einwohnern. Griechenland 56 000 Quadratkilometer mit 2 600 000 Einwohnern und Montene gro 5676 Quadratkilometer mit 230 000 Ein wohnern. Die Türkei, der nach dem Lon- doner Vertrage in Europa nur 9168 Quadrat kilometer mir 420 000 Einwohnern verblieben waren, hat nunmehr im ganzen 16201 Quadrat kilometer mit 725 000 Einwohner gerettet. Als neuer Staat kommt hierzu Albanien mit 32 000 Quadratkilometer und etwa 880 000 Ein wohnern. etwa 150 Millionen Franks, an Rumänien ver lorenen 7525 Quadratkilometer fruchtbarsten Kreuzer „Goeben" in Dedcagalsch. Der deutsche Kreuzer „Goeben" ist im Hafen von Dedeagatsch eingelaufen. Nach —: Das Elektrizitätswerk wird wegen Bauarbeiten in der Kvaststation Oberlung witz am Sonntag, den 5. Oktober, in den Ortschaften Hohen st ein-Er., Ober lungwitz, Hermsdors, Bernsdorf, L i ch t e n st e i n, Rüsdors und St. Egi dien die Stromlieferung in der Zeit von 9 Uhr morgens bis 2 Uhr nachmittags e i n st e l l e n. —: Die beim hiesigen Versicherungsamt ge führten Wählerlisten für die Wahl des Aus schusses der Allgem. Ortskranken kasse hier werden Sonnabend, den 4. Oktober geschlossen. Alle diejenigen Arbeitgeber, die Per sonen beschäftigen, welche ab 1914 krankender- sicherungspflichtig werden (z. B. Hausgewerbe treibende, Dienstboten, Personen, deren Jahres arbeitsverdienst sich zwischen 2000 und 2500 Mk. bewegt), und die infrage kommenden Beschäftig ten müssen sich, wollen sie von ihrem Wahlrechte zur demnächst stattfindenden Ausschußwahl Ge brauch machen, bis einschl. Sonnabend, 4. Okt., zur Eintragung in die Wählerliste beim Versicherungsamte, Rathaus, Zimmer 11, melden. Das Wichtigste vom Lage. Im Notden von Deutsch-Südwestasrika sind Unruhen, durch Buschleute verursacht, aus gebrochen; ein Farmer wurde ermordet. König Gustav von Schweden ist e r- krankt und muß sich bis auf weiteres aller Regierungsangelegenheiten enthalten. Die Elektrisierung der G o t t- hardbahn auf der Strecke Erstseld—Bellin zona ist in Aussicht genommen. Nach einer Belgrader Meldung wird Ser bien in den nächsten Tagen 50000 Mann an der albanischen Grenze zusammengezogen haben. Der deutsche Kreuzer „G ö be n" ist im Haken von Dedeagatsch eingelau- fen, wo nach Abzug der griechischen Truppen Unruhen befürchtet werden. Die neuerdings aufgestellten Forderungen der Türkei werden in amtlich-griechischen Krei sen als Ursache für eine ernsthaftere G e- st a l t u n g der Lage angesehen. Der neue bulgarische Gesandte in Peters burg erklärte, daß die zwischen Rußland und Bulgarien entstandenen Reibun gen beseitigt werden müßten. Griechenland mobilisiert seine Marine und trifft auch für seine Landarmee die erforderlichen Vorbereitungen, um für den Ausbruch eines offenen Konfliktes mit der Tür kei gerüstet zu sein. Die Bank von England hat den Diskont von 4^ auf 5 Prozent erhöht. In Konstantinopel sind treibende Kräfte genug an: Werke, dem Staat einen neuen Krieg aus- zubürden. Es finden bereits Truppentransporte statt, die sich in ihrem Ziel und in ihrer Zweck bestimmung nicht einwandsrei bestimmen lassen. las" steht die Ankunft des Kreuzers mit der um. mittelbar bevorstehenden Räumung der Stadt! geilen Frühjahr durch den Spätfrost der größte Teil der Blüten erfror und die Bäume somit. verhindert wurden, die aufgespeicherte Kraft zum Reifen der Früchte zu verwenden. Da aber die nicht mehr für genügend hält, sondern die offene mungen, die die Lage immerhin ernst gestalten chen, entgegen. Der Reingewinn Bul- Kraft Verwendung heischt, so blühen die Bäu- Mobilmachung wieder beginnt. Zunächst ist zwar können. Anderseits ist gewiß, daß sowohl das gartens stellt sich also auf 15 700 Quadrat-,me in reicher Zahl im Herbste nochmals. — * Im Garten des Herrn Solbrig auf der Lungwitzer Straße steht jetzt ein Ap felbaum in voller Blüte, der zu gleicher Zeit schöne große Früchte trägt. Eine derartige nochmalige Blüte, die in Sächlilches. Hohenstein-Ernstthal, 3. Oktober 1913. Wettervoraussage der Königs. Sächs. Landes- Wetterwarte zu Dresden. Für Sonnabend r Westliche Winde, wolkig, Tem peratur wenig geändert, kein erheblicher Nie derschlag. 4. Oktob.: Tagesmittel -j-9,6", Maximum -j-13,1?, Minimum -j-5,90. der sind, sich nach Kräften von diesen Strömungen gegen haben gewonnen: Serbien 39 047 »die Se«M! Griechenland macht, wie wir schon gestern kurz meldeten, wieder mobil' Zwar wird vmr den Regierungen in Athen und Kon stantinopel die Möglichkeit eines neuen Krieges in einer Reihe amtlicher und halbamtlicher Ver- öffentlichungen in Abrede gestellt, ein Blick hin ter die Kulissen lehrt jedoch, daß diese Beruhst gungsversuche notwendig sind, wenn nicht über haupt die zwischen den beiden Staaten noch schebenden Verhandlungen unter allzu starken Aeußerungen des gegenseitigen Mißtrauens schei tern sollen. Unter der Hand freilich, während die Diplomaten sich noch in schönen Worten der Friedfertigkeit ergehen, trifft man seine Vorbe- Leitungen, um sich durch eine etwaige Wieder- Aufnahme der offenen Feindseligkeiten von sei- sten der Gegenpartei nicht überraschen zu lassen. . , , daß die öffentliche Meinung einen sehr großen zien mit 23 257 Quadratkilometer, wovon nur Wie ernst Griechenland die Lage auffaßt, geht Einfluß auf die Erwägungen der Negierungen etwa 3000 Quadratkilometer Kulturland sind, daraus hervor, daß es die kleineren Einzelmaß-muszuüben vermag. Sowohl in der Türkei als und ein Bevölkerungszuwachs von etwa 660 000 nahmen, die man unter der Hand treffen kann, auch in Griechenland bestehen unnachgiebige Strö- Seelen, grüßtcmeils Mohammedaner und Grie- nicht mehr für aenüaend hält, sondern die offene mungen, die die Lage immerhin ernst gestalten chen, entgegen. Der Reingewinn Bul- von griechischen Truppen in Zusammenhang die' Der Friede von Konstantinopel fällt mit melleräst U n r u h e n nach sich zechen werd..Jahrestage der bulgarischen Mobilisierungs- ^er Munster des Auswärtigen chanas teM grdn zusammen, die am 30. September 1912 vorangegangenem Ministerrar den Vernetern der^^ worden ist. Formell hat also der Krieg Machte mit, daß die griechischen Besatzung^ Bulgarien geradezu ein ganzes Jahr ge- pcn nicht imr aus Dedeagatsch, andern auch von Den bulgarischen Verlusten von 52 000 Portolagos und Ma oma zu^ ,md Verschollenen, etwa 10 000 Jnvalst Die Räumung der thrazischen Küste erfolgt un- die einen Jchresaufwand von 10 bis 15 Laufe des heutigen Tages. Franks an Pensionen verursachen lomden alle uu Au.laiw dieus ^dürften, an Kriegsausgaben alles in allem 660 lich sich aushaltenden Marineoffiziere nach ^then ^-^^nen Franks, verbrauchtem Kriegsmaterial zuruckberufen.