Volltext Seite (XML)
KWin-EllWer WM Tlrntsblcrtt Zweites Blatt. Sonnabend, den 27. September 1913. Nr. 225. I pflichtigen auszuheben sind, der Grad der Tang-, die des Vorjahres sind, und die verdrängen 564 bei der Volksbewegung von Ulster nicht MN ein« vtl, IskmsU,!- uUv vk» lichkeit zum Mllitärdienste allein maßgebend Tonnen, der „Nowik" aber 1300! Der „Nowik". Revolution gegen Thron mrd Konstitution, so»- .ü werden. ! nach von i dem Wasser, um Benzin und Oel einzunehmen. solche Schisse nur in Rußland gebaut werden nall'iberalen sichern sich durch dieses Vorgehen BauweV ^ außerdem um deswillen werft das Schrfs^ erst m Ordnung bringen Sus Wl siif sie SMe mußte. Nun knüpft flian in Rußland daran die 7j 24. Dr. großen Torpedoboote, wie die Probefahrten von A 23" kürzlich bewiesen haben, auch 37 See meilen laufen. gerade im Torpedobootsbau von vornherein ganz systematisch seinen eigenen Weg gegangen,. liberalen im Wahlkreise Dresden-Neustadt einen erheblich stärkeren Anhang haben als die Frei-, sinnigen. Wegfall der Lofnng im H-eresersatzgeschLft. Das „Militärwochenblatt" bringt eine Ver- Solf bei seiner Fahrt mit der Nordbahn am 14. d. M. Gelegenheit zur Besichtigung viel-, versprechender Tabakpflanzungen und reicher Oel-- palmenbestände. Vom 15. bis 23. September unternahm er einen Ritt über die Mbos-Ebene nach Dschang. Hierbei wurden überraschend viele und fruchtbare Eingeborenen-Kulturen an- getroffen. Am 24. d. M. fuhr der Staats-, sekretär mit dem Dampfer „Henry Woermann" nach Lagos. Der Gesamteindruck, den er von Im Wasserflugzeug vo« Friedrichshafen über Hamburg nach Kiel. Eine Zwischenlandung des Fliegers Dahm bei Köln. Deutsche und russische Torpedoboote. Der russische Torpedokreuzer „N o w i k" ist auf dem besten Wege, ein vielbesprochenes Schiff zu werden. Neuerdings sprach man von ihm als dem schnellsten Schiff der Welt, mit einer Geschwindigkeit von über 37 Seemeilen,! vor Jahresfrist sprach man von ihm als einem Fehlbau, weil er die verlangte Geschwindigkeit nicht erreicht habe. Seine Pläne und Maschinen, stammen bekanntlich von der deutschen Vulkan-- Werst. Das Schiff war aber von den Pulltilow- Werken erbaut, weit dazu Mittel der russischen freiwilligen Mottenspende verwendet waren und i dings keinem Zweifel, daß Carson und sein« Anhänger siegen werden. In diesem Augen blick, wo in einem anderen Lmrde die Regie rung es einfach als ihre Pflicht empfinden würde, mit den gesetzlichen Mitteln, die hhr di« Konstitution verleiht, gegen solche offenkundig« Aufreizung zum Bürgerkrieg« vorzugehen, reden liberale Blätter nur von einem Kompromiß, das, wie sie genau wissen unmöglich ist. Oder sie glauben immer noch nicht an den Ernst der Lage. Die Wahrheit ist, daß die schwache Haltung der Regierung eine Krisis herausbeschworen hat^ wie sie das bri tische Reich seit langem nicht gesehen hat. Erklärungen des Freiherr» Konrad v. Hötzendorff Der Generalstabschef Freiherr Conrad v- Hötzendorff erklärte einem Mitarbeiter der „Kro- nenzeitung": „Es ist vollständig erlogen, daß ich die Absicht hatte, nach Rom zu fahren. Ich dachte gar nicht daran. Ferner entsprechen äle Kombinattonen über ein mißliches Verhältnis zwischen dem Grafen Berchtold und mir» absolut nicht den Tatsachen. Ich erkläre, daß ich den Grafen Berchtold als vollendeten Gentle man hochschätze und daß zwischen uns keine wie immer gearteten Mißstimmungen bestehen^ Gleichzeitig nehme ich auch keinen Anstand, bei dieser Gelegenheit zu erklären, daß das Verhält nis zwischen Aehrenthal und mir gerade das entgegengesetzte war. Ich wurde vor un gefähr einem Jahre angesichts der Gestaltung der politischen Verhältnisse neuerdings zum Chef des Generalstabes ernannt. Aber der» Dauer meiner Stellung lag keine Norm zugrulnde. Ich bedauere, daß sich die Oeffentlichkeit so sehr mit mir beschäftigt. Es ist eine alte Tatsache, daß Generale, Korpskommandanten, Armee-Inspek teure nach einer gewissen Zeit jüngeren, Männern Platz machen müssen; nur der Papst und die Regenten stehen für die Lebensdauer an der Spitze der Regierung!" Die Besserung der deutsch englischen Beziehungen. außerdem um deswillen besonders zu begrüßen, weil durch das gemeinsame Vorgehen der Nation nalliberalen und der Freisinnigen die Aussich ten, dem freisinnigen Kandidaten gegen den sozialdemokratischen zum Siege zu vorhelfen zweifellos gestiegen sind, zumal -die National-, koloniales. Kolonialstaatssekretar Dr. Solf, in Kamerun. Wie aus Victoria in Kamerun vom gemeldet wird, bot sich dem Staatssekretär Aus dem Beiche. Zur Reichstagswahl iu Dresden. Wir konnten vor einiger Zeit über ein n a> t ji o n a l l i b e r a l - freisinniges Wahlabkommen berichten, daß sich auf die 1915 stattsindenden Wahlen zur Zweiten sächsischen Ständekammer erstreckt und die Land tagswahlkreise umfaßt, die von dem 4., 5. und 6. sächsischen Reichstagswahlkreise umschlossen werden. Dieses nationalliberal-freisinnige Ab kommen findet, wie nunmehr feststeht, seine erste, praktische Anwendung bereits bei der am 10.. Oktober stattfindenden Reichstagsersatzwahl in Dresden-Neustadt. Die Nationalliberalen haben nämlich in einer Vertrauensmännerversammlung, die unter Teilnahme von Mitgliedern der natio- nalliberalen Landtagswaktion in Dresden statt fand, den einmütigen Beschluß gefaßt, die Wahl des von den Freisinnigen ausgestellten Kandida ten, Rechtsanwalt Dr. Klöppel, in Dresden- Neustadt gegen den Sozialdemokraten zu unter stützen. Das Abkommen ist in gewissem Sinne als Kompromiß zu betrachten, denn die Natio- Das Reichsgericht hat in einer Frage, di« eine große Bedeutung für die Oeffentlichkeit hat, folgende Entscheidung gefällt: Die Führer von Wagen, besonders von Kraftwagen, be finden sich häufig in dem Irrtum, sie hätten ein größeres Recht auf die Straße als der ein fache Fußgänger. Nicht sie hätten die Pflicht, Fußgängern auszuweichen, sondern der Fußgän ger selbst hätte auf die Straße zu achten und jedem Fuhrwerk, auch solchen, die n i ch t an Schienen gebunden sind, auszuweichen. Das Urteil führt aus, daß nicht der Fuß- gänger alleip zum Ausweichen verpflichtet sei, sondern der den Fahrdamm überschreitend« Der „Daily Telegraph" sieht die Abkomman dierung eines Teiles der sogenannten Heimat- lotte nach dem Mittelmeer als Anzeichen dafür an, daß mit der seit einem Jahrzehnr befolgten Marinepolttik der Konzentrierung iu der Nordsee gebrochen werden soll. Die Poli-, tischen Grundbedingungen, so sagt das Blatt sind nicht mehr die gleichen wie vor vier oder fünf Jahren. Wir stehen mit Deutsch land nicht mehr in Wettbewerb um eine große Flotte, brauchen dahev auch nicht mehr bei unseren maritimen Dispo sitionen krampfhaft nach jenseits der Nordsee zu blicken, sondern können uns der Rückkehr nor maler Verhältnisse und der Verantwortlichkeit gegenüber unserem Weltreiche bewußt werden. Ein englischer Arbeitgeber-Schutzvcrband. Wie die „Times" melden, ist in London» eine Vereinigung mit der Bezeichnung „A v- beitgeber-Schutzver, band für das Vereinigte Königreich" gegründet worden, zu dem Zwecke, die Hilfsmittel der Arbeitgeber zusam- menzufasfen, sowie deren Rechte und Freiheit im Verkehr mit den Arbeitern und den Trabe- Unions aufrecht zu erhalten. Es wird beab sichtigt, ein Verbandsvermögen von 50 Millio nen Pfund Sterling zu beschaffen. Die Russifizierung Finnlands. Das Petersburger Schwurgericht verur teilte den Bürgermeister von Wiborg Sand- bek und den Ratsmann Loukander zu 4 Mona ten Gefängnis und erklärte sie für die Dauer» von 2 Jahren für unfähig, ein öffentliches Antti zu bekleiden, weil sie gegen das Gesetz, wonach Russen und Finnen in Finnland die gleichen, Rechte genießen, verstoßen haben. Aus Lem Auslände. Der Feldzugspla« der Ulsterleute. In Belfast wurde ohne den, geringsten Versuch der Verheimlichung die sogenannte „provisorische Regierung von Ulster" konstituiert, die von einem Komitee geleitet wird, dem die Häupter der angesahensten Fami lien der Provinz Ulster und anderer Teile Ir lands angehören. Darunter befinden sich ein Herzog, sechzehn Lords, ein Admiral, der be kannte Lord Beresford, sämtliche konservative Vertreter Ulsters im Parlament und ein höhe rer Offizier der Armee. Wie weiter bekanntge geben wirb, wurde Sir Edward Carson zum Präsidenten des Komitees gewählt. Außerdem wurde eine ganze Reihe von Offizieren ernannt- um das Revolutionsheer gegen die Armee des Königs von England zu führen- und eine weitere Anzahl von Heeresbeamten eingezeichnet, welche die jetzt vom Kabinett As quith ernannten Personen verdrängen sollen, so bald die Homerulebill Gesetz geworben ist. In der sogenannten Nationalversammlung wurde von den rund 600 Delegierten der ihnen unter breitete Mobilisierungsplan gutge heißen und die provisorische Regierung ermäch- Von ihm ist als trefflich nur die Geschnindig-, liberalen Parteiregierung kein Mandat für die keit bekannt, und die allein wird wohl nicht die. Homerulebill erteilt habe. Wenn die kläglich« leitenden Grundsätze für den Torpedobootsbau- Haltung der liberalen Presse die Stimmung de» umwersen, um so weniger, als unsere halb so Regierung widerspiegelt, dann unterliegt es aller- Betrachtung, daß nach dem großen Erfolgedes Schiffes Deutschland sich beeile, zwölf gleiche Fahrzeuge zu bauen. Das entspricht natürlich durchaus nicht den Tatsachen. Die zwölf Fahrzeuge, die nach dem Eta: jedes Jahr in Bau gegeben werden, haben mit dem Typ „Nowik" nichts gemein. Deutschland ist Durch den Wegfall der Lofung werden viele Um ständlichkeiten beseitigt, und für die Militär pflichtigen wird die große Unsicherheit, in die sie durch eine hohe Losnummer gebracht wur den, in Wegfall kommen. Für das bürgerliche Fortkommen war diese Unsicherheit sehr störend, da sich ein Ueberzähliger bis zum 1. Februar des vierten Militirpflichtjahres dauernd gewär tig halten mußte, als Nachersatz eingestellt zu werden. Niemand stellte gern den jungen Mann unter solchen Umständen in Dienst, und auch der Staat verweigerte solchen Militärpflichtigen die endgültige Anstellung. Nach den seitherigen Veröffentlichungen ist beabsichtigt, beim Erfatz- geschäft eine Sichtung der Tauglichen in zwei Klassen vornelchien zu lassen. Die Tauglichen 1 (zweifellos tauglich) werden voll zur Einstellung kommen, die Tauglichen 2 nur, soweit sie zur Erreichung der Rekrutenquote nötig sind. Eine Uebertragung von Tauglichen auf das kommende Jahr gibt es nicht mehr, so daß wohl anzu ¬ sein; nicht der Zufall soll also künftig entscheid! ist ein ausgesprochener Torpedobootszerstörer mit dern gegen die liberale Regierung handele- den, ob ein Mann zum Heeresdienste hevanzu-ü starker Artillerie, und die bauen wir nicht- Ulsters Sache müsse siegen, well das Volk d« ziehen ist, sondern die Tauglichkeit- n-nciilargu) seinen eigenen tigt, den Kampf wegen der Homerulegefetze der teilweise von dem der anderen Flotten ver- gegen die Landesregierung bis aufs Mes- schisden war, wie sich das gerade neuerdnrgs s e r zu führen. Sir Edward Carson und der wieder kennzeichnet. Wir haben das Torpedo-- Lord Londonderry hielten Reden, die in jedem boot entwickelt, nicht den Torpedooootszerstörcr« anderen Lande der Welt allein genügt haben Illles, was man von unseren neuesten in diesem, würden, um beide wegen Hochverrats ins Ge- Ingenieur Dahm, der einen Hydroplanflug, Unter strömendem Regen gelangte er Friedrichshafen über Hamburg nach Kiel Amsterdam. Von hier erreichte er die Nordsee ausführte, wurde in Köln zu einer Zwischen- und flog am Strande entlang bis Borkum, Dann landung gezwungen. Von hier flog er den kam er nach Emden, von wo aus der Flug nach Rhein hinab nach Wesel. Dort landete er auf Hamburg und nach Kiel fortgesetzt wird. SMWM. Nach den schweren Schäden, welche der deutschen Industrie durch die Balkan- kriege zugefügt worden sind, mutz alles aus gewendet werden, um der deutschen Industrie und dem deutschen Handel den Balkanmarkt zu sichern. Die ausländische Industrie hat bereits eine fieberhafte Tätigkeit auf dem Balkan ent faltet, um sich dort neue Absatzgebiete zu er schließen und wertvolle Konzessionen zu erwer ben. Um der Konkurrenz des Auslandes in den Balkanländern einschließlich der Türkei wirksam zu begegnen und der deutschen Industrie den ihr gebiihrenden Platz zu sichern, haben eine An zahl der namhaftesten deutschen Firmen der ver-, schiedensten Branchen den „Deutschen Bal kan-Verein" gegründet, der mit Unter stützung aller in Betracht kommenden Jaktoren- der Konsulate, Handelskammern usw., unter fach- und ortskundiger Leitung den Balkanmarkt planmäßig bearbeiten wird. Der Verein hat in Berlin eine Zentralstelle errichtet, die allen Mit gliedern mit Rat und Tat zur Sette steht. Die Zentralstelle, deren Leiter durch meh- jährige Tätigkeit in der Türkei und den übri gen Balkanländern sich umfangreiche Sach-- Orts- und Sprachkenntnisse, sowie wertvolle per sönliche Beziehungen zu den matzgebenden Stel ten der betreffenden Länder erworben hat, wird die wirtschaftliche Entwicklung der Balkanftaaten- die Aufnahmefähigkeit des Balkanmarktes, die Zahlungs- und Kreditfähigkeit der in Frag« kommenden Abnehmer einem ständigen eingehen den Studium unterziehen, damit dev Verein in der Lage ist, die Mitglieder fortlaufend über alles Wissenswerte zu informieren, sie auf gün stige Absatzmöglichkeiten aufmerksam zu machen- sie gegebenenfalls auch vor Schaden zN bewah ren und bei etwaigen Differenzen mit der Kund schaft, Zollschwierigkeiten usw. wirksam zn unter stützen. Der Verein wird in den wichtigsten Handelszentren des Ballans zuverlässige Ver trauensmänner und Nechtsbeistände unterhalten- die die Zentralstelle über alle wirtschaftlichen Vorgänge auf dem Ballan informieren und er forderlichenfalls zugunsten der Vereinsmitglie der intervenieren. Damit der Verein Ersprieß liches leisten kann, ist es erforderlich, daß er die weitgehendste Unterstützung der nach dem Bal kan exportierenden Firmen findet, die durch ihren Bettritt zum Deutschen Balkan-Verein große persönliche Vorteile erlangen und die Gesamt heit der deutschen Industrie im Kampf mit dem exportfähigen Auslände nicht unwesentlich stär ken. Satzungen und sonstige Drucksachen sind von der Geschäftsstelle des Deutschen Bal kan-Vereins in Berlin W 35, Lützowftratze 89 zu beziehen. ovdnung über Vereinfachungen im Heereserfatzgeschäft infolge der ge setzlichen Neuerungen. Da ist vor allem die Be stimmung iheworzuheben, nach der das Versah- ,... — — . - - . m « ren der Losung beseitigt ist. Künftig Jahr m Bau gegebenen Booten weiß, geht Höch-fangms zu bringen. Dre konservative Presse, , ... .... , soll für die Reihenfolge, in der die Militär- stens dahin, daß sie vielleicht noch kleiner als stellt sich heute auf den Standpunkt, daß es sich Fußgänger dürfe erwarten, daß ein nicht an nehmen ist, daß auch die als Tauglich 2 erklär ten schon im gleichen Jahre ihre endgültige Ent- , scheidung erhalten müssen. Zunächst werden sie Kamerun gewonnen hat, ist äußerst befriedi- noch als Nachersatz verfügbar gehalten und vor-, gend. Allein die Oelpalme sichert die Zu- aussichtlich am 1. Februar des der Aushebung kunft des Schutzgebietes. Dringend ist ein so- folgenden Jahres der Erfatzreserve überwiesen fertiger Ausbau des Eisenbahnnetzes.