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rerv Resolu sondev fordert l>n Ein Felsen ist der Mann, der nur erglühte Wenn trotzig er gen Himmel sich erhoben, Zurück ibm schleudernd seiner Sonne Strahlen; Ein stiller See des Weides weich Gemüt, Das still empfängt das Licht von oben, Drin sich dir Himmel himmlischer noch malen. A. Hrrwegh. « s Ns; « 2 In diesem AugmvNck erscheinen die Damm «nL ölt Herrschaften brechen auf. Während des EssenS Seim Bürgermeister wird Baron Sohrbach plötzlich hinausgerufen. Nach ungefähr zehn Minuten bringt ein Diener Herrn Klobenstein ein Briefchen. Erstaunt öffnet dieser dasselbe. Da er ohne Augenglas fast nicht lesen kann, entziffert er das Schreiben mit schwerer Mühe. Dieses lautet: „Lieber Papa! Er halte soeben die telegraphische Nachricht, daß mein bester Freund sich, beim Rennen in Hamburg stürzend, schwer verletzte und mich zu sprechen wünscht. Fahre daher sofort mit dem Halbelf-Zug hin. Beunruhigt euch nicht, bin jedenfalls morgen zurück. Bitte mich beim Hausherrn zu entschuldigen. Gruß cm Erna und Mama. Alfred/ Herr Klobenstein machte dem Gastgeber und seinen Damen Mitteilung und das Gespräch bewegte sich in der durch diesen Zwischenfall gegebenen Richtung. Es war Mitternacht vorüber, als Klobenstein- nach Hause zurückkehrten, wo sie die schlaftrunkene Mina empfing. Papa Klobenstein war gewohnt, vor Lem Schlafen gehen noch ein wenig Zeitung zu lesen. „Mina, holen Sie mir mein Augenglas auS meinem Zimmer/ „Aber der Herr muff doch die Brille schon haben, der Herr Baron haben dieselbe Loch geholt", erwiderte erstaunt das Mädchen. „Was", ruft Herr Klobenstein, „wer, wie, was?" „Nun, gegen zehn Uhr war doch der Herr Baron hier, Sie hätten ihr Augenglas vergessen, und da Sie beim Kartenspiel doch eins benötigten, sei er schnell in einer Droschke hergefahren. Ich wollte es ihm holen, aber er wehrte ab, er wisse schon, wo es läge, und begab sich in Ihr Zimmer. Er muff es dann doch nicht so schnell ge funden haben, denn es vergingen gute zehn Minuten, und ich wollte schon hinein und suchen helfen, da kam mir der Herr Baron aber schon entgegen. Er habe es, und dann entfernte er sich wieder." „Was soll das heißen?" fragen Frau Klobenstein und Erna zu gleicher Zeit. Dem Papa aber kommt ein eigen tümliches Zittern in die Knie. Es schwebte etwas Furcht bares, Unheilvolles heran, er wußte nicht, was es war. ^Es ist gut, Sie können schlafen gehen", wendet er sich an Mina, was diese sich nicht zweimal sagen läßt. Von Frau und Tochter gefolgt, begibt er sich in sein Zimmer, auf dem Schreibtisch liegt dir Brille. Alle drei starren dieselbe an. Herr Klobenstein aber, von einer furchtbaren Ahnung durchzuckt, will das Bild von der Wand heben, aber er kann es nicht, alle Kraft hat ihn verlaffen, erst, als Erna hilft, gelingt es. Er öffnet das Geheimfach, das Schlüsselchen liegt an seiner ge wohnten Stelle. Er nimmt cs und öffnet den Geld schrank — ein Griff in eines der Fächer und — er sinkt ächzend seiner herbeieilendcn Frau in die Arme. -Bestohlen", stöhnt er, „Alfred ein Dieb." Ein Doppelschrei folgt diesen schrecklichen Worten, Frau Klobenstein läßt ihren Mann los, so daß er fast hin- gestürzt wäre. Sie und Erna starren geistesabwesend Herrn Klobenstein an. Der untersucht nochmals das Fach, den ganzen Schrank. Leer. Kein Zweifel, die 400 LOO Mark, die er heute abends in Banknoten hineingetan, waren ver schwunden. Doch halt, da liegt eine Karte, eine Visitenkarte des BaronS. In zierlichen Lettern ist sein Name sowie die Freiherrnkrone darauf gedruckt. Auf der Rückseite liest er: „Lieber Papa! Verzeihen Sie meine Kühnheit, daß ich mir eigenhändig etwas mehr nehme, als Sie für die Mit gift bestimmten, aber dafür lasse ich Ihnen Ihre Tochter. Ich darf wohl annehmen, daß Sie mich nicht so schnell vergessen werden, und so grüße ich Sie bestens. Alfred." ZK « r-ZAN - -ZL 5' hinter war die Ker«, m8 «in« einfachen Lapetr bekleidet« Wand. „siehst du", sagte er zum Baron, Ler nähergetreten war, „hier ist ein für ein gewöhnliches Auge kaum er kennbarer Knopf, drücke ich darauf, fo hast du den Auf bewahrungsort des Schlüssels." In der Tat sprang ein Türchen auf, hinter diesem wurde eine kleine Vertiefung sichtbar und hier ruhte das zierliche SÄlüsselchen. „Famos", lachte der Baron, als sein Schwiegervater die gewohnte Ordnung wieder hergestellt hatte. „Famos, ganz famos, na, deine Gelder werden dir wohl nicht ge stohlen werden." „Der Halunke muß erst noch geboren werden", triumphierte Papa Klobenstein. „Übrigens, so eine Kasse werde ich mir auch bauen kaffen", meinte der Baron. Wenige Tage später saß Lie Klobensteinsche Familie mit ihrem freiherrlichen Schwiegersöhne im Wohnzimmer beisammen. Der Baron blätterte in einer Zeitung. „Unglaublich", murmelte er hörbar, „dieser Kurs sturz!" „Was ist los?" fragt der alte Klobenstein. „Die Papiere verschiedener Gesellschaften sinken rapid", antwortete der Baron. „Wie steht es denn mit der Petersberger Papier fabrik?" erkundigt sich Herr Klobenstein. „Nun, die Aktien stehen noch grtt, aber wie lang« noch, das wissen die Götter." Herr Klobenstein ist bei diesen Worten ganz bleich geworden, mit großer Anstrengung faßt er sich. -Ich glaube", spricht er, sich erhebend, zu Frau und Tochter, „ihr werdet iviedsr in die Nähstube wollen. Alfred und ich wollen noch eine Zigarre rauchen." Der Baron verabschiedet sich von Mama Klobenstein und zärtlich von seiner Braut, dann folgt er dem Alten in dessen Zimmer. Kaum hatte sich aber die Tür hinter ihnen geschloffen, da ist es mit Klobensteins Ruhe vorbei. Zitternd vor Aufregung fragt er: „Um Gottes willen, Alfred, was weißt du über die Petersberger, sag mir alles, eS ist von höchster Bedeutung. Menschenkind, hast du 'ne Ahnung, für 400 000 Mark habe ich Aktien von dieser Gesellschaft." Mit grenzenlosem Entsetzen starrt der Baron seinen Schwiegervater an, „Für 400 000 Mark", stottert er, „aber das ist doch nicht möglich." Der alte Klobenstein ist zu Tode erschrocken auf einen Stuhl gesunken. „Aber Papa, die Gesellschaft steht vor dem Ruin", sagt jetzt der Baron, „ich weiß es aus sicherster Quelle." „Sie zahlte doch immer so schöne Zinsen", jammerte der Alte ganz gebrochen. „Schwindel, alter, plumper Schwindel, um die Aktien hinaufzutreiben", erwiderte Sohrbach. Der Alte hatte einen Schwächeanfall, er ist nicht im stande, zu denken. „Was tun?" lallt er. „Papa, nur nicht den Mut verlieren", tröstete jetzt der Baron. „Vor allen Dingen heißt es jetzt möglichst schnell und unauffällig die Aktien zu verkaufen. Ich kenne einen verläßlichen Mann, der mir die Börsengeschäfte be sorgt, dem übergeben wir die Sache. Ich werde ihn dir herschicken. Sonst soll kein Mensch etwas erfahren." „Ich danke dir, Alfred, ja tu so; bevor ich diese Papiere nicht los bin, habe ich keine ruhig« Stunde mehr." Etwa acht Tage später betritt Baron Sohrbach abends das Klobensteinsche Haus. Er soll seine Brant und deren Eltern zu einer Gesellschaft beim Bürgermeister abholen. Mina, das Dienstmädchen, bedeutet ihm, daß sich die Damen noch anziehen, wahrend der Herr in seinem Zimmer sei. Als Herr Klobenstein seinen Schwiegersohn erblickt, eilt er ihm mit ausgestreckten Händen entgegen. „Grüß dich, Alfred, ein schwerer Stein ist mir vom Herzen, heute haben wir die lebten Petersberger verkauft, dort", und er zeigt auf die Kasse, „ruhen nun die 400 000 Mark in tadellosen Kassenscheinen. Morgen will ich sie ander weitig, diesmal aber sicherer, anlegen. Nochmals vielen Dank/ p, s