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- - - UWMOWer WM ZIrntsblcrtt. Nr. 227. Dienstag, den 30. September 1913. Zweites Blatt. M M MM M MsM Mde I» Ml M »! 3tt. September 1813 kreises erworben hat. Lesern zählt, MWlWgM VVll glWl MlW an die'er Stelle ersparen, da es vom letzten lung vervollständigte die Erledigung des Kas- len des Strafexerzierens auf einem mit Steinen In von Zeit ohne Anstellung. Nach der Wahlfähigkeits prüfung müssen viele noch jahrelang in Hilfs lehrerstellungen auf feste Anstellung warten. Nach der Ausführungsverordnung zum Volksschulgesetz vom Jahre 1874 ist daran sestzuhalten, daß in der Regel auf sechs ständige Lehrer nicht mehr als ein Hilfslehrer angestellt wird. Die Ver treterversammlung ist der Ueberzeugung, daß bei Einhaltung dieser Bestimmung durch die Ge meinden eine große Anzahl wahlfähiger Lehrer amtskandidaten annehmen. Diese Bitte erscheint um so berechtigter, als sich jeder Schulamtskan didat durch Revers zu drei Jahren Schuldienst in Sachsen verpflichten muß." Die Tagesordnung der Vertrslerversamm Es ist selbstverständlich, daß in einem Blatte von der Verbreitung des unserigen, das alle Kreise unserer fleißigen, werktätigen Bevölkerung zu seinen Während Cernitscheff ein Detachement unter Tettenborn bei der Neuen Mühle über die Fulda schickte, ging er selbst gegen Bettenhausen vov. Zahlreiche Gefangene und sechs Geschütze fielen ihm hier bald in die Hände. Am Wahle- bal verzögerte sich das Vordringen der Russen etwas, doch bald ivaren sie bis zum Leipziger Tor in Kassel vorgedrungen. Mit Hilfe der Einwohner wurde das Tor gesprengt und zahl reiche Gefangene gemacht. Am Mittag des 28. sah sich Cernitscheff veranlaßt, das Gefecht ab zubrechen, da er Nachricht erhielt, daß General Bartinella von Heiligenstadt her im Anzuge sei. Deshalb ging er mit seinen paar hundert Ge fangenen und acht erbeuteten Geschützen auf Mel sungen zurück. Dort erfuhr er, daß Bartinellas Abteilung infolge Desertionen sehr geschwächt sei. Einer Abteilung von 100 Kosaken gelang es auch, bei Altmorschen dies Detachement völ lig zu zersprengen. Nach einem Ruhetag ging Cernitscheff am 30-, jetzt verstärkt durch 300 übergetretene Infanteristen, wieder gegen Kassel vor. Mittags um 1 Uhr begann er die Be schießung aus 13 Geschützen. Die Einwoh ner begnügten sich diesmal nicht mit einer bloß drohenden Haltung gegen die Besatzung. Sie beteiligten sich am Kampfe, entwaffne ten die französischen Truppen und zogen selbst zwei Geschütze zum Tore hinaus zu den Russen hin. General Alix wurde durch den Volks- ausstand gezwungen, am Abend in eine Kapi tulation zu willigen, in der die westfäli schen und französischen Truppen freien Abzug mit Waffen und Gepäck, jedoch ohne Geschütze erhielten. Fast sämtliche französischen Beamten schlossen sich ihnen an. König Jerome war unterdessen, in Todesangst, vom Süden und Westen abgeschnitten zu werden, nach Marburg und von da in einem Zuge nach Wetzlar ge flohen. Die ihm zur Bedeckung folgenden Trust pen verminderten sich zusehends. Nach Mar burg brachte er nur noch 180 Mann mit. Die letzten 110 Gardegrenadiere, die ihm bis Wetz lar folgten, zerstreuten sich hier fast völlig. Vom Schhoß Montabaur aus wies er seine Gemahlin, Königin Katharina, an, bei Paris ein länd liches Besitztum anzukaufen. Er sorgte also für die Zukunft. Wieder steht der Winter vor der Tür und wieder beginnt die Zeit, wo an den stillen Abenden die Familie — mehr als im Sommer, der hinaus ins Freie lockt — nach dem treuen, langjährigen Freunde des Hauses, der Zeitung, greift. Und da meldet sich auch unser Blatt und bittet all' die Tausende, die es zu seinen Ge treuen zählt, ihm nicht nur in Zukunft treu zu bleiben, sondern auch in Bekannten kreisen dahin zu wirken, daß uns immer mehr neue Freunde und Leser erstehen. Was unser Legionsvortrag her noch bekannt sein dürfte vor allem gilt hier der Grundsatz: „Marschie ren oder krepieren!" Schauderhaft sind die Qua- Redner erzählte, daß seine Dienstzeit in der Legion 13 Jahre und 3 Monate gewährt habe und daß er infolgedessen am besten in der Lage sei, die himmelschreienden Zustände dort zu schil dern, daß ihm daran liege, vor allem die Jugend aufzuklären und damit sich einer Pflicht gegenüber dem Valerlande zu entledigen. Noch nicht 20 Jahre alt, trieb ihn die Abenteuer sucht, nachdem er in Deutschland zweimajl wegen seiner geringen Körpergröße von der freiwilli gen Gestellung zurückgewiesen worden, über Metz nach Frankreich, wo er einem „guten Freunde", einem verkappten Werber, in die Hände siel, der ihm unter den schönsten Versprechungen ein Bild von dem Wohlleben enwollte, das seiner in der Fremdenlegion harre. Zu spät sah der Betörte ein, daß er in die Falle gegangen und daß ihm Böses bevorftehe. Auffälligerweise, so führte Herr Dost weiter aus, sehe man unter den Legionären keine Engländer. Die Schweine würden in Deutschland besser gepflegt und ge nährt als ein Legionär. Interessante^ Reisebe schreibungen wechselten dann ab mit Schilderun gen der schweren Strafen, die jeden- treffen, der sich — oft ohne es zu wissen oder zu wollen — auch nur der geringsten Verfehlung schuldig macht. Krankheit und späteres Siechtum sind die Folgen des Klimas und der schlechten Ver- pflegung. Bekäme der Legionär an Lebensmit teln die von der Regierung vorgeschviebene Na tion, so würde man damit wohl auskommen können, aber von den Vorgesetzten wird so viel gestohlen und weiterverkauft, daß für den Soldaten vielleicht der zehnte Teil übrig bleibt. senberichtS, der Bericht über die Stiftungen, des Haushaltplanes, die Haupttasse und die Wahlen des Vorstandes. Das Ergebnis der Wahlen war folgendes: Sättler-Dresden, 1. Vorsitzender; Gleißberg-Dresden, 2. Vorsitzender; Häntzschel- Dresden, Schriftführer. Diese drei Herren bil den den geschäftsführenden Ausschuß. Hiesraus wurde in die Beratung der Vorschläge des LandesorganisationsauKschusses für die neuen Satzungen des Sächsischen Lehrervereins eingetreten. Die Satzungen wurden von der Vertreterversammlung einstimmig genehmigt. Bsi dem Punkte der Gründung einer Abteilung für Jugendschutz beantragte der Vorstand, die von der Abteilung gemachten Vorschläge prak tisch zu versuchen und die nötigen Kosten zu bewilligen. Der Antrag des Vorstandes wurde angenommen. Gleichzeitig wurden noch verschiedene Ne benversammlungen abgehalten. Es tagten die Vereinigung für fremdsprachlichen Un terricht und der Landesverein Sachsen des Deut scher! Lehrervereins für Naturkunde. Der Lan desverband sächsischer Jugendschriften beschloß, über die Notwendigkeit und die Ausgaben eines Landesausschusses sächsischer Jugendschristenaus- schüfse von der Gründung von Jugendschriften- ausschüssen in allen Bezirksvereinen und einem Zusammenschluß der Ausschüsse zu einem Lan desverband zunächst abzusehen. In der Ver einigung zur Förderung des sächsischen Hilfs schulwesens wurde der Antrag angenommen, den Vorstand zu ersuchen, zu veranlassen, in Sach sen eine Statistik über Sprachgebrechen in der Volksschule aufzustellen. An die Vertreterversammlung schloß sich das F e st k o n z e r t, das der Chemnitzer Leh rergesangverein seinen Gästen aus ganz Sachsen bot. Jahresbericht, der Mitte November im Druck er-' „Die Vertreterversammlung des Sächsischen scheinen soll. Nach dem Bericht zählt der säch- Lehrervereins weist mit Besorgnis daraus hin, fische Landesverein gegenwärtig 15 686 Mitglie- daß sich die jüngeren Lehrer Sachsens infolge Cernitscheff nimmt Kaff el. der Frühe des 28. war er in der Gegend Oberkaufungen erschienen. Jerome, der „König Lustick", und mit ihm seine Ge treuen, reisten Hals über Kops nach Marburg ab und zahlten vorher noch sämtliche Beamten gehälter, rückständige und zukünftige, bis Dezem ber aus, um die Staatskassen zu entleeren. sofort ständige Anstellung sinden würde. Sie spricht die dringende Bitte aus, daß sich Re- „HWW-WWk WIM", das nunmehr 63 Jahre das M» WfWM NW Wsklkl WM Meilen Gegen» ist, seinen Lesern bietet, davon legt jede einzelne Ausgabe Zeugnis ab. Alles, was auf dem Gebiete der politischen Weltereignisse vor sich geht, was in Stadt und Land bedeutsam erscheint, was im öffentlichen Leben, in Kirche und Haus, in Handel und Verkehr, in Gewerbe und Landwirtschaft, in Kunst und Wissenschaft, in Theater und Musik irgendwie Interesse beansprucht, findet in unserem Blatte in schnellster Berichterstattung seine ihm zukommende ausführliche oder gedrängte Berücksichtigung. Es geht nichts Wissenswertes in der Welt vor, von dem wir unseren Lesern nicht Kunde gäben, und wenn die Zeitungen heute die Chroniken der Vergangenheit er setzen, so darf unser Blatt wohl Anspruch darauf erheben, seit zwei Menschenaltern für unsere Gegend ein getreues Spiegelbild aller Vorkommnisse gewesen zu sein. Wir sind unabhängig nach innen und außen und haben uns keiner politischeu Partei verschrieben. Der alleinige Leitstern unseres Handelns ist, die Größe, Würde und Ehre unseres gemeinsamen deutschen Vaterlandes zu wahren und im Besonderen den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt unsres Sachsen landes zu fördern. Soweit eine Provinzialzeitung berufen sein kann, mit am Web stuhle der Zeit zu ivirken, so betrachten wir es als unsere vornehmste Aufgabe, neben dem Beharren auf, dem als gut und recht erkannten Alten auch dem besseren Neuen Bahn und Ausdehnung zu schaffen. Dem unterhaltenden Teile gilt unsere ganz besondere Sorge. Neben dem täglichen Roman, neben zahlreichen kleineren Erzählungen, die vornehmlich in der Sonntags-Ausgabe erscheinen, bieten wir unseren Lesern MWl I» Ser MU MeoielsMeAakerWaagsSMe, die, wie uns zahlreiche Schreiben beweisen, sich die volle Anerkennung unseres Leser- M Tagung Ser SWWea Mier. Die diesjährige 17. Hauptversammlung des Sächsischen Lehrervereins, zu der sich über 5000 sächsische Lehrer in Chemnitz eingefunden haben, steht an Bedeutung der vorangehenden, die in Leipzig 1911 stattfand, keineswegs nach. War die Leipziger Tagung die letzte Heerschau vor dem Kampf um das Schulgesetz, so ist die jetzige Chemnitzer Versammlung sherufen, nach dem Scheitern des Schulgesetzes einen neuen großen Resormversuch in die Wege zu leiten, da ja die sogenannte kleine Schulreform als „Abschlagszahlung" zwar wohl ihre Berechtigung hat, doch die Notwendigkeit einer größeren Reform nicht in Zweifel setzen kann. Die Eröffnung der Hauptversamm lung sand am Sonntag statt. Am Sonnäbend- städtifchen Fach- und Fortbildungsschule eröss- Pensionsgesetz, mit Organisationsfragen und mit net. An die Eröffnung schloß sich ein RunK-.der Besprechung der Schuldebatten im Landtags gang durch die Ausstellung. Im Aufschluß daran ferner wurden im Vorstand behandelt die kleine findet zum erstenmal eine Ausstellung der in Schulreform, das Verhältnis von Kirche uttd Chemnitz wirkenden Statistischen Hauptstelle für Schule und die wirtschaftliche Lage des Volks- den Sächsischen Lehrerverein statt; sie zeigt das schullehrerstandes. Der Rückblick auf die Vereins- Verhältnis von Staat und Schule und Gemeinde aröeit zeigt, daß auch nach dem Scheitern des und Schule, sowie statistisches Material über den sächsischen Volksschulgesetzes keineswegs Arbeits- Volksschullehrer. lund Kampfesmüdigkeit innerhalb der sächsischen Nachmittags 3 Uhr begann die V e r t r e - Lehrerschaft besteht. Das beweisen nicht zuletzt t e r v e r s a m m l u n g, die sich bis zum spä-'auch die beiden Themen zur diesjährigen Haupt ten Abend ausdehnte. Der Vorsitzende des Säch-Versammlung. An der Aussprache über dien Jah- sischen Lchrervereins Sättler-Dresden ! be-resbericht beteiligten sich u. a> die Herren Her grüßte zunächst die Herren Rektor Höhne-Berlin, tel-Leipzig, Mehner-Leipzig, Vogel-Leipzig, Vertreter des Deutschen Lehrervcreins, und den Schiersand-Chemnitz und Beck-Dresden. Im Landtagsabgeordneten Löchner-Stuttgart. Der weiteren Verlaufe der Verhandlungen gelangte Schriftführer Häntzschel-Dresden erstattete den, folgende Resolution zur Annahme: Jahresbericht, der Mitte November im Druck er-' „Die Vertreterversammlung des Sächsischen MSN Sie AeOMM. —: H o h e n st e i n - E r., 29. Sept. Von allerbestem Erfolge begleitet war am Sonnabend der Rus, der vor allem an unsere Jugend ergangen war, um aus beredte»! Munde Schilderungen von Selbsterlebtem entgegenzu nehmen, die sich mit den unerhörten Zuständen in der französischen Fremdenlegion beschäftigten. Der hiesige Ortsausschuß für Jugendpflege hatte Herrn Richard D o ft aus Grüna zu einem Vortrag gewonnen, der dazu angetan war, der deutschen Jugend die Augen zu öffnen und sie mit allem Nachdruck davor zu warnen, sich etwa durch den Hang nach Abenteuern dazu verlei ten zu lassen, den Verlockungen französischer Wer ber zu glauben. Nachdem Herr K. Feld m a n n die Ver sammlung, die den „Schwanen"-Saal bis auf den letzten Platz füllte, namens des Ortsaus schusses für Jugendpflege begrüßt und dem Wunsche Ausdruck gegeben hatte, daß die Aus führungen des Redners reiche Früchte tragen möchten, gab er Herrn D o st das Wort zu sei nem Vortrage. iprupr oie ormgenve -vnre uus, vu» Vieles von den Schilderungen der Grau ¬ gierung und Landtag auch der stellenlosen Schul- samkeiten während so manchen Gewaltmarsches - - tE einer Station zur andern können wir uns abend hatte ein überaus zahlreich besuchtes Kon- > zert des Chemnitzer Lehrervereins im „Kauf männischen Vereinshaus" die Teilnehmer an der der. Das bedeutet eine Zunahme von 358. Eins der ungünstigen Anstellungsverhältnisse in be- Tagung aus Chemnitz und dessen nächster Um-jBlick auf die Verhandlungsgegenstände der letz-j drüngter wirtschaftlicher Lage befinden. Wenige gebung vereint. Am Sonntag-Vormittag 11 Uhr ten Vertreterversammlungen zeigt, daß sich Her: erhalten nach Abgang vom Seminar Anstellung 'wurde die Schul-Fach-Ausstellung in der dritten Vorstand beschäftigt hat mit Vorschlägen für das! als Hilfslehrer. Die anderen werden zeitweise städtischen Fach- und Fortbildungsschule eröss- Pensionsgesetz, mit Organisationsfragen und mit'als Schulvikare verwendet und bleiben längere sein müssen. In unserem Blatte, das MM WW WM UMMA Mhl hat, als jedes andere in unserer Gegend erscheinende Organ, das in allen Orten seines Verbreitungsbezirks, auch in Oberlungwitz und Gersdorf, wie gerichts- seilig bekundet, die gelefenste Zeitung ist, wir sagen, in unserem Blatte wer den Ankündigungen jeder Art stets ih:en Interessentenkreis finden und damit dem Inserenten die erhofften und gewünschten Vorteile bringen. Daß auf kleine An zeigen, Gesuche usw., bei unserer Geschäftsstelle fünfzig und mehr Ange bote eingehen, ist keine Seltenheit. So bitten wir unsere Getreuen, uns ihr Vertrauen auch in der kommenden Zeit zu bewahren. Wir werden für dieses Vertrauen uns dadurch dankbar zu er weisen suchen, daß wir unser „Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt" immer weiter aus bauen und es in allen seinen Teilen immer reicher ausgestalten. Nl Verlag Ses „SaMeln-kuMaler MSNes" Amtsblatt.