Volltext Seite (XML)
— Vranzahl, 24. Sept. In einem hiesigen Wohltcitigkettsvereme entdeckte ma», daß von dem Spaitassinbuche des Vereins das meiste Geld im Betraue von mehreren Hundert Ntmk unberechli.,i abgehoben worden ist, und -war vom Vorstand der Vereinigung, der keineswegs in druckenden Verhält nissen lebte. — Treuen i. V., 24. Sept. Der 13jährige Sohn des Kupferschmiedes Kroitzsch spielte aus freiem Felde mit Altersgenossen „Manöver". Beim Han tieren mit angeblich leeren Patronenhülsen und Zündplättchen explodierte ein derartiges Geschoß Der Knabe wurde an der linken Hand sehr schwer verletzt, so daß er ins Stadlkrankenhaus Plauen übergeführt werden mußte. — Niederlötznitz, 24. Sept. In Anerken nung der Verdienste der Freiwilligen Feuerwehr um das Feuerlöschwesen hat der Gemeinde:at beschlossen, eine Stiftung von 3009 Mark zur Unterstützung unverschuldet in Not geratener aktiver Feuerwehr- Mitglieder -u errichten. — Leipzig, 24. Sept. Wegen fortgesetzter Bedrohung seiner Ehefi au wurde em 38 Jahre alter Schlosser ans Chemnitz in Haft genommen Er hat nicht nur seine Ehefrau wiederholt mit Er schießen bedroht, sondern ist auch seiner Schwägerin mit einem geladenen Revolver in der Hand ent gegengelr ten. — Malter bei Dippoldiswalde. 24. Sept. Tödliche Verletzungen zog sich der beim Elektrizitäts werke des Plauenschen Grundes beschäftigte 26jäh- rige Beil dadurch zu, daß ein eiserner Leitungsmast, auf dem Beil zu tun hatte, umfiel und ihn traf Gr ist seinen schweren Verletzungen am Dienstag erlegen. — Döbeln, 24. Sept. Im Nachbarort Masten schoß der 63jährige Bahnwärter Wunderlich aus Eifersucht auf den etwa 70jährigen pensionierten Bahnwärter Winkler, der gerade in seinem Ga ten Pflaumen pflückte, mit einem Revolver. Winkler wurde schwer aber nicht lebensgefährlich verletzt. Wunderlich ward verhaftet. Ec ist Vater einer zahl reichen Familie und soll schon längere Zeit aus Eifersucht gegen Winkler ausgebracht gewesen sein. Gerichtliches. § M e e r a n e, 24. Sept. Das Pfand recht des Vermieters verletzte eine Mie terin, die verw. Sch. indem sie die Sachen, die der Wirr als sein Pfand bezeichnet hatte, bis die Miete erlegt sei, trotzdem fortschaffen ließ. Die Angeklagte war sich wahrscheinlich der Straf barkeit ihres Vorgehens nicht bewußt. Das Ge- f richt erkannte aus 20 Mark Geldstrafe oder fiins Tage Gefängnis. 8 Chemnitz, 24. Sept. Eine derbe Ohrfeige. Wegen schwerer Körperverletzung hatte sich vor dem Schwurgericht der 37 Jahre alte Ofensetzer Fritz Max Kleber aus Cl emnitz zu verantworten. Er gab am 13. Juli in einem Ballhaus dem Arbeiter S., der betrunken war und ihn beschimpfte, mit der linken Hand eine solche derbe Ohrfeige, daß der Getroffene zu Boden stürzte, einen schweren Schädelbruch er litt und bald darauf starb. Der Angeklagte wurde sreigesprochen, und auf Grund der Zeu genaussagen wurde sestgestellt, daß er in Not wehr gehandelt hatte. Frankentjhal (Rheinpfalz), 24. Sept. Opfer einer Kartenlegerin, Hier hat eine Kartenschlägerin nach und nach einer Bäckersfrau 22 000 Mark unter dem Vor wand abgeschwindelt, ihren Mann von einem Fluch, der von der ersten Frau her aus ihm ruhe, zu befreien. Ter Verlust des Geldes hat die Familie finanziell ruiniert und den Mann zum Selbstmord getrieben. Die Kartenlegerin wurde vom Landgericht München zu zwei Jah ren und vier Monaten, ihr Helfershelfer zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. her waren derartige Versuche sehr kompliziert und kostspielig. Durch die interessante Erfindung des Oberbaurats Wellenkamp ist eine bedeutsame Vereinfachung bei der Messung des Wasserwider- standes erzielt worden. Der Apparat stellt eine Kombination zwischen Tonwellen und Wasser wellen dar. * Aus den Händen eines Wer bers der Fremdenlegion geret tet. Aus M.-Gladbach schreibt man: In dem Zuge, der abends 8 Uhr 47 Min. hier eintraf, bat ein Tscheche einen jungen Mann für die Fremdenlegion angeworben. Einige Bahnbe amte, denen das Verhalten des Werbers ausge fallen war, benachrichtigten die hiesige Polizei. in Mserta aufgegebene und gegen Abend in Paris eingetrosfene Depesche meldet, daß Gar ros dort mittags 1.45 Uhr eingettofsen ist. Er hat also zum Durchfliegen der 900 Kilometer langen Strecke nur 7s^ Stunden gebraucht, was einer Fluggeschwindigkeit von über 115 Kilome ter in der Stunde entspricht. Mueltkö vom Lage * Dreifache Hochzeit in einer Familie. In der Familie des 74 Jahre alten Zigarrenmachers Vögele in Mannheim wurde gestern ein überaus seltenes Fest gefeiert. V. beging mit seiner 72 Jahre alten Gattin die goldene Hochzeit, eine Tochter hatte silberne Hochzeit und ein Enkel grüne Hochzeit. Dem goldenen Hochzeitspaar gratulierten der Groß- Herzog von Baden und der Erzbischof. Der Stadtrat von Mannheim stiftete wettvolle Ge schenke. * Eine bedeutsame seetech nisch e E r f i n d u n g. In der Versuchsan stalt des Reichsmarineamts zu Marienfelde wurde eine bedeutsame seetechnische Erfindung ausprobiert, von der bisher in der Oeffentlich- kcit nichts bekannt wurde. Es sei darum hier mitgeteilt, daß der Oberbaurat Wellenkamp einen Apparat zur Messung des Widerstandes erfun den hat, den das Wasser einen: in der Fahrt befindlichen Schiffsfahrzeuge entgegenstellt. Bis-. Es stellte sich heraus, daß der Tscheche der offenbar Lunte gerochen hatte, den Zug schon verlassen hatte. Der junge Mann, der mittel los war, erklärte, der Tscheche, habe ihm ge sagt, was die Deutschen über die Fremdenlegion berichten, sei alles nicht wahr, und er würde bei der Legion schönes Geld verdienen. Da der junge Mann österreichischer Staatsangehöriger und noch nicht wehrpfnchng ist, wurde er wie der entlassen. * Im Flugzeug über das Mit telländische Meer. Dem bekannten Flie ger R. Garros ist gestern ein kühner Flug ge lungen. Er stieg vom Aerodrom in Frejus auf, um zu versuchen, das Mittelländische Meer in seiner ganzen Breite zu überfliegen und in Tu nis zu landen. Eine um 2 Uhr nachmittags Kirchliche Nachrichten. St. Ehrtstophori Parochte Hohenstein Ernstthal. Donnerstag, den 25. September abends halb S Ur MM fion» stunde Im Hüitengrundbwame Am iS. Sonntag na» trtnt aUS, Erntedanksest, früh 7 Uhr Beichte und Kommunion Vormittag« 9 Uhr FeftMieSdienst mit Predigt Nachmittags bald 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den konfirmierten Jünglingen. Vormittags 9 Uhr Predig!-Gottesdienst im Hüttengruud betsaale Die Gemeindeg ieder find Herpich gebeten, zur Schmückung des Gott-shaus s te'tragen zu wollen Nach allen Go tesdiensicn Kollekte für d s Schubertstisl. Pirchruchorr Sonnabend abend 8 Uhr Haupiprobe er Kirche. Langenchursdorf mit Falken. Freitag, den 2?. Sep'ember, vormittags 10 Uhr Wochen- k» m m u u i o n. WMen-drand. Freitag, den 26 September I9i3, vormitia.s 10 Uhr Wochenkvmmunion Handel und Gewerke. Tie Hrimlehr dos rcso!«rcichrn deutschen Fliegers Friedrich. Begrüßung nach Ler Landung in Johannisthal. Auf dem Flugplatz Johannisbhal ist der er- dem Standplatz zu landen. Seine Johanms- folgreiche Flieger Friedrich mit seiner Etrich- thaler Kameraden eilten ihm jubelnd entgegen, laube glücklich gelandet. Er erschien, nachdem und fröhlich nahmen Friedrich und sein Passa- kurz vorher das neue Marineluftschisf in die gier, der Konstrulteur Etrich, der Erbauer von Halle gebracht war, von seinem Flug nach Lon- Friedrichs Taube und zugleich auch der Ersin- don hoch in den Lüften über dem Flugplatz der der ersten Taube, die zahlreichen Glück- und ging in einem seiner bekannten, nervenauf- - wünsche und Blumenarrangements entgegen, regenden Kurvengleitflüge nieder, uni direkt vor BrE-W. 24 September. Lplasd sUbdlv,« toko 71°/, Psg Stetig 24 September. LugeSuml- tz 7 06 Bo. girier.ngen stetig. Se.iemder 7,50 Tep'embe,.Oktober 7 36, November Dezember 7,20 Januar Keb-uar 7.20, März Üv U 7,20, Mai Juni 7 20. 24 September c.-c. S- >- temder 197 50 Oktober 197,— De ember 197 50. Rvg c SeNrembe' Oktober >58'5 Dezember >63 75 H, i September 161,— Dezember I6S75. Nur/ -n an c September - — Dezember — Pübä September — , O'toder 65 50, Dezember 65 80 Zahl ungSeinstellungen Glaser H-rmonn Guünv Kräper in Leisnig. Nachlaß d 8 Wirtjmosisb sipe/s ELuai d Robe t Liebscher in Schellerau bet Awnberg. Nachlaß b r W/berSehesiau Helene nedwig P epich geb Bartels in Crim m tlchau. — Ausgedob-ni Kaufmann Paul Ennl Eißner in Leipzig. Schu macher und Saiuhwarenhändler Hermann Oito Ollmann in Limbach Bodbaue- und Sie nmeymei, er Karl Oswalo Franzky in Weigmannsdorf bei Freiberg. Marktpreise. Chemnitz 24 . September 1913. pro «0 Kilo Westen, fremde Lorie» II M. — Pf bi« 11 M. 70 Pj . sächsischer 9 - 50 8 95 - Roggen, 8 - 20 r 8 . 45 . o- - vreufi. 8 - 45 - 8 ' 60 . s - fremder — > — § Gerst«, Brau-, fremde s . 25 » 10 , ro . i 8 - - - sächsische. 9 . — - 9 °o - '-s Z . Futter- 7 . 20 I. 7 Hafer, sächsischer 8 . 40 - 8 . dO . » preußischer 8 - 50 - 8 - 80 - - ausländischer — , — » — — , s - Erbsen, Koch- IO . 50 - 11 — . 3 - Mahl- u. Futter - 9 . 15 8 9 - 65 - K L Heu, neu 8 - 20 o 3 . 60 - - gebündelt 3 . 80 c 4 4 - 20 - Z5 Stroh, Flegeldrusch 2 . 20 - 2 . 40 - LL - Maschinendrusch Langstroh I . 50 I . 80 . Liroh, Maschinendrusch Krummstroh 1 . 10 «» l . 40 - Kartoffeln, inländische 2 - 50 8 3 8 8 « ausländische o — s 8 — , , Butter, 1 Kilo 8 . 60 - - 2 - 80 . Frau 16j s Frühmesse, und die onne webte wie schim Annonio iah chr sinsler nach. trahlenmantel über l merndes Goldgespinst ihren und verdient, daß Du, mich wenigstens achtungsvoll warf. Das scharze, seidenglänzende Haar wand sich behandelst? habt, eifersüchtig auf ihn zu Unschlüssig, mißtrauisch swnd der Mallor- Jhr schon selber tun, Antionio. liebste Erst unsere unter- Heiß aufweinsnd, lief sie dann, ohne fremden noch mit einem Blick zu streifen, wirklich Grund sein!" dunklen Augen mißmutig auf die schöne gerichtet: „Willst Du mir nicht endlich sagen, Ines, was Dich eigentlich so alteriert? hing Deine Seligkeit daran, daß wir Hochzeitsrehe hierher nach dem Süden ! In den arg durch den Sturm verwüsteten den Weingärten regten sich schon überall geschäftige ins Hände. Vom Karchäusertlofter läutete es zur gen den Verwalter ist ebenso kindisch dumm. Geh' an die Arbeit, Junge, und Dir die Flausen vergehen. Wenn ich die moneta wäre, ich nähme Dich auch nicht!" Er grösste ehrfurchtsvoll deu Fremden wie laß Si- tief ausgeschnittenen, weißseidenen Weste war ein Zeichen, daß der so gemächlich Dasitzende für eine Gesellschaft genistet war. Er stäubte jetzt nachdenklich die Asche seiner nahmen. Was haben wir nicht schon alles ab- Manuel Roca aber sprach unwirsch zu sei- das blaue Meer. l geklappert. Durch Madeira, die Hetze vergesse nem Sohne: „Tu brauchst Dich nicht zu wun-! In diesem verheißungsvollen Glanz des ich nie, Marokko, Asrika! Nirgends findest Du dern, wenn Tir Limoneta ausweichl und sich Morgens schritt das seltsame Paar langsam dem.Nnhe, und jetzt hier auf Mallorka soll schou kiner. Dann aber warf er den Kops Zigarette in die silberne Schale und fragte, d auffällig hervordräugteu. Der Man» war mit besonderer Eleganz gekleidet. An semem Halse hing an feuerrotem Bande ein blitzernder Or- densfiern, und der tadellose Frackanzug mit der blasse Stiru. Die Hellen, grauen, von langen,! schwarzen Wimpern umsäumlen Aug>m blitzten! zornig, und die schmalen, blaßen Hände krampf ten sich leiden'chaftlich ineinander. Tief in einen bequeme» Sesfel zurückgelehnt, saß gemächlich, eine Zigarette rauchend, ihr ein Mann gegenüber, der sie mit ironisch überlege- ncm Lächeln fixierte. Er macht.' einige vierzig Jahre zählen, aber die stark verlebten und doch seinen, durchgeistig ten Züge ließen ihn älter erscheinen. Das leicht, ergraute Haar lag düun uud sorgfältig geschei telt über einem hohen Schädel, und die kohl schwarzen Augen funkelten augenblicklich boshaft Züge getan, hell auf. „Na, Antionio, Ihr lut ja, als wär: Euch die ganze Petersilie verhagelt. Schämt Euch, so kommt Ihr doch nicht weiter mit der Kleinen." Antionio zuckte grollend die Achselnk Den großen Palmitohut schob er zornig aus der heißen Stirn. „Habt Ihr Zeit?" fragte der Gast. „Wenn Euch der Patron nicht allzusehr vermißt, dann könnt Ihr nnr den Weg nach dem „Rosenschlosse" zeigen. Ihr habt mich neugierig gemacht, und ich möchte es doch gern wenigstens von außen sehen. Ihr könnt mir dann gleich noch von Jamos y Cole erzählen, der, wie Ihr annehmt, zubringcn." Die feinen Lippen der blassen Frau kräusel te» sich verächtlich. „Hast Du mir uicht hinter bracht, damals, als Du mich zu Deiner Frau begehrtest, daß Baron Randau, ganz sicheren Informationen nach, sich erschossen hätte? Hast Du mir nicht sogar den Brief einns Freundes gezeigt, der in Afrika Zeuge gewesen sein wollte, wie Ralph Randau aus dem Leben schied?" Das fahle Gesicht Graf Burgdorfs wurde noch farbloser. „Aber, liebste Ines, ich bin doch nicht dabei gewesen, als der Mörder Deines er sten Gatten — verzeihe — sich totschoß. Ich konnte Dir doch nur das mitteilen, was ich selbst durch andere erfahren hatte. Im übrigen verstehe ich gar nicht, warum Dich das so auf regt. Es kanu Dir doch gleich sei», ob uud wo der Kerl aus dem Leben ging. Oder denkst Du noch immer im Ernst an eine Sühne?" (Fortsetzung folgt.) tel in Palma, der Hauptstadt Mallorkas, schritt heil uud Nevoosttät, daß ich wirklich meine ganze eine schlanke Frau aufgeregt über den lichtorau- Kraft brauche, ihr Stand zu halte«. Waft willst neu Teppich. Ihr silbergraues, mit Flitter« Du eigentlich von mir? Bin ich allen Deinen besetztes Gewand ringelte sich wie eine Schlange ' — gestehe es — ost bizarren Wünschen nicht im- am Boden und flimmerte jedesmal hell aus/ mer bereitwilligst nachgekommen? Ich bin mir wenn sie in das Lichtbereich der Sonne trat, keiner Schuld bewußt. Habe ich nicht Jahr und die ihr letztes Gold voll in die breiten Fenster Tag um Deine Liebe gedient? Habe ich nicht Am Geistert«!. Ei« Roman von der Insel Mallorka von Anny Wothe. Nachdruck n rboren). Der Fremde stand wie verzaubert und blickte auf das kühne, braune Balearenkind, das sich mit so flammenden Augen und doch mit so tiefer Demut verteidigte. Antionio wollte sich schon wieder wütend auf die Schwester stürzen, der Fremde aber ge bot ihm herrisch: „Laßt doch das Kind in Ruye, Antionio. Seht Ihr denn nicht, daß sie die Wahrheit spricht? Ich verbürge mich für sie", wandte er sich an den Patron, der finster dabei stand, „diese Augen, dieser Mund können nicht lügen!" Mißtrauisch musterte Antionio den Frem den. Unschlüssig überlegte Manuel Roca. Sollte er den fremden Gast betrüben, der so wohltätig war? Der vornehme Herr, der sein Haus be wohnte, und der, wie die Madonna wichtig er- zähl.e, einen großen Beutel voll blinkender Gold stücke bei sich führie? Nein, ein so vornehmer Herr mußte es ja auch besser wissen, als er, der alte Manuel Roca. Er bequemte sich also zu einem tiefen Kratz fuß und sagte: „Wenn Ihr meint, Herr, daß es recht war, daß das Mädel im Schloß blieb, Ihr inüßt das ja besser wissen als un'ereins, so soll's auch mir genehm sein. Geh, Antionio, sage den Missatjes, daß Simoneta zurück ist, uud Du, Mädchen, geh zur Mutter, sie sorgt sich um Dich!" Ein bitlerer Zug schlich um den jungen Mund. Sie wollte mit einem scheuen Kopfneigen an dem Fremden voriiber ins Haus, da sprang Antionio dazwischen und auf den Fremden mit blitzenden Augen zu: „Wenn Ihr Euch so für das Mädchen ver bürgt, so fragt sie doch bei den Wunden unse res Herren, ob der feine Herr da im „Schloß der Rosen" nicht ihr Liebster ist, fragt sie doch!" Der Fremde sah unwillig auf Antionio. „Dazu habe ich kein Recht, die Frage müßt „Du hast mich belogen", ruf die Gräfin Ines Vurgdor' ihrem Gatten empört zu, „das geuügt vollkommen, mein Wesen zu erklären." „Belogen? Uebertreibe doch nicht so, Ines. Es ist mir gar nicht eingefallen, Dir über ir gend welche Vorgänge eine falsche Meinung bci- dafür bedantt, Deine Frau zu werden — es ist weißen Schlosse zu. 'wieder die Hetzerei losgehen? Ich mutz geste- nur meiu Pflegekind", wandte er sich zu Waller * * * ! hen, Ines, ich habe mir unsere Ehe doch etwas Tornet, der aufmerksam den Vorgang beobachtet- In einem eleganten Salon des Grand Ho- anders vorgestellt. Du bist von einer Gereizt hatte —, „Gewalt, das merke Dir, mein Sohn, hat noch nie Liebe erzeugt, uud Dein Hatz ge- heit und Schani kämpfte, bis die schwarzen Au-' traulich seiuen Arm in den des wilden Burschen gen dunkel ausslammten und sie stolz erwiderte: - und schritt mit ihm den Weg hinan, der steil- „Er ist mein Liebster nicht. Bei dem Ge- auswärts durch Valdemosa führte, kreuzigten, er ist es nicht. " ans den tiefen Höhlen. mit Euch um die Gun'l Eures Mädchens ringt., Der breite, von einem dunklen Schnurrbart Vielleicht lässt es sich sogar so eiurichten, das; umrahmte Mund zeigte grotzc, weitze, raubtier- Jhr ihn mir zeigt — natürlich ganz heimlich — artige Zähne, die sich beim Sprechen besonders ich könnte Euch dann noch besser sagen, ob Ihr bemerkte noch, schon in der Haustür stehend: „Nach Palina rechts herunter, Herr, nach Söller links den Weg bergan." 'in weichen Wellen, von einem schmalen Silber-s Herrisch stammten die grauen Franenauge» Waller Tornet zündete sich gemächlich eine band durchflochten, wie ein Turban um eine'über de« Sprecher hi«. Zigarette an und lachte, nachdem er einige zurück. . " „Kommt Herr", sagte er grimmig, „ich will Dabei aber blickte er gespannt in Simone-s Euch von Jamos y Cole erzählen." las Gesicht, auf dem dunkle Glut mit Verlegen-! Und der vornehme, fremde Man« schob zu-