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Und jetzt lastete es ihm schwer auf der Seele, daß er ihr nicht einmal richtig gedankt hatte. Hauptmann Kern kam angallopiert und mel dete sich als Schiedsrichtergehilfe gehorsamst zur Stelle. Der Major lud ihn ein, adzusitzen. „Nur immer sachte mit die neuen Pferde, mein bester Herr Kerri! So schnell schießen die Preußen nich — der Nummel liegt ja noch in den ersten Zügen." „Das schon", meinte der Hauptmann, „aber ich sehe eben — da hinten kommen der Herr Jeneral jeritten und da wollte —" „Was? Wo? Wer?" Wie ein Kulgelblitz fuhr Major Zirpe im Kreise herum. Im Nu hatte er das Femglas vor den Augen, im näch sten Augenblick wetzte er seinen Pferden entge gen, und mit wahrhaft jünglingshaftem Klimm- zug versuchte er sich am Sattel von „Abdullah" in die Höhe zu schwingen. Als Füsilier Jan nasch vpn der anderen Seite her den Nothelfer machte, glückte das Unternehmen. Wie ein Apoll saß der gute Zirpe im Sattel, gerade noch recht zeitig, um mit Hauptmann Kern in einen flüch tigen Jnspektortrab fallen zu können, ehe Ge neral Streichmann mit seinem Stab um den letzten bergenden Busch bog. Erst zweihundert Meter hinter der nächsten schützenden Höhe ließ der Major das Pferd in Schritt fallen. Er transpirierte heftig. Aber hier, im toten Winkel, kam ihm auch wieder der Mut. „Wissen Sie, lieber Hauptmann Kern, ganz so abzudampfen brauchen wir unsere Rösser nach gerade nicht. Das war ja 'n höllischer Zügel, was Sie da vorlegten. Als Schiedsrichter soll man sich nicht überstürzen. Eile mit Weile, sagt bekanntlich Horaz. Und da das Gefechts theater noch gar nicht losgegangen ist, wollen wir nicht vorzeitig unsere Pserdebeine ruinieren, wie?" „Gestatten, Herr Major — nach meinen In formationen sind die Schiedsrichter neuerdings das besondere Steckenpferd vom Herrn General. Da kann man gar nicht zeitig genug sein. Ueberall müßte man sein, wenn's nach ihm ginge." Dem Major wurde es unbehaglich, aber er hatte doch noch den Mut, zu sagen: „Unsinn! Ueberall kann man nicht sein. Ich kann mich doch nicht zerreißen, bitte!" Als die ersten ausgeschwärmten Schützenket ten iibers Gefild zogen, winkte sich General Streichmann, der tatsächlich „überall" zu sein schien, den Major heran, und sagte: „Mein verehrter Herr Major, ich halte es für verfehlt, wenn Sie Schulter an Schulter mit Ihrem Herrn Gehilfen durchs Gelände zittern. Schiedsrichter dürfen nicht auseinanderkleben. Ich gebe dies nur als Direktive, verstanden?" „Zu Befehl, Herr General —" „Bitte! Und nun orientieren Sie mich über die Lage." „Heiliger Brahma!" stöhnte der Major im stillen. Er wollte gerade unseren, etwas Zu sammenhangloses von sich zu geben, als das Adlerauge von General Streichmann aus den Hauptmann Kern fiel, der nur mit Not seine Heiterkeit zügelte. „Ne, bitte", fuhr der General fort, „die Lage mag mir Ihr Herr Gehilfe aus einandersetzen. Ich bitte, Herr Hauptmann!" Und Hauptmann Kern griff zur Karte, wies ins Gelände und war nicht auf den Mund ge fallen. General Streichmann nickte. Vorn knat terten bereits die Gewehre. „Ich will die Her ren nicht aushalten", sagte der General. „Nur noch eins, Herr Ma or! Sorgen Sie mir ja da für, daß sich keine Pferdehalter in der Nähe des Gefechts herumtreiben, und wenn sie das tun, so setzen Sie die Gäule ohne weiteres außer Ge fecht. Es gibt das 'n falsches Bild, wissen Sie!" „Zu Befehl!" sagte abermals Major Zirpe. Der Schreck saß ihm noch in den Gliedern. Er kletterte auf die „Ariadne" hinauf, denn er mein te, es mache einen guten reiterlichen Eindruck, !wenn er jetzt, vor Beginn der wogenden Schlacht, ein frisches Pferd besteige. Füsilier Jannasch folgte auf „Abdullah". Und der Major schickte ihn bald hierhin, bald dorthin, damit er die Gäule aus dem Feuerbereich des bösen Feindes zurückhols. Immerhin war das eine Maßnahme, die sich bitter rächte, denn als endlich General Streichmann in einer Bodenfalte verschwunden war und Major Zirpe sich nach all' dem aus gestandenen Schrecken durch einen Griff in die Satteltasche stärken wollte, wurde er gewahr, daß die Rebhühner gerade mit „Abdullah" in der uferlosen Ebene dahinwogten. Und bis endlich, nach einer reichlichen halben Stunde der Bursche zurück war, da hielt auch schon wieder General Streichmann auf schäumendem Rappen dicht ne ben dem unglücklichen Major und stellte aufs neue die verfänglichsten Fragen. Die Frühstllcks- gelszenheit war verpaßt. „Und noch eins!" ließ sich gerade des Ge nerals Stimme vernehmen. „Sie müssen auch 'mal absitzen, Herr Major. Sie müssen mitten in die Schützenlinie hinein, Sie werden sehen, da sieht sich das alles ganz anders an. Und da nach treffen Sie dann bitte Ihre schiedsrichter liche Entscheidung." Major Zirpe war ein gehorsamer Mensch. Im Augenblick war er aus den Bügeln. Die Erde hatte ihn wieder. An allen bedrohten Punkten der Kampflinie sah man seinen weißen Schiedsrichterhelm auf leuchten und er vollbrachte wahre Wunder rich terlicher Willkür. Und wo immer sich am Hori zont die Silhouette eines Pferdehalters mil dein herrenlosen Gaul zeigte, da schickte er den be rittenen Hauptmann Kern ini Karacho hin und setzte die Untiere außer Gefecht. Er war uner bittlich. Einen Major Zirpe reizte man nicht umsonst. Gegen Mittag trat eine Gefechtspause ein. Signale zitterten durch die Luft. Auf einer fer nen Anhöhe wurde die Kritik gehalten. „Pferde her!" donnerte der Major. Er winkte, aber es rührte sich nichts. Er guckte sich die kornblumenblauen Augen aus dem Kopfe, aber nirgends, nirgends war der biedere Jan nasch zu erspähen. Der Major wetterte und fluchte, es half alles nichts. Um etwa zur Kritik aus Höhe 382 zu laufen, dazu war der Weg zu weit. Hätte ihn der Major im Schritt zurück- gelegc, wäre er im günstigsten Falle nach Schluß der Kritik angekommen. Und das war ja zweck los. Was tun, was tun? Auf seiner Fuchsstute „Killekille" sprengte Adjutant Mutzenbecher daher. Der Major ries ihn heran. „Sagen Sie mir bloß um alles in der Welt, bester Mutzenbecher, haben Sie nicht meinen Jannasch mit meinen Pferden gesehen?!" Der Leutnant lächelte. „Gewiß, Herr Ma jor! Sie halten kaum zwei Kilometer hinter uns. Herr Major haben sie ja selber außer Gefecht gesetzt!" Da knickte der Major in sich zusammen. Als er wieder zu Worte kam, jammerte er um sein Frühstück. Die Leutnants streckten sich im Grase lang und verzehrten ihre Salami, sie warfen ab und zu einen niederträchtig lachenden Blick zu ihrem Chef hinüber, der immer noch ratlos stand und in die graue Ferne sah. Sie wuß ten es alle längst, daß er seine eigenen Pferde außer Gesecht gesetzt hatte, und, da nun ein mal „Leutnants stets verbrecherlich" find, wie es im Liede heißt, freuten sie sich. Die Schaden freude ist immer die reinste Freude — behaup ten Menschenkenner. Der Major war wie gebrochen, denn ihn plagte der Hunger. Er wurde es in seinem Schmerze gar nicht gewahr, daß langsam eine mit zwei runden Bauerpferden schweren Schla ges bespannte Kutsche in den Feldrain einbog. Er erschrak erst, als der Wagen dicht bei ihm anhielt und eine dünne, feine Stimme, die ihm wie Musik in die Ohren klang, plötzlich fragte: „Nun, Herr Major, haben die Hühnchen ge schmeckt?" War es ein Trugbild? ein Traumgebilde, das ibn äffte? Der Major schnellte, so schnell das seine 105 Kilo erlaubten, in die Höhe. Es war keine Täuschung: sie, die Liebe und Traute, an die er noch eben in einer naheliegenden Gedanken- verketlung mit den Rebhühnern gedacht hatte, Frau Rosalie Blumenstock stand in ihrer Kutsche vor ihm! Stand hier und fragte ihn, ob sie ihm noch einen kleinen Imbiß anbieten dürfe. Da hauchte der Major einen Kuß auf Frau Blumenstocks Rechte und keine Märchenfee konnte ihm lieblicher erscheinen. „O, meine Gnädigste", stammelte er, „ich nehme Ihre Güte mit gro ßem Vergnügen an. Nicht daß ich ein Vielsraß wäre — o nein — aber denken Sie sich mein Unglück: meine Rebhühner sind mir —" - doch nicht etwa davongeflattert?" „Das weniger. Aber ein Dummkopf hat sie mir außer Gefecht gesetzt!" „Ach, Sie Aermster! Wie gut, daß ich ei nen Ersatz mithabe! Kommen Sie, Herr Major, Sie müssen ja fast verhungert sein!" „Nur aus Sehnsucht!" log der Major ga lant. „Ich dachte die ganze Zeit über an mein letztes liebliches Ouartier!" Und nach diesen Worten, die Frau Rosalie Blumenstock sanft erröten ließen, frühstückte Ma jor Zirpe. Die Leutnants guckten ihm durchs Fern glas zu und einer sagte: „Nun ist der Major in seinem Bombendusel doch noch richtiggehend zu einem Rebhengst gekommen!" „Und wie er verliebte Augen macht!" meinte ein zweiter. „Es wird sich doch nichts an spinnen?!" * Nach der Kritik, bei der Major Zirpe sehr von General Streichmann vermißt worden war, der den Schiedsrichter gerade an sein liebendes Herz hatte nehmen wollen, vollzog sich eine sehr intime Aussprache zwischen dem Regimentskom mandeur und dem Herrn Major, und etwas besser Informierte versicherten, über kurz oder lang werde wohl dem guten Zirpe so etwas wie ein Zylinderhut winken. Um so mehr war man allgemein erstaunt, als man den Major ziem lich ungebrochen und mit dem Anhauch eines verklärten Lächelns auf den Lippen wieder da- hevkommen sah. Er nahm die Sache nicht zu tragisch. Er nahm aber sein Fernglas und sah damit einer mit zwei dicken Rappen bespannten Kalesche nach Lange ... bis der Wagen dem rräumenden Blicke entschwand. Und als ihn Füsilier Jannasch in den Sat tel von dem wieder lebendig gewordenen „Ab dullah" geholfen hatte, verzehrte er auch noch die Rebhühner aus der Satteltasche. Nicht aus Hunger, sondern — nur weil sie von Frau Ro salie Blumenstock gebraten waren. Und was von deren Händen kam, war ihm heilig. Nicht nur die gewöhnlichen Siege, nein vor allem auch die Siege des Gottes Amor gehen durch den Magen. Den Major umgaukelten holde Zukunftsbilder . . . MM SMW kaslW. Rathaus, Zimmer Nr. 9. Als gefunden sind folgende Gegenstände abge geben worden: mehrere Portemonnaies mit Inhalt, eine große Anzahl Schlüssel, 1 Brosche mit Zteiligem Anhängsel, 1 goldene Damenuhrkette. 1 Handkorb, in dem Preißelbeeren waren, 1 Geldstück I silberner Damenfingerring. 1 goldener Herrenfingering, 1 Revolver, 1 Snellorgnon, 2 Klemmer, 1 goldene Brille, 1 schwarze Damenhandtasche, 1 Kassenschein, 1 blaue Arbeiterjacke, 1 goldene Halskette mit Anhängsel, 1 silberne Halskette, 1 schwarzer Handkoffer, 1 Kindermütze, 1 goldene Brosche mit einem roten Stein, 1 Spazierstock. Zugelaufen: Ein Hund. Mtz «ad Humor. Gewissenhaft. „Was, well der Maurer-Franzl nicht mehr gut hört, will er seinen Beruf aufgeben?" „Freili', er hat Angst, daß er's Zwölfe- schlag'n überhört!" In der Zerstreuung. Arzt: „Potzelement, jetzt hab ich bei der Ausstellung eines Totenscheins meinen eigenen Namen in die Rubrik „Todesursache" geschrie ben!" Ein OPtimi st. Reisender (der schon zweimal hinausgewor fen wurde, zum dritten Male eintretend): „Na — nun aber Spaß beiseite!" Gesangs st und e. Lehrer: „Ihr müßt singen: „Und ist der Mai erschienen." Ihr singt aber immer: „Und ißt der Maier Schienen." Ein Erfolg. „Ihre Tochter haben Sie ja im Gesang ausbilden lassen, Herr Zwirner . . . verdient sie schon etwas?" „Das will ich glauben! Mit meinem Haus wirt hatte ich einen dreijährigen Mietkonkakt abgeschlossen . . . jetzt zahlt er mir 500 Mark Abstand, damit ich schon früher ausziehe!" Trinkerlogik. „Der Schaum auf dem Bier ist doch was Schönes. Hat man seine sechs Maß gettmnken, dann sagt man sich: eigentlich waren's bloß fünf, das andere war Schaum. Und dann trinkt man noch eins." Fachmännisch ausgedrückt. Besucher: „Wo ist denn Ihre Frau?" Architekt: „Wird gleich kommen. Sie ist schon im Bau begriffen." Der Diplomat. Sie: „Jack, wenn wir verheiratet sind, dann muß ich drei Dienstboten haben." Er: „Aber gewiß, mein Liebling. Du sollst sogar 20 haben — nur nicht zu gleicher Zeit." Bester Beweis. Mary: „Glaubst DK, daß sie sich lieben?" Mazie: „Unbedingt; sie hört zu, wenn er eine Futzballpartie beschreibt, und er hört zu, wenn sie von einer Toilette erzählt." ' Vorstelllung. In einer kleinen preußischen Regierungs hauptstadt ist Kaisergeburtstagsessen. Vor der Tafel stellt sich Herr Apotheker X. dem Re- gierungsassessor v. U- folgendermaßen von „Herr Assessor, Sie gestatten, mein Name ist N." Worauf der .Herr v. U- indigniert antwor' tet: „Heiße nicht Assessor, bin Regierungsaffef- sor! Nenne Sie auch nicht Theker!" Mitgefühl. Gattin: „Einer unserer Hausbewohner er zählte mir heute, daß er noch niemals in sei nem Leben Austern gegessen hätte!" Lebemann (sinnend): „Ja, ja, es gibt viel Armut in der Wett!" I m Eisenbahnabteil. A.: „Sie sind Geschäfusreisender?" B. (kurz): „Ja." A.: „In was?" B.: „In Eselsohren, . . . wenn das Ihre Neugier befriedigt!" A.: „Ah, da brauchen Sie ja gar keinen Musterkosfer!" Die modernen engen Wohnungen. „Sind Sie schon mit der Möblierung Ihres neuen Heims fertig?" „Nein, noch nicht ganz! Ach, können Sie mir vielleicht sagen, wo ich eine zusammenleg bare Zahnbürste bekommen kann?" Armeeresor m. Der ästhetisch veranlagte Leutnant v. Zim perlich gebraucht anstatt des unschönen Wortes „Fußlappen" den Ausdruck: „Selbstbinder strümpfe". Wahrheitsbeweis. Grünzweig erzählt von seiner Reise. „Ich sog Ihnen, wie wir kommen durch Kratschonizka, wo die weite Ebene ist, da überfallen uns 120 Wölfe . . . ich sog Ihnen, nicht einen Heller hätt' ich for mei Leben damals gegeben . . ." „Aber, Herr Grünzweig, nur nicht aufschnei den, in ganz Galizien gibts ja keine 120 Wölfe!" „No, wenns nicht 120 waren, gezählt hob ich sie nit, aber 100 warens sicher." „Auch keine 100 warens." „No, aber sicher 80!" „Ich werd Ihnen was sagen, Herr Grün zweig, es waren weder 120, noch 100, noch 80 Wölfe, es war überhaupt ka Wolf!" „So ... un was hat dann so geraschelt im Gebüsch?" Gehorsam. Mutter: „Aber Mabel, wie kannst Du Dir zwei Stück Kuchen nehmen?" Mabel: „Bitte, Mania, Du hast mir ge sagt, ich sollte nicht zweimal um etwas bitten." Steigerung. „Gott!" nist der Herr Bankier entzückt, als seine junge Frau in ihrer neuen, sehr kostbaren FrUhlinaDtoilchte vor ihn tritt „Sara, mein Herz, mein Glanz, mein Silbcrtäubchen, mein Goldhühnchen, mein Ideal — mein Bankrott!" Sonderbar. Chef (zu dem stellesuchenden Kommis): „Sie sind wohl überall nur zur Aushilfe gewesen?" Kommis: „O nein — im Gegenteil! Ich hatte immer Lebensstellungen." Druckfehler. Sein ganzes Leben galt seiner Familie. Un ermüdlich borgte er für dieselbe. . . . Die Gräfin hatte eine Tombola ver anstaltet, die von allen Gästen als eine hervor ragende Schröpfung anerkannt wurde. (Aus einem Geschichtsbuch): Als Pausa nias die Siegesbotschaft vernahm, schwellte stolz seine Hemdenbrust. Zu viel verlangt. Doktor: „Streck mal Deine Zunge heraus, Kurtchen . . . noch mehr, das reicht noch nicht, streck sie doch ganz heraus!" . . . Kurtchen (weinerlich): „Das geht nicht, Herr Doktor, sie ist ja hinten sestgewachsen!" A ntnüpfun g. „Seit drei Monaten gehen wir uns aus dem Weg, Frau Nachbarin — nur wegen der paar übereilten Worte, die wir damals gewech selt haben . . . darf ich Ihnen die Hand zum Frieden bieten?" „Hier ist die meinige! Sie haben recht, warum sich gegenseitig das Leben verbittern. . ." „Wir sind also wieder einig . . . und was ich sagen wollte, können Sie mir nicht mit zwei Eiern und einer Zwiebel aushelfen?" Gute Schule. „Also aus dem Dienst willst Du, Anton? Ein Zigarrengeschäft willst Du aufmachen; ja, hast Du denn Geld?" „Ich fange auf Kredit an. Ich war jetzt fünfzehn Jahre in den feinsten Häusern, da hab' ich das gelernt." Wie meint er s? „Dein Kassiercrposten ist doch ein guter Lebensberuf?" Kassierer: „Nein, nur ein Durchgangsberuf." Schulkameraden. Gefängnisdirektor: „Müssen wir uns hier Wiedersehen, Müller? Das hätte ich nicht ge dacht!" Sträfling: „Ich auch nicht! Sie wollten immer so hoch hinaus!" Re nommage. „Die Maiers sagten vorhin, sie seien zu Kommerzienrats gefahren; haben die denn eine Equipage?" „Nein, aber Kommerzienrats haben einen Lift!" Abgeholfen. „Gab es auf Eurer Treibjagd wieder fo viel Unglücksfälle wie letztes Jahr?" „Nein, gar keine — der Herr Graf hatte nämlich den Treibern die Ritterrüstungen seiner Ahnen anlegen lassen!" Im Bilde geblieben. „Gnädige Frau sehen heute aus wie eine Blume . . ." „Die sofort verduften wird." Kindlicher Ehrgeiz. Die Mutter (zur kleinen Jeanne): „Nun, und was möchtest Du gerne werden, wenn Du groß bist?" Die kleine Jeanne: „Wenn ich ein Junge wäre, möchte ich Präsident werden, aber da ich ein Mädchen bin, möchte ich reiche Witwe wer den." „Warum ist das Meerwasser salzig?" fragte ein Lehrer seinen Schüler. „Weil Heringe darin sind", war die Ant won. Kindliche Bescheidenheit. Eines Tages ist die kleine Frieda mit meh reren anderen Kindern bei der Tante zum Kaf fee eingeladen. Vor dem Fortgehen fagt ihr die Mutter: „Du kommst heute mit lauter gut- erzogencn Kindern zusammen, sei nun auch recht bescheiden und greife nicht gleich nach dem größten Stück Kuchen. Cecilie, Fritz und Ma rie werden das auch niemals tun" Später am Kaffeetisch der Tante wird der Kuchenteller der kleinen Frieda zuerst präsen tiert. Sie zögert aber, zu nehmen. Die Tante (verwundert»: „Nun, Frieda, nicht mal ein klei nes Stückchen?" Darauf Frieda: „Lieber erst nachher, Tante, wenn die kleinen Stücke weg sind." In den Ferien. Dame (zum Wirt des Dorsgasthauses): „Was, 75 Psg. kosten zwei Eier? Die sind wohl hier selten?" Wirt: „Die Eier gerade nicht, aber die Feriengäste." Man muß sich zu helfen wissen. Klaviervirtuose (in der Sommerfrische): „Aber Ihrem .Klavier fehlt ja 'ne Taste!" Dorfwirt: „Na, da spielen S' halt so a bissel drum rum!" Berechtigte Forderung. Amtmann: „Trunkenheit ist kein Entschul digungsgrund. Sie sind über den verbotenen Weg gegangen, als Sie aus dem Wirtshaus kamen, also haben Sie die Strafe zu entrich ten!" Polizist: „Eigentlich müßt er sogar das Doppelte zahlen, Herr Amtmann — er ist auf allen Vieren gelaufen!" Dienstboten von heute. Gnädige (zur Köchin kurz vor dem Aus- gang): „Was sehe ich? Sie haben meine Lack schuhe an? Sofort ausziehen!" „Gott, wahrhaftig! Darum wunderte ich mich auch, daß mir die ollen Trittlinge viel zu groß waren."