Volltext Seite (XML)
Tlrartslälcrtt Nr. 220. Sonntag, den 20. September 1913. Drittes Blatt. zum Teil rein tschechische, zum Teil tschechisch- gung der deutschen Sprache, die wir uns so ru die Gelegenheit zu einer Aussprache über 1. April 1914 an werden stusenweise zu den 12 Frankreich neu ausgehobenen Mannschaften 2 5 4 Die Annahme, daß nach französischem und französische und zum geringen Teile tschechisch- deutsche Aufschriften trugen. Das ist eine Ueber- hebung der tschechischen imd eine Herabwürdi- alle Fragen des Arbsiterschutzes, was alle politischen Fragen, wenn es sich darum delte, den Schnapskontingent seftzustellen zu entscheiden, ob der Tabak nach dem oder nach dem Gewicht versteuert werden einmal der Augenblick kommen, wo die anderen Mächte diesen Wünschen Frankreichs, sich will fährig erweisen werden. So lange aber die französische Herrschaft in Marokko nicht mehr befestigt und ausgebreitet als gegenwärtig ist, ist dieser Augenblick noch nicht gekommen. Das selbe gilt von den Post- und Gerichtsreservaten, die in den deutsch-französischen Verträgen aus bedungen sind. welt- han- oder Wert soll. ein- für gibt wir in- Deutsche Kaiser nach W i e n, um dem Kaiser Franz Joses einen Besuch abzustatten. Zusammenkunft der nationallideralen Reichstagsabgeordneten. bis 57 Tage dauernden Hebungen einberufen: in Preußen 19 000 Unteroffiziere und 385 000 Mann, im übrigen Reichsgebiet (Bayern, Sach sen, Württembergs 195 000 Mann. Hierzu tre ten noch die Krankenwärter und die Ersgtzreser- visten, die 10 Wochen üben müssen. Herausforderung! der Deutschen bedeutet. Wenn man dabei in Betracht zieht, daß die Beschickung der Leipziger Bausachaus ¬ lich des I n d i g e n a t s, worüber ein end gültiges Uebereinkommen getroffen fei, eine O'p t i o n s f r i ft von vier Jahren für jene Muselmanen fest, die in den an Bulgarien ab getretenen Gebieten wohnen. Während dieser Zeit werden die Muselmanen berechtigt sein, auszuwandern und ihre Güter zu verkaufen. Sie bleiben während dieser Zeit ottomanische Unter tanen. Wie versichert wird, haben die bulgari schen Delegierten den Punkt, der sich aus die Anerkennung der Rechte der muselmanischen Be- Preise der Nationalflugspende, die für die läng sten Ueberlandflüge (mindestens 1000 Kilometer) für deutsche Piloten auf deutschen Apparaten ausgesetzt find, hat gleich am ersten Tage außer ordentlich stark eingesetzt, und zwei hervorragende Leistungen gezeitigt, die sich den b e st e n Flügen der französischen Größen ebenbürtig an die Seite stellen. Der Jeaninflieger Stief vater ist nach einer Zwischenlandung in Johan nisthal in Königsberg glücklich gelandet, und der Chefpilot der Aviatik-Werke Viktor Stöffler hat einen glänzenden Flug absolviert, der ihn von der äußersten Südweftecke des Deutschen Reiches bis über die russische Grenze führte. Stöffler, der auf dem Hausheimer Flugplatz bei Auf dem Gebiete des Steuerwesens hat die alte Kunst, Mehrheiten aus freigebigen Jnteressen- kreisen zu bilden, zum erstenmal versagt, und die Zukunft mutz lehren, ob die Kunst aus dem Gebiet der Handelspolitik noch ausrechterhalten werden kann. Die Entscheidung darüber wird zu einem Teil von dem Ausgang dieser Erörte rungen hier abhängen. (Lebhafte Zustimmung.) Wenn mit der Verteidigung der Interessen der Volksmassen eine Unterstützung der Regierung verbunden ist, dann bedeutet das noch keines wegs ein Vertrauensvotum für die ganze Regie rungspolitik. (Lebhafte Zustimmung.) Weshalb sollen wir aus andern Gebieten die Regierung dann nicht mehr kritisieren dürsen? Im Gegen teil, die Kritik der Sozialdemokratie wird dann erheblich an Schärfe und Eindruck gewinnen. Es läßt sich nicht bestreiten, daß die Regierung mit ihren Steuervorlagen der Sozialdemokratie nicht nur eine formelle, sondern auch eine sach lich bedeutungsvolle Konzession gemacht hat. Es ist mir nicht die kleinste Tatsache bekannt geworden, aus der zu schließen gewesen wäre, daß eine nennenswerte Minderheit .der Fraktion mit der Forderung direkter Steuern nicht zu frieden gewesen wäre. (Lebhaftes Hört, hört!) Ich stelle ausdrücklich fest, daß auch nicht ein einziges Mitglied der Fraktion das Scheitern der Besitzsteuer überhaupt gewünscht. (Erneutes lebhaftes Hört, hört!) Vielmehr haben die jenigen, die nachträglich das Verhalten der Fraktionsmehrheit am schärfsten angegriffen haben, immer gewünscht, daß indirekte Steuern vermieden werden müßten (Hört, hört!), daß dagegen der Besitz so viel wie möglich gepackt werden müsse. Sie haben uns aber keinen ande ren Weg angegeben, wie die Fraktion dieses berg ausgestiegen war, ist, nachdem er sich im Nebel verflogen hatte, bei Plozk in Russisch- Polen gelandet. Trotz der widrigen Windver hältnisse sind Flieger und Apparat gut angekom men. Die von Stöffler zurückgelegte Flugstrecke beträgt 1300 Kilometer. Auch der Pilot Stiefvater hatte mit schwie rigen Winden und Nebel zu kämpfen. Nachdem er noch in Elbing zur Ergänzung der Benzin vorräte eine Zwischenlandung vorgenpmmen hatte, landete er mit seinem Begleiter auf dem Flugplatz in Königsberg. Die von Stiefvater zurückgelegte reine Flugstrecke beträgt nach unge fährer Berechnung 1150 bis 1200 Kilometer, die reine Flugzeit 10 Stunden 45 Minuten. Art ab, wie die Bulgaren die Vertragsbestim mungen über die Rechte der Muselmanen erfül len werden. Tötung deportierter Bulgaren. Die Regierung in Sofia hat authentische Nachrichten erhalten, daß 2500 Bulgaren aus der Gegend von Florina von den griechi schen Behörden aus kleine unbewohnte Inseln im Aegäischen Meere deportiert worden seien, wo sie verhungerten oder getötet wurden. pus ürm Michk. Kaiser Wilhelms Besuch in Wien Prozent für tauglich befunden worden. Die ses Ergebnis wird als „sehr befriedi gend" bezeichnet. Die Türken in de« an Bulgarien abgetretenen Gebieten. F WMWklMll WM. Am gestrigen fünften Sitzungstage ward in der Beratung der Steuerfrage fortgefah ren und es erhielt der zweite Referent Neichs- tagsabg- Südekum das Wort. Er schildert den Kampf der Interessen um den Futtertrog bei der Zollgesetzgebung. Mit Zorn und Grimm mußten wir zusehen, wie die herrschenden Ge walten sich die Steuergesetze nach ihren eigenen Interessen zurecht machten. Wer auch nur eine kurze Zeit in einer Steuerkommission gearbeitet hat, der weiß, wie sich dort noch viel mehr als im Plenum Interessengegensätze regten, wie die Vertreter der verschiedenen gewerblichen und kapitalistischen Gruppen dasaßen und sich be lauerten, der weiß, wie sich in den Gängen und in den Zimmern des Reichstages die Wort führer wirtschaftlicher Verbände drängten, um die Gesetzgebung in der einen oder anderen Weise zu beeinflussen (Zustimmung). Was gal ten Programme oder WaMversprechungen, wenn es sich um bar Geld handelte! In ein und derselben Partei standen sich oft wirtschaftliche Gegner funkelnden Auges gegenüber. Was waren die Fragen, die im kommenden Winter! den Reichstag beschäftigen oder sonst im Vordergrund des politischen Interesses stehen, benützen. Neben der auswärtigen Lage werden insbesondere Fra gen der Wirtschaftspolitik, die durch die bevor stehende Erneuerung der Handelsverträge aufge worfen sind, Anlaß zu Erörterungen geben, wei terhin die Frage des Arbeitswilligenschutzes, die ja Industrie und Gewerbe lebhaft beschäftigt, über die aber doch in weiten Kreisen große Un klarheit herrscht. Auch die für die Winterttrgung angekündigten neuen Vorlagen dürsten gestreift werden. Wie wir hören, liegen bereits zahlreiche Anmeldungen zur Teilnahme vor. Die deutsche Kronprinzessin auf See. Der Lloyddampfer „Kronprinzessin Cecilie", mit der deutschen Kronprinzessin an Bord, wurde Freitag früh auf der Höhe von Dover er wartet. Das Schiff fährt alsdann die englische Küste entlang, um die Insel Wight herum. Ge gen 9 Uhr abends sollte Dover auff der Rück fahrt passiert werden. Der Zustand v. Winterseldts Der gestern ausgegebene Bericht über das Befinden des Oberstleutnants v. Winterfeldt be sagt, daß die Besserung andauerte. Der Puls betrug 88 und die Temperatur 37,1. Das Atmen verursacht noch Beschwerden, dagegen ist Gefahr des Luftschiffbaues Zeppelin. Die Füh rung übernimmt Kapitän Glund. Die Fahrt er folgt Uber Ulm, Nürnberg, Leipzig nach Berlin. Die Flugstrecke beträgt 700 Kilometer, sodaß mit einer Fahrt von zehn Stunden Dauer zu rech nen ist. An Bord befindet sich die militärische Abnahmekommission. Keine Aushebung der deutschen Gesandt» schäft in Marokko. Aus dem puslsnde. Entschlossenes Eintreten sür das Deutschtum. Wie aus Eger berichtet wird, hat der Es- kompteur Ultmann in Franzensbad das Gut Plesau bei Schwei'ßing sür 380 000 Kronen angekauft, um es nicht in tschechische Hände fal len zu lassen. Ziel hätte erreichen können. Der Vorstand teilt hierauf mit, daß zu der Diskussion 52 Redner gemeldet sind. Es wird beschlossen, abwechselnd immer einem Gegner 1 direkte gekommen sein, ist nur eine Vermutung. Winning - Hamburg meint, daß der Weg zur Abrüstung nicht durch den Friedenspalast im Haag, sondern durch die Finanzbudgets der großen Militärstaaten gehe. Nach Abg. Hoch und Pflüger kam Rosa Luxemburg zu Worte, die sich scharf gegen Wurm wan^e. Mit Rosa rechnete Abg. David ab. Abg. Richard Fischer - Berlin: Di. Regierung keine BestätigNng. Es ist begreiflich, Beziehungen zwischen der Türkei und Bul- daß man in Paris den Wunsch hat, die diplo^- garten notwendig eine andere Wendung nehmen malischen Vertretungen beim Sultan von Ma- werden, die es ermöglichen wird, .die Bergan- rokko beseitigt zu sehen. Sicherlich wird auch genheit zu vergessen. Aber das hänge von der wohner und Gemeinden bezieht, angenommen. Auch in der Wakuf-Frage sei im Prinzip ein Einvernehmen erzielt, worden, die Details dieser Frage würden durch eine Unterkommission ge- schreibt: russischem Vorgehen auch die deutsche Gesandt-'regelt werden. Der „Taswir Eskiar schäft in Marokko in ein Konsulat umge- Man kann annehmen, daß im Hinblick auf die wandelt werden solle, findet, wie die „Neue Unbeständigkeit des gegenwärtigen Glerchge- Preuß. Corr." von unterrichteter Seite erfährt, Wichtszustandes auf dein Balkan die künftigen Rekordflüge «m die National spende Stöffler fliegt von Mühlhausen t E. bis Warschau Stiefvater in Königsberg gelandet. Aviatiker Viktor Stöffler Aviatiker Stiefvater Rekordflugleistungen um die deutsche Nationalslug,Penbe. Der Wettbewerb um die 300 000°Mar!° Misthaufen i. E. zu einem Fluge nach Königs Wie in Wien halbamtlich mitgeteilt wird, stellung mit Unter st lltzung der R e - trifft Kaiser Wilhelm am 23. Oktobers grerung und zu einer Zeit geschah, wo die nachmittags zum Besuche des österreichischen'Ausgleichsverhandlungen zwischen den beiden Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und Volksstämmen in Böhmen im besten Gange wa- feiner Gemahlin auf Schloß K o n o p i t s eh ren, so ist das Vorgehen der Landesbehörden ein, wo er zwei Tage verbleibt, um an den direkt als eine Verhöhnung der Deut- Jagden teilzunehmen. Am 25. Oktober reist berochen anzusehen, da die Ausstellungsgegenstände „L H " Die Ueberführung des schifses „L. 2" von Friedrichshafen sprach Geyer- Leipzig, der sich gegen Wurms Ausführungen wandte. Wenn wir die Arbeite« vor neuen Lasten bewahren wollen, tun wi« das nicht, indem wir eine Milliarde bewilligen. Wir erleichtern es damit der Regierung nur, fleißig immer wieder neue Militärvorlagen zubringen. Je schneller wir die Kosten neue Rüstungen bewilligen, um so schneller es neue Lasten. Die Behauptung, wenn direkte Steuern abgelehnt hätten, würden Das auf Grund der türkisch-bulgarischen - —- Verhandlungen abgefaßte Protokoll setzt bezüg- und einem Anhänger das Wort zu erteilen. Es Marinelust- nach Jo hannisthal soll bei günstiger Witterung heute Sonnabend erfolgen. Die Fahrt beginnt um 4 Uhr früh und geschieht auf Rechnung und Oberstleutnant von Winterfeldt im französischen Manövergelände. Zu dem schweren Automobilunfall des deutsche« Militärattaches. die Tätigkeit der Nieren normal. Die flüssige Nahrung wird sehr gut ausgenommen. Der Nervenchoc ist noch nicht überwunden und führt zu ungünstig wirkender Schlaflosigkeit. Die Vor aussage ist noch immer zurückhaltend. Der fran zösische Kriegsminister erkundigte sich persönlich nach dem Befinden des Militärattachees. Protest gegen die tschechischen Aufschriften i« der Leipziger Baufachausstellung. Aus Gablonz, 18. September, wird ge schrieben- In der heutigen > außerordentlichen Stadtverordnetensitzung gab Herr Stadtverordne ter Ulbrrch bekannt, daß es den Ausstellern in der Leipziger Baufachausstellung ausgefallen ist daß in dem österreichischen Pavil^ lon die Aufschriften der böhmischen Erzeugnisse in meistens tschechischer, tschechisch-französischer und nur zum Teile in tschechisch-deuffck)er Sprache abgefaßt seien. Er beantragte nachste hende Entschließung, die einstimmig angenom men wurde: Die Stadtvertretung von Gablonz a. N. spricht ihre Entrüstung darüber aus, daß dis Landesbehörden von Böhmen es sich herausge nommen hatten, eine deutsche Ausstellung in ei ner deutschen Stadt des Deutschen Reiches in einer Weise zu beschicken, die geradezu rin» Militärische Uebungen. Auch sür das nächste Jahr ist eine grö- ßere Einberufung der ReservistenTauglichkeit der französischen Rekrnten, und Landwehrmänner festgesetzt. Vom s Dem „Matin" zufolge sind von den jetzt m Die Mitglieder der nationalliberalen Reichs-hig niicht gefallen lassen können. Die Stadtver- tagsfraktion werden am 4. und 5. Oktober in.stretung von Gablonz a. N. richtet daher an alle Wiesbaden zusammenkommen. Trägt auch deutschen Gemeindevertretungen und Körper- die Zusammenkunft, ebenso wie diejenige tes schäften das ebenso dringliche als höfliche Er- Vorjahres in Heidelberg, in erster Linie gesellt- suchen, in scharfer Weise gegen ein der- gen Charakter, so werden die Abgeordneten doch artiges Vorgehen der Landesbehörden in Böh- ... r . n^En Stellung zu nehmen.