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UensleiMWM TUM Tlintsblcrtt. Nr. 214. Sonntag, den 14 September 1913. Drittes Blatt. Msk W -kill villll-jes -kl M. Von Robert Saude k. (Nachdr. Verb.) II. D o r s m u si k a nt e n. In tiefer Nacht, d. h. um 9 Uhr abends, zogen wir bei Vollmondlicht über eine Land straße vom Gebirgsstädtchen Soekaboemi nach einem Dorf im Tal. Wenige Minuten nach sechs, wenn die Sonne verschwunden ist, herrscht in der Neumondwoche tintenschwarze Nacht. Dann wird es still ringsum, die Tiere des Waldes schlafen, und nur ein leises Sur ren färbt eine ewige Lautlosigkeit. Um so wun dersamer wirkt der Zauber einer mondbeschiene nen Tropennacht. Es klingt und tust von den Baumwipfeln, unsichtbare Schnäbel pochen an Stämme und wetzen die Aeste, lockende, gir rende, zwitschernde Töne klingen auf und ver stummen und finden Antwort, dünne, ungreif bare Nebelschleier werfen die violett getönten Silberstrahlen des Mondes zurück und spinnen uns in Träume, durch die wir halb wachend in schmerzloser Müdigkeit. Hindurchzuschweben glauben. In einer solchen Nacht streiften wir in der Umgebung von Soekaboemi umher. Unsere Schritte knirschten über die sandige Straße. Irgend etwas huschte aufgeschreckt vor uns zur Seite zwischen das Grün der Bäume, das jetzt gelb aussah. Wahrhaftig, ein Pärchen. Ein malckyi^ches Liebespärchen. Hand in Hand und beide so frei gekleidet, so tropisch und noch ohne jede europäische sündhafte Scham. Es hat, glaube ich, eine lange Epoche in meinem Leben gegeben, wo mir für Mondschein nächte der Sinn abging. Es bedurfte eines „Dichters", damit ich erwachte. Das geschah vor etwa acht Jahren während der Nachsaison des Berliner Lustspiel hauses bei der Premiere irgend einer albernen Posse. Ich habe inzwischen alle Einzelheiten des Abends vergessen. Ich weiß nur,< daß James Burg ein selbstversaßtes Lied über den Mond sang, den er „den Schalk" nannte. Ja, der Schalk lächelt still, er kennt's, So ein Liebesidyll im Lenz. Er sieht's als ein Schauspiel an, Das man gratis genießen kann. So sang James Burg und „entschied den Er folg des Abends", wie in den Berichten zu lesen war. Tiefer veranlagten Menschen hat. Lenau die Wunder der Mondnacht erschlossen, oder Goethe, den der Vorwelt silberne Gestalten aus dem feuchten Busch grüßten; mich hat James Burg auf den Schalk aufmerksam gemacht. Seiner gedachte ich in Dankbarkeit, als ich die Schönheiten jener Nacht von Soekaboemi trank, als ich zufällig Zeuge jenes Liebesidylls war zwischen einem schlanken, sehnigen Malayen mit flammend schwarzen Augen und einem Mädel, dessen schwebender Gang lockte und des sen weiße Zähne aufblitzten. Wir wandern weiter. Wir lassen die wei ten Pflanzungen der Kokospalmen allmählich hinter uns und ziehen durch ein schlafendes Dorf. Es wird ganz still ringsum. Links die auf Pfählen gebauten Bambushütten rnit den großen weiten Strohdächern, und rechts, so weit der Blick reicht, ein Stoppelfeld von Zuckerrohr. Die letzten der hohen Rohre sind abgeschnitten worden, die gelben reisen, welken Blätter wurden mit dem Buschmesser niederge- metzelt, in kleine Häufchen geschichtet Und schließ lich verbrannt. Erst an der nächsten Wegesbie gung sehen wir wieder Bäume, aber hier auf der kahlen Fläche kann sich kein Vogel und kein Kriechtier bergen. Noch ist es stumm, als herrschte Neumond, und nur das tropische Zir pen und Surren bleibt vernehmbar. Da horch: ein langer, weicher, klagender T-on. War das nicht ein Gambong? Und jetzt — ein Gendeer mit jenen Tönen, die man von allen andern in der Welt auf hundert Schrjitte erkennen muß. Wie kleine Orgelpfeifen stehen die allgestutz ten Bambusrohre in zunehmender Länge neben einander, aber nicht durch Luft, sondern durch Schläge gegen einen Holz'tab werden sie zum Klingen gebracht. Jetzt biegen wir um die Ecke am Waldes- mnd und sehen das ganze Orchester vor uns. Im Mondschein lagen sie am Straßenrain, an: 20 Mitglieder einer von Dorf zu Dorf ziehen den Truppe von Musikanten und Tänzern. Ein Tespiskarren freilich fehlt. Sie tragen ihre Instrumente und Kostüme selbst und wandern nicht einmal auf Schusters Rappen, sondern ziehen alle, groß und klein und jung und alt, barfüßig über die Landstraße. Jetzt halten sie Rast. Aus Gewohnheit spielen die Finger der Musikanten unwillkürlich mit den Instrumenten und lassen regellos ein paar Töne erklingen. Wir bleiben stehen und fragen, wohin die Herr schaften des Nachts unterwegs sind. Ein spin deldürres altes Weiblein nennt uns einen Namen, wohl irgend eine Dessah (kleine Ge meinde), die, weiß Gott wo, abseits von der Straße oder vielleicht hinter dem nächsten Dickicht verborgen liegen mag und in der am frühen Morgen Hochzeit gefeiert werden soll. Die Alte gibt zwei jungen Tänzerinnen einen Wink. Die knieen, die Hände faltend, vor uns nieder und beugen die niedlichen Köpfe mit den goldenen, unförmig verzierten Helmen zu Boden. Im vollen Tanzornat, als Ritter verkleidet, in deren Rolle sie den Leuten vor zutanzen haben, ziehen die kleinen Mädchen bar füßig über Land. Wir verstehen und stiften, sind nobel und lassen uns die Begegnung zwei Gulden kosten. Das ist aber kein Geschenk mehr, das ist ein Künstlerhonorar. Kein Wunder, daß sich die ganze Gesellschaft, uns zur Freude, zu einer Sondervorstellung auf der Landstraße verpflich tet fühlt. Sie bilden einen Kreis, hocken nieder, hal ten ihre Instrumente bereit und geben in der Mitte den Tänzerinnen Spielraum. Das alte weibliche Knochengerüst, ein Ur mütterchen, das ausdruckslos in die Welt guckt und deren greisenhafte Energie allein in ihren hageren, knochigen, schmalen, festen Fingern ver körpert zu sein scheint, gibt das Signal. Sie hält irgend ein Holz in der Hand, kein beson ders dazu bereitetes, nein, eine zerbrochene Bambuspfeife oder so etwas, und klopft in regelmäßigen Zwischenräumen mit den knochi gen Fingern der rechten Hand darauf. Der Gendeer setzt als Grundinstrument ein. Ein stattlicher Mann in den besten Jahren schüttelt ihn und läßt die Bambusrohre tönen, der Rebab, die zweisaitige Geige, wird von einer Frau gestrichen, deren beste Jahre hinter ihr liegen, die Metallplatten des Gambong gangsa, von Klöppeln geschlagen, klimpern ihre lustigen Hellen Töne hinein, das Kenong, ein großer, der Form unserer Pauken gleichender Metallkessel, gibt dem Ganzen das Rückgrat der schweren, dumpfen, grollenden Töne und eine auf Saiten vibrierende hölzerne Platte, die ich auf Java immer wieder sah und wirklich lieb gavann, ohne ihren Namen seststellen zu kön nen, hüllt das Ganze in eine Atmosphäre woh ligen Behagens. Das klappert und klimpert und brummt und grollt und kichert, als wohl temperiertes, auch für unser zwar nicht melo dienreiches, aber melodiöse Konzert durcheinander und klingt lockend in die Nacht hinein. Und die beiden Tänzerinnen treten und be ginnen, ihre Kunst zu zeigen. Die Alte schlägt den Takt und sie tanzen. Nicht in unseren: Sinne, nein, in kurzen, eckigen, scharf abgemes senen Wendungen und Windungen bewegen sie sich auf dem engen Halbkreis zwischen der Ka pelle, mehr mit den abgezirkelten Bewegungen der Hand, als der der Füße, Sinn und Be wegung des Spiels andsutend. Sie setzen die Füße mal auswärts und mal einwärts (über den großen Onkel, wie man so sagt!), sie beu gen sich und wiegen sich. Aber sie lächeln nie. Starr, mit unerschütterlichem Ernst, so, als wären sie Neulinge und als ängstigten sie sich, um einen Finger breit von den gelernten Regeln des Tanzes abzuweichen, so folgen sie dem regelmäßigen Takt, den die Alte mit ihren knochigen Fingern schlägt. Dann treten sie zurück, legen Masken an, verzerren die gefälligen Züge ihrer Gesichter durch lange Nasen (die sie den uns bekannten Bildern „der letzten Azteken" ähneln lassen) und ziehen als Rittev bei den Tönen der ganzen Kapelle zum Turnier. Mit knappen kurzen Schritten kommen sie auf einander zu und treten zurück, die Bewegun gen ihrer Arme sind eckig, scharf, wie zu ge raden Linien karrikiert, die Grazie, mit der javanische und malayische Frauen und Mädchen sonst alles tun, ist wie ausgewischt, als hätten sie die Grundstellungen ihrer Kampstänze den Reliefs alter Aegypter abgeguckt oder als hät ten sich ihnen die Turniere aus japanischen Bühnen alten Stils so eingeprägt, daß sie die eigenen hübschen Gewohnheiten der fremden Art zuliebe sich krampfhaft abgewöhnen wollten. Und dennoch ist nichts davon angelernt und alles ursprünglich. Außer den malayischen Ma rionettenspielen ursprünglicher und echter java nisch, als alles, was man heute in Java sehen kann. Ein ungeahntes, sich der Seele mit jedem Augenblick immer tiefer einprägendes Bild. Aber es ist nicht nut das Phantastische der sich vor unseren Augen wiegenden und winden den braunen Figuren, es ist nicht der goldver zierte Helm, den das Mondlicht salü und bleich färbt, es sind nicht die grotesken Masken allein, die uns ganz der Wirkung unterliegen lassen und uns zu diesen Menschen mit in den Staub der Landstraße niedergezogen haben, wo wir schon seit einer halben Stünde hocken. Es ist auch die seltsame weiche, bange Musik, das wohlig temperierte Konzert der tönenden Plat ten und Hölzer und Saiten, das uns in seinen Bann zieht, und das Licht und die Stimmung der tropischen Vollmondnacht, Nun zittert er (der Schalk, wie James Burg saft) schon recht hoch am Fihmament und lugt mit seinem faszinierenden Schein hernieder auf die braunen Tänzerinnen und Musikanten und auf ihr weißes Publikum. Er lächelt. Kein Zweifel, er lächelt. Wo- riber nur? James Burg hat es uns in seinem Lied verkündet: Er siehts als ein Schauspiel an, Das man gratis genießen kann. Am Geiftertal. Ein Roman von der Insel Mallorka von Anny Wothe. 6j Nachdruck verboten) Jamos y Coles ganz verdunkelte Augen starrten noch immer aus die Blätter des Brieses, obwohl er die Lektüre längst beendigt hatte. Wieder und immer wieder las er die Stelle, daß Gräfin Ines Burgdorfs Frau geworden, und wie eine rote Flamme glühte es vor seinen Augen auf. Was war das? Was durchzuckte ihn da plötzlich wie ein Schlag? Nein, es war ja Wahnsinn, auch nur im entferntesten daran zu denken. Burgdorf hatte ja bewiesen, wie gut er es mit ihm gemeint. Daß aber er gerade der Gatte der Frau wurde, die er einst so Heitz, so glühend geliebt, das raubte ihm fall die Be sinnung, machte ihn unfähig zu denken und mit klaren Augen die Vergangenheit zu überblicken. Liebte er denn das dunkelhaarige Weib noch immer, das mit grauen, flimmernden, schwarzumsäumten Augen ihm danials die Seele verbrannt? „Nein, nein", schrie sein gemartertes Herz, die Sünde, die Todsünde stand ja zwischen ih nen, ewig, und schied sie voneinander, selbst dann, wenn ihre Liebe in Hellen Flammen lo derte und ihre Herzen zueinander zwang. Ein Toter scheuchte sie voneinander, ein Toter, dessen gebrochene Augen er nicht verges- sen konnte, da sie mit rätsellxftten Blicken die seinen suchten, als er sich ganz entsetzt von dem Gräßlichen, was geschehen, Uber den Mann beugte Ines Mann, der in seinem Blute vor ihm lag^ und den er erschossen hatte, mit eigener Hand ohne Wissen, ohne Willen. Niemals hatte er es süssen können, wie al les gekommen, das Entsetzliche, das ihm das Kainsmal auf die Stirn drückte und ihn unstät und flüchtig in die Ferne trieb. Den Kops in beide Hände gestützt, saß Ja- mes y Cole da. Schwer atmete seine breite Brust. Es war, als wollte sich ein hoffnungsloses Schluchzen emporringen, über er hatte fick' gut in der Ge ¬ walt, der ernste braune Mann Mit einem Ruck ritz er sich empor, und kalt und hart blickten seine grauen Augen. Langsam nahm er noch einmal den Brief zur Hand. Noch einmal irr ten seine Augen über die Stelle, die ihn am meisten erschüttert, dann hielt er die Briesblät- ter in das schnell entzündete Licht und sah zu, wie die rote Flamme gierig daran emporzün gelte, bis nichts mehr übrig blieb als ein Häus lein Asche. — Hastig nahm er dann seinen Hut und einen derben Srock in die Hand und trat hinaus ins Freie. Einen Augenblick zögerte er unschlüssig und blickte hinüber nach dem Flügel des Weißen Schlosses, den die Prinzessin mit ihrer schönen Hofdame Mare bewohnte, die sein Freund Gras Erling Holzdorf liebte, Es war Jamos flüch tig, als sähe er an einem der Fenster eine weiße Hand den Spitzenvorhang zurückschieben, dann wandte ec sich aber schon wieder und schritt durch die blühenden Gärten dem Geifter- tale zu. Was scherte ihn die Prinzessin und ihr Ge folge. Nichts sehen wollte er mehr von den Menschen, mit denen er einst gelebt. Versunken und vergessen sollte alles sein, was ihn an die Vergangenheit erinnerte. Er ging schnell abwärts durch den blassen Glanz der Sonne, bis das Tal enger und dunk ler wurde. Wild zerklüftet reckten sich die grauen Felsen empor. Das wilde Gerank, das sie hier und da umklammert hielt, erschien chm wie Gei sterarme, die nicht lassen wollten, was sie ein mal umschlossen hielten. Von den hohen Felswänden stürzte hier und da brausendes Wasser. Es war so geisterhaft füll und geheimnis voll in dem jetzt dämmerigen Tal, das Jamos so oft durchwanderte, das alle Verzweiflungs schreie seines einsamen Herzens kannte und in dem seine wild aufgeregte Seele noch immer zur Ruhe gekommen war. Und er mußte, während er so dahinschritt, an die kleine, süße Simoneta denken, die ihn liebte, und die bis jetzt die einzige war neben dem frommen Klausner, dem er bislang im Geistertal begegnet war. Und doch war ihm immer, als berge das Geistertal sein Schicksal. Als müsse dort zwi schen den schwarz zum Himmel ragenden Zy pressen eine lichte Gestalt wie die Hoffnung her vortreten, ihm die Vühle, weiße Hand auf die Stirn legen und sprechen: „Deine Schuld ist gesühnt!" Eine fremde Sehnsucht stand plötzlich wie ein Todesruf über ihm. Er krampfte die Hände zusammen. Es war ihm, als müsse er gan, laut hinausschreien, in die Einsamkeit, daß es hart von den Felsen widerhallte: „Ich habe es nicht getan! Allmächtiger Gott, hilf mir, sei barmherzig!" Und ringsum kein Laut, nur hier und da ein Vogelschrei in der Lust und das leise Rau schen der Wasser. Wild blühten zu seinen Füßen in ganz märchenhafter Pracht die herrlichen Orchideen in den entzückendsten Farben, und hohe Farren verschatteten den Weg, der immer enger und dunkler wurde. Jetzt endlich hatte Jamos sein Ziel er reicht. Eine weite Felsenhöhle tat sich vor ihm aus. Unschlüssig stand er eine Weile. Es war, als wollte er das heftige Klopfen seines Her zens beschwichtigen, dann bückte er seine hohe Gestalt und trat durch das niedere Felsentor hinein in die Höhle. Tiefe Dunkelheit umfing ihn. Einen Augenblick hielt er zögernd den Atem an, dann tastete er vorwärts. Da hinten schimmerte schon wieder ein mattes Dämmer licht, daraus strebte er zu. Es fiel durch einen Spalt in der Felsenmauer, und hier und da wies ihm noch die eins oder andere OeffnunA, durch die matt das Tageslicht hereinbrach, den Weg in dieses Felsenlabyrinth. Schier endlos dünkten Jamos die schmalen Gänge in diesem Felsennest. Hier und da sickerte es feucht von den Wänden, und eine dumpfe, modrige Lust nahm ihn gefangen. Das Haupt tief geneigt, schritt der Mann vorwärts. Endlich wurde der Gang breiterund höher, und plötzlich stand der Eindringling wie geblendet still und starrte in eine hochgewölbte, hallenartige Grotte, dre von einem geheimnis vollen, blauen Licht erfüllt war. Das Licht flutete durch einen offenen Tor ¬ bogen, von dem aus der Blick in das weite, blaue Meer wie in einen (köstlichen Traum tauchte. Der größte Teil der Höhle lag im Däm merlicht, aber der blaue Schein, der durch die hohe Wölbung des Einganges siel, mutete den aus der Finsternis Kommenden wie holder Mär chenzauber an. Suchend sah sich Jamos y Cole in der Höhle des Einsiedlers Frater Tamadeus um. Vor einem Betaltar mit einem, verblaßten Marienbilde flackerte das rote Licht der ewigen Lampe in unsicherem Schein, und von der Wand dort, aus dem Dunkel der Höhle, grüßte die Leidensgestalt des Gekreuzigten in mehr als Lebensgröße ernst, mahnend, feierlich zu Jamos herüber. Und der braune Mann sah auf die blutigen Nägelmale des Heilandes, und langsam nahm er seinen Hut ab und neigte betend das Haupt. Zögernd nur schritt Jamos weiter, dem Lichte entgegen. Es war ihm so beklommen, so feierlich zu Sinne, er wagte kaum zu atmen. Jetzt kam vom Meere her auch die hagere, dunkle Gestalt des Einsiedlers und trat in den Eingang der Höhle. „Ist jemand hier?" fragte er, das Haupt mit der braunen Kutte lauschend erhoben^, „so soll er gesegnet sein." Jamos trat jetzt vor in das blaue Licht, und antwortete fast heiser: „Gelobt sei Jesus Christus." „In Ewigkeit, Amen", gab der Mönch zu rück und machte das Zeichen des Kreuzes über den Ankömmling. „Sei willkommen, mein Sohn, und was Dich in meine weltferne Klause führt, sie nimmt Dich gastlich auf. Mach' Dir's be« quem." Jamos hörte nicht aus den Mönch Erstand noch ganz im Schauen versunken. Weiß schäu mend und brandend stürmten die blauen Mee reswellen an das steinige Ufer vor der Höhle, sie spritzten hoch an den Felsenwänden weiter abwärts empor und schluchzten wild und kla gend, wenn sie langsam zurücksanken in das blaue Meer, das verhallend wie unter blauen Traumschleiern in leisen Wellen dahinflutete. (Fortsetzung folgt.)