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die Nacht, tief wie das Meer", Duett für Trom-I pete und Tenorhorn von Götze; 4. „Des Wal- des Erwachen", Divertissement von Emil Tast; 5. Phantasie a. d. Operette „Orpheus in der Unterwelt" von Offenbach; 6. Defilier-Marsch des 1. Jäger-Bataillons Nr. 12 von Kunze. — * Die Getreideernte ist in un serer Gegend nunmehr in der Hauptsache been det. Zwar stehen aus unseren Höhen vereinzelt noch Hafer, Gerste, ja sogar Weizen auf dem Halme, aber dies sind Ausnahmen und die jetzigen schönen Tage dürsten das Einbringen der letzten Getreidesrucht außerordentlich begün- stigen. Auch das Grumt ist fast überall geborgen und läßt nach Qualität und Quan tität nichts zu wünschen übrig. Da Kar- toffeln, Klee, Kraut» und Rüben in gleicher Weise einen vorzüglichen Stand cms- weisen, so wird die Ernte wohl überall zur Zu friedenheit unserer Landwirte ausfallen. —: Ludwig Ganghofers tiefangelegtes und prächtig durchgefllhrtes Schauspiel „Meer- leuchten" ging gestern abend im Theater Hotel „Drei Schwanen" in Szene und bot der Gesellschaft Richter wiederum willkommene Ge legenheit, ihr Können im schönsten Lichte zu zeigen. Die Handlung, reich an tragischen Mo menten, die glücklich hervorgehoben werden, ist recht stimmungsvoll; sie beschäftigt sich mit dem Thema vom verlorenen Sohn, der sich von den Wogen des Lebens umherwersen läßt und schließlich, gereist und geläutert, den Weg fin- det zum Bruder, der all seine Kräfte einsetzen mutzte, um das vom Vater überkommene Erbe zu halten. Gegen seine Jugendliebe, die er — Pastor Siebenhaar in Breiten born, der bekannte Leiter des Bethlehem- Stifts im Hüttengrund, tritt am 1. Oktober d. I. in den Ruhestand. Mit Hm schei det ein Mann aus dem Dienste der Landes- kirche, der weit über die engen Grenzen seiner Gemeinde hinaus in Segen für das Reich Got tes gewirkt hat. Sein Name ist mit dem Sonn tagsboten für Sachsen, dem „Nachbar", dessen Redakteur er seit 32 Jahren ist, auf das engste verbunden. Die sächsische Ausgabe des „Nach bar", die bei der Uebernahme durch die Nieder- erzgebirgische Konferenz Michaelis 1880 eine Auflage von 3800 Exemplaren hatte, ist wesent lich infolge seiner Rührigkeit aus 65 000 Exem plare gewachsen, und das monatliche Beiblatt, das seine eigenste Schöpfung ist, wird in 35 000 Examplaren gelesen. Der Reinertrag kommt fast ausschließlich den Liebeswerken unserer Landes- kirche zugute. Jshnen dient auch der „Nachbar christbaum", der aus kleinen Anfängen so ge wachsen ist, daß jetzt jährlich rund 12 000 Mauk an Liebesgaben für Werke der Inneren Mission und für die Heidenmission in Indien und Ost- asrika gegeben werden können. Die ganze große Sammel- und Verteilungsarbeit geht durch Pastov Siebenhaars Hand. Auch sonst ist der „Nachbar" in seiner Hand immer mehr der Mittelpunkt einer vielverzweigten Liebesarbeit geworden — es sei nur die Fürsorge für die armenischen Waisen genannt, für die etwa 50 000 Mark durch den „Nachbar" gesammelt worden sind. Ebenso sind die gesegneten Anstal ten im Hirttengrund bei Hohenstein-Ernstthal, —!! Oberlungwitz, 13. Sept. Eine große Anzahl von Mitgliedern des Turnvereins 1, so wie des Turnvereins „Germania" marschieren morgen Sonntag früh 6 Uhr nach Limbach, um dort bei der Landung des Zeppelin»-Luft schiffes „Sachsen" Absperrdienste zu leisten. — Oberlungwitz, 13. Sept. Auf neun Monate „in Staatspension" gehen wird der „Herr Aspirant des Kgl. Sächs. Ministeriums", der vor etwa vier Monaten hier viel von sich reden machte. Aus Chemnitz wird berichtet: Wegen Betrugs, Urkundenfälschung und Unter schlagung hatte sich der am 4. März 1893 in Chemnitz geborene und auch hier wohnhafte, noch unbestrafte Handlungsgehilfe Gustav Theo dor Kurt Klemm vor dem Landgericht zu ver antworten. Die Anklage legte ihm zur Last, im Juni uitd Juli d. I. den Kraftwagenfiihrer H. in Chemnitz uni 500—600 Mark für Fahr ten und Darlehen, die Gastwirtin H. in Froh burg um 25 Mark, den Gasthofsbesitzer Sch. in Bubendorf uni 10,05 Mark und den Gastwirt H. in Borna um 6,30 Mark für Uebernachtung und Zeche betrogen und den Konditor D. in Frohburg um ein Darlehen im Bettage von 25 Mark zu betrügen versucht zu haben. Zu gleicher Zeit hatte Kl. von einer Sparkasseneinlage der Wirtschastsgehilsin G. in Oberlungwitz — die letztere hatte ihm das Sparkassenbuch anver traut — ohne Wissen und Willen der G., mit der er verlobt war, 700 Mark abgehoben und das Geld für sich verbraucht. Das Sparkassen buch hatte K. dann noch dadurch gefälscht, datz er das Blatt, auf dem die Rückzahlungen ein daheimlassen mußte und die nun einen Lebens gefährten in dem jüngeren der beiden Brüder gesunden, wehrt sich der ältere mit aller Kraft, die die Geliebte jedoch nicht in sich fühlt; die Liebe ist stärker als die Kraft zur Entsagung, und so schließt die Handlung mit dem tragi schen Ende der jungen Frau. Vorzüglich gab sich Frl. Marga Richter in der Rolle der Elisa beth, einen güten Partner hatte sie in Herrn Borchert als Majoratsherrn v. Wangen, und auch sein Bruder Friis fand in Herrn Chr. Rich ter eine treffliche Vertretung. Die Vertreter der übrigen, weniger in den Vordergrund gestellten Rollen fügten sich tadellos dem großen Ganzen ein. Der Beisall war lebhast, der Besuch ließ sehr zu wünschen übrig. — Morgen Sonntag nachmittag 4 Uhr geht im Naturtheater di« Aufführung „Die G r e i s f e n st e i n er" oder „Die Kreuzritter vor Adrianopel" in Szene, abends ^9 Uhr im „Gewerbehaus" das Lust spiel „Der Hochzeitstag". Am Mon tag ist im Hotel „Drei Schwanen" Benefiz für Fr. Else Richter: „Charleys Tante". —: Der Jahrmark , der zweite im Jahre, beginnt morgen in der Neustadt. Schon ist die Budenstadt ausgebam und harrt derer, die in ihr ihre Waren an den Mann oder — wie es in solchem Falle wohl richtiger lauten mutz — an die Frau zu bringen trachten. Die Jahr märkte erfreuen sich trotz mancher dagegengerich teten Bestrebungen noch immer großer Beliebt heit in allen Vollskreisen; sehr oft werden Ein- käuse zurückgcstellt, die man nun bei solcher Ge ¬ legenheit bei heimischen Geschäftsleuten oder bei fremden Verkäufern macht. Diese Veranstaltun gen erfreuen sich auch starken Zuspruchs vonsei ten der Bewohnerschaft unserer Nachbarorte, und darum rüsten sich auch die Besitzer der Gast- und Schankstätten besonders für diese Tage, um allen Ansprüchen gerecht werden zu können, ebenso im Hinblick auf des Leibes Nahrung Der alte, 1855 in Betrieb genommene daß der Bahnhof, der einer deutschen Bahn, badische Bahnhof in Basel wurde in der Nacht nämlich der Grotzherzoglich Badischen Staats- vom 13. zum 14. September geschlossen und der bahn, gehört, auf fremdem Gebiete liegt. Die neue, großzügig angelegte badische Staatsbahn- Gesamttosten für .die riesige Bahnhofsanläge, Hof dem Betrieb übergeben. Der neue Bahn- Gebäude, Lagerhäuser, Gleisanlagen usw. be- hof ist der größte und auch kostspieligste Bahn-stragen 65 Millionen Mark. Hof Europas. Sehr interessant ist der Umstand,! wie auf das Verlangen nach Unterhaltung. —: Gelegentlich des morgen beginnenden Jahrmarkts in der Neustadt sinken im Restaurant „Stadtkeller" täglich große humoristische Gesangskonzerte von der Ackermannschen Varietee- und Possengesellschast aus Chemnitz statt. —i. An einem Grundstück der Schübort- stratze trug sich gestern ein bedauerlicher Unglückssall zu. Dort spielten einige Knaben. Plötzlich fielen mehrere Bretter um, wodurch dem 7 Jahre alten Sohn eines dorti gen Wirkers der linke Unterarm gebrochen wurde. —a. Einen schlimmen Ausgang nahm ein kindliches Spiel fiir eine in der Neu stadt wohnende Familie. In einem Garten grundstück der Hohestraße belustigten sich vorige Woche mehrere Knaben damit, daß sie eine Wanne mit kallem Wasser aufgestellt hatten und sich darin badeten. Auch der 13 Jahre alte Sohn eines auf der Hohestraße wohnenden Bahnangestellten trieb den lustigen Sport mit. Leider war er zu erhitzt in das kalte Wasser gegangen, denn am anderen Tage erkrankte er. Die Krankheit verschlimmerte sich derart, datz ihn ärztliche Hilfe nicht retten konnte. Gestern erlag der bedauernswerte Knabe einer schweren Nervenkrankheit. Man bringt der Familie aufrichtigste Teilnahme entgegen. —i. Dem auf der Bergstrahe wohnenden Webermeister und Hausbesitzer Hernr Karl Fried rich Lorenz, der im Alter von 80 Jahren steht, ist es am morgigen Sonntag vergönnt, züm z w e i t e n m a l mit seiner zweiten Gat- tin die silberne Hochzeit feiern zu kön nen. Das Jubelpaar ist verhältnismätzig noch gesund und hält aus diesem Anlatz eine kleine Festlichkeit ab, zu der sich eine Anzahl von Kindern, Enkeln und Urenkeln einünden wer den. Auch wir bringen dem Jubelpaar die be sten Glückwünsche für seinen ferneren Lebens abend dar. — Der Speisen zettel der Schul- küche lautet vom 15. bis 20. September: Montag: Schöpsenfleisch mit grünen Bohnen; Dienstag: Krautwickel; Mittwoch-. Schöpsenfleisch mit Weißkraut; Donnerstag: Krautwickel; Sonn abend: Schweinefleisch mit Sauerkraut. I das Bethlehemstist und Fraueugenesungsheim, Pastor Siebenhaars ureigenstes Werk. Äm 24. Juli 1890 wunde ein kleiner Anfang in ein Paar engen Mietsräumen gemacht, 1891 das erste eigene Heim gebaut und jetzt steht in waldiger Umgebung eine prächtige Anstalt, in der im vergangenen Jahre 911 Kinder und 398 Heim- lerinnen Erholung fanden. Wieviel Kraft und Mühe und Arbeit hat dazu gehört., den Hütten grund so in die Höhe zu bringen! Und wieviel Segen ist in den Jahren aus weite Kreise des ganzen Landes, besonders aber für die ärmeren Kreise in Stadt und Land ausgegangen! Welche Verdienste sich Pastor Siebenhaar um den säch sischen Pfarrerstand und sodann besonders auch um die unversorgten Pastorstöchter erwor ben hat, davon zeugt der Landesverein sür un- oerforgte Predigerstöchter, den er mit seinem Freund Pastor em. Unger begründet hat und leitet und durch den so manche Sorge und Not abgestellt worden ist. Jetzt gehören ihm fast sämt liche Pastoren Sachsens an. Er besitzt ein Psarrtöchterheim in der Niederlößnitz, eine Zu fluchtsstätte für alleinstehende alte Pastorstöch- ter. Ebenso ist der Pfarrerverein und sein Pfarr söhneheim in Freiberg wesentlich mit durch das tatkräftige Eintreten Pastor Siebenhaars dafür begründet worden. Wenn er jetzt sein Pfarr amt niederlegt, so wird sein Ruhestand noch arbeitsreich genug bleiben, da er auch ferner hin von Leipzig aus seine ungebrochene Kraft dem „Nachbar", dem Hüttengrunde und dem Landesverein widmen wird. Der Landeskirche, die ihm zu großem Danke verpflichtet ist, möge es nie an Männern fehlen, die, wie Pastor Siebenhaar, das Evangelium durch Wort und Tat predigen! — Die Niederschläge im ersten Drittel des Monats September sind folgende: NtederschlagSm. Norm. Stand Abweichung Zwick. Mulde u. Tal 5 18 -13 „ , m. „ 5 20 —15 » „ o. „ 8 23 —15 Chemnitz 4 20 —16 Würschnitz u. Zwönitz 4 21 —17 Lungwitz 4 20 —16 getragen waren, herausgerissen hatte. Er er weckte dadurch den Anschein, als ob noch 707,80 Mark statt 7,70 Mark Einlage vorhanden sei. Von diesem gefälschten Buch machte K. inso fern Gebrauch, als er es dem Kraftwagensiih- rer H. zur Sicherung seiner Forderung über ließ. Der Angeklagte war bis Ende März d. I. in Roßwein in kaufmännischer Stellung bei 120 Mark Monatsgehalt. Von da an war er stel lungslos. Am 31. Mai hat er sich mit der G., die er in Chemnitz kennen gelernt hatte, ver lobt. In der Verlobungsanzeige legte er sich den Titel „Aspirant des Königl. Ministeriums" bei. Der Angeklagte war im wesentlichen ge ständig. Unter Freisprechung vom Betrug in zwei Fällen wurde er mit neun Monaten Ge fängnis und zwei Jahren Ehrenrechtsverlust in Strafe genommen. Ein Monat der seit dem 24. Juli dauernden Untersuchungshaft wurde aus die Freiheitsstrafe angerechnet. — Hermsdorf, 13. Sept. Bei einem Rundgang unseres Vertreters machten wir die erfreuliche Beobachtung, daß sich unter unseren Hermsdorfer Abonnenten recht treue Anhänger unseres Tageblattes befinden. 60, 50, 40, 30 Jahre lang ist das Blatt in vielen Familien ein steuer Freund und Unterhalter gewesen, der seine Leser von allen Ereignissen im In- und Auslände unterrichtet. Mann, Frau und Kin der haben sich durch den reichhaltigen Stoss manche langweilige Stunde vertrieben und es wurde verschiedentlich geäußert, daß es an etwas fehlte, wenn das Tageblatt einmal nicht zur bestimmten Zeit eintraf. Das erfreuliche Ergeb nis unserer Nachfrage, auch fernerhin dem alten Freunde, unserm „Tageblatte", treu zu bleiben, veranlaßt uns, an dieser Stelle unsern Lesern den aufrichtigsten Dank auszufprechen. Wir unser seits wollen nichts unversucht lassen, uns deren Wohlwollen zu erhallten. — Bernsdorf, 13. Sept. Der Kornblu mentag ergab hier eine Einnahme von 288 Mk., eine Ausgabe von 13 Mark, so daß ein Reinge lvinn von 275 Mark verbleibt. Verkauft wurden 1800 Blumen, 300 Posttarten 175 Meter Ran ken. Allen freundlichen Helfern herzlichen Dank! —l. Falken, 13. Sept. Unser Erntedank ¬ fest wird morgen Sonntag, am 14. September in Gemeinschaft mit der Nachbargemeinde Lan genchursdorf festlich begangen. Um Schmückung des Gotteshauses mit Gaben des Feldes und des Gartens wird gebeten. — Erlbach-Kirchberg, 13. Sept Das Erntedankfest findet für beide Kirchgemeinden am Sonntag, den 28. September statt. —: Lobsdorf, 13. Sept. Die Gemeinden LobÄwrf und Kuhschnappel begehen morgen Sonntag in feierlicher Weise ihr Erntedankfest. Wie alljährlich, so «wird auch diesmal gebeten, die Kirche mit dem Schmuck der Erntefrüchte zut versehen. Gelegentlich des Festgottesdienes soll für Kirchgemeindezwecke eine Kollekte gesammelt werden. » — Mülsen St. Jacob, 12. Sept. Sehr üppige Pflanzen vom Traube Hafer gediehen aus einem hiesigen Acker. Bei einer -Halmhöhe von 122 Zentimeter betrug die Rispe 38 Zen timeter. Da letztere 185 Aehrchen auswies, so sind doppelt soviel Körner als Fruchtevtrckg an zunehmen. Die Fahnen haben eine Blattbreite von 2 Zentimeter. — Aue, 12. Sept. Aus einem fahrenden Eisenbahnzuge sprang ein junges Mädchen aus Oberschlema, das hier in Stellung ist. Es war von einem Ausfluge gekommen und versehent lich in denselben Zug eingestiegen, mit dem es gekommen. Es erlitt Verletzungen am Kopfe und an den Händen, doch blieb es vor schwere rem Schaden bewahrt. MtUkltes oom Lage. * Rußland be st raft einen Flie- gerosfizier. Der russische Flieger Neste row, der den französischen Flieger Pegoud über bot, indem er einen vollendeten Kreis in der Luft auf einem gewöhnlichen Nieuport-Eindeckev beschrieb, ist mit 30 Tagen Arrest bestraft wor den, weil er in vollständig uttnützer Weise sein Leben aufs Spiel gesetzt habe. * Ein neuer Todes stürz eines deutschen Fliegers. Der Flieger Hans Lorenz stieg gestern früh um 6 Uhr 40 Min. auf dem Flugfelde Bork zu einem Fluge von zwei Stunden um die Dauerprämie der Natio nalflugspende aus. Als ihm nach zwei Stunden das Zeichen zum Abstieg gegeben wurde, setzte er den Gleitflug zu steil an, sodaß er die Ma schine nicht wieder ausrichten konnte und aus etwa 400 Meter Höhe abstürzte. Lorenz wa» sofort tot. Bei dem Anpralle auf die Erde fing das Flugzeug Feuer und verbrannte teilweise. Wie die „B. Z. am Mittag" hierzu erfährt, stammte Lorenz aus Flöha bei Chemnitz und ist der Sohn des Besitzers des Gasthofes „Stadt Flöha". Er war dost am 18. April 1889 ge boren und hatte sein Pilotenzeugnis im Mai dieses Jahres erworben. * Der deutsche Flieger Fried richen Paris. Der deutsche Flieger Fried rich ist in Paris am Donnerstag nachmittag zweimal aufgestiegen, um Flüge über Paris aus- zufübren. Beim zweitenmal umkreiste er den Eiffelturm. * 8 0 0 0 0 0 M a r k u n t e r s ch l a g e n. Wegen Unterschlagung von 800 000 Mark ist der Bureauchef Eklund von der Staffanterop-Zucker- fabrik in Schonen bei Malmö verhaftet worden. Er stand seit 22 Jahren im Dienste der Gesell schaft. Das Geld hat er bei Börsenspekulation neu verloren. * Verschwundene Inseln. Der Kapitän des aus Sidney kommenden Dampfers „Senoma" berichtet, daß die zu den Tonga inseln im Süden des Großen Ozeans gehören den Inseln Falcon und Hope verschwunden seien, offenbar infolge vulkanischer Erschütterun gen. Mehrere Hundert Eingeborene und einig» Weiße seien umgekommen. * Hochwasser in Galizien. Alls Przemysl, 12. September, wird geschrieben: In folge von Regengüssen ist der Sanfluß über die Ufer getreten und hat mehrere Straßen und Vororte überschwemmt und die Milttärbadean- stalt sowie Pontons mitgerissen. Ein Soldat ist ertrunken. Auch die Ortschaft Sadowa-Wies- zmia ist teilweise überschwemmt. Infolge der Beschädigung des Bahnkörpers bei Bobrka auf der Strecke Stanislau—Lemberg—Chsdorow ist der Betrieb auf zwei Tage eingestellt worden. Auch aus anderen Landesteilen werden zahl reiche Hochwasserschäden gemeldet. * Raubmord im Gebirge. Im Gebirge bei der Furkastraße wurde, so wird aus Bern, 12. September, berichtet, die Leiche eines Touristen awfgefunden, welcher der Kops abge schlagen war. Ein blutbeflecktes Messer lag da neben. Es handelt sich anscheinend um Raub mord. Der Ermordete soll ein Engländer sein. * Ein geheimnisvoller Eisen bahndiebstahl. In dem Postwagen des zwischen New Jersey und Savannah verkehren den Expreßzuges wurde ein eigenartiger Dieb stahl entdeckt. Die New Yorker Nationalbank hatte in einem versiegelten Safe zwei große Leder- boutel mit insgesamt 280 000 Mark Kleingeld abgesandt. Das Geld war für andere Bank institute bestimmt, und zwar 200 000 Mark für die Savannah-Bank und 80 000 Mark für meh rere kleinere Banken im Staate Georgia. Ob wohl die Siegel der Pakete bei der Ankunft »des Zuges in Savannah unverletzt waren, fehlte det gesamte Inhalt. Man steht vor einem Rätsel, das augenblicklich mehrere Detektivs zu lösen versuchen. * Die Residenz des Exkönigs Manuel. Man schreibt der „Deutschen Orient- Korrespondenz" aus London: In der Presse ist zuweilen die Ansicht zum Ausdruck gekom men, Exkönig Manuel verfüge nur über beschei dene Mittel, sodaß er nach seiner Verheiratung kaum in der Lage sein würde, einen fürstlichen Hofhalt zu fiihren. Dieser Ansicht widerspricht