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plodierte und der Junge erlitt an Brust, linier- mehrere Schüsse ab, die jedach nicht trasen. Als 12 M-gionen M'ark erbaute neue Eisenbahnbrücke den Dienü iit der französischen Fremdenlegion leib uitd Händen lebensgefährliche Brandwun- er sah, daß er nicht mehr entweichen konnte, bei Rendsburg, die am 1. Oktober d. I. dem anzuwerbcn. den. Er liegt im Kransenhaus hoffnungslos setzte er im Laufen den Revolver an den Kopf. Betriebe übergeben wird, ist 500 Meter lang ! * Durch Fliegenpilze und darnieder. und drückte ab. Er stürzte zusammen und wurde und überspannt den Kaital in 40 Meter Höhe. o l l k i r s eh e n vergiftet. In Grabitz * Verhaftung und 2 e l b st m o r d nach der Unfallstation in der Gaudpslraße ge- Die Eisenbahn inien Hamburg—Flensburg und chei Birnbaum (Provinz Posen) starben drei des Tegeler Frauen in örders. Am-bracht. Dort gab er bei voller Besinnung an/Kiel—Husum werden durch die Brücke, die die Kinder des Ansiedlers datier im Alter von 4 Mittwoch abend gegen II llhr wurde der Mör- daß er der gesuchte Mar Kirschstein sei. Die,längste Kanalbrücke der Welt ist, uni 5 Kilo-4ns ll Jahren nach dem Genuß von Fliegen der Mar Kirschstein am Linetaplatz an der Aus-Schwere Verletzung wurde von dem diensttuen- ineter verlängert und die Fahrpreise werden ent Witzen. — Weiler meldet inan, daß in Ober mündung der Wolliner Straße in Berlin, als den Arzt verbunden, dann schasste man den sprechend teurer. sbahern bei einem Waldspaziergang, den vier er an einer Anschlagsäule die Bekanntmachung!Mörder als Polizeigefangencn nach der Charig * Verhaftung eines W e r b e r s Ordensschwestern mit den Kindern der von ihnen über den von ihm verübten Mord las, von tee. Dort erlag er noch im Lause der Nacht f ü r die Fremdenlegion. In Mainz geleiteten Kleinkinderschule unternahmen, sechs dem Schneider Hester, mit dem er früher lange'seiner Wunde. 'ist ein auswärtiger Schiffer festgenommen wor-Pfleglinge Tollkirschen fanden und davon aßen. Jahre zusammen gearbeitet hatte, erkannt.! * Die längste Kanalbrücke der den, der in einer Wirtschaft auf der Großen Ein Kind ist bereits gestorben, die anderen sind Kirschstein flüchtete und gab auf seine Verfolger Welt. Die mir einem Kostenaufwands von Bleiche versucht hatte, einen jungen Mann für lebensgefährlich erkrank:. AM IM A»lli. Roman von H. C o u r t h s - M a h l e r. 64 j Nachdruck verboten.! Weidner hatte seinen Herrn noch nie so lachen hören. Er war ganz bestürzt. Der Baron faßte ihn an seinem Rockknops. „Weidner, ich nehme es Ihnen nicht übel, daß Sie so ein ungläubiges Gesicht machen. Aber gmuben Sie es nur, Fräulein Sundheim ist meine rechtmäßige Tochter und heißt von heute an Baronesse Hochberg. Das Nähere wer den Sie noch erfahren und es dann zu Haufe der Dienerschaft berichten. Das überhebt mich dann weiterer Erklärung. Jetzt sorgen Sie, daß für meine Tochter und mich das Essen auf getragen wird." Begriffen hatte Weidner noch nichts. Aber er hielt sich vorläufig an die Worte seines Herrn. Draußen schüttelte er freilich den Kopf und zuckte die Achseln, als wollte er sagen: „Da werde ein anderer klug daraus." Baroit Hochberg trat wieder in den Salon und setzte sich still neben Anni. Sie hatte noch nicht zu Ende gelesen, ein Weilchen mutzte er noch warten, bis sie den Bries sinken lieh und bis ins Innerste erschüttert zu ihm aufsah. Vater und Tochter sahen sich eine Weile schweigend und tief ergriffen in die Augen» Endlich fragte der Baron leise: „Und Ivas tut nun meine Tochter?" Da warf sich Anni ausschluchgend in seine Arme. „Vater — mein Vater — kann ich es denn glauben, datz Du mein Vater bist?" Innig hielt er sie umschlungen. „Fühlst Du es nicht, mein geliebtes Kind? Ich habe nicht einen Moment gezweifelt, datz wir zusammengehören." Sie sah mit den wunderbaren Augen zu ihm auf. „Ja, Pater — lieber Vater, auch in mei nem Herzen ruft alles nach Dir. Nun erklärt sich mir, weshalb ich Dich gleich so lieb ge wann." „Die Stimme der Natur war mächtig in uns — wir wußten nur nicht, was uns zuein ander zog." Es folgten nun Stunden, die für Vater und Tochter unvergleichlich schön waren. Sie hatten sich unendlich viel zu sagen. Zwanzig lang'e Jahre waren zu überbrücken und manches Fremde Ivar zwischen ihnen hinwegzuräumen. Ohne es zu wollen, nannte der Baron seine Tochter immer wieder „Anni". „Ich muß mich erst daran gewöhnen, mein Kind, Dir einen anderen Namen zu geben. Es will mir gar nicht in den Sinn, datz ich Dich nun Marianne nennen soll", sagte er entschul digend. Sie fatzte seine Hand. „Latz mir meinen alten Namen, lieber Va ter. Unter diesem Namen bin ich ausgewachsen, meine lieben Adoptiveltem, denen ich so viel Dank schulde, nannten mich so — und Norbert — auch er hat mich so genannt. Alle, die mich lieben, tun es unter diesem Namen. Latz ihn mir. Anni kann ja auch sehr gujt die Ab kürzung von Marianne sein." Der Baron war zufrieden. Er fuhr dann später mit Anni nach ihrer Pension. Sie sollte schnell ihre Sachen packen un^ mit Frau Doktor Haller abrechnen. Er hatte für Anni Zimmer im Hotel bestellt und dobthin wurden dann ihre Sachen befördert. Auch für Frau von Satzneck bestellte er Zimmer. Natürlich mutzte er Anni ganz genau berich ten, was in Satzneck geschehen war, als er dort unvermutet ankam. Sie lächelte glücklich, als er ihr erzählte, datz Norbert ihn sofort hatte nach Berlin begleiten wollen. Daß sie warten mutzte, bis sie in Eckabtsberge war, ehe sie Norboert wie- derfah, fiel ihr nun sehr schwer, trotzdem sie sich doch noch kurz vorher mit dem Gedanken ver traut gemacht hatte, ihn nie wieder zu sehen. Sie bezwang aber ihre Sehnsucht und widmete sich ganz ihrem Vater. Nur bat sie ihn ver ¬ stoßen. Ihr Leben wäre zerstört. So grausam wird mein lieber Vater nicht sein. Laß mich die erste große Bitte an Dich richten, lieber^ lieber Vater — betrachte uns beide als Deine schämt, ob sie Norbert nicht einige Worte depe- Kinder, ich will gern und freudig alles mit ihr schieren dürfe. -teilen. Mein Los als Norbevt Saßnecks Gat- Er küßte sie lächelnd und legte ihr stumm tin wird ohnedies glänzend genug sein. Es Papier und Stift zurecht. -würde ein Schatten auf mein Glück fallen, wenn Da schrieb sie hastig: jDu Marianne nun verstoßen würdest." ..Lieber — lieber Norbert! Deine glückselige! Mit feuchten Augen sah der Baron in An- Anni." !nis bittenden Blick. Er zog sie fest an sich und Nichts weiter. Aber ihr ganzes Herz lag in diesen Worten. Ihr Pater lachte leise, als er las, was sie geschrieben hatte. „Tas ist wenig — und doch sehr viel." Als sich die Erregung zwischen Vater und Tochter etwas gelegt hatte, fragte Anni plötz lich, des Vaters Hand erfassend. „Aber Marianne — Frau von Bergen — mein Gott — an sie habe ich noch gar nicht gedacht. Was wird sie zu alledeni sagen?" Der Baron machte ein ernstes Gesicht. „Ja, Kind — sie wird natürlich diese Er öffnung nicht so beglückend finden, als^ wir beide. Was meinst Du wohl, was mit ihr ge schehen soll?" Anni seufzte tief auf und sah sinnend vor sich hin. Dann blickte sie bittend in feine Augen. „Lieber Vater, ich möchte nicht, datz mein Mück eines anderen Menschen Unglück würde. Marianne ist in dein Gedant-en ausgewachsen, datz sie Deine Tochter ist, wie ich in dem Glau ben aufwuchs, das rechte Kind meiner Adoptiv eltern zu sein. Ich kann mich sehr gut in ihre Lage denken. Marianne hat die Erziehung einer reichen Erbin genossen, ist an Glanz und Fülle gewöhnt und hat einen armen Leutnant gehei ratet. Bergen war glückselig, aus seiner Not herauszukommen. Es wäre furchtbar grausam, diese beiden Menschen in die Armu^ zurückzu tutzte sie. „Das >var meine Tochter, die das sprach. Sei gesegnet mein Kind. Diese erste Bitte er fülle ich Dir um so lieber, als ich an die gleiche Lösung gedacht hatte. Ist Marianne auch mei nem Herzen nicht so teuer wie Du, so galt sie doch als mein Kind, und sie kann nichts dafür, datz sie es nicht ist. Was fremde Menschen an Dir getan, als sie Dich wie ein eigenes Kind aufnahmen, das will ich an Marianne vergel ten. So sott es sein. Ich werde Euch zu glei chen Teilen mein Vermögen hinterlassen, nur sott Dir Schloß Eckartsberge gehören. Marianne sott wie bisher ihre Zulage erhalten, ich bin go-ttlob reich genug, um sie nicht verkürzen zu müssen. Sie sott leben wie bisher, und so wird sich alles in Ruhe und Frieden regeln lassen." Annis Augen glänzten. „Nun bin ich erst ganz froh, mein lieber Pater." Er betrachtete sie gerührt. „Und Du hättest doch jetzt so eine gute Ge legenheit gehabt, Dich an Marianne zu rächen für all die Krünlungen, die sie Dir zugeMt hat", sagte er scherzend. Sie umarmte ihn. „Ach, dann dürfte ich Deine Tochter nicht sein, wenn ich so niedrig und unedel handeln könnte." (Schluß folgt.)