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WÄ-ElllMl WM Anttsblatt für ins Migl. Amt^llilht m!> Sen SIlllrit zn H»ht»ßck4nlßtst!. Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschuappel, Wüstenbraud, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißn, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. iv. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annvueen-Expeditionen solche zu Originalpreisen. Nr. 193. Donnerstag, 21. August 1913. 63. Jahrg. Hohenstein-Ernstthal, am 20. August 1913. Der Stadtrat. Las Wichtigste oom Lage Vier Holzarbeiter die lehnten. !Hand keinen Glauben schenken dürfen. Mit die- Bebels Nachfolger in der Fäh-sein Vorbehalte sind die nachstehenden Berichte Verlassen Thraziens zu veranlassen. neu, inwieweit Griechenland die türkische Ab- aus A l b a n i e.n zurückzuziehen. eine Ueberschreitnng der Maritza Petersburger Meldungen haben in Paris eine und der bulgarischen Bevölkerung eilt Blut- getvisse Beunruhigung erzeugt. nicht beabsichtige. hier zogen werden. aller Ruhe ausgeführt wesden. einer t e s Von türkischer Seite ist die bestimmte sicht einer Besetzung des Bulgarien zugesproche- Erklärung abgegeben worden, daß die Pforte neu Teils der ägäischen Küsten begünstigt. Diese tung gewesen ist. Künftige Haltung Rußlands gegen die Pforte Der Rücktritt des Grafen B e r ch- wichtige Unterred u n g mit dem Zaren Sonnabend, den 23. d. M schästsräume geschloffen. Besetzung weiteren,Gebie jenseits der Maritza absehen solle. Die Türken haben den Bulgaren vorgeschla gen, über Adrianopal und Thrazien direkte Ver handlungen zu führen. Die bulgarische Re- schlojsen, es auf einen neuen Krieg kommen zu lassen. F r i e d e n s s ch l u tz und mithin für sie nicht chindend sei. Durch eine Kriegserklärung würde sie zugeben, daß sie mit Bulgarien be- irei'ts einen bindenden Frieden geschlossen hatte !und damit ihren eigenen Standpunkt ad absur dum führen. Es wäre eigentümlich, wenn man das in Konstantinopel nicht sehen sollte. Außer dem wird in Konstantinopel an der Behauptung festgehalten, daß größere Truppen teile die Maritza nicht überschrit- t e n haben, sondern es sich nur nm kleine De tachements handelt, die zum Schutz der mufel- männischen Bevölkerung ausgeschickt wurden, die angeblich großer Bedrängung seitens der Bul garen ausgeseyt ist. Der wirkliche Zweck der türkischen Regsamkeit dürfte wohl lediglich der sein, die bulgarische Regierung zu direkten Un terhandlungen zu zwingen, sobald Bulgarien einmal einsehen wird, daß die ganze thrazische Angelegenheit mit dem bloßen Hinweis auf die Verantwortlichkeit der Großmächte nicht über den toten Punkt kommt. Daß zwischen der Türkei und Griechenland ein Einverständnis bis zu dem Punkt bestehen soll, daß Griechenland das von ihm zu räumende Küstengebiet den türkischen Truppen zu übergeben bereit sei, wird als ent schieden falsch bezeichnet. jbad an. Die bulgarische Regierung richtete told wird in Wiener unterrichteten Kreisen für hatte. Mait spricht von dem bevorstehenden die nächsten Wochen erwartet. Abbruch der diplomatischen Be - Die Vertreter der Großmächte haben Ziehungen Rußlands zu der Pforte. Man Serbien aufgefordert, seine Truppen möchte in Petersburg darüber Klarheit gewin- Oesterreich schlägt einen Schritt der Großmächte vor. Betreffs die Räumung von Thra zien seitens der Türken hat die bulgarische folge haben die revolutionären -r. r u p punkt sestgehalten, Pen Nanking z u r ü ck e r o b e r t. .von London hat bisher an dem Stand- datz das Abkommen kein definitiver Die dankbaren Bulgaren. Die bulgarische nationale Liga hat an Kaiser Franz Josef eine Glückwunsch depesche gerichtet, in der der Dankbarkeit sür die Unterstützung der Interessen Bulgariens von feiten der österreichisch-ungarischen Regierung Ausdruck verliehen wird. Die Depesche schließt mit den Worten: „Die dankbaren! Bulgaren be ten heute zu Gott um Glück und langes Leben für Eure Majestät." Arbeit, während die - Arbeitsaufnahme ab- türkischen Vorgehens gegen Bulgarien vor der Sofia, 20. August. Die türkische n Truppen besetzten nach lebhaftem Ge fecht mit einer kleinen bulgarischen Garnison den Ort Kntschukavah euügiltig. Die muselmanische Bevölkerung dieser Gegend schloß sich der türkischen Armee an, bewaffnete sich und richtete unter den bulgarischen Soldaten Bezeichnenderweise für die „deutsche Tagung" werden dort auch mehrere französifche Versammlungen abgehalten, in denen eine Anzahl Ausländer auftritt. Nach der offiziellen Vortragslifte wird Advokat M e l o t, Mitglied der belgischen Kammer in Namur, über „Die Mächten des Katholiken im öffentlichen Leben" reden, Chefredakteur Teit- gen in Rennes behandelt. „Die Presse" und ein zweiter belgischer Kammerdeputierter, Monsieur Brisant, Advokat am Brüsseler Appel- lationsgerichtshof, spricht über „Laizismus und Neutralität". Das sind alles gewiß sehr acht bare Herren, und daß sie gut französisch spre chen, ebensogut zum mindesten wie Bischof K o r um von Trie r, der eine franzö sische Rede über das „Mailänder Edikt" Kai ser Konstantins halten wird, unterliegt keinem Zweifel. Aber was sind das doch für merk würdige „Generalversammlungen der Katholiken Deutschlands", in denen ein belgi scher Abgeordneter französisch sprechenden Be wohnern eines deutschen Grenzlandes die „Pflich ten der Katholiken im öffentlichen, Leben" auseinanderfetzt. Man wird förmlich auf ein Charakteristikum der „deutschen" Katho likentage gestoßen und erinnert sich einzelner merkwürdiger Aeußerungen von Katholikentags- rednern, so z. B.: Justizrat Sieger auf dem Katholiken tag von 1890: „Meine Herren, der Vorsitzende unseres Ausschusses, Graf Galen, hat heute, morgen ein sehr wahres Wort des früheren Reichskanzlers, des Fürsten Bismar ck,, uns mitgeteilt. Der Fürst Bismarck habe ge sagt: „Wohin ich komme in andere Länder,, in andere Staaten, die Katholiken dieser Staateix sind zunächst national, und dann sind sie katho lisch; allein ihr Katholiken hier in Deutsch land, ihr seid z u n ä ch st katholisch und dann national! (Bravo!) Meine Her ren, ich weiß nicht, ob der erste Teil dieses Ausspruches unbedingt richtig ist, allein voll und ganz können wir den Weiten Teil unter schreiben." Thywissen- Ramsau 1880: „Wenn wir, meine Herren, nach Rom pilgern, wenn wir in Rom unsern Sitz auffchlagen, wenn wir so das Deutsche gewissermaßen ab streifen, werden sich dort Franzosen und Deutsche, Spanier und Amerikaner die Hand reichen. Rom kennt keinen Unterschied der ist die städtische Sparkaffe wegen Reinigung der Ge Keine direkten Verhandlungen zwischen Bulgarien und der Türkei. rung der deutschen Sozialdemokratie wird der,aufzufassen. Reichstagsabgeordnete Philipp Scheide-!^ Aus Petersburg wird gemeldet, daß der; , Philipp Scheide-! Aus Petersburg wird gemeldet, daß der ^Regierung eine Mitteilung erhalten, wonach mann, der bekanntlich während einiger Wochen Minister des Aeußern Ssassonow am Ge- Oesterreich den übrigen Großmächten einen kon erster Vizepräsident der deutschen Bolksvertre- burtsrag des Kaisers Franz Josef eine für die'treten Vorschlag gemacht hätte, die Türken zum An der Alaska-Küste ist der amerika - nische Dampfer „State of California" gesunken; 52 Personen ertranken da- - bei. In Mexiko ereignete sich eine Dyna - m i t e x P l o s i o n, bei der über hundert Personen getötet oder verwundet wuyden. In London eingetroffenen Nachrichten zu-, Ratschläge der übrigen Großmächte. Enver-Bei — ——-——"——"— befehligt jetzt eine vortrefflich ausgerüstete Ar- sArr« xfpsN Opikslp mee von 200 000 Mann, und weitere 200 000! , sollen nach und nach in Thrazien zusammenge-;Der sogenannte „deutsche" Katholikentag Die Verhandlungen zwischen Rumänien, In England wird die Abfahrt der r u s-! die Aufmerksamkeit der Vertreter der Mächte Serbien und Montenegro über die s j s ch e n Kriegsschiffe nach dem B o s-i auf diese Tatsache und drang neuerlich darauf, Bildung eines neuen B a l k a n b u n d e s p » r u s als eine ernste Warnung an die Pforte! daß bei der Wiederbesetzung der Gebiete durch nähern sich, nach Petersburger Nachrichten, ihrem aufgefaßt, Adrianopel zu räumen und die Ar- die Bulgaren die ausländischen Militärattachees Abschluß. mee hinter die Grenzlinie Enos—Midia zurück- anwesend sein möchten, denn man hat l,.^ Die Pforte ist offenbar ent- die Heerschau des Ultramontanismus zur Auf- an-!srischung der konfessionellen Hetze, tagt gegen wärtig bekanntlich in der Grenzfeste Metz. ging aber nächt im geringsten auf seine Absicht ein. Sobald dieser Meldung erhielt, daß allent halben Uniformen der französischen Garden sichtbar würden, daß man das „Vive l'empc- reur" gehört habe, beschloß er, genau den Gene-' Auf eine Anfrage des Oberlommand Heren- ralinstruktionen für die verbündeten Heerführer den der thrazischen Armee an die Pforte, ob er gemäß, sofortigen Rückzug. Allerdings kam dem Wunsch des griechischen Kommandanten es bei Löwenberg noch zu einem g r ö- nachkommen und den Schutz der Türken und tz er en Gefecht. Aber gerade weil hier Griechen in Dedeagatsch übernehmen solle, ant »b Avantgarde auch unter Verlusten wartete die Pforte, daß die türkische Ar- stanohrell, ronnte der Rückzug der Armee in mee, um Komplikationen zu vermeiden, von NNW MW MW. Es war vorauszufehen, daß die Haltung der Pforte in der A d r i a n o p e l s r a g e und ihr beabsichtigter V o rm a t s ch gegen die süd- bulgarische Grenze ini Zusanunenhang mit einer angeblich scharfen Verbalnote der Türkei an die Mächte die Meinung aufkommen lassen würde, daß die Türkei zu einem Waffen gange mit Bulgarien entschlossen sei. Irgend welche Beweise hierfür liegen zurzeit nicht Die Angriffe der marokkanischen Einge- zuziehen. Englische Meldungen aus Konstantiuo- sichere Informationen, daß die griechischen borenen auf die Spanier dauern fort; T e - pel sind sich darüber einig, daß die Pforte diese Truppen den türkischen die Orte nennen, die tu an wird noch immer von Manelc belagert. Warnung ebenso unbeachtet lassen wird wie die.sie zu räumen beabsichtigen. W W Ml. 21. August 1813. Napoleon sucht vergeblich, die Schle sische Ar m e e in eine entscheidende Schlacht zu verwickeln. Am 20. hatte er vorläufig seine Bewegungen gegen die Böhmische A r- mee ausgegeben und war mit zahlreichen Ver stärkungen, besonders mit den Garden, nach Schlesien geeilt. Am Abend des 20. schreibt er an Maret: „Alles kündigt eine große Schlacht an, der Feind rückt, wie es scheint, 80- bis 90 000 Mann stark, gegen die Queiß vor; das würde wahrscheinlich ein sehr glückliches Ereig nis ergeben." 180 000 Mann warteten daraus, sich am heutigen Tage auf die nur 100 000 Mann starke Schlesische Armee zu stürzen- Durch Ansprachen, Verleihung von Adlern und Aus zeichnungen hatte der Kaiser selbst ihren Mut erneut zur Begeisterung angefeuert. Blücher vor; es ist im Gegenteil nicht anzunehmen, daß Gerung Hut den Vorschlag mit dem Bedeuten , die Türkei sich ernstlich mit eineni derartigen j" 6 g e l e h n t, daß diese Frage von der Lon- Werst a r b e i t e r w e r s a m m- Plane trägt. Ebenso wird man allen Gerüch-! doner Konferenz gelost sei und über sie daher langen in Norddeutschland beschlossen diesen von einer Verschlechterung der Beziehungen!^^ Mffchm G rotz machten und der Wiederaufnahme der Arbeit, während die zwischen Rußland und der Türkei infolge des Türkei diskutiert werden könne. Nation, in Rom gibt es nur eine Nation, das ist die katholische." Es war auch ein Fürst L ö w e n st e i n, der ini Jahre 1902 mitten iu den schärfsten nationalen Kämpfen zwischen Deutschtum und Tschechentum ein Begrüßungstelegramm des Mannheimer Katholikentages an den in König- grätz versammelten tschechischen Katholi kentag mit den Worten motivierte: „Da dieser Katholikentag ausschließlich tschechisch ist, wollen wir die Gelegenheit ergreifen, um einen Pro test auszusprechen gegen jenes gottlose Trei ben mit der Nationalität." Fürst Löwenstein, der Präsident des diesjährigen Katholikentages, wird es danach wohl begreiflich finden, wenn weite Kreise des deutschen Volkes, auch unter den Katholiken, mit gemischten Gefühlen dem r o m anischen Einschlag in den „d e u t- s ch e n" Katholikentag — Verzeihung, in die „Generalversammlung der Katholiken Deutsch lands — gegenüberstehen. Der neue Kricgsminister und das neue Spionagegesetz. Als dem Reichstage ini Mai das neue Spionagegesetz mit seinen einschränkenden Be stimmungen für den Pressedienst vorgelegt wurde, wurden diese Bestimmungen von der deutschen Presse einhellig bekämpft. Dieser Kampf scheint bei den maßgebenden Instanzen nicht ohne Eindruck geblieben zu sein, wenigstens ist die Berechtigung der von der Presse angeführten Gegengründe anerkannt worden. Wie die „T. R." hört, besteht die Aussichr, daß bei Beratung des Entwurfes im Reichstage die Regierung, vor allem der neue Kriegsminister, einer Milderung der be kämpften Bestimmungen über Mitteilungen der Presse z u st i m m e n wird, sie voraussichtlich sogar anregen wird. Deutschland und die Weltausstellung in San Francisco. Nachdem die Reichsregierung und die Schwerindustrie die Beteiligung an der Welt ausstellung in San Franzisko abgelehnt haben, scheint nun eine Gegenbewegung aus kaufmännischen Kreisen einzusetzen, die nament lich von der verarbeitenden Industrie gewogen wird. So richtet in einer Artikelreihe der „Texs tikvoche" der Syndikus des Vorbandes deutschen Tuchgroßhändler Dr. Wittenberg die dringender Mahnung an das Tertilgewerbe und an diel Modewarenbranche, durch rege Beteiligung an der Ausstellung die Einsetzung der Z ol l-* tarifreform zu unterstützen und auszu-, nutzen, von der die Wiederbelebung ihres ame» rikanischen Exports abhänge. Gerade die Nichts boteiligung des englischen Konkurrenten mach« es zur Pflicht, daß ebenbürtige deutsche Warg gezeigt werde. Angesichts der Zusage Franko reiöhs wäre es ein unverzeihlicher Fehler, wollte nicht auch Deutschland seine Erzeugnisse von Augen führen. Besonders nötig aber sei dis Beteiligung, um dem Vordringen des chinesi schen und japanischen Exports nach den Ver einigten Staaten die Spitze zu bieten. koloniales. Goldfunde am Viktoria See. Aus D e u t s ch - O st a f r i k a kommen; Nachrichten über aussichtsreiche Goldfunde am; Viktoria-See, und zwar im Hinterlands von; Schirati. Wie die „Deutsch-Ostafrikanische' Ztg." erfährt, hat sich der Bezirksamtmann von« Tabora, Bergassessor Zingel, zur Prüfung der, gemeldeten Goldfunde an Ort und Stelle be geben. Nähere Nachrichten fehlen noch. Aus dem Auslsndr. Die Deutschen und die Diktatur in Böhmen. Eine der bedeutendsten politischen Organi sationen Nordböhmens, der Deutschnationale Verein in Aussig, hat seine Teilnahme <m der Eröffnungsfeier der Kaiser- w a r t e in Nollendorf, an der auch preußische und russische Festgäste teilnehmen werden, a b- gesagt, und begründet dies damit, daß der Verein wegen der derzeitigen politischen Ver hältnisse in Oesterreich und der gegen das Deutschtum gerichteten Politik der Regierung nicht in der Lage sei, an dem Feste tsilzu-. nehmen. Für die Stimmung der tschechischen, Bevölkerung ist charakteristisch, daß zu der Ent-,