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Amtsblatt für das KW. AmtsiM M den SlMrat zu Hohenstein-Krustlhul. Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch. heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk' 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Laude entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen. Nr. 207.^^'-1 Sonnabend, 6. September 1913. 63. Jahrg. — In der Ueberschrift des X. Nachtrages zum Ortsgesetze hiesiger Stadt in Nr. 184 dieses Blattes hat es statt 1889 zu lauten 1898. Hohenstein-Ernstthal, am 4. September 1913. Der Stadtrat. Der 3. Termin Gemeindesteuer für 1913 ist spätestens bis Sonuaden-, -eu 13. September d. I. an die Gemeindekasse — Rathaus, links 2. Zimmer — zu bezahlen. Alle verbleibenden Reste müssen zwangsweise eingezogen werden. Oberlungwitz, am 5. September 1913. Der Gemeindevorstand. Das Michtigltr vom Lagt. - Nach statistischen Angaben über das s ä ch- Wirkungen im weiteren Verlauf das politische Lage des Gummihandels bat er um Aufhebung wird des Aus dem Seicht. König Friedrich August ani 13. November den Antrittsbesuch Disziplin in keinem Zusammenhangs mit der Tat der Angeklagten stehen. Das Gericht lehnt es ab, auf die politischen Verhältnisse einzu gehen. Auch auf die Zugehörigkeit der Ange klagten zu einer bestimmten politischen Partei ist das Gericht nicht eingegangen, weil das, was die Angeklagten gesagt haben sollen, näm lich, daß sie freie Arbeiter und Sozialdemokraten seien, nur eine Redensart ist, die bei betrunke nen Leuten vorkommt. Die Redensart weist nur darauf hin, daß die Leute verhetzt sind und der Alkoholmißbrauch sie zu Ausschreitun gen führte. Mit Rücksicht darauf, daß sie keine aktiven Soldaten waren, daß der Vorfall sich in später Stunde ereignete und die Kontrollver sammlung in keiner Verbindung mit der Tat stand, hat das Gericht das Vorliegen eines minderschweren Fa lies angenommen. Anderseits durfte die Strafe nicht zu gering be messen werden, da die Exzesse schwere waren. Die Polizeibeamten haben nichts getan, was die Leute reizen konnte, so daß es sich um eins recht brutale Tat handelte. landes. Also haben wir doppelten Anlaß, den Städten eine kaufkräftige Landbe völkerung zu erhalten und, wo sie fehlt, zu schaffen. Das großstädtische Leben zehrt an Machtgebiet des Großgrundbesitzes einengen wür- des Ausfuhrzolls aus i Kautschuk. Durch eins den. Ihnen gegenüber stehen jene einseitigen großzügige, nicht auf sofortige Deckung dedachteEv Politiker des entgegengesetzten Lagers, die den nanzpolitik solle der entstehende Zolbausfall wie gesamten Groß besitz mit Stumpf und Stil aus- der ausgeglichen werden. Die Ausscheidung von rotten und nur den kleinen Bauern gelten lassen Eingeborenenreservaten in den neuerworbenen ringste Rauchentwicklung. Auch im übrigen ver lief die Fahrt, bei der trotz der enormen Ge schwindigkeit die Maschinen und Kessel nicht bis zur Grenze ihrer Leistungsfähigkeit beansprucht wurden, ohne jede Störung und zur größten Zu friedenheit der Abnahmekommission, welche sich aus einer Anzahl hoher russischer Seeoffiziere und Marinebeamten zufammensetzte. Hiermit hält der „Novik" den W e l t v e k o r d als schnellstes Schiff. Den Wert der inneren Kolonisation betont. A r t h u r D i x in der Halbmonats schrift „Der Panther": „Die Exportindustrie, der Außenhandel, die Seeschiffahrt haben uns gro ßen Reichtum gebracht; aber die Mesenreiche sind darauf bedacht, ihre Territorien möglichst In der Begründung des Urteils wird ausgefllhrt: Die Angeklagten waren an getrunken, aber nicht so, daß sie nicht gewußt hätten, daß der Gendarm ein militärischer Vor gesetzter war. Militärischer Aufruhr ist zweifellos festgestellt. Er besteht in einem Zusammenhalten mehrerer Personen des Sol darenstandes, die im Bewußtsein ihrer Mehrheit gegen einen Vorgesetzten mit Gewalt vorgehen. Die Angeklagten See, Schirmer und Hagemeyer sind tätlich vorgegangen. Wenn das Gericht auch die Aussagen der Polizeibeamten im wesent lichen für richtig hält, hat es einen Irrtum nicht für ausgeschlossen erachtet. Bei Kolbe lag kein Aufruhr vor, bei Georges ist die Teil nahme zwar festgestellt, aber keine Tätlichkeit. läge ausgerüstet ist, erzielte bei seiner offiziellen Meilenfahrt mit vorschriftsmäßiger Belastung eine mittlere Geschwindigkeit von 37 Knoten. Die höchste gemessene Geschwindigkeit betrug 37,3 Seemeilen pro Stunde. Während der ganzen' Bebels Nachfolger. Wie dem „Berl. Lok.-Anz." aus Ham burg mitgeteilt wird, ist das Bürgerschafts- Mitglied Redakteur Otto Stolten von der Die Aufhebung des Perfonaladels ir» Württemberg, über die wir berichtet haben, ist dadurch veran laßt worden, daß die Zahl der mit dem Per sonaladel ausgestatteten Beamten und Offiziers allmählich sehr hoch geworden war und dis übrigen deutschen Bundesstaaten mit einer Aus nahme eine derartige Namensvsränderung nicht kennen, so daß die bisherige Uebung sich zul einem M i ß st a n d ausgewachsen hatte. Nur in Bayern gibt es eine ähnliche Bestimmung, in dem die Ritter des militärischen Max Josef- Ordens und des Zivilverdienstordens der bay rischen Krone ebenfalls den Personaladel erhal ten. Die württembergische Regierung war wie derholt im Landtag um Beseitigung dieses Pri vilegiums angegangen worden, hatte sich aber koloniales. Dr. Solf in Kamerun. Kolonialstaatssekretär Dr. Sols traf aus Gebietsteilen von Neu-Kamerun müsse im In teresse des Handels durchgssührt werden. In seiner Antwort erklärte der Staatssekretär, das ganze System des Kameruner Südhandels er scheine ihm unkaufmännisch. Die Aushebung des Ausfuhrzolls auf Gummi lehnte er ab, auch eine Ermäßigung könne angesichts der Finanz lage der Kolonie nicht in Frage kommen. Das Projekt einer Kameruner Südbahn erklärte et als aussichtslos, da Süd-Kamerun als Hinter- land von Duala anzusehen sei. Besonders wandte sich der Staatssekretär gegen dis heimi sche Pretzagitation in dieser Frage, die der ko lonialen Sache nur schädlich sein könne. Hin gegen sagte er bezüglich des Ausbaues des Süd kameruner Wegenetzes durch Schaffung von Stra ßen für Lastautomobile seine energische Unter- Stützung zu. möchten." , Die Hochzeit des Exkönigs Manuel von Portugal. In Sigmaringen fand gestern vor- mittag uni 10 Uhr im Schlosse die Ziv i l° trauung des Königs von Portugal Manuel mit der Prinzessin Augusta Viktoria von Hohen- zollern statt. Bei bedecktem, aber sommerlich warmem und trockenem Wetter setzte sich gegen Uhr der Brautzug vom Portal des Schlos ses zur Kirche in Bewegung. Voran schritt das Brautpaar. Dann folgte der Fürst von Hohen- zollern mit der Königin von Portugal, Prinz August Wilhelm von Preußen mit der Groß herzogin von Baden, der Prinz von Wales mit der Herzogin von Aosta, sowie die übrigen fürstlichen Gäste mit Gefolge. Am Povtal der einfach geschmückten Kirche wurde der Zug vom Kardinal Netto und der gesamten Geistlichkeit empfangen und in die Kirche geleitest. Das Brautpaar nahm vor dem Altar Platz, die Fürst lichkeiten links und rechts davon. Kardinal Netto vollzog die kirchliche Trauung. Darauf hielt der Fürstabt von Maria-Einsiedel Dr. Bos- sard die Traurede. Bei der Rückkehr von der Kirche zum Schlosse wurde der Braut von einem der fünfzig in malerischer Nakionalitracht erschie nenen Mädchen aus -er Gegend von Heigerloch ein Blumenstrauß überreicht. Zum Krupp-Prozetz. Wie die Nationalztg." erfährt, hat die Staatsanwaltschaft bereits die Anklage gegen Brandt und Genossen erhoben, und zwar wegen Beamtenbestechung und wegen Ver leitung zum Verrat militärischer Geheimnisse, die zum Wohle des Deutschen Reiches einer fremden Macht gegenüber geheim zu Haltensind. Mitangeklagte sind noch zwei ehemalige Direktoren der Firma Krupp, die nicht in Essen, sondern in Berlin stationiert waren. Gegen den früheren Generaldirektor Landrat i a. D. Rötger ist keine Anklage erhoben. Die i Verhandlung wird voraussichtlich Ende Oktober 1 Prinz-Regenten Ludwig in Mün chen erwidern. Der König ist am Donnerstag früh aus dem Truppenübungsplatz Neuhammer ein getroffen und hat die dort übende 63. sächs. Infanterie-Brigade besichtigt. Nach Beendigung der Besichtigung begab sich der König zu kur zem Jagdaufenthalt zum Fürsten Solms- Baruth. Eine vorzügliche Leistung der oeutfchen Schiffsbauindustrie. Der russische Torpedojäger „N o v i k", dessen Deplacement 1400 Tonnen beträgt und der nach den Plänen der Vulkan werft in Stettin gebaut worden und mit einer von den Vulkanwerken hergestellten Tuvbinenkesselan- fische Volksschulwesen nach dem Stande vom 1. Juli 1912 ist eine starke Abnahme der Schulkinderzahl zu verzeichnen. Gestern vormittag fand in Sigmarin gen die Trauung des ehemaligen Königs Manuel von Portugal mit Prinzessin Augusta Viktoria von Hohenzollern statt. Die Königin von Griechenland ist auf Schloß Friedrichshof bei Cron- berg eingetroffen. Im Erfurter Prozeß wurde am Donnerstag abend vom Oberkriegsgericht das Urteil gefällt; das Gericht kam zu wesent lich milderen Strafen, die sich zwi schen 2 Jahren 1 Monat und 4 Monaten Ge fängnis bewegen. Die zuständigen Stellen in Preußen haben sich gegen die Vornahme von Wahlen zum Reichstage und Landtage an Sonntagen ausgesprochen. In einer auf dem Deutschen Bergmanns- tckz gehaltenen Rebe hat der preußische Han delsminister erklärt, die Zeit der Hochkon junktur gehe zu Ende. Die Holzarbeiter in Bremen be schlossen gestern, durch Vermittlung dös Arbeits nachweises der Werften die Arbeit wieder auf zunehmen. Die Arbeitsnachweise in Bremen, Hamburg, Bremerhaven und Vegesack sollen nun mehr wieder geöffnet werden. Der in Deutschland gebaute russische Tor- pedojäger „N o w i k" erzielte den Welt rekord als schnellstes Schiff. Die albanische Ortschaft Vuthaj ist von Montenegrinern überfallen wor den. Die chinesische Regierung ließ von den in Nanking gefangenen 2100 Rebellen 1300 standrechtlich füsilieren und 700 Einwoh ner Nankings hin richten. Aus dem puslsnde. Das Schweizer-Volk soll adstimmen. Wie man aus Bern meldet, haben 62 000 Bürger der Schweiz beim Bundesrat das Ver langen gestellt, sämtliche unbefristete oder für eine Dauer von mehr als 15 Jahren abge schlossenen Staats Verträge mit däm Ausland in Zukunft dem Schweizer Volk zur Abstimmung zu unterbreiten, wenn 30 000 Bürger es verlangen. Ueber dieses Jni- tiativbegehren, dem weder Bundesrat noch Bundesversammlung zustimmen werden, mutz Volksabstimmung stattsinden. Falls der Initia tivantrag wider Erwarten vom Schweizer Volk gutgeheißen würde, würden die Handels- und' Zollverträge nicht darunter fallen, weij sie nicht eine Dauer von mehr als fünfzehn Jahren haben. «in- griechische Note an die «rotzmächte Die griechische Regierung hat eine Note an die Großmächte gerichtet, in der sie ein inter nationales Mandat zur Besetzung der thrazischen Ortschaften fordert, dir den Bulgaren im Frieden von Bukarest zuge sprochen wurden, von ihnen aber noch nicht ml- Kekarmtmachrmg. Nachdem das Königliche Ober - Verstcherungsamt zu Chemnitz auf Antrag beschlossen hat, daß die hiesige G-M-ind-krank-NV-rstch-rung am 31. Dezember d. I. aufzulös-N ist, wird dies allen Gläubigern der Kasse mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß sie ihre Forderungen an die hiesige Gemeindekrankenveisicherung binnen 3 Monaten, vom Tage dieser Bekanntmachung ab, an Kassenstelle geltend zu machen haben und, daß später von ihnen geltend gemachte Forderungen zurückgewiesen werden können. Hermsdorf, de» 5. September 1913. Der Gemeiudevorstand. Müller. den eigenen Angehörigen und ihrer Warenliese- . <. > rung vorzubehalten. Sie schließen sich durch ^ets sehr zurückhaltend m dieser Frage gezeigt hohe Zölle ab, und die britischen Siedlungs- und noch un Januar d. I. eine zustimmends kolonien differenzieren die Einfuhr aus allen Antwort herfugt. Um so überraschender ist jetzt nicht britischen Gebieten zugunsten des Mutter- königliche Verordnung gekommen. Fahrt zeigte sich an den Schornsteinen der durch- stattfinden und fünf bis sechs Tage in An Iweg mit Heizöl gefeuerten Kessel nicht die ge- spruch nehmen. Las WM MWMlMleil in zweiter Instanz. Gestern wurde vor dem Oberkrisgsgeckcht zu Erfurt in zweitinstanzlicher Verhandlung der Prozeß gegen die seinerzeit zu mehrjährigen Zuchthaus- und Gefängnisstrafen verurteilten Reservisten und Landwehrmän ner zu Ende geführt, über «den an dieser Stelle schon mehrfach berichtet ward. Das Oberkriegs gericht ist nunmehr zu folgendem Urteil gekom men: Es erhielten Hagemeyer, See und Sch irmer je 2 Jahre 1 Monat G e- f a n g n rs, Georkges 1 Jahr 9 Monate Gefängnis und Kolbe 4 Monate Gefängnis. Den Angeklagten Hagemeyer, See, Georges und Schirmer wurden je 9 Wochen, Kolbe 5 Wochen Untersuchungshaft angevechnet. Kolbe wurde von der Anklage des militärischen Auf- ruhrs freigesprochen und nur wegen Bedroh ung verurteilt. Das erste Urteil, das am 27. Juni gefällt wurde, hatte gegen den einen der Ange klagten 5^ Jahre, gegen einen zweiten 5)4 Jahre, gegen den dritten 5 Jahre 2 Monate Zuchthaus vorgesehen; die übrigen Angeklagten waren zu Gefängnisstrafen zwischen 5)4 Jahven und 7 Monaten verurteilt worden. Port-, E I. H-mburg-r planmäßige Mehrung derjenigen Volksklasse, die 8 s andidat ausgestellt wo den. die ländliche Arbeit robust macht und — wie alle Kolonisten — an reichem Kindersegen ihre Freude hat. Die in die Städte wandern, Wer den fast durchweg abhängige Arbeiter; deshalb bedarf die nationale Charakterbildung eines . . . ... Gegengewichts in den zahlreichen mnd unabhän- seiner Rundreise durch Kamerun in gigen Existenzen, für die der Landbau Rmm Kribi ein. Die Handelskammer für Süd-Kamerun gibt. Jni großen und ganzen kann man wohl veranstaltete ihm zu Ehren ein Bankett. Auf sagen, daß die soziale Bedeutung der Innen- diesem brachte der Syndikus der Kammer, Bezüglich des Strafmaßes hat das Gericht er-!? o l o n i s a t i o n die weitestgehende Anerken- Rechtsanwalt Prange, die Wünsche des Südens wogen, daß die Leute sich während ihrer akti- nung gefunden hat. Freilich fehlt es auf der der Kolonie an das Reichskolonialamt zum Aus- ven Militärzeit alle gut geführt haben, sie sind einen Seite nicht an Gegnern der Jnnenkoloni- druck. Er betonte insbesondere die Notwendig- also noch nicht als schlechte Elemente zu be- ^wn gerade wegen ihrer sozialen Wirkungen, leit, Kribi, den wichtigsten Ausfuhrhafen der zeichnen Weiter war das Gericht der Anlückt Es sind das gewisse extreme Großgrundbesitzer- Kolonie, mit dem Hinterlands durch eine Eisen- daß eigentlich die Kontrollversammlung und die kreise, die befürchten, daß eben diese sozialen bahn zu verbinden. Angesichts der bedrängten