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köpfen ein gebieterisches „Hakt" entgegenruft. Das ist wyhl jeKm, auch wenn er nichts mit Handel zu tun hat, klar, daß in demselben Matze, in dem Deutschlands Einsluh auf dem Weltmärkte w ächst, auch die Schar, der Mißgünstigen zunimmt, die versuchen, dem deutschen Kaufmann Schwierigkeiten zu berei ten, wo es nur irgend geht. Volkswirtschaft liche Fragen sind in der Wett Machitsvagen.. Und wenn das Mutterland nicht mächtig ist, wie sollen seine Söhne drautzen zur Macht sich entwickeln? So führt denn die Betrachtung der deut schen Handelserfolge auf dem Weltmärkte ganz von selbst auf unsere Wehrmacht zu Lande und zu Wasser. Ohne sie wäre Deutschland nie auf dem Weltmarkt grotz ge worden. Und wenn unsere Feinde sie nicht fürchteten — sie würden dein deutschen Außen handel längst das Lebenslicht ausgcblasen ha ben. Daran ändern auch die hochtönenden R e densarten unserer Friedenstaumler nichts. Was nützt die stolzeste Handelsflotte — und hätte sie die neuesten und größten Schiffe mit den leistungsfähigsten Maschinen — wenn sie nicht durch eine starke Kriegsflotte davor geschützt ist, gekapert zu werden! Wenn darum in wei ten Volkskreisen über die Vermehrung unserer Kriegsflotte gewettert wiyd, dann ist das tö richt. Was ist denn besser, etliche Millionen jährlich, die das deutsche Volk ohne Mühe tragen kann, vorher und rechtzeitig bezahlen, als vielleicht Milliarden nachher, wenn es zu spät ist? Nichts ist zuallcn Zeiten schwe rer gestraft worden, als nicht rechtzeitige Sorge für Gerüstetsein. Was das deutsche Volk für seine Kriegsflotte ausgibt, ist nichts wei ter als eine Versicherungsprämie. Lächlilchks Hohenstein-Ernstthal, 23. August 1913. — Peter Rosegger, an dessen 70. Geburtstag in diesen Tagen die ganze gebil dete Welt herzlich Anteil genommen hat, äußert sich in seinem Buche „Allerlei Menschliches" fol gendermaßen über den Sonntag: „Schön ist es, daß die Gesetzgeber sich endlich wieder auf den Sonntag besonnen haben. In dem Rosenkränze unseres Lebens geziemt es sich wohl, daß nach sechs Eisenperlen eine gol dene, daß nach sechs Dornen eine Rose komme. Man hat dieses Goldkörnlein ja schon häm mern wollen zu plattem Blech, man hat die Rose verkommen lassen wollen unter den Jn- sekten gewinngieriger Gesellen. Die Wochen tage kommen mir vor wie eine rauchgeschwärzte Kammer, der Sonntag ist das Helle Fenster' lein, durch das man Hinausgucken kann in die weite Welt, ja sogar ein wenig in die Ewig keit hinein. Früher verlangten wir: Gebt der > Seele einen Sonntag! Heute rufen wir: Gebt !dem Sonntag eine Seele! Er ist nicht allein der Ruhetag, er mutz mehr sein. Die Woche ist dunkler Wüstengrund, der Sonntag ist die Jakobsleiter, auf welcher manches Menschen herz sachte gegen den Himmel steigt. Wer auch nuv etliche Stusen hoch steht und zurllckschaut auf die Erde, der erschreckt vor dem Nebel der Niederung." — Die Niederschläge im zweiten Drittel des Monats August sind folgende: Niederschlag?«. Norm. Stand Abweichung Zwick. Mulde u. Tal 127 23 -t-104 » ,, m. „ 90 24 -j- 66 „ „ o. „ 137 28 -j-109 Chemnitz 127 24 -s-103 Würschnitz u. Zwönitz 125 26 Z- 99 Lungwitz 138 24 -s-114 ZA/*/? 2^ He/ ^//-77 e/77 FL OO. Am 30. Augftst sind es hundevt Jahre, Barclay befehligte. Da erschien im Rücken der daß bei Kulm die Schlackst zwischen den Fran- Franzosen das preußische Korps unter Kleist, zosen unter Vandamme und den verbündeten das über den KamM des Gebirges nach Nol- der und behaupteten ihre Stellung gegen die! Alle Versuche der letzteren, nach Peterswalde lendorf marschiert war. Gegen 10 Uhr vor mittags griff es in den Kampf ein, die Rus sen und Oesterreicher eroberten Kulm und Krüch ten die Franzosen in gänzliche Verwirrung. Preußen und Russen stattfand. Die Russen wurden am 29. August früh angegriffen und in den Teplitzer Talkessel bei Kulm zurückgewor fen. Sie sammelten sich aber bei Priesten wie- hestigen Angriffe Vandammes. Dieser, im Glauben, daß ihm zwei französische Korps folg ten, erneuerte mit großer Energie am 30. den Angriff auf die Verbündeten, die inzwischen durch russische und österreichische Truppen auf 45 000 Mann angewachsen waren, und die nun durchzubrechen, wurden durch die Preußen ver hindert. Vandamme mutzte sich mit 10 000 Mann den Siegern ergeben. 5000 Mann von den Franzosen waren gefallen, zahlreiche Ge schütze, Trophäen und alle Bagage genommen. — Niederlungwitz, 22. August. Herr Ge- meindevorstand Seiler, der rastlos bemüht ist, das Aufblühen unserer Gemeinde nach jeder Richtung hin zu fördern, dem wir trotz seines erst zweijähri gen Amtierens hier eine ganze Reihe wichtiger Er rungenschaften, wie z. B. die Güterverkehrsstelle, eine Handschuhfabrik — neuer Industriezweig —, den Exerzierplatz, ein Wiederaufleben der Bautätig keit und anderes mehr allein zu verdanken haben, hat neuerdings zur Hebung des Fremdenverkehrs 12, und zwar im Sinne des Heimatschutzes wirklich schöne Ansichtskarten vom Orte, wobei ihn die ganze Geschäftswelt durch Abnahme von 5000 Stück gern unterstützte, anfertigen lasten. Diese Karten erfreuen sich eines regen Abgangs. — Glauchau, 22. August. Der Kasernenbau für das 3. Bataillon des 15. Infanterieregiments Nr. 181 macht sichtliche Fortschritte. Die beiden Mannschastsgebäude sind im Rohbau beinahe fertig gestellt. — Das Stadtverordnetenkollegium bewilligte die Summe von 108 000 Mk. zur Erweiterung deS Versorgungsgebietes des städtischen Elektrizitätswerkes, an das noch zehn Ortschaften des nordöstlichen Kreisteiles angeschlossen werden sollen. Weilev wurden bewilligt 12 000 Mk zur Anschaffung eines Kraftwagens und 22 000 Mk. zur Errichtung einer neuen Pumpenanlage auf Niederlungwitzer Quell gebiet. Außerdem wurde die Anstellung eines städti schen Obergärtners mit einem Gehalt von 2000 Mk. beschlossen. — Zwickau, 22. August. Ein Opfer der Mulde wurde am Mittwoch in Wilkau das 6jährige Schulmädchen Gertrud Müller. Das Mädchen hatte sich beim Spielen am Ufer zu weit vorgewagt und war plötzlich von dem hochangeschwollenen Fluß mit hinweggeriffen worden. Bis heute konnte das Kind, das ein weiß und schwarz kariertes Kleid und blauen Unterrock und Turnhosen trug, trotz angestrengten. Suchens noch nicht geborgen werden. — Plauen i. V., 22. August. Unter dev Spitzmarke „Das Knorrsche Testament in amerika nischer Beleuchtung" wird geschrieben: Hermann Knorr hat durch die Einsetzung des Deutschen Kai sers zu seinem Universalerben nicht nur in Deutsch land, sondern auch im Auslande, und zwar beson ders in Amerika Aufsehen erregt. Die „Newyork Times" ließen sich aus Berlin unter dem 28. Juli kabeln, daß Hermann Knorr dem Kaiser 3 750 000 Dollars, d. h. ungefähr 16 Millionen Mark, vermacht habe. In einem Telegramm aus Plauen vom 25. Juli war derselben Zeitung nur von einer Erbschaft von 250 000 Dollars berichtet worden. — Wegen Verdachts der Unterschlagung und Aufforderung zur Brandstiftung wurde der Prokurist Schlenker aus Syrau bei Plauen verhaftet. — Leipzig, 22. August Der Dreher Otto- Schröder, der am Mittwoch nachmittag in der Lütz ner Straße in Leipzig-Lindenau auf seine Geliebte, die Verkäuferin Birkner, mehrere Revolverschüffe ab gegeben und sich dann selbst in den Kopf geschossen AM steilie Amii. Roman von H. Courths-Mahler. 54> (Nachdruck verboten.) Anni hatte lange Zeit aus dem Diwan ge legen und mit großen offenen Augen vor sich hingestarrt In ihren: Herzen tobte ein Kampf, so schwer, wie sie noch nie einen hatte kämpfen müssen. Und dazwischen schlug es wieder und -wie der wie eine heiße Woge über ihr zusammen, wenn sie an Norbert dachte. Wie schwer war es, diesem großen, heili gen Glück entsagen zu müssen. Es stand aber trotzdem sest bei ihr, daß sie nur einen Weg gehen konnte — und dieser Weg führte sie fort von Saßneck. Norbert würde sie über nicht fortlassen, das wußte sie. Und deshalb mußte sie heimlich ge hen, und heute noch. Sie mutzte aus seinem Leben verschwinden für immerdar. Dann würde er sich ins Unabänderliche fügen und karn nicht mehr in Versuchung, ihretwegen angestammte Rechte und Pflichten aufzugeben. Und Tante Elisabeth würde ein grotzer Kummer erspart. Was aber wurde aus ihr, wenn sich die Pforten von Satzneck hinter ihr geschlossen hat ten? Daran wagte sie noch nicht zu denken. Das würde sich auch finden, wenn sie erst drau tzen war in der Welt. Jetzt galt es erst zu überlegen, was ihr in Satzneck noch zu tun übrig blieb. Tante Elisabeth mutzte erfahren, weshalb sie gegangen war. Vorher durfte auch sie von ihrem Vorhaben nichts ahnen. Aber ihr Ver schwinden mutzte sie ihr erklären, sie hatte ein Recht, die Wahrheit von ihr zu erfahren. Anni erhob sich mit einem jähen Entschluß mrd setzte sich an ihren Schreibtisch. Sie wollte an Tante Elisabeth schreiben. Aber sie fand keine Worte. Und plötzlich warf sie die Feder hin und barg aufschluchzend ihr Gesicht in den Händen. „Liebster — Liebster — wie schwer ist es doch, entsagen zu müssen — und Dir wehe zu tun. Ich mutz Dir wehe tun. So gern — ach so gern bliebe ich bei Dir. Aber es kann, es darf nicht sein", flüsterte sie, und bittere, schwere Tränen rannen über ihre Wangen hemb. Endlich faßte sie sich mühsam, trocknete ihre Tränen und begann zu schreiben. Flüchtig, ohne langes Bedenken eilte die Feder über das Papier. Und als sie geendet hatte, erhob sie sich mit starrem, blassem Gesicht und trat an das Fenster. Der winterliche Sternenhimmel lag in sei ner ganzen Pracht vor ihr. Hell und klar in voller, runder Scheibe stand der Mond über dem Park. Weiß und verschneit lag die Welt da draußen, die Wett mit ihrem Leid und Weh. Und da hinaus mußte sie wandern, mit we hem Herzen. Schwer würde der Weg sein, sorgt. Als sie beim Abendessen Norbert gegen erkannte Anni aber sofort wieder, und da sie Anni vorläufig ließ die Arme schlaff herabfallen und hinüber. ie sollte sich erkundigen, wie es der sie sich wohl gv zurück mit einen« Haus allein das nicht in ihrem noch einmal stehen den Lene sanft auf die nun ih neun Uhr langte sie aus der Station an. Sie überlief (Fortsetzung folgt.) können. diesem Augenblick huschte und wenige ?tarr und automatenhaft tat sie das, sie fertig war und die Tasche schloß, zumute, als habe sie alles Glück ein- an. elend doch sehr, alle und Frau von Satz- Lene zu Anni sie starr vor sich war ihr versagt, kleinen Station Tage, und als war ihr gesargt. Sie und was sie ihrem Herzen in abgerungen hatte? Mit glanzlosen Augen sah hin. Die Wohltat der Tränen Bald sah sie die Lichter der aufdringlichen Absichtlichkeit mitten Schreibtischplatte gelegt worden war. Befremdet trat sie heran und las ren Namen auf dem Kuvert. Ein seltsam unbehagliches Gefühl Ani nächsten Morgen schickte neck gleich nach ihrem Erwachen Frau von Saßneck sah sie erschrocken „Kind, wie sehen Sie so blaß und aus! Was ist Ihnen? Sie wollen mir nicht ernstlich krank werden?" Anni schüttelte mit blassest Lippen Kopf. Er ahnte nicht, daß in Anni leise über die Treppe Minuten später einsam und verließ. In der Allee blieb sie tand eine Weile wie leblos. Dann raffte sie ich auf. „Nun noch zu Tante Elisabeth — ich will nicht gehen, ohne ihr noch einmal die Hand zu küssen." So sagte sie vor sich hin. Und sie ging zögernd und langsam aus dem Zimmer. Sie fand Tante Elisabeth allein in ihrem Salon. „Tante Elisabeth — ich wollte nur fragen, ob Sie gestatten, daß ich heute abend aus mei nem Zimmer bleibe." „Nein, nein, ich habe nur starkes Kopfweh und möchte gleich zur Ruhe gehen — morgen — ja — morgen ist dann alles wieder in Ord nung." Die alte Dame faßte prüfend ihren Puls. „Netn, Fieber haben Sie nicht, Kind. Also hoffentlich wird es besser, wenn Sie sich ausge schlafen haben. Legen Sie sich ruhig nieder, jungen Dame ging, und ob nug fühlte, aufzustehen Lene kam sofort wieder erstaunten Gesicht. „Fräulein Sundheim ist auftauchen, die dicht bei dem Dorfe lag und nur elten von den Schlotzbewohnern benutzt wurde. Anni mutzte aber von dieser Station abreisen, da sie keinen Wagen hatte verlangen können, um ihre Abreise geheimzuhalten. Und der Weg bis zur Stadt war ihr zu weit. Gegen halb ich bedarf Ihrer nicht. Soll ich Ihnen hinüber schicken?" „Das ist nicht nötig, ich danke Ihnen liebe Tante Elisabeth, danke Ihnen süv Güte — von ganzem Herzen — und — ich bitte Sie — mir nicht zu zürnen.x Die alte Dame lächelte und strich ihr über den Scheitel. verlangte zunächst erst eine Fahrkarte nach der Stadt. Dort angekommen, löste sie dann erst eine Fahrkarte bis Ber'in. Sie erreichte einen gün- tigen Zug, der sie dorthin sichren sollte. ein Zimmerchen frei hatte, war in Sicherheit. über saß, sagte sie zu ihm: „Anni gefällt mir gar nicht. Sie war aus einen Augenblick bei mir und bat mich, zur Ruhe gehen zu dürfen. Fieber hat sie zwar nicht, aber ich bin doch in Unruhe. Man weiß nicht, was ihr in den Gliedern steckt. Morgen lasse ich den Arzt holen, wenn es nicht besser ist." Norbert beunruhigte sich in keiner Weise, hatte ihm doch Anni gesagt, weshalb sie auf ihrem Zimmer bleiben wollte. Morgen würde ja alles klar werden. „Uns fehlt heute das belebende Element, lieber Norbert. Wir schweigen uns in allen Sprachen aus und sind ganz stumpfsinnig ge worden." Norbert fuhr aus seinem Sinnen empor. „Ja, Tantchen, ich wollte, Fräulein Sund- Heim säße bei uns und sänge uns ihre Lieder." hatte, wenn der Park wieder grünte und blühte, wenn die Nachtigallen sangen und Norbert Saß neck auf seinem Nimrod auf die Felder ritt? Wie ihr der Abschied von alledem das Herz zerreißen würde!" Aber alles war besser, als den Geliebten mit sich ins Unglück zu ziehen, in ein ungewis ses Leben voll Entbehrungen, und ihn dann bereuen sehen, daß er aufgegeben hatte, was zu ihm gehörte. Seufzend wandte sie sich ins Zimmer zu rück. Dann barg sie in eine Handtasche aller lei, was ihr unentbehrlich schien für einige „Aber, Kindchen, welche törichte Bitte. Ich soll Ihnen nicht zürnen, west Sie sich krank ftihlen? Kleines Närrchen. Nun, vorwärts marsch, in die Federn, und morgen will ich klare Augen sehen." Anni beugte sich über ihre Hand und küßte sie innig. Frau von Saßneck wußte nicht, daß dies ein Abschied sür immer war. sehen — und sie wollte unerkannt in der Menge untertauchen. Nachts um 12 Uhr kam sie in Berlin an. Sie nahm eine Droschke und fuhr nach der Pension von Frau Dr. Haller, der Witwe ei nes Oberlehrers. Dort hatte sie mit ihrer Mut ter einige Zeit gewohnt, als sie von Hamburg nach Berlin kamen. Frau Dr. Haller empfing sie ein wenig verschlafen und auch ein wenig erstaunt. Sie Heu, als das, was sie sich jetzt selbst zusügte. schwerem Kampf und schwer würden ihn ihre Füße gehen. Wer! mochte wissen, wo sie das Schicksal Hingetrieben!suhlte, daß ihre Kraft zu Ende war. und sah auf Schloß Saßneck zurück. „Lebt wohl — alles Glück der Welt für Schloß Saßneck und seine Bewohner", sagte sie tonlos vor sich hin. Ein Zittern lief über ih ren Körper. Wie im Frost schlugen die Zähne aufeinander. Hastig wandte sie sich ab und ging weiter. Ganz allein schritt sie, nachdem sie den Park verlassen hatte, auf der Landstraße dahin. Sie trug ihre Handtasche und war in einen dunklen Mantel gehüllt, auf dem Kopf saß ein schlichter kleiner Hut. Fast taghell war die Straße vom Mond licht erleuchtet. Ohne Furcht eilte sie ihrem Ziel zu. Was konnte ihr noch Schlimmes dro- Zimmer und ihr Bett sieht aus, als wäre es gar nicht benutzt worden." Frau von Saßneck schüttelte den Kopf. „Du bist nickst klug, Lene. Sie ist ,ja ge stern abend so zeitig zu Bett gegangen. Wahr scheinlich ist sie schon aufgestanden und wartet in dem Frühstückszimmer. Geh doch mal hin unter und bitte sie zu mir heraus." Aber Lene kam mit dem Bescheid zurück, daß Fräulein Sundheim nirgends zu find!n sei. Es habe sie auch niemand von der Die nerschaft gesehen. Frau von Satzneck hatte ihren Anzug be endet. „Hast Du in ihren beiden Zimmern nach- geschen?" „Nein, nur im Schlafzimmer." „Dann ist sie vielleicht gar auf ihrem Di wan eingeichlafen und liegt noch in ihrem Wohnzimmer. Latz nur, Lene, ich gehe gleich selbst hinüber." Aber sie fand beide Zimmer leer. Erstaunt blickte sie sich um Noch kam ihr keine Ahnung, daß etwas Ungewöhnliches geschehen sei. Aber da fiel ihr Blick auf Annis Schreibtisch und sie sah einen dicken Brief liegen, der mit einer sie plötzttch. Sie dachte an Annis eigentüm liches Wesen gestern abend, das sie sich mit ei nem leichten Unwohlsein nicht hatte erklären s Schnell verließ Anni das Zimmer, weil siel Berlin hatte sie sich als vorläufiges Reise- s"F"e, daß ihre Kraft zu Ende war. iziel gewählt. Dort konnte sie am ersten hoffen. Als die Türe hinter ihr ins Schloß gefal-seine Stellung zu erhalten. Und in Berlin war len war, schüttelte Frau von Satzneck den Ko/)s. sie einigermaßen bekannt und konnte sich zurecht- „Was hat das Kind nur?" dachte sie de- finden. Erst hatte sie nach Hamburg reisen r:. I. 'wollen. Aber dort kannten sie so viele Men-