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WWem-EmMr 8WM 2lrntsPlcrtt. Nr. 165. Sonnabend, den 19- Juli 1913. Zweites Blatt. Politische Omschau. Der neue Präsident des sächsischen Ober vertvaltungsgerichts. Die Ernennung des Dresdner Kreishaupt manns Tr. v. Oppen zum Präsidenten des Oberverwattungsgerichts an die Stelle des in den Ruhestand tretenden Wirkl. «Yeh. Rats Erz. Tr. r>. Bernewitz ist nunmehr ossiziell erfolgt. Dr. v. Oppen hat der Dresdner Kreishaupt- mannschast gerade vier Jahre vorgeslanden. Ge- boren am 10. April 1855, trat er nach Absol vierung seiner juristischen Studien 1887 in den sächsischen Staatsdienst und sand zunächst sechs Jahre lang Verwendung als BezirkSnsseßor bei den AmtSbauptmannschasten Grimma, Planen nnd Leipzig, bis er im Jahre 1803 zum Regie rungsassessor ernannt wurde. In dieser Eigen schast kam Dr. v. Oppen 189-1 zur Kreishaupt inannschaft Zwickau, wo er, ein Jahr später zum Regierungsrat ernannt, drei Jahre ver blieb, um im Mai 1897 als Amtshauptmann nach Marienberg zu gehen. Der Marienberger Amtshanpcmannschaft stand Dr. v. Oppen vier Jahre lang vor, um dann, ebenfalls vier Jahre lang, 1901 die Verwaltung der Amtshaupt Mannschaft Plauen zu übernehmen, bis er im Oktober 1905 als vortragender Rat mit dein Titel eines Geh. Regierungsrates in das Mini slerium des Innern berufen wurde. Aus dieser Stellung schied er im September I909 ans, um die Kreishanptmannschaft Dresden zu über nehmen. Ais R a ch f o t g e r des Kreishauptmanns Dr. v. Oppen wird der Geh. Regierungsrat im Ministerium des Innern Dr. K r n g v. R idda genannt. Zur Aragc der Thronbesteigung in Braunschweig. Das Organ des Führers des bayrischen Zentrums, Dvmpropst Pichler, das in enger Fühlung mit denn Ministerpräsidenten Freiherrn v. Hertling steht, die „Donau-Ztg.", meldet, das; in der Frage der Thronbesteigung des P rinz e n E r n st A u g n st von Cumber land in Braunschweig n e u e B crhand langen mit dem Prinzen eingeleitet seien. Sie bezwecken nach dem Blatte eine endg ü l > ige Berzichtlei st ung auf Ha n a o v e r, da die bisherige Erklärung des Prin zen von einem Teile der bundesstaav'ichen Re giernngen (n. a. Bayern, Baden, Württem bcrg nnd S achse n) für nicht genügend ange selrn wird, wie die Vorbesprechungen im Kreüe de Bnndesratsmitglieder ergeben Huben. Die Halinna der Welfenpartei in Hannover .oll die Veranlassung zu dieser Forderung sein, der auch der R eichstanzle r beigetreten ist. Die neue Erklärung des Prinzen wird den ßoatS recht Ghcn Verzicht auf Hannover für sich und seine Nachkommenschaft aussprechen. Im An schlug an diesen Artikel wird mitgeleilt, das; im Bundesrat die Welsenfrage und die Thronbe steigung des Prinzen Ernst August in der vor lebten Sitzung Gegenstand der Besprechungen waren. Es wurde erklärt, das; die Versicherung, die Welsensrage sei geordnet, mit dec offenkun digen Agitation der Welfenpartei unvereinbar sei. Da von der Welfenpartei darauf Bezug ge- genommen wird, das; Prinz Ernst August von Cumberland nur aus die Thronfolge von Han nover verzichtet hat und offiziell zur Beruhi gung auf den Eid des Prinzen als Offizier hin gewiesen wurde, wurde im Bundesrat der Be schtuß gefaßt, und zwar, wie mitgeteilt wird, auf Anregung Bayerns, zur Sicherung des Friedens von dem Prinzen, bevor er den Thron von Braunschweig besteigt, einen vollen Per zicht auf Hannover aussprechen zn taten. Ohne diese Perzichtleißung werde eine Thronbestei gnng des Prinzen in Braunschweig nicht slatt- finden. Am Anschluss an -ic letzte Hanviverkcr- konferenz Hat ein M e i n u n g s a u s t. a u s ch zwischen den Kommissaren der Reichsregiernng nnd den Vertretern der an der Konferenz beteiligten Bundesregierungen über eine Regelung der Frage des B a n m e i st e r l i t e l s durch den Bun desrat slattgefnnden. Hiernach darf cs als ^'Bü'lcheinlich gelten, das; der Bundesrat dem n ichst von der Ermächtigung, die Befugnis zur Führung des Meistertitels in Verbindung mit einer anderen Bezeichnung, die auf eine Tätig feit im Baugewerbe hinweist, insbesondere des Litels Baumeister und Baugewerksmeister, zu regeln, Gebrauch machen wird. Diese Besugnis ist dem Bundesrat schon durch die Gewerbe ordnnngsnovelle des Jahres 1908 erteilt. Dem Erlaß einheitlicher Bestimmungen des Bundes rats für das ganze Reich stand bisher die Schwierigkeit entgegen, daß im Königreich S achse n der Banmei'.tertitel auch Handwer kern zugänglich ist, die sich in ihrem Gewerbe hervorragend betätigt haben. Auch in einigen anderen Bundesstaaten bestehen Grundsätze für die Führung des Baumeisterlitels, die mit einer Regelung für das ganze Reichsgebiet nicht ohne weiteres in Einklang zn bringen sind. Es gilt als wahrscheinlich, daß der Titel Baumeister den Baufachleuten mit voller akademischer Ans bildung Vorbehalten wird. Daneben dürste für das Handwerk der Titel B a u gewerls m e i st e r eingeführt werden, und zwar für solche Bausachleute, die entweder durch eine Vor bildung auf anerkannten Fachschulen oder durch eine Betätigung in mehreren Zweigen des Bau Handwerls (wie beispielsweise Maurer und Zimmermeister) eine gehobene Stellung unter ihre» Bernfsgenossen einnehmen. Mit Rücksicht ans die jetzt geltenden abweichenden Bestimmun gen in einzelnen Bundesstaaten werden jeden falls Uebergangsbestimmnngen erlassen werden, nach denen allen Personen die Weitecführuug des Bantneistertitels gestattet wird, die ihn bis dahin rite erworben haben. Maurenbrecher unv die Sozialdemokratie. Der frühere Geistliche Dr. Max M aure n- b r e ch e r nnd s e ine Fra u haben dem Vor Üand des sozialdemokratischen Vereins in Mann heim ihren A uslritt aus der sozial d e m akratisch e n Partei mitgeteüt, und zwar mir der Begründung, das; ihre Stellung zn den militärischen und außerpolitischen Fra gen nicht übereinsiimme mit der der sozialdemo kratischen Partei. Durch die Ablehnung der epochemachenden Heeresvorlage sei die Haltung .der Partei in militärischen Dingen auf Jahr zehnte sestgelegt und nach der Behandlung des Falles Hildenbrand scheine eine Weiterbildung der grundsätzlichen Begriße ihres Programms ausgeschlossen. Der Austritt solle jedoch keine Aenderung der Gedanken der Austretenden be deuten. Beide würden nach wie vor Sozialsten bleiben. Dazu bemerkt die Mannheimer „Volks stimme", das; der Austritt Maurenbrechers die beste Lösung der schon seit längerer Zeit zwi schen ihm und der sozialdemokratischen Partei schwebenden Konflikte sei. Der Hamburger Werstarbciterstreik. Zur Arbeitseinstellung der Werftarbeiter ver öffentlicht die Ortsleitung des M e t a l l- a r b e i t e r v c r b a n d e s eine längere Zu schrift, in der es am Schluß heißt: „Die Arc der Arbeitsniederlegung ist ein ganz e i g e n- artiger Vorgang, wie man ihn bis jetzt noch nicht beobachtet hat. Nachdem ein Teil der Arbeiter bei Blohm K Voß die Arbeit wegen der Entlassung eines Vertrauensmanns einge stellt hatte, haben einige Personen in anderen Betrieben die Nachricht verbreitet, daß aus Be schloß der Verwaltung des Melaltarbeiterverban des die Arbeit eingestellt werden soll. Tiefe Botschaft soll in den ganzen Betrieben verbrei tet worden sein, und die Massen sind dadurch schließlich in Bewegung gebracht worden. Als der Stein im Rollen war, war selbstverständlich kein Halten mehr. Die VoZtände der beteilig len Gewerkschaften haben in einer Konferenz am Dienstag zu der Sachlage Stellung genommen. Sie sind nach eintägiger Beratung zu dem Be schluß gekommen, das; der A u s st and der Werftarbeiter nicht anerka n n t werden wird. Die Arbeitsniederlegung ist nach Ansicht der Vorstände zurzeit zwecklos." Die Unke r- st ii tz u n g mußte schon aus statutarischen Grün den versagt werden. Unter diesen Umstän den empfehlen die Vorstände den Mitgliedern ihrer Verbände, die Arbeit wieder aufzuneh men. Die französische Heeresrcform. Die H eeresko m missio n des fran zösischen Senats hat am Mittwoch den Artikel des MililärgesetzeS angenommen, durch den die dreijährige D i e n st z e i t einge- f ü h r t wird. Alle Mitglieder der Kommission erklärten sich für die Einstellung der Z w a n z i g j ä h r i g e n. Im Verlaufe der Beratung schien folgendes System de» Beifall der Mehr heit der Kommission zu finden: die Jahresklasse 1912 soll im nächsten Oktober, die Jahresklasse 191-'» im März und llpril 191-1 eingestellt wer den. Die französische K a m m e r beschloß am Donnerstag die Einstellung der Jahresklasse 1913 in der ziveilen Novemberhälste. Infolge der von der Kammer beschloßenen Einstellung der Zwanzigjährigen wird die Re gierung voraussichtlich die Jahresklasse von 1910, die ursprünglich ein ganzes Jahr unter den Fahnen znrückbehalten werden sollte, schon Mitte November entlassen, da es geradezu u n m ö g- l i ch wäre, vier Altersklassen in den K a s e r n e n unterzubringen. Ter Budgetausschuß der Kammer erörterte die vom Finanzminister zur Deckung der Aus gaben der Militärvorlage vorgeschlagene nationale Einkorn m e n st e n e r und beauftragte nach langer Debatte seinen Bericht erstatter, einen Entwurf vorzubereiten, der zwar dem der Regierung ähnlich ist, aber die Ein kommen von über 10 000 Frank trefsen und ein. Erträgnis von 200 bis 220 Millionen Frank liefern soll, während der Entwurf der Regierung Gin Erträgnis von nur 100 Millionen Vorsicht. Die Strafexpedition gegen Manfchikai Die Provinzen Kiangsu, Kiangsi, Aighui ' und Hunan haben ihre Unabhängigkeit ! v o n P e k i n g erklärt. Anscheinend ist auch idie Mandschurei unzuverlässig. Canton und Schanghai sind vorläufig ruhig. Die Blätter der Kuomintangpartei bezeichnen das Vorgehen des Südens als Strafexpedition gegen Uuan- schikai, weil er seine Vollmachten überschritten nnd eine despotische Herrschaft an Stelle der republikanischen Verwaltung gesetzt haben. Die Züdtruppen melden fortgesetzt Siege, um, wie im Jahre 1911, zunächst Stimmung für sich zn machen und dadurch von der Kaufmannschaft nnd den Notabeln Unterstützung zn gewinnen. Sichere Nachrichten über die Kämpfe stehen noch aus. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Die Mel duug des Reuterschen Bureaus aus Peking, nach der das deutsche Konsulat in Na n- k i n g von Aufständischen eingeschlossen sei, ist bisher durch nichts bestätigt. Der K r euze r „Leipzig" ist am 16. Juli vor Nan t i u g eingetroffeu nnd bleibt bis auf weiteres dor,. Nach in Urga vorliegenden Meldungen aus der Mongolei hat der Hntuchiu von Unanschi- kai ein Telegramm erhalten, in dem abermals eine sofortige Antwort gefordert wird, ob die Mongolei sich der chinesischen Republik an- ühüeße I» der Depesche wird hinzugefügt, dies sei der l e tz t e V o r s ch I a g. Im Falle der Absage würden Repressitnnaßnahmen ergriffen werden. U MWü MW ill WM. Am gestrigen letzten Tage der turnerischen Wettkämpfe brachte das Publikum namentlich dem Militärtur n e u das größte Interesse entgegen. Tie Tribünen waren fast vollständig besetzt nnd eine vieltausendköpfige Menge drängte sich an den Barrieren der Arena. In dem pur purbeschlagenen Königspavillon hatte der Koni mandierende General v. Kirchbach mit seinem gesamten Stabe und eine große Anzahl von Damen der Garnison Leipzig Platz genommen. Punkt 3 Uhr marschierten drei aus den Regi meutern 106 und 107 kombinierte Kompagnien in militärischem Turneranzuge zur Ausführung von Freiübungen auf; das Oeffnen der anmarschierenden Kolonnen, die gleichmäßigen exakten Aussührungen aller einzelnen Uebuugen, das glatte Wiederschließen der ausgefchwärmten Mannschaften brachte ihnen den Beifalt der ge samten Zuschauerfchafr ein. Dasselbe galt von den Geräteübunge n (Reck, Pferd und andere Geräte» Diesen solgieu dann die Vor führungen einer „blauen" nnd einer „roten" Par tei im B a j o n e t t f e ch t e n. Die einzelnen Paare stürmten aufeinander los und manch ei ner brachte seinen Gegner durch einen geschickte» Stoß zum Fallen. Ein allgemeiner Bajonett angriff von „Rot" gegen „Blau", das in De fensive lag, zeigte, wie männermordeud im Ernstfälle das Ende eines Gefechtes sein muß, wenn es wirklich zum Kommando: „Zum Sturm Gewehr rechts" kommen sollte. Die militärische Gewandheit wurde besonders durch die Uebun gen am lebenden ungesattelten Pferde gezeigt. Bewunderung erregte das Nehmen der Hinder nisbahn, die Mannschaften überwanden breite Gräben und hohe Wände mit Leichtigkeit; doch wurde das Staunen auf das höchste gespannt, als am Schlüsse die Maschinengewehrabteclung Nr. 19 vier Maschinengewehre in wenigen Mi nuten über die 5 Meter hohe Escaladierwano beförderte. Den Schluß bildete ein Fußballspiel von Mannschaften des 106. und 107. Regiments gegeneinander. Dieser Kampf, der auf beiden Seiten mit großer Energie durchgeführt wurde, endete ohne Entscheidung, wohl deshalb, weil der Zeitpunkt herangekommen war, an dem der Vorsitzende der Deutschen Tnrnerschast Geheimrat Dr. Götz die S i e g e r v e r k ü n d i gu ng pornehmen wollte. Vor dem Königspavillon hatte sich der jugend liche Greis ausgestellt und in dem Wald der Fahnen deutscher Turnvereine hielt der 87jäh rige mir weithinschallender Stimme eine An spräche, in der er einen Rückblick auf das herr lich verlaufene Fest gab und betonte, daß ein Gleiches die Welt noch nicht gesehen habe. Er verkündete dann die Namen der Sieger, denen gleichzeitig mit einem Ehrentrunk der erstrebte Siegespreis, ein E i ch e n k r a n z, überreicht wurde. Die ersten 25 Sieger erhielten außer dem eine von den Leipziger Turnerinnen gestif tete wertvolle Plakette als bleibendes Er innerungszeichen. Den Beschluß des Festes bildete ein großes P r a ch t f e u e r w e r k und ein Massen- konzert von vier Leipziger Militärkapellen mit drei Lpielmannszügen. ZW MW ües SWk'M MW, von dem wir schon gestern ausführlich Kunde gaben und der ganz Schneidemühl in Aufregung versetzte, wevden heule noch folgende Einzelheiten bekannt: Das M i l i t ä r l u f t s ch i f f „S. L. 1" war am Sonntag in Biesenthal zu einer Fern- f ahrt über Danzig nach Königsberg i. Pr. aufgestiegen und aus Königsberg am letzte» Dienstag um 1 Uhr mittags in Schneide müht eingetrofsen, um dorr eine Nachfüllung vorzunehmen. Der Lenkballon wurde auf dem großen freiliegenden Exerzierplatz des 139. Jnf.- Reg. verankert. Mannschaften des Regiments waren zur Bewachung des Luftschiffes herange zogen worden. Der Lufrkreuzer hatte auf der Fahrt einige Beschädigungen an der äußeren Hülle erlitten. Da sich in der Nähe Schneide mühls keine Ballonhüllenfabrik befindet und die Beschaffung des Materials von Berlin aus zu viel Zeil in Anspruch genommen hätte, ließ der Führer des Luftballons, Hauptmann v. Zech, ein Viertel der Hülle abschneiden, um die Weiterfahrt nach Berlin am Dienstag abend anzutreten. Am Nachmittag jedoch zog ein schweres Ge witter ans, das den Lenkballon hin und her schüttelte, so daß die Hintere Gondel umkippte. Hierbei wurden verschiedene Instrumente nnd der Motor beschädigt, so daß der Führer sich gezwnngen sah, einen Ingenieur von Mannheim zn erbitte», der am Donnerstag morgen in Schneidemühl eimraf. Das Wetter war sehr günstig, aber gegen 11 Uhr setzte plötzlich ein heftiger Wind ei», der das Luftschiff hin und her warf. Umj^12 Uhr wurde das Luftschiff plötzlich von einer hes ligen Bö erfaßt und h o ch g e h o b e n. Die Soldalen waren nicht imstande, den Ballon, der aon der Verankerung sortgerisse » wurde, zu halten. Zwei der Soldaten wur den in die Haltelaue verwickelt und omi dem rasend schnell steigenden Luftschiff i n die Höhe gezogen. Der Soldat K u s i g Halle die Geislesgegenwart, aus 30 Meter Höhe a b z n s p r i » g e n. Leider erlitt er bei dem Swrz erhebliche Verletzungen, die seine Einlieferimg ins Garnisonlazarett ersorderlich machien. Der zweite Soldar, der Musketier Ratzki von der 1. Kompagnie des 149. Inf. Regts., wurde bis zu 200 Meter hoch gerissen nnd sl ü r z t e aus dieser Höhe a b. Er war sofort tot. Das Luftschiff überflog führerlos in sehr beträchtlicher Höhe die Stadt Schneidemühl und lv.urde nach etwa einer halbe» Stunde bei der Ortschaft Königs- glück cm den Wald niedergednickt. Von einem Windslos; wurde jedoch der Ballon von neuem anfgetrieben und erst bei dem Dorse Erpel in der Nähe der Wärterbude 7 ging er wieder nie der. Das L uftschifs ist s a st v o t l sl ä n- dig z e r sl ö r t worden und dreimal ge knick t. Bei der Landung slreiste es mehrere Telegrapheiijlangen und zerstörte sie. Das Luflschiss „S ch ü t t e - L a n z" kann aus eine ganze Reihe erfolgreicher Fahrten zu rüclblicken. Es besaß eine Länge von 130 Me lern, sein Inhalt betrug 20 000 Knbikmeter. Dis Gerippe des Tragkörpers bestand aus lcich lem, diagonal übereinandergelegtem und hoch kant verwendetem Holz. Das Luflschiss verfügte über drei Gondeln. Die Passagiergondel in der Mitte bol 16 bis 18 Personen Platz. In der Vordergondel befand sich der Führerraum mit den wissenschaftlichen Instrumente». Die Gon dein hingen im Gegensatz zu den Zeppelin-Lust schiffe» nicht fest an dem Gerüsl, sondern lose an Drähten. Die Taufe fand am .'10. Mai 1910 statt, während die erste Fabtt am 17. Oktober 1911 unternommen wurde. Tie Kosten des Baues wurden ans anderthalb Millionen Mark geschätzt. Sächsisches Hohenstein-Vrnstthal, 18. Juli 1913. — Der Verkehr bei den Sparkassen in der Amtshauptmnnnschaft Glauchau gestaltete sich im Monat April 1913 wie folgt: Uerwaltung«- berirk Hitz der Sasse Vinzahluugcu Rückzahlungen (an Einlagen und Lmsen) u a Anzahl Betrag Mark Anzahl Betrag Mark Callnderg . . 475 81«33 171 «834 l 3'/, Sl. Egldten . 222 76049 88 41354 37, Gersdoß . . 22 t LULL.', 112 24934 -3'/, Glauchau . . hohenstein - 1917 «1172 1318 215701 3 Einst'hat . mco 283887 750 239 >lv 37. H-Hndors . . 208 16853 .'.6 12550 3 /, Lichtenstein >226 2112c« 643 215055 3'/, Meerane I.I40 16280:; 778 I73138 »7« Mülsen St Iaknb MI 18492 52 6702 37g Oberlungwitz . Waldenburg 28« 56564 III 36031 »7. (Ttadyparkasse) 481 7665.4 194 7OI7I 3'/,