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WHM-ElWM TWM Amtsblatt Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Eersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Laugenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnnppel, Wüsteubrand, Griina, Mittelbach, Ilrsprung, Kirchberg, Lugnn, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hnttengrnnd u. s. nn tiir Ns Mizl. Ämlsgeritlit Wil ilkll AMrat zil hshenftm-kriiWll Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag nnd kostet durch die Ausirägrr das Vierteljahr Mk' l.55, durch die Post bezogen Mk. ! !>-' frei ins Haus. Fernsprecher Nr. ll. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Laude entgegen, i: auch befördern die Annoneen-Erpeditionen solche zu Originalpreisei!. Nr. 166. ««VSSSSSS^SW Geschäftsstelle Schulstratze Nr. 31 Sonntag, 20. Juli 1913. 63. Jahrg. M WWW m MMWMMMWk siil sie IMMWlW VemsSMMMllsl. Nach tz 6 der Verordnung oom 20. Dezember 1912 zur Ausführung des Landesgesetzes über die Unfallversicherung in der Land- und Forstwirtschaft (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 538) haben die Gemeindebehörden den Genossenschaftsorganen nach näherer Anordnung des Ministeriums des Innern die Unterlagen zu beschaffen, die zur Aufstellung der Unternehmeroerzeichnisse (88 11 und 12 des Gesetzes) notwendig sind. Die Gemeindebehörden erhalten dafür die in der Verordnung angegebene Vergiftung. Nachdem die landwirtschaftliche Berufsgenossenschast in ihrer neuen Satzung die bisherigen Be stimmungen über die Verteilung der Beiträge wesentlich abgeändert hat, sind die Unternehmerverzeich nisse vollständig neu aufzustellen. Zu diesem Zwecke wird die Berussgenossenschaft den Gemeindebehörden demnächst Vordrucke zustellen, die von den Gemeindebehörden auszufüllen sind! eine Beilage wird die Art und Weise der Ausfüllung und das dabei zu beobachtende Verfahren näher erläutern. Diese Vordrucke sind von den Gemeindebehörden in doppelter Ausfertigung tunlichst bald, spätestens aber bis 1. Oktober dieses Jahres ausgefüllt an die Geschäftsstelle dec Berufsgenossenschaft einzusenden. Vom Jahre 1914 an sind die Verzeichnisse dann gleichsfallS bis zum 1. Oktober jeden Jahres, aber dann nur in einer Ausfertigung unter Beifügung des vorjährigen Verzeichnisses einzu reichen. Dresden, den 9. Juli 1913. Ministerium des Inner« Montag, den 21. Juli 1813 nachm. K4 Uhr sollen im Bersteigerungslokale des König!. Amtsgerichts hier 1 Schuhmachernähmaschine und 1 zweitüriger Kletderschrank gegen Bar zahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Hohenstein Ernstthal Freitag und Sonnabend, den 25. und 26. Juli sind sämtliche Geschäftsräumedes Rathauses wegen Reinigung geschloffen; nur dringliche, keinen Aus schub duldende Sachen werden erledigt. Hierzu, sowie zur Entgegennahme der dem Standesamte zu erstattenden Todesanzeigen >st das Wachtzimmer (Nr. 10) an beiden Tagen vormittags von ll —12 Uhr geöffnet. Hohenstein-Ernstthal, am 21. Juli 1913. Der Stadtrat. Die Waksersteuer für das 2. Vierteljahr 1913 ist spätestens bis zum 28. Juli 1S1L zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung an die Stadtsteuer-Einnahme — Rathaus, Zimmer Nr. 5, — zu bezahlen. Hohenstein-Ernstthal, am 19. Juli 1913. Der Stadtrat. Die Landwirtschaftliche Berufsgenoffcnschaft für das Königreich Lachsen hat die Einziehung a) der mit 6,50 Pfennig sür jede beitragspflichtige Steuereinheit zu leistenden Beiträge aus das Jahr 1912 und b) der Zuschläge, die die Unternehmer gärtnerischer Betriebe außerdem als Beitrag zu den Kosten der Vertretung des Gartenbaues durch den beim Landeskulturrat errichteten Aus schuß für Gartenbau auf das Jahr 1913 nach Höhe von 1,4 Pfennig sür jede Steuerein heit zu zahlen haben, beantragt. Demzufolge wird die Einsammlung durch von uns beauftragte Beamte vorgenommen werden. Auszug aus dem Unternehmeroerzeichnisse nebst Heberolle liegen vom 21. Juli bis mit 2. August 1813 im Rathause, Zimmer Nr. 11, zur Einsicht der Beteiligten aus. Unbeschadet der Verpflichtung zur vorläufigen Zahlung können Einsprüche gegen die Beitragsberechnung bis ZUM 16. August 1813, Einsprüche wegen der Aufnahme oder Nichtauf nahme der Betriebe in das Unternehmerverzeichnis, sowie gegen die Zahl der beitragspflichtigen Ein heiten und die sonstigen Unterlagen für die Veranlagung vis ZUM 30. August 1813 schriftlich unter Angabe der Gründe und mit unserer Bestätigung versehen bei dem Genoffenschaftsvorstande in Dresden-A., Wiener Platz 1, II., erhoben werden. Hohenstein-Ernstthal, am 19. Juli 1913. Der Stadtrat. 11. öffentliche Stadtverordneten sthung Dienstag, den 22. Juli 1913, abends 8 Uhr im SitzuugSsaale -es Rathauses. Hohenstein-Ernstthal, am 18. Juli 1913. E Lohse Stadtoerordneten-Vorsteher. 1. Kenntnisnahmen. 2. He zungsanlage in der Neustädter Schule. 3. Nachtrag zu den Be stimmung n über das Tanzwesen. 4. 1. Nachtrag zu dem Ortsstatut über die Unterstützung der in den Ruhestand versetzten Hebammen. 5. Ortsgesetz zum Schutze des Altmarktes. 6. Erhöhung des Nachverwilligungsansatzes 65 bei der Stadtkasse. 7. Kosten für die Wasser- und Gasrohrlegungen bei Straßenneubauten. 8. Deckung der Kosten für die Ueberschreitung der für den Bau der Straßen auf den Dörfelt-Feldern vorgesehenen Mittel 9. Bewilligung von 500 Mk. Berechnungsgeld sür die Vor- a> beiten bei der Kläranlage 10. Stundenvermehrung bei der obligatorischen Fortbildungsschule. 11. Bewilligung von 500 Mk zu Schmückungszwecken anläßlich des Königsbesuchs. 12. Begründung einer Stiftung aus Anlaß des Königsbesuchs. 13 Richtigsprechung von zwei Rechnungen. Hierauf geheime Sitzung. Freibank: MM W »Ski» MklMW. W. iS M Von der Lanv- und forstwirtschaftlichen Berufsgenoffenschast sür das Königreich Sachsen ist das Betriebsunlernehmerverzeichnis für hiesigen Ort eingegangen und liegt dasselbe vom 18. Juli 1813 an 1-1 Tage lang zur Einsicht der Beitragspflichtigen öffentlich aus. Aus demselben ist die Beitragsberechnung ersichtlich. Einsprüche hiergegen sind binnen emer weiteren Frist von 2 Wochen mit Angabe der Gründe und behördlicher Bestätigung versehen, direkt an die Geschäftsstelle der Genossenschust in Dresden, Wienerplatz 1 ll zu richten, die Beiträge aber unge achtet etwaigen Einspruchs vom Betriebsuuternehmer vorläufig zu bezahlen. Die Einhebung der Beiträge ersolgt in den nächsten Tagen. Gersdorf, den 17. Juli 1913. Der Gemeindevorftand. » Las Michtigltk vom Lagt. Das sächsische Ministerium des Innern hat einen. Landesausschutz zur Bekämp sung der Tuberkulose in Sachsen ins Leben gerufen. Nach einer noch unbestätigten Londoner Meldung steht ein B e s u ch des deutsch e n Kaiserpaares in England im nach sten Frühjahr bevor. Ferner wird die K ö n i gin von England mit ihrer Tollster Mach nach einer Londoner Zeitungsmeldung am 12. August nach Deutschland reisen. Auch aus der Kieler Germania Werst und den Howaldtswerken haben die Werstarbei ter die Arbeit n i e d e r g e l e g l. König Ferdinand hat sich an meh rere europäische Staatsoberhäupter mit der Bitte um Hilfe gewandt. Die Stimmung in Sofia scheint dem Fon schreiten der F r i e d e n s v e r h a n d l u n gen g ü n st i g zu sein. Die S t i m m u n g im bulgarischen Polke ist so bedrohlich, daß die Sofia ter Gesandten im Interesse des Lebens der Aus länder König Carol ersuchten, von einer Be sctzung Sofias abzusehen. Frankreich hat. zu erkennen gegeben, datz es eine Herabsetzung der Würde Bulgariens nicht zugeben könne. Auch Rußland wünscht keine zu große Schwa chung Bulgariens. M SW W MU Sowohl der König wie die K önigin von Bulgarien sind von dem Wunsche beseelt, sobald als möglich den Frieden ein kehren zu sehen, und diese Sehnsucht ist nicht mehr wie verständlich. Trauernd steht gar Ferdinand vor den Trümmern seines auf ein Groß-Bulgarien gerichteten Traumes — jäh ward er aus diesem Traum emporgeschreckt! Er hat alles auf eine Karte gesetzt rmd den gan zen Einsatz, wenn nicht gar noch mehr verloren. Nun heißt es, datz der Bulgarenkönig sich außer an König Carol von Rumänien auch an meh ¬ rere europäische S t a a l s o b e r h ä u p- t e r gewandt, so aller Wahrscheinlichkeit nach zunächst an Kaiser Franz Josef, mit der Bitte u in Hilfe für sein Land in der gegenwär tigen schweren Katastrophe. Das Anstichen des Königs Ferdinand werde bei der Regierung in Bukarest durch den österreichisch ungarischen Ge ändten unterstützt. Man meldet hierzu ferner, daß der frühere bulgarifche Ministerpräsident, Dr. Geschow, gestern von Wien nach Bukarest abgereist sei, um mit der rumänischen Regierung direkt zu verhandeln. Auch die K ö n i g i m bittet! Deni Bukarester „Universal" zufolge richtete die Kö nigin Eleonore von Bulgarien an die K ö - n igin Elisabeth ein Telegramm, worin sie um ihre Intervention u m Frie d e n bittet. Tie Königin von Rumänien ant wortete mit der Versicherung, datz die rnmäni- chen Truppen bisher mit größter Schonung für die bulgarische Bevölkerung vorgegangen seien, was auch weiter der Fall sein werde. Die A ntwort K önig Carols ist nicht so ausgefallen, wie sie Zar Fernando wohl gewünscht hatte. Der Zeitung „Unwersul" zu folge hat die Antwort dahin gelautet, daß Bul garien die Bedingungen angeben möge, unter denen es die Friedenspräliminarien nicht nur mit Rumänien, sondern mit allen Kriegführenden zu unterzeich - n e n wünsche. Die Unterzeichnung könnte nuv gleichzeitig mit allen Kriegführenden er folgen. Nur dann könne die Einstellung der Feindseligkeiten anaeordnet iverden.. Eine offi zielle Bestätigung dieser Meldung liegt aber nicht vor. Eine anderweite Meldung aus Bukarest, 18. Juli, lautet: Das A n t w o r t t e l e - gram m König Carols an König Ferdinand ist heute früh uni 8 Uhr von Corabia nach So fia abgegangen. Der König kehrte heute abend in die Hauptstadt zurück. Die rumänische Po litik hält daran fest, datz einer der Zwecke des Einrückens in Bulgarien der Abschluß eines Waffen st ill st ands ist. So lange dieser nicht eingetreten sei, könne von einer Einstellung des Vormarsches nicht die Rede sein. Dabei sei es ohne wesentliche Bedeutung, wer dem Ab schlusse eines Waffenstillstands Hindernisse be reite, auf deren Urheber nach Ansicht hiesiger maßgebender Kreise ein Druck ausgeübt werden müsse, damit er dem allgemeinen Friedens bedürf ins nachgebe. An der gemeldeten strategischen L i - n i e ergibt sich aus militärischen Rücksichten ei» vorübergehendes Halt. Ist Bulgarien schon ganz gedemütigt k Ein Berliner Telegramm der „Köln. Ztg." meldet: Die Bereitschaft zu einem ra chen Abschluß mit Rumänien ist >ei den jetzt maßgebenden Persönlichkeiten in Sofia vorhanden. Aus gewissen Anzeichen läßt ich schließen, daß eine Entwicklung, durch welche die Kriegsgefahr zwischen Bulgarien und Ru mänien rasch beseitigt würde, den in Peters burg und in Wie n bestehenden Wünschen ent- prell>en und bei keiner Großmacht auf Gegner chaft stoßen würde. Bedenken an einer unbedingt sich allen Frie densbedingungen unterwerfenden Stimmung der Bulgaren enthält eine Londoner Information der „Köln. Ztg.". Hierin heißt es: Mittlerweile wird aus Bukarest hauptsächlich auf Grund der Berufung König Ferdinands an König Carol der F r i e d e n s s ch l u ß nahe bevor- stehend hingestellt. Hier zweifelt man jedoch vielfach noch daran, daß Bulgarien trotz seiner verzweifelten Lage sich beugen werde, bevor es mit seinen noch beträchtlichen Abteilungen fri scher Truppen den letzten Schlag gefiihrt oder empfangen habe. Der Text der rumänischen Zirkularnote. Nach Informationen, die dem Reuter scheu Bureau zugegangen sind, ist der Text der den Mächten überreichten rumänischen Zirkularnote folgender: „Indem es seine Armee in Bulgarien ein marschieren ließ, folgt Rumänien nicht einer Eroberungspolitik, noch sucht es die bulgarische Armee zu vernichten. Seine militä rische Aktion beruht in erster Linie auf seiner Pflicht, für sein Gebiet jenseits der Donau eine sichere Grenze zu erlangen. Der gegen wärtige Konflikt zwischen den Balkanstaaten, ins besondere der Ursprung des Konflikts, welcher aus die unversöhnliche Haltung der bulgarischen Regierung und ihr aggressives Vorgehen gegen ihre früheren Verbündeten zurückzuführen ist, hat Lie rumänische Regierung in der Ueberzeugung bekräftigt, daß eine strategische Linie nahe der bulgarischen Grenze wichtig ist, um in Zukunft friedliche Beziehungen zwislljen Rumä nien und Bulgarien zu ermöglichen. Diese Grenze ist die Linie Turtukhai-Do- b r i t s ch - B a l t s ch i k mir einer gewissen An zahl von Kilometern nach Westen und Süden in Uebereinstin'mung mit der Gestalt des Lan des. lleberdies schließen es die wichtigen Inter essen Rumäniens aus der Balkan Halbinsel aus, daß Rumänien lediglich Zuilliauer bleibt gegen über den Vonnachttendenzen, welche Brügarien unmittelbar nach dem gemeinsamen Freiheits- kämpf zum Sll>aden der anderen Staaten gezeigt hat. Runiänien, welches dauernd ein Faktor für die Ordnung und den Frieden in Osteuropa war, hat die Pflicht, an der endgültigen Regelung der Frage teilzunehmen, welche schon zu lange Zeit direkt vor seinen Grenzen den allgemeinen Frie den bedroht und in der Folge gestört hat. In» dem es unter diesen Umständen gehandelt hat, ich der Absicht, endgültige Abmachungen zwi schen den Kriegführenden herbeizuführen, glaubt Rumänien, datz es nicht nur die berechtigten Jntteressen der unnüttelbar beteiligten Parteien sichert, sondern auch die Friede nsbe st re- bungen der Großmächte Unter st ü tz t. Wie das Reutersche Bureau erfährt, sind diese Ausführungen genau dasselbe, wie die Forderung, welche der rumänische Gesandte im Laufe der Verhandlungen mit Dr. Danew in London gestellt hat und welche in das in Lon don im Januar unterzeichnete Protokoll ausge nommen wurde. Seitdem hat Rumänien keine weiteren Forderungen gestellt. Die gefährdete Lage der Ausländer in Sofia beleuchtet folgende Pariser Meldung: Die ve» hängnisvollen Verzögerungen, die man in Sofia feststellt und die die Lage besonders gefährlich machen, sind nur zum Teil auf den schlechten I Willen der bulgarischen Regierung zuriickzusüh«