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Als ein neuer Tanz ansing, bat ich die! Deswe- lind fiel ins Graf Zeppelin im Alter von 30 Jahren. Porträt des Grafen aus neuerer Zeit. Zum 75. Geburtstaff des Grafen Ferdinand von Zeppelin. Wollen Er ließ sich nicht Zeit, den Weg durch die Das Antlitz der Frau Lütgens legte sich schießenden 45 Boote als Materialreserve die. An diesen Festsetzungen ist durch die Flod b e- alle daraus vorbereitet sein. notwendig, überhaupt gar nicht zu ,So sagte auch mein einziger Sohn immer schrecken konnte ich mir für meine Person ja s im Bau, für die im Jahre 1912 die erste Bau. dieser. des. Ich tanze nicht gern, aber unter den jun- helles, jauch und Büschen zarter Bogel- Seemann gewesen und aus einer Fahrt geblieben war. Die Mucker hatte nach mehrjähriger Wit- wenschast eine neue Ehe geschlossen, aber von dem Unglück in ihrer ersten Ehe war sie so schwer betroffen worden, daß sie der Tochter das Versprechen abgenommen hatte, keinen See mann zu heiraten." Matrose schwang er sich aus dem Fenster — ein Sprung war es, daß die Frauen aufschrien. Schon hielt er sein Glück in den Armen und umschloß es fest, daß es ihm nicht ent schwinden konnte. an ist das ist- Seemannslos, Frau Lütgens! Wir müssen „Nein, so soll man nicht denken!" „Es ist aber doch vernünftig." „Man kann auch zu vernünftig sein." „Dann sind es auch die jungen Mädchen, die wollen uns schon nicht mehr." Sie lächelte ungläubig. „Ich spreche aus Ersahrung!" „Wie wäre das möglich?" „Nun, Sie wissen, daß ich vor kurzem eine Festlichkeit mitmachte, auf Zureden eines Freun- Nach seinem Scheiden aus dem Dienst wurde der General wieder Techniker; mit aller Energie wandte er sich dem Problem der E r- oberung der L u f t zu, das ihn von jeher beschäftigt hatte. Nachdem er 1900 sein erstes lenkbares Luftschiff konstruiert hatte, schritt er, stetig an der Vervollkommnung seines Appara tes arbeitend, von Erfolg zu Erfolg, bis er jetzt als unerreicht und unerreich bar dasteht. „Aber wollen Sie immer Ihre Tage für sich allein verbringen?" konnte er sich nicht er.t- leidlich. Und zu allem schweigen könnte ich nicht. Die Mutter hat sich an ihr Versprechen nicht gebunden und ihrem Kinde legt sie die halten zu fragen. „Im Alter findet man sich damit ab." „Und wohnen einsam wie auf einer Insel! Doch am Ende probiere ich's auch noch mal da mit. Aber dann gehe ich gleich aus eine Insel mitten im Ozean, Hunderte Meilen vom Fest lande entfernt, wohin niemand gelangt, kaum daß man alle Jahre ein Schiff sieht." „Nichts für die Jugend!" meinte Frau Lüt gens, und erkundigte sich nach den Wünschen, die ihr Mieter für den Rest feiner Anwesenheit noch hätte. — — — In den nächsten Tagen sah Röhrs seine Wirtin selten. Als er sie einmal sprechen wollte, klopfte er vergeblich bei ihr an, sie mußte aus gegangen sein. Nun war der letzte Sonntag, den er an Land verbrachte, gekommen; ein wundervoller Frühlingstag. Durch das geöffnete Fenster strömte ein« linde, von Blütenduft gesättigte Lust. Die Kin Schlietzlich wird demnach ein einheitliches Verfahren für die erste Hilfe bei Verletzungen nem keimfreien, aber nicht desinfizierten Ver bandsstoff möglichst schnell und gründlich ver schlossen werden muß. Dazu hat einfach eine sterilisierte, weiße, saugsähige Gaze zu dienen. Ach, es ist ja schon so viele Jahre her, Röhrs! Vergessen kann man's freilich fallen und zog mich zurück. „Sie hätten doch fragen sollen!" „Wozu? So höflich wäre man wohl ge wesen, mir nicht die Wahrheit zu sagen. Daß es mein Beruf war, der ihnen nicht paßte, hatten sie ja deutlich zu erkennen gegeben. Es ist mir auch nachträglich bestätigt worden. Vor etwa acht Tagen begegnete ich zufäl lig dem jungen Mädchen. Und wir hatten eine Aussprache. Da erfuhr ich nun, daß der Vater auch «»geraten, daß nach erfolgter Blutstillung die gen Damen war eine, die mir gefiel. Es moch- Wunde ohne Spülung oder Waschung mit ei- ten hübschere da sein, keine von ihnen hatte je- bandsmittel verwandt werden, herrscht eine Willkür grenzende Verschiedenheit. Dabei zu beachten, daß von dem ersten Verband Schicksal des Verwundeten meist abhängig men wird, sich selbst gegen die gebildeten Gifte > zu verteidigen. Es ist noch zu beachten, daß! eine Verunreinigung der Wunde nicht immer! doch so Gewinnendes. Wir tanzten zusammen Sohn hätte Frau und Kind hinterlassen. War sagte sie leise. „Er war kurz und zu mißfallen schien auch ich ihr nicht. Auch von den Eltern wurde ich freundlich ausgenommen. Ich setzte mich zu ihnen, wir unterhielten uns aufs beste, bis zu dem Au genblick, wo es das Gespräch wollte, daß ich meinen Beruf erwähnte. Mit einem Schlage änderte sich das Bild. Die Eltern wurden kühl und zurückhaltend, das junge Mädchen sah mich fast verstört an. Ich wußte keine Erklärung dafür und fragen mochte ich nicht. günstig auslögen. Doch was half das? Unsere Wege gingen auseinander. Wir hatten uns noch einmal gesehen, um uns für immer Lebe wohl zu sagen. Weil es aber die nicht sein kann, soll's keine sein! Das Versprechen habe ich mir gegeben." „Man soll keinem Menschen ein Versprechen abnehmen, wie es die Mutter getan hat, und man soll sich selber kein Versprechen geben, wie Sie es getan haben," erwiderte die alte Frau. „Die meisten dieser Versprechen werden ja doch nicht gehalten. Meine Schwiegertochter hatte mir auch versprochen, daß sie nicht wieder hei raten wollte — freiwillig, ohne daß ich's ihr abverlangt oder sie darum gebeten hätte — und trotzdem! Das hat uns getrennt und wir kennen uns nicht mehr!" Röhrs stutzte. „Sie sagten vorhin, Ihr eine Gefahr weiterer Verunreinigung der Wun-stabe, de als ausgeschlossen betrachtet werden kann.! „ Als eine wichtige Vorschrift hält Eifelsberg je ^Herr dem Arzt die Pflicht vor Augen, eine Wunde glicht, und ihre Umgebung, wenn es nicht dringend! es eine Tochter, und hieß sie Dovothee?" Frau Lütgens nickte. „Ich hatte auch schon den Gedanken, daß es meine Enkelin sein könnte, von der Sie erzählen. Mit der Schwie gertochter habe ich auch sie verloren." „Aber würde Ihre Enkelin nicht zu Ihnen kommen, wenn Sie es wünschen?" „Mit der Mutter in Feindschaft, mit der Tochter in Freundschaft — nein, das wäre un Leichte Schritte. Und jetzt ganze nahe draußen Menschen- stimmen. Lachen und Weinen verschmolzen mit- ! einander. Er blickte hinaus und sah den silbernen ^Scheitel der Frau Lütgens. Sie beugte sich über ein junges Gesicht und küßte es. Daneben stand eine Frau. Die kannte er doch auch — es war Dorothees Mutter. Das Blut guoll ihm zum Herzen, als zwei ! Augen sich wie suchend umwandten. Er wußte, daß sie ihn suchten. rate und in diesem Jahre die Schluhrate be willigt ist. Es sind dies die Boote S 13—24, die von der Schichau-Werst in Elbing im laufen den Jahre noch zur Ablieferung zu bringen sind. Von den neuen zwölf Booten, für die wir im Etat 1913 die ersten Bauraten finden, sind sechs der Vulkan-Werft in Stettin und sechs der Schichau-Werst in Elbing übertragen worden. Sie werden die Bezeichnung V 25—30 und S 31—36 erhalten. Ihre Ablieferung hat im Jahre 1914 zu erfolgen. In den neunziger Jahren besaß die Schi- chau-Werft allein den Ruf, Torpedoboote von genügender Schnelligkeit und ausreichender See tüchtigkeit bauen zu können. Im Jahre 1901 wurde ihr diese Sonderstellung durch die Ger- manja-Werft in Kiel streitig gemacht, von d« Das beliebte A ussaugen einer Wunde! ist weniger zu verwerfen, da der Speichel in der j Tar eine bakterienfeindliche Wirkung besitzt, verunglückt sei, Doch ist auch dies Verfahren nicht undedenk- vor der Ankunft von einer Sturzsee über Bord Vie Inlel. Frühlingsskizze von Georg Per sich. (Nachdruck verboten.) In dem Gärtchen vor seinem Fenster blüh ten viele bunte Frühlingsblumen. Die blauen, roten und gelben Flecken aus der braunen Erde sahen recht lustig aus. Er freute sich, daß er das Land wieder ein mal so sehen durfte. Den Anblick hatte er meh rere Jahre nicht gehabt, weil er immer zu der Zeit auf See gewesen war. Und jetzt sollte es auch bald wieder hin aus gehen. Das Stübchen, das er bei der alten Seemannswitwe bewohnte, hatte er schon ge kündigt. Sie hatte ihm zu dem bestandenen Steuer mannsexamen gratuliert und gefragt, wohin denn seine nächste Reise ginge. „Nach Melbourne", war die Antwort. in strenge Falten. inen. „Und darum hätte sie sich aus dem Feste Uennovelle aus dem Jahre 1912 nichts geändert so erschrocken," fuhr Röhrs fort, „und wäre man! worden. so abweisend zu mir geworden. Das Er-j Hiernach befinden sich zurzeit zwölf Boote der spielten und man hörte ihr zendes Rufen. Aus Bäumen drang der vielstimmige Gesang kehlen. Die Gartenpforte knarrte Schloß. rühren. Er braucht alsdann auch keine Zeit daran zu verschwenden, vorher seine Hän- und es ist auch sein Los geworden. Er war W klslk MWkll M MM. Professor v. Eiselsberg in Wien hat vor der dortigen Gesellschaft der Aevzte einen Vortrag gehalten, der eine Reform des ersten Wundverbands anzubahnen unternimmt. Der berühmte Chirurg verfolgt damit das Ziel, bestimmte Grundsätze sür das Verbinden von Wunden auszustellen, die sür alle Fälle gelten, also das einzuschlagende Verfahren ver einfachen sollen. Er bezeichnet es als einen großen U e - b e l st a n d, daß die Praktischen Aerzte bei der ersten Hilse, die sie einem Verwundeten bringen, nicht einheitlich nach bestimmten Re geln arbeiten. Der eine wählt für die Behand lung der Wunde Karbolgaze oder Umschläge von Karbolwasser, ein anderer Jodosormpulver oder Jodoformgaze, noch ein anderer keimfreie Watte, und auch in der Art, wie diese Ver . gart und trat in die Kriegsschule zu Ludwigs- klürt er sogar das Waschen eurer Wunde ein, besuchte die Universität Tübingen und für überflüssig, auch sogar bedenklich. Die wurde 1858 Kavallerieoffizier im württembergi- Wundränder schwellen dadurch an und damp- H^r; war später auch längere Zett fen die Wuderstandskraft gegen die etwa einge-^ügeladjulant des Königs von Württemberg, drungenen Bakterien. Es ist danach schon em iZgZ begab er sich über den Ozean, um an Fehler, euren verletzten Finger ur Wasser amerikanischen Sezessionskriege teilzuneh- zu stecken, da es weit besser ist, eine kleine, ch^n. Nach seiner Rückkehr machte er die Feld- durch Schnitt oder Riß entstandene Verletzung 1866 und 1870-71 mit, wurde 1887 Bri- ausbluten zu lassen. AllerDings kann davon ^gbekommandeur in Ulin, ging aber dann noch selbstverständlich nur bei genügen Blutungen demselben Jahre als württembergischer Ge- die Rede sein. Horpecloboole. Seit einer Reihe von Jahren ist der Aus bau unserer Torpedoboote in zielbewutzter Weiss dadurch gefördert worden, daß in jedem Etat die Mittel sür die Beschaffung einer Flottille, d. s. zvölf Boote, bereitgestellt wurden. Die Mittel waren jedesmal so verteilt, daß für zwölf Boote die Schlußrate und für weitere zwölf Boote die erste Baurate angefordert wurde. Diese Forderungen stehen im Einklänge mit dein Bedarfe, welchen die Denkschrift zum Etat vom Jahre 1906 angibt. Nach ihr sollen im ganzen 144 Torpedoboote vorhanden sein, von denen ständig 99 im Dienste sind, während die über- Hände vorher gewaschen zu haben. Es spukt in dem Kopf der Leute noch die alte biblische Vor stellung umher, daß irgendein Balsam in die Wunde gegossen werden müsse. Dennoch sollte mit dieser irrigen Vorstellung rücksichtslos aus geräumt werden. Don Bergmann stammt das Wort: „Das Auswaschen der Wunde ist eine so alte Empfehlung wie das Sprechen des Wundsegens, aber schädlicher als . ., ! „Gäste auf der einsamen Insel, Herr Röhrs!" wndter und Bevollmachtigler zum^ Bundesrat i^f Fvau Lütgens, die die Freude verjüngt 'wA, B^lm und blieb in dieser Stellung bisverschönt hatte, und winkte ihm. 1890. Dann wurde er zum Brigadekomman- Sie sie nicht auch begrüßen?" deur in Saarburg ernannt und als General- . — leutnant zur Disposition gestellt. 1895 erhielt »Hr zu nehmen. Leichtfüßig wie der jinrgste er den Charakter als General der Kavallerie, st" - -- ... - - Professor v. Eiselsberg bezieht sich bei diesen Aussührungen zunächst aus die Alltagswunden st Ihr Blick trübte sich. „Aus Melbourne also auf solche Verletzungen, die durch Straßen- schickte man mir die Nachricht, daß mein Mann Unfälle, Eisenbahnkatastrophen oder durch Un- fälle in Fabriken verursacht werden. Gegen Karbolsäure insbesondere rich- ! tet der Wiener Chirurg schwere Anklagen, da ihre Benutzung bei der ersten Behandlung von Wunden schon unendlich viel Schaden ange richtet habe. Auch Biltroth hat schon vor mehr als 25 Jahren davor gewarnt. Selbst schwache Lösungen von Karbol können brandige Veränderungen einer Wunde herbei- sühren. Die Karbolsäure sollte also unter allen Umständen verbannt werden. Aber auch die übrigen Mittel, die zur Desinfektion von Wunden dienen sollen, wie die Jodoform präparate, sind zu vermeiden. Nach den Erfahrungen des letzten Jahrzehnts kann es nicht mehr zweifelhaft sein, daß in den meisten Fällen ein einfaches Bedecken der Wunde mit einem reinen und trockenen Ver bandstoff, der zürn Aussaugen der Ausschei dungen fähig ist, das zweckmäßigste Verfahren darstellt und zwar ohne eine vorausgezangene! Desinfektion oder auch nur Abspülung. Die Versuche, durch irgendein keimtötendes Mittel die Wunde zu reinigen, sind nicht nur meist unwirksam, sondern schlechthin schädlich, da doch niemals alle Batterien gerötet werden, den verletzten Geweben aber die Kraft genom-! Tochter darum und bemerkte, wie ihr die Mut- auf, die sw nicht tragen konnte, ter zu verstehen gab , abzulehnen, und da sie st?" ^.^b^hen. wirklich ablehnte, wollte ich nicht länger lästig! lich, da nur bei wenigen Leuten der Mund'gespült worden." und besonders die Zähne so tadellos sind, daß; Er bedauerte, daß er sie daran erinnert de besonders sorgfältig zu reinigen. Eisels-; jung,, verheiratet und hinterließ Frau und Kind." berg ist sich bei dieseni Nat des Einwands be- s Röhrs wollte sie von ihren schmerzlichen wußt, daß im Publikum selbst ein Vorurteil! Erinnerungen abbringen. „Es ist schon das gegen einen Arzt Platz greifen werde, der eine beste, wir Seeleute heiraten überhaupt nicht," Wunde verbindet, ohne diese und sogar seine'meinte er halb scherzend. „Da können wir nie- ——r--. mand Herzeleid bereiten." , Graf Zeppelin seierl am 8. Juli eine Gefahr bedeutet, vielmehr nur dann, wenn , ?j „ 7 5 Geburtstag. Er gehört zu dadurch wirklich krankheiterregende Keime ein- wenigen Persönlichkeiten, mit deren Tätig geschleppt werden, was m der Minderzahl der ganze zivilisierte Welt beschäftigt. Feille zu geschehen scheint. Ferner will Eisel- 8. Juli 1838 in Konstanz geboren, bezog berg auch das Sublimat aus der Wund- 1355 zunächst das Polytechnikum in Stutt- behandlung entfernt wissen. Ueberhaupt er .. - -