Volltext Seite (XML)
KMn-LlWckl NMÄ TtrrrtsDlcrtt. Nr. 135. Sonnabend, den 14. Juni 1913 Zweites Blatt. 3m NIMM MW» SAwlel WW schreibt rm Auftrage der Reichsregieama die „Nordd. Allg. Ztg.": „Seiten hatstchdas Schkksal eines hochbetagten StaatAmannes so Firma: „Komitee für Einheit und Fortschritt" die Macht lediglich anstrebte, uni sie zu eigenem Vorteil ohne irgend welche eigene Verantwort lichkeit auSzrmutzen. Die EMwrldung des Groh- westzos ist daher uichttS anderes als eine Auf- lehnimg gegen die Liga, die als unverantwort liche, macht- und beutelüsterne Genossenschaft tragisch gestaltet, wie der Abschluß der Lauf- hinter ihm stand. Das Bei befindet sich zurzeit in Konstantinopel. n n Ui c vgweu > .v!a>un ud «mcwkct-Bni'i>l» len let zurückgekehrl. illlle ivaren junge Leute. in Slambul geschah. Wie Mahmud Schew unter Revolverschüssen Grvßwesir wurde, so e it d e t c er sein Großwesirai t c r R e v o l v e r k u g e l n. Die Gegen Aiitomobil wurde um 3 Uhr in Pera leer aus- gesunden. Der Großwcsir war von dem Alten latsptan benachrichtigt worden, hatte ihn aber nicht ernstgcnommen. Infolge des verschärf ten B e l a g e r n n g s z u st andes iß das an die Eroberung Konstantinopels durch Mah mud Schewket errichtet ist, stattsindet, itehnien alle Botschafter teil. Der deutsche Bot schaster wird von dem ersten Drazoman Dr. Weber uild dem Militärattachee Major von Strempel begleitet. lieber die politischen Folgen des A ttentats hat sich eine Persönlichkeit, die in Konstantinopel eine hervorragende Rolle spielt, einem Mitarbeiter des „B. L.-A." gegen über Ivie folgt ausgesprochen: „Das Ereignis ist nur der Rückschlag dessen, was vor acht Mona ! Patrouillen mit scharfen Patronen. Mit der ! Pettvallnng des Kriegsministeriums, an dessen - Spitze bis jetzt der Großwesir stand, wurde der Marineminister Mahmud Pascha betraut. Enver Neuerungsarbeit für die Türkei mir Erfolg der Straßen zur Nachtzeit nur Per- vei er,zufuhren. . . sone» gestattet worden, die von der Polizei An der Besetzung N^nud Erlaubnisscheine erhalten haben. Die Paschas d.e aus dem freche, shugel vor den Pforte, die Ministerien und die sonstigen öffent ^oren Peras, wo em Denkmal zur Ermnerung -„stifte sind militärisch streng bewacht. In den Straßen sieht man nur Die Mörder. Durch die Untersuchung wurde festgestellt, das; der erste Revolverschuß der Mörder den linken Arm des GroßwesirS traf. Der Marine offizier Iibrahim Bei erhielt drei und der Diener des Großwesirs Kiazim vier Geschosse. Das Automobil des Großwesirs ist von zehn Kugeln getroffen worden. Der M ö r d c r Topal Tewfi t wurde von dem Gendar men Osman Nuri verhaftet und zum Platz- kommandanlen geführt. Tewfik ist klein, hat einen schwarzen Schnurrbart und hinkt. Er it Kaffeehausbesitzer, 26 Jahre alt und schmutzig gekleidet. Bor der Verhaftung hatte er seinen Revolver fortgeworfen, der von den verfolgen den Schutzleuten gefunden wurde. Der zweire M örde r heiß! Zia. Die übrigen Mörder- Haben Stambul durch das Adrianopeler Tor verlassen und sind über Kiathane nach Pera bahn Mahmud Schewkets. Während der ent scheidenden Wochen des für die Türkei ver hängnisvollen Krieges zwangen ihn politische Hindernisse, dem Schauplatz fernzubleiben, auf dem bei rechtzeitiger Verwendung seiner Fähig leiten vielleicht gerade er den Geschicken seines Landes eine günstige Wendung hätte geben kön nen. Dann fiel ihm die undankbare Arbeit der Beendigung eines verlorenen Feldzuges zu. Als tapferer Soldat hätte er sich wohl am liebsten unter den Trümmern der Hauptstadt begraben. Es ivar ein Werk der S e l b st v e r l c u g n u n g, daß er die Vermittlung der Groß Mächte annahm, den Vorfrieden unter zeichnen ließ und im Großwesiraw ausharrte, nm das osmanische Reich durch die schwerste Krisis hindurchzuführen zur Vorbereitung einer besseren Zukunft. Sein Charakter, seine Er sahrung, sein Ansehen bei den Mächten ließen ibn für die Lösung dieser Aufgaben besonders geeignet erscheinen. Zu dem jähen Verlust des trefflichen Großwesirs drücken wir der Türkei herzliche T e i l n a h m e aus. Wir wün schen, daß es dem Nachfolger Mahmud Schew tets vergönnt sei, die von ihm begonnene Er bewegung setzte zu derselben Stunde ein, in der das Kabinett Kiamil gewaltsam beseitigt wurde, j Die wahren Patrioten weinen Mahmud Schew s ket keine Träne nach. Die wirklichen Patrioten! sangen vielmehr an, neuen Mut und neue Hoff j nung zu schöpfen. Denn mit der Hinwegräu inung dieses Mannes ist dem Komiteewesen, oder besser: dem Komiteeunwesen das Rückgrat gebrochen. Das Komitee stützte sich aus die Ar mee, und in dem nun beseitigten Großwesir hatte es sich einen ihrer vornehmsten Repräsen kanten gesichert. So in; Besitze der Macht, ver übte diese Liga alle die Untaten, die das Re gime Abd ul Hamids kennzeichneten. Nur ein Unterschied bestand: Abd ul Hamid war nur einer, der sich seiner Widersacher oder diejeni gen, die ihm als solche verdächtig waren, mit nmr Der 71jährige Mahmud wchewket Pascha einer der erprobtesten Staatsmänner der Tür allen Mitteln entledigte. Zum Komitee aber ge hört ein ganzes Konsortium von Leuten, die ebenso skrupellos wie jener eine Tyrann ihre Gegner zu vernichten suchen. Es hatte gewiß seine guten Gründe, daß Mahmud gefällt wurde. kei und einer der bedeutendsten Führer der Jungtürken. Am 11. Februar 1842 geboren, trat er bereits 1869 ins Heer ein, aus dem er jedoch frühzeitig wieder ausschied, nm sich der diplomatischen Laufbahn zuzuwenden. Nachdem er zunächst in verschiedenen europäischen Haupt städten als Attaches und Sekretär beschäftigt worden war, wurde er nach dem Kriege mit Mißland, während dessen er als „politischer Direktor der Armee" in Rnmelien fungiert hatte, Zweifellos war Eile geboten, bevor man sich der letzten Konskribierten bemächtigte und sie unschädlich machte. Denn die KonskribtionS Guilloüne war seit dem letzten Staatsstreich des Komitees ununterbrochen in Tätigkeit. Will das Kabinett die Sprache, die das Ereignis redete, verstehen, so müßte es natürlich zurücktreten. Ich glaube aber nicht, daß es dies tut. Aus seiner Mitte wird es einen Großwesir prüfen tieren und so versuchen, an der Macht zu blei beu. In diesem Falle ist die Bluttat nur ein Vorspiel gewesen und andere, ähn lich, Ermgnifle werden folgen. Besinnen sieh die Ovaren und erschein' llmen d-ie. Situa-- lion denn iweb m aeiomu, so wirffe mit cK-em W esi r a i K i a in i l s zu rechnen lein, wenn auch nur als em .irNe.N'U. gvnrnäjirr.u:n, da Kiamil in zu hohen Jahren steht. Hilmi, Haiti und der Botschafter in London, Tewfik, wür den dann in Frage kommen. Bedauerlich bleibt, daß gerade in einem Augenblick so krtti scher Verwicklungen die Katastrophe über Mah mud hereinbrach. Immerhin hatte er die Fäden Gesandter in Berlin. Seit 1895 bekleidete er mit verschiedenen Unterbrechungen den verant wortungsvollen und undankbaren Ministerpvsteu in Konstantinopel. Für seine Tüchtigkeit gibt es kaum einen besseren Beweis, als daß er auch nach der Umwälzung in seinem Amt verbleiben konnte. Zwei Söhne des Ermordeten haben im dentisben Heere ihre AuÄbiktzvnp erholten. Snitlchn' ^klchStüN Satzung am 12. Juki 1913. Die zweite Beratung der Wehrvoc läge wird fortgesetzt. K r i e g s m i n i st e r v. Heeringe n: Von keiner Seite der Militärverwaltung ist mit den Atlaswerken irgendwelche Verhandlung ge pflogen worden. Im Gegenteil, es ist sogar ein- in seiner Hand und stand mit den maßzeben den Persönlichkeiten in Fühlung, und jedenfalls ist es für die Pforte nicht von Nutzen, daß nun ein anderer diese Fühlung suchen muß. Eines noch möchte ich nicht ungesagt sein lassen: Ein Niederringen der Komiteeherrschaft bedeutet nicht Abkehr von dem Gedanken für Freiheit und FvLffchritt. Das Jnngtürkentum erschöpft sich nicht in einem Kliquenwesen, das unter der mal von uns vor der Gründung derartiger Flugzeugwerke gewarnt worden, weil die Be fürchtung vorlaz, daß bei dem übergroßen An gebot diesen Werken eine sichere Existenz nicht geschaffen werden könne. Abg. Noske l>at be hauptet, unser Jntendanturwesen habe im süd westafrikanischen Kriege völlig versagt. Dieser Vorwurf ist unberechtigt. Er hat dabei die be sonderen Verhältnisse, die schlechten Landungs ¬ gelegenheiten, die von den Engländern ausge sprochene Grenzsperre von der Kapkolonie her und die schsviepigen TvansportverhÄtniffe ün Lqnbe unberücksichtigt gÄkHsen. Dazu kommt, daß der Intendantur vieles in die Schuhe ge schoben wird, was gar nicht zu ihren Aufgaben gehört. Die ZHrpflegvng nn Kriege mutz über dies inner anderen Gesichtspunkten stattfinden, als im Frieden. Die Rücksicht auf möglichst bil lige Verpflegung kann im Ernstfälle nicht so ausschlaggebend sein, wie die rechtzeitige Ver proviantierung. Die in diesem Sommer vorge-, kam menen Unglücksfälle in Ostpreußen werden, von niemand mehr bedauert, als von mir. An. der nötigen Sorgfalt hat es nicht gefehlt. Die betreffende Truppe, bei der die Hitzschläge vor- kamen, hatte einen breiten Waldstreifen zu durch kreuzen. Der Abmarsch erfolgte unter größter Sorgfalt und mit großen Marschpausen. Die Hauses, wie gegen den Reichskanzler wende. (Große Unruhe.) Kriegsminister v. Heeringen: Unsich tig ist, daß -er größte Teil der zu- bewilligen» den Nummern derWaffenchdustn« zufallen wirb. Mcht weniger als 24 Millionen sind für Nr- beitÄlöhne bestimmt. Daß keine Geheimnisse ans Ausland kommen, dafür wird die Heeres verwaltung schon sorgen. Kein heimischer Ar beiter würde geneigt sein, den Schutz seiner Heimat nnd seiner Arbeitsstätte dem lockeren, Gebilde einer Milizarmee anzuver trauen. (Sehr gut! und Widerspruch.) Die Heeresvorlage dient lediglich der Verteidigung unseres Vaterlandes, der innere Feind spiel! keine Rolle. Für ihn genügt die Polizei und die Feuerwehr. (Heiterkeit. — Zuruf bei den Sozialdemokraten: Ruhrrevier!) Im Ruhr revier reichte Polizei und Gendarmerie nicht meisten Ohnmachtsanfälle erfolgten unmittelbar vor den Ouartieren. Von den Gestorbenen war niemand schon während der Uebung erkrankt. Aerztliche Hilfe war überall zur Stelle. Ter Vorfall dürfte zurückzuführen sein auf die be sonderen Luftverhältnisse in dem durchkreuzten Kiejernwalde und dann auf eine plötzlich her einbrechende Gewitterschwüle. Wie die direkten Vorgesetzten, so bedauere ich herzlichst, daß fünf brave Soldaten ihr Leben im Dienste des Vaterlandes haben lassen müssen. (Bravo!) Be treffend den österreichischen O b e r st Ned l, kann ich seslßellen, daß Oberst Redl nicht in der. Lage gewesen ist, irgend welches geheimes deut sches Material in die Finger zu bekommen. Im Gesetz ist genau festgelegt, was zur Kommando gewait des Kaisers gehört. Wenn im Reichs tage Resolutionen vorgeschlagen werden, die in diese Rechte eingreifen, so habe ich dagegen Front zn machen. Der Kaiser allein hat über die Anstellung und Entlassung der Offiziere zu entscheiden; darin liegt die Garantie, daß jeder zeit ein festes Instrument zur Sicherung des Vaterlandes in den Händen des Kaisers liegt. Wenn ich als Prügelknabe des Militärkabinetts bezeichnet worden bin, so weise ich das zurück. Ich bekomme weder Weisungen, noch Befehle oom Milirärkabinctt. Eine plötzliche Versetzung eines ganzen Regimentes an die Grenze ist nicht angängig. Es erwachsen dadurch für die Trup wn wie für die Garnison erhebliche Schwierig eiten, und die Zusammensetzung der Offizier korps, ihre Gruppierung in Adlige und Bürger liebe, hängt nicht von den Garnisonen ab. Mil Genugtuung begrüßen wir, daß unsere Forde rungen im allgemeinen anerkannt worden sind. Nur müssen wir daran sesthalten, daß die K a v a l l e r i e r e g i m e n t e r uns doch i n voller Zahl bewilligt werden. In der Hauptsache beruhen unsere Gründe hierfür in der Ueberlegenheit der Nachbarländer. Die von oer Witterung abhängigen F lugz e u g e kön nen die Kavallerie nicht ersetzen, sie vermögen auch eine feindliche Kavallerie nicht auszuhal len. Nur militärische Grinde, nicht höfische Rücksichten spielen hierbei eine Rolle. Werden diese Kavallerieregimenter nicht bewilligt, so bleibt eine wesentliche Lücke in unseren deut scheu Rüstungen, die sich bei Ausbruch eines Krieges empfindlich bemerkbar machen würde. (Lebhaftes Hört, hört!j Deshalb bitte ich drin gend, bewilligen Sie unsere Forderungen, sie stellen das Mindestmaß dessen dar, was wir für erforderlich halten. (Unruhe links.) Mitten im riefen Frieden kann niemand sagen, was sür den Ernstfall unbedingt notwendig ist; bewilli gen Sie uns dieses Mindestmaß, m ehr wäre zweifellos besse r. (Beifall rechts.) Abg. Herzog (Wirtsch. Vgg.): Die De batte hat gezeigt, daß ersreulicherweise alle bür gerlichen Parteien hinter der Wehrvorlage flehen. Wir begrüßen diese Vorlage vor allem vom Standpunkt der allgemeinen Wehrpflicht ans. Nichr einverstanden sind wir mit der von der Kommission vorgruommenen Streichung der drei Kavallerieregimenter. mehr aus und zu unserem Bedauern mußte die Armee eingreifen. Als fie aber erschien, war 9tuhe und -Ordnung da; das ist auch von Sozialdemokraten anerkannt worden. Deuts ch land ist friedlich bis auf die Kno ch e n; das zeigen die 42 Jahre hinter uns und die Heeresvorlage. (Heiterkeit.) Hätten wir offensive Absichten, so wäre eine ganz andere Vorlage notwendig. Die Notwendigkeit der Kavallerie zeigt sich schon aus der Verfolgung des Feindes, durch die erst der volle Erfolg und oft eine schnelle Beendigung des Feldzuges und somit eine Ersparnis weiterer großer Opfer erreicht werden kann. Die Mehrzahl der bean tragteu Resolutionen wird ohne weiteres an nehmbar sein, über weitere müssen erst Erörte rungen und Erwägungen eintreten; eingehendste Prüfung kann ich zusagen. (Beifall rechts.) Präsident Dr. K a e m p f macht Mitteilung, daß über die Anträge belr. Kavallerie-Regimen ter namentlich abgestimmt werden wird. Abg. F i s ch b e cl (Fortschr. Pp.): Wir sind bereit, die schweren Laßen dieser Vorlage auf uns zu nehmen, ebenso entschieden müssen wir aber auch die nötigen Reformen verlangen. Die Ausfühpungen des Kanzlers über die Aus gaben der Armee in ihrer Treue zu Kaiser und Reich waren entweder inhalilos oder aber brüs kierend und verletzend. Wir fordern in unseren Resolutionen nichts Entgegengesetztes. Wir haben allen Anlaß, nachzuprüfen, ob die Interessen der Armee sich mit den Interessen des Volkes decken. Die modernen Rechtsbegriffe müssen auch in die Armee cindringen, sonst wird die Dis ziplin gelockert, wenn das Rechtsbewußtsein ver letzt wird. Das gilt für den Offizier wie für den gemeinen Mann. Tie Verfassung stellt die Bürger gleich ohne Rücksicht auf Geburt Und Glauben. Gilt dieser Grundsatz auch für d i e A r m e e? Wir glauben das nicht. Der A d e I wird immer noch bevorzugt. Das verursacht Mißvergnügen unter den Offizieren. Auch die Kommandogewalt hat ihre Grenzen, die in der Verfassung gegeben sind, auch für sie gilt der Satz, daß alle gleich sind. Man dient auch dem Kaiser schlecht, wenn man ihm die Verantwortung dafür zuschiebt, Adlige nnd Bürgerliche zu differenzieren. Niemand wird uns den Vorwurf machen, nicht eifrigst mitge arbeitet zn haben sowohl bei der Wehr- wie auch bei der Deckungsvorlage. Wir sind bereit,, den Weg der Besitz oder der Erbschaftssteuer zugehen. Die Erfolge der Kavallerie verkennen wir nicht, aber angesichrs der modernen Bewaff nung müssen nur uns jede neue Forderung für die Reiterei genauest ansehen. In der Kavallerie spielt die Bevorzugung der Adligen eine beson dere Rolle, lehnt man unsere Reformanträgc ab, w bleiben wir dabei, eine Vermehrung der Ka vallerie abzulehnen in dem verlangten Umfange- Schließlich wird unser Verlangen doch durchge ! setzt werden. Darauf wird die Weßerdermung ans Frei lag l Uhr vertagt. Schluß Uhr. Abg. L e d e b o u r (Soz.) erblickt in der gestrigen Rede des Reichskanzlers eine fortge setzte Drohung mit der A v s l ö s u n g. Er Hane offenbar das Zern-rum unk- bie forbPm'tt- licho Doikspa-rtti brüskieren wollen, um iie in die OvpoMon AN drÄnpen und l» eine Hand habe zur ÄufiöirnH zu gowrnnea Diese wiindr jeoenfaiis der Rechten wMonmun fern, den Sozialdemokraten aber auch. Der Redner Pole misiert dann gegen die Freisinnigen im allge meinen und gegen Dr. Müller-Meiningen im be sonderen, dem er vor allem vorwirft, daß er die Sozialdemokratie aus Grund von Verspre chungen in einer vertraulichen Sitzung angegrif fen habe, so daß diese nicht in der Lage sei, sich zu verteidigen. Präsident Dr. Kaempf ruft nachttäglich den Abg. Ledebour zur Ordnung wegen einer Aeußevung, in der er den Agra rieni vorzeworfen habe, sie würden den Reichs kanzler nur im Amte behalten, falls er dafür sovge, daß ihr Geldsack gefüllt werde, da diese Aeußerung sich sowohl gegen eine Partei des Politische dmsckau. R«fh«Huon<r. MerKztttvachHftev.sz- trr Sicht. Die Bert aucüungen wehren der V e r u ä u oigu u a über sie verschiedenen S r e n e r vertag e o gehen im Reichstage immer ,cow hin und her, aber das eine so lchreibr heule der „B. L.-A." — kann wiederholt werden: die Verständigung i st gesichert. Bei den Kom promißverhandlungen haben sich die bewilligten Parteiführer nicht nur auf die neuen Steuer vorlagen besckwänkt, sondern auch die letzte Steuerreform noch einer Prüfung unterzogen mil dem Ergebnis, daß man sich ent schloß, die Wertzuwach s st e u e r, die so viel Verdruß und Aerger lind so wenig Nutzen brachte, aufzu heben und den Besitz w e ch s e I st e m p e l auf die Hälft e herab znsetzen. lieber eine Aufhebung des Sck^ckstem pels, wie sie von den Liberalen gewünscht wird, schweben noch die Verhandlungen. Auch die Regierungsvorlage über die V e r m ö g e n s -