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Vas eigene kreim. In jedem Menschen regt sich in etwas vorgerücktem Älter der Wunsch, ein eigenes Heim zu haben. Während sich dieses Gefühl bei Männern aber meist später und vereinzelter zeigt, tritt es bei Frauen, namentlich alleinstehenden älteren Mädchen, fast immer auf. Wer wirtschaftlich nicht unabhängig dasteht, für den ist die Gründung eines Haus standes natürlich mit großen Schwierig keiten verknüpft, denn die Unterhaltung einer Wohnung kostet naturgemäß mehr, als das möblierte Zimmer oder die Pension. Häufig findet man auch, daß sich zwei gute Freundinnen zusammen tun und sich selbständig machen Aber das ständige Zusammenleben mit einer anderen, auch wenn sie eine sogenannte Freundin ist, ist nicht nach dem Ge schmack einer jeden, denn auch unter den jungen Mädchen gibt es viel selbständige Naturen, die lieber einsam leben, als sich in ihren Gewohnheiten und Wünschen einem zweiten Willen anpassen möchten. Will aber auch das wirtschaftlich klein dastehende Mädchen einstmals zu einem eigenen Heim kommen, dann heißt es klein anfangen. Schon in dem .möblierten" Zimmer, auf das man vor läufig noch angewiesen ist, läßt sich manches anbringen und anschasien, das später dem eigenen Stübchen zugute kommt. Hat man noch Angehörige, Freunde, bei denen man einen Geburts tagswunsch frei hat, so litte man nur um solche Sachen, die geeignet sind, das Heim zu schmücken. Oder man schaffe selbst von den ersten bescheidenen Er sparnissen eine schöne Blumenvase, einen guten Stich, eine hübsche Tischdecke, Schreibzeug und dergleichen an. Eins kommt zum andern; ehe ein paar Jahre vergangen sind, hat man beisammen, was das eigentlich Wohnliche des Zimmers ausmacht. Dann kommt als erste große Anschaffung das eigene Bett. Tisch und Stühle, überhaupt Holzmöbel kann man ruhig „gebraucht" kaufen; sie kosten kaum halb soviel wie neue, und man braucht ja nicht, wie bei Polster sachen, zu befürchten, daß sie Motten oder andere unangenehme Bewohner haben. Vielleicht ist auch ein gewisser Fonds zur Ausstattung des eigenen Zimmers schon vorhanden, vielleicht hat man noch aus dem Elternhause ein paar alte Möbel, die nun den hoch in Ehren gehaltenen Grundstock der Einrichtung bilden. Das hilft denn gleich ein gut Stück vorwärts. Die Hauptsache wird aber immer das eigene Sparen und Zu sammenhalten bleiben! Es heißt, sich jede Näscherei, jedes Ertravergnügen versagen, heißt, mit jedem verdienten Pfennig zu rechnen, Groschen auf Groschen zu legen, damit das schöne Ziel erreicht wird. Wer erst einmal mit rechter Freude angefangen hat, dem wird das Ausharren nicht allzu schwer. Sieht er doch, wie der Hausrat an wächst, wie Stein zu Stein sich fügt, bis die Heimat, nach der man sich gesehnt hat, fertig steht. Vicke «eicke Kopfkissen sind nur eine eingewurzelte Gewohn heit, die aber leicht nachteilig wirken kann. Solche weichen Unterlagen sollen nur Personen benutzen, die gewöhnt sind, auf der Seite liegend zu schlafen; für andere sind sie entschieden unzweck mäßig, ja geradezu schädlich. Beim Liegen auf der Seite verhindert die Schulter, daß der Kopf in gleicher Ebene mit dem Körper gehalten werden kann, und um das zu ermöglichen, sind ja Kopfkissen an rechter Stelle. Die natürliche und gesundheitsförderliche Lage im Schlafe ist entschieden, bei der der Kopf in derselben Ebene ruht, wie er ja auch im Stehen in derselben ge halten wird. Wer also im Schlaf auf dem Rücken liegt, braucht kein be sonderes Kiffen, den Kops in der richtigen Lage zu erhalten, während die Personen, die auf der Seite schlafen, gewöhnlich sogar noch unnötig viele Kopfkissen be nutzen. Die meisten Menschen sind leider gewöhnt, Kops und Schultern möglichst hoch zu lagern, und sie bilden sich ein, in anderer Lage nicht schlafen zu können; wenn sie aber nur den Ver such machen wollten, mit einem kleinen oder gar keinem Kopfkiffen zu schlummern, würden sie nicht nur zweifellos erkennen, daß sie sich am Morgen tatsächlich besser befänden, sondern auch, daß sie im Bett bequemer und behaglicher ruhten und die ganze Nacht einen gesunden Schlaf hätten. Doesie-Album. Sute Stunden. Zähle nicht die bangen Stunden, Die des Lebens Nacht entsteigen. Zähle nur, wenn sie entschwunden. Wieviel Sterne sie dir zeigen. Denn aus diesen lichten Sternen, Die am Abendhimmel leuchten, Kannst den sichern Trost du lernen. Daß nie Wolken sie verscheuchten. Immer, wenn die trüben wieder In ihr Nichts zurückgesunken, Blicken klar und mild sie nieder, Diese goldnen Strahlenfunken. So des Lebens gute Stunden, Reich, unzählig, wie die Sterne — Möchten jedem sie bekunden, Wie er bange tragen lerne. Karl Stelter. Vcr tzcktrfgrvurm. Ein arger Feind der hölzernen Schiffe und überhaupt alles in Salzwasser liegenden Holzes ist der Teredo, der so genannte Schiffswurm. Das zuweilen über einen halben Meter lange Tier hat diesen Namen wegen seiner wurmähn lichen Gestalt erhalten, obwohl es tat sächlich zu den Mollusken gehört und am Körperende die dafür typische zwei-! klappige Schale trägt. Eine interessante Beobachtung, die unlängst ein Werft baumeister in San Franzisko gemacht hat, scheint nun ein wirksames Hilfs mittel gegen den gefährlichen Schädling zu versprechen. Beim Ausziehen von Pfählen einer alten Werft, die vielfach angebohrt waren, fand er einen, deri völlig unversehrt war. Eine nähere! Untersuchung zeigte, daß gerade auf diesem Pfahl ein stromführender elek trischer Draht befestigt war. Weitere Versuche ergaben dann, daß der Teredo sich streng von jedem Pfahle fernhielt, durch den auch nur ein schwacher elek trischer Strom verlief. Aus ctem prickelncten Setckmack der kohlensäurehaltigen Getränke beruht wohl ein Teil ihrer erfrischenden, durst stillenden Wirkung. Denn Wasser allein oder Bier, wenn es ohne Kohlensäure ist, löschen durchaus nicht in gleichem Maße den Durst und erfrischen bei weitem nicht so, wie die prickelnde Kohlensäure. Das beweist, daß das Durstgeiühl nichts weiter ist, als ein Kitzelgefühl, und daß die perlend« Kohlensäure den Gaumenkitzel gewisser maßen mechanisch wegnimmt. Darauf deutet auch die Bezeichnung des kratzen» den Geschmackes oder des „Krätz-rs", des „Rachenputzers", wie manche saure Weine und die Entmicklungsstadien bis Mostes im Volksmunde genannt werden. Sogar die Großblasigkeit und Klein- blasigkeit sowie die Innigkeit der Mischung von Gasblasen wirken ver schieden auf Geschmack und auf das an genehm prickelnde Gefühl. Der prickelnde Geschmack von natürlichem Sekt, in dem sich die Kohlensäure auf der Flasche erst von selbst entwickelt, ist ein ganz anderer prickelnder, erfrischender Geschmack, als der von sogenanntem Pumpsekt. Dieses erfrischende, prickelnde Gefühl ist es, durch das manche Genußmittel einen besonderen Genuß bereiten. j Tcherr und Emst kteicker macken Qeute. Landgraf Philipp van Hessen, der im Jahre 1527 die Universität Marburg ge stiftet hatte, berief zu Lehrern der Hoch schule die gelehrtesten Leute. Unter diesen befand sich auch einweitberühmter Diann, Doktor Hermann Busch, ein Edelmann aus Westfalen und eigentlich „von dem Busch" geheißen. Als dieser in Marburg augekommen war und zum erstenmal durch die Hauptstraße ging, meinte er, man würde in ihm den be kannten und berühmten Doktor Busch, den neuen Universitätslehrer, erkennen und ehren. Aber die Bürger zu Mar burg, denen die Errichtung der Uni versität nicht einmal ein sonderlicher Ge fallen war, hatten noch niemals etwas von dem Doktor Busch gehört und kümmerten sich nicht um ihn und um seine Gelehrsamkeit. Da kehrte er in leine Wohnung zurück, legte seine All tagskleider ab, tat sein Feiertagskleid, ein stattliches Rittergewand, an und machte nun den Weg noch einmal. Jetzt grüßte ihn jedermann mit Hutabziehen und Verbeugungen, und jeder fragte: „Wer ist doch der stattliche Herr?" Aber Busch eilte voller Wut zum zweitenmal nach Hause, riß sein schönes Kleid vom Leibe, warf es auf die Erde, sprang mit beiden Füßen darauf herum und schrie: „Bist du der Doktor Busch oder bin ich es?" Fmmer loy»l. Die Schützen-Kompagnie einer kleinen Residenz feierte den Geburtstag ihres Prot.ttors, des Landesherrn, mit einem großen Festessen. Der Herr Schützen- maior gerät bei der Heimkehr, des süßen Weines voll, vom Wege ab und rutscht sanft in das daneben plätschernde Flüßchen hinab, ans dem er pudelnaß mit Mühe wieder rauskrabbelt. Am andern Morgen zur Audienz befohlen, vermag er beschämt — in dem Städtchen ist sein Abenteuer natürlich bald in aller Munde - kein Wort hervorzubringen. Doch leutselig ermuntert ihn Se. Durch laucht mit den Worten: „Ich danke Ihnen. lieber Major, für die neuen Be weise Ihrer Anhänglichkeit an das an gestammte Fürstenhaus: Sie dienen mir treu zu Wasser und zu Lande!" dlocterne Horror. Ein kleines Mädchen sitzt am Klavier und quält sich damit, ein Stück, das ihr der Lehrer aufgegeben, zu üben. Sie kommt damit nicht zustande, und in ihrer Qual bittet sie die Mutter, ihr zu helfen. „Mein Kind", antwortet die Mama, „ich kann dir nicht helfen, ich habe das Klavierspiel nicht gelernt." — „O", ruft das Kind, „wie edel wrren deine Eltern!"