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Thronbesteigung des Prinzen Ernst August in Braunschweig noch Bedenken entgegenstehen. Mit Hannover habe dies nicht das mindeste zu tun, denn eine hannöversche Frage gebe es nicht. Es ist erfreulich, daß die „Nordd." so ener gische Worte findet, um dem Treiben der Wel sen entgegenzutreten und deren Illusionen zu zerstören. Damit wird nun hoffentlich auch der welfischen Agitation der Boden entzogen. Der alte Streit zwischen Welf und Zoller wird sein Ende finden. Das wird man in allen gutdeutschen Kreisen mit Ge nugtuung begrüßen. Für die Welfe npar- t e i wird das die Liquidation bedeuten. Denn sie kann doch nicht gut welfischer sein, als der Welfe selbst, indem sie sich lediglich als Pro testlerpartei gegen den Verzicht des Welfenhau- fes, als eine rein negative Institution ohne Zweck und Ziel etabliert. Sie wird sich mit den Tatsachen abfinden müssen, wie das Haus Cumberland sich mit ihnen abgesunden hat. Die Zusammenkunft der Bundesstaats minister verschoben. Da der Haushaltsuusschuß des Reichstages noch mit dem Wehrbeitrag zu tun hat, ist die Zusammenkunft der Minister der Bundesstaaten in Berlin etwas hinausgeschoben wor den. Die F i n a n z r e f e r e n t e n dieser Bundesstaaten, die vor einigen Tagen in Ber lin waren, haben sich über den W e h r b e i- trag geäußert. Die Minister dagegen wer den nach Berlin kommen, um hier noch einmal ihre Stellung zu der Frage einer Reichs- vermögenssteuer darzulegen. Es ist anzunehmen, daß die Minister rundweg erklären werden, eine Reichsvermögenssteuer sei für sie aus verschiedenen Gründen unannehmba r. Der freiwillige Wehrbeitrag. Vor einiger Zeit war mitgeteilt worden, daß eine große Anzahl deutscher Bür ger, die eine Ehre darein setzen, für das Va terland freiwillige Opfer zu bringen, namhafte Beträge als freiwilligen Heeres- beitrag an die Reichskasse eingezahlt hätten. Solche freiwillige Spenden laufen noch immer ein und haben bereits eine ansehnliche Höhe er reicht. Insgesamt sind bisher an freiwilligen Heeresbeiträgen 388 565 Mart eingegangen. Der Wehrbeitrag. Die B u d g e t k o m m i s s i o n des Reichstages setzte gestern die Beratung des Ge setzentwurfes betr. den Wehrbeitrag bei 11 (Beitragspflichtige Personen) fort und beriet zunächst den Zentrnmsantrag, den Angehörigen autzerdeutscher Staaten, die sich ün Deutschen Reiche andauernd des Erwerbs wegen aushal ten, diejenigen Ausländer in bezug ans B e i- tragspslicht gleichzustellen, die im Deut schen Reiche seit länger als zwölf Monaten ihren Wohnsitz haben. Ein »ationalliberaler Redner äußerte hiergegen Bedenken. Ebensowenig Sym pathie brachte er einem konservativen Anträge entgegen, der von den beitragspflichtigen Ange hörigen des Deutschen Reiches diejenigen aus nehmen will, die sich länger als zwei Fahre (die Vorlage bestimmt ein Jahr) dauernd im Auslände onA-c^ten, olne eilten Wohnsitz in eineni Bundesstaate zu haben, s»owie einem sogialdemokrati,scheu Anträge, der in die Bei tragspflicht Kirchen, religiöse Gesellschaften u. a. einschließen will. Im weiteren Verlaufe der De batte sprach sich Reichsschatzsekretär Kühn gegen einen sozialdemokratischen Antrag auf Heran ziehung des ausländischen Grund- und Be triebsvermögens von Inländern aus, und ver teidigte die Heranziehung derjenigen Ausländer, die sich im Deutschen Reiche dauernd des Er Werkes wegen aushallen. Schließlich wurde unter Ablehnung der übrigen Anträge K 11 der Re ¬ gierungsvorlage mit dein konservativen Abchide- rungsantrage angenommen, der von der Bei tragspflicht die länger als zwei Jahre abwesen den Reichsangehörigen ohne deutschen Wohnsitz ausnehmen will. Hierauf begründete ein Sozial demokrat den Antrag auf Heranziehung, der toten Hand. Ein Mitglied der Wirt schaftlichen Vereinigung bekämpfte den Antrag und bestritt, daß es sich — jedenfalls bei der evangelischen Kirche nicht — um Hunderte von Millionen handelt. Reichsschatzsekretär Kühn erklärte, im Interesse der praktischen und schnel len Arbeit empfehle sich die Besteuerung der toten Hand nicht, da man viele Aufnahmen machen müsse. Ein Zentrumsredner fragte an gesichts der Besteuerung religiösen Sinnes, warum nicht die Sozialdemokratie das Ver mögen der Gewerkschaften von 60 Millionen be steuern wolle. Ein Fortschrittler meinte, bei der Besteuerung der Aktiengesellschaften würde man es draußen nicht verstehen, wenn das Ver mögen der toten Hand frei bliebe. Der Reichs schatzsekretär wies erneut auf die zwecklose Er örterung der Frage hin. Schließlich wurde der Antrag gegen die Stimmen der Sozialdemo kraten und der Fortschrittler a b g e l e h n t. Aus dem Auslände. Säbelhiebe im ungarischen Reichstag. Das B u d a P e st e r Parlament ist abermals der Schauplatz w ii st e r Tumulte gewesen. Die Oppositionellen zogen gestern schon am Morgen um 8 Uhr vom Justhklub vor das Parlament, begleitet von einer großen demon strierenden Menge. Das Parlament war von einem militärischen Aufgebot, von Polizei und Gendarmen umgeben, deren Aufgabe es war, die Demonstrierenden an der Besetzung des Parlamentsplatzes zu hindern. An der Kund gebung beteiligten sich auch viele Arbeiterinnen. > In der Alkotmanystraße begegnete der Zug dem Abgeordneten und Demonstranten der ersten Polizeigruppe, welche sie aufjorderte, sich zu zerstreuen. Zugleich richtete I u st h die gleiche Aufforderung an die Menge, welche dann aus einanderging. Die Oppositionellen wurden durch gelassen und erschienen uni ^10 Uhr im Ab geordnetenhaus. Etwa 900 Fabrikarbeiter woll ten vor das Parlament gelangen, wurden jedoch zerstreut. Graf Tisza erschien um 9 Uhr mit seiner Gemahlin. Kurz nächst 10 Uhr nah men die Oppositionellen im Sitzungssaal Platz, worauf Justh sofort, vor Eröffnung der Sitzung, während die Bänke der Rechten noch vollständig leer waren, ein M a n i f e st der Opposi tion verlas. Es trägt die Ueberschrift: „An die ungarische Ration". Das Manifest wirst einen Rückblick auf die Entstehung und Wirk samkeit der Arbeüspartei, protestiert schließlich gegen den Fortbestand des Tisza-Lukacs-Regi- mes, gegen die Abhaltung von Sitzungen unter dem Präsidium Tiszas, da dies die Autorität der Krone herabsetze, gegen die Ver letzung der Redefreiheiheit und des Jmmuni tälsrechts, und gegen die Anwendung von Waf fengewalt gegen Bürger; es verlangt ein ehr liches Regime, einen unparteiischen Präsidenten und schließlich das allgemeine, gleiche und ge heime Wahlrecht. Justh schluß mit der Er klärung, daß die Opposition den Beginn der Sitzung abwarte, um ihre Abhaltung zu ver eiteln. Das Galeriepublikum verhielt sich ruhig. Als mit dem Präsidenten Tisza der Minister präsident Lukacs im Saale erscheint, er tönen Schmährufe: „Dieb e! Zahlt das ge stohlene Geld zurück! S a l z d i e b e! Schufte! Geben Sie ins Salzamt! Zahlen .Sie die Arader Wahlkosten! Schmutzige ^S ch u f t e!" Es entstand ein ungeheurer Lärm. 'Die Rechte bewillkommte Tisza und Lukacz. hatte gerufen: Der. bindung gestorben. Zwei beherzte Männer selnd mit Hagelschauern, richteten in Gärten und Bitterfeld, 4. Juni Bei den: in den. men bei ordnung der Okkobristen an, welche gegen. Reuden ein und zündete. Die Wirtsclmstsgebäude, Zwei Kühe sind in den Flammen Zm benachbm-ten Wolfen wurde Polkes vor des im Lande zu erhöhen, nelle Kimmung und S ch w a r z b u r g, 4. Juni. Während eines zum Schluß die schleunige Durchführung fangreicher Reformen fordert. Die Straßen in den Ortschaften glichen die im Repräsentan- spricht sich eine Bill aus, die totes Geflügel, stechenden Strömen, Schwarzatalstraße passierbar. zwischen MMMllWlMen teingeröll bedeckt. Etat des Ministeriums des Innern russische Reichsduma mit 164 gegen abend Ha bei Esch- über nahm Wirt- den die zer- ge- der und dem Ent- ret- .keten die Leiche mit Lebensgefahr aus dem bren- menden Hause. Die starken Regengüsse, abwech- Ställen stand das Vieh teilweise bis zum Hals ini Wasser. Viel Vieh ist ertrunken. Die Feuer wehr mußte eingreifen. Von den Feldern wurde das Erdreich völlig fortgeschwemmt. Die Orts straßen bilden ein wüstes Bild und sind kaum Gewitter. Durch einen Blitzschlag wurde Leitung der U eberlandzentrale Lichtenberg stört. Die ganze Gegend wurde in Dunkel hüllt. In Friedebach bei Sayda schlug Blitz in die Wirtschaft von Gustav Müller Schwarzmühle und Zirkel ist gesperrt. E s ch w e g e, 4. Juni. Gestern ben furchtbare Gewitter im Werratal angenommen und die Sitzung geschlossen. Die Duma als Fürsprecherin Opposition bemächtigte sich eine ungeheure Erregung, die sich erst etwas legt, als be kannt wird, daß Hedervary nur leicht ver-. letzt ist. Die Oppositionellen erklären nun, sie wollen unter solchen Umständen nicht im Hause bleiben und schicken sich zum Verlassen des. Saales an. Justh, der sich gleichfalls aus dem Saale entfernen wollte, bleibt plötzlich stehen, und sagt: „Man dürfe das Haus nicht verlas sen!", woraus die Opposition die Parole aus-, gibt, daß sie bleiben wolle. Der Tumult verstärkt sich in ungeheurem Maße. Es ertönen neuerlich Schmührnse. Die Opposition kehrt auf ihre Sitze zurück. Hierauf fordert die Parlamentswache die von Tisza bezeichneten. Ruhestörer zum Verlässen des Saales auf. Die. Oppositionellen folgen schimpfend. Die Parla mentswache zieht ab; im Saal verbleiben ein-, zelne Oppositionelle, die bei Eröffnung der Sitzung in Schmährufe gegen Tisza und Lm kacs ausbrechen. Die Oppositionellen verlassen, schließlich den Saal. — Der Ministerpräsident Lukacs ergreift das Wort, meldet den R ü ck- vor allein im Werra- und Fuldatal zu verderben bringenden Katastrophen wurden, bedeutenden Schaden angerichtet. Auch der Verlust von Men schenleben ist zu beklagen. Wir lassen hier emen Teil der Hiobsbotschaften folgen: Freiberg, 4. Juni. Mehrere Gewitter von außerordentlicher Heftigkeit und Dauer such ten auch gestern wieder die hiesige Gegend heim. In der 6. Stunde setzte ein Hagelwetter ein, das Schloßen von der Größe von Taubeneiern brachte. Durch Blitzschläge wurden verschiedene Gebäude getroffen, besonders auch die elektri schen L-tjromleitungen der Stadt. Stellenweise führten die ungeheueren Wassermassen in der! Gegend zu Ueberschwemmungen. In Hals brücke traf ein Blitzschlag das Wohnhaus des Maurers Rößiger, der im Erdgeschoß mit Frau und Tochter sich befand. Der Vater und die Tochter wurden betäubt, die Mutter getötet. In Zug wurde die elektrische Lichtleitung zerstört und von der Scheune der Fröhlichschen Wirt schaft der Holzgiebel losgerissen und sortgeschleu- dert. Erst nach dreistündiger Dauer hatte das Wetter ausgetobt. In Weigmannsdors schlug der Blitz in das Wohnhaus des Gutes von Hermann Richter und äscherte es samt der an grenzenden Scheune, die viel Heu- und Stroh vorräte enthielt, vollständig ein. Auf der be nachbarten Lichtenberger Flur wurde der aus den! Felde tätige 16jährige Dienstknecht Albin Berndt durch einen Blitzstrahl betäubt. Sayda (Erzgeb.), 4. Juni. Gestern abend entlud sich über der hiesigen Gegend ein heftiges tritt des Kabinetts an und bittet dasülegre diese in Asche. Am Nachmittag war Haus, sich zu vertagen. Dieser Vorschlag wird Besitzer die Frau von 11 Kindern an einer Nach einiger Zett verließ die Arbeitspartei den Saal. Die Oppositionellen blieben. In den Couloirs ward die Parlaments wache und ein großes Gendarmerie-Aufgebot aufge- ftellt. Nach zehn Minuten betrat die Parla mentswache den Saal unter Führung des Oberst leutnants Horwath und des Hauptmanns Gewe. Die Opposition empfing sie mit Pfuirufen und ungeheurem Tumult. Plötzlich geht Hauptmann Geroe mit gezogenem Säbel auf die Gruppe los und versetzt den Abgeordneten Leugyel und Hedervary Hiebe gegen den Kopf. Hedervary pariert mit dem Arm, stürzt aber nieder. Er schastsgeräte usw. mit sich führten. In entladen. Obendrein haben die Unwetter, die meterhohem Schlamm und st , umgeiommen. — ^m veucicqoarrc'ri Lvvsten wuroi — dm' Gesetze und 9or der ^-raatsgewalt zu untergraben und die oppsttto- nimm vom Blitz getroffen und erschlagen. tenhause in Washington eingebracht worden ist. Danach sollen fremde Schiffe ebenso wie ame rikanische das Recht der freien Durchfahrt durch den Panama-Kanal haben, wenn sie in der K ü st e n f ch i f f a h r t tätig sind. Die Ein leitung der Bill sagt, eine Beschränkung der Schiffahrt auf amerikanische Fahrzeuge würde der monopolistischen Kontrolle des Handels Vor schub leisten. Wege und im Fuldatal bei Hünfeld durch ge- ! wattiges Hagelwetter und Wolkenbrüche uner- Die Hundstagshitze brütet weiter über den meßlichen Schaden, dessen Höhe bis jetzt noch Landen, und nach den Prognosen der Wetter-! nicht festzustellen ist, angerichtet. Die Hagel- Warten ist für die nächsten Tage auch kaum eine Körner bedeckten 30 Zentimeter hoch den Erdbo- merkliche Aenderung zu erwarten. In vielem den und zerschlugen die Feldfrüchtc. Was das Gegenden, vor allem auch in unseren! engeren'Hagelwetter verschonte, wurde durch das Hoch- Vaterland e und im angrenzenden Thüringen, wasser vernichtet, das tiefe Gräben in die Fel- Haben sich am Dienstag recht gewaltige Gewitter der riß, Gärten, Wiesen und Aecker wurden mit . n<I2tun- gestrigen Abendstunden über unsere Gegend da- tmimenthattungen eme r^ages- hinziehenden Gewitter schlug der Blitz im nahen st - st st st: ' , Gleuoeu ein uno zuuoeic. Lmriicyaiisgeoauoe, e st.I mm "" ä c'n und Will- Scheunen und Stallungen der Besitzer Pauling, kurhandlungen der Behörden und die prorde-Siedler und Stammann wurden ein Raub der rung des National,tatenhaders protestiert, das Ijammen. ' Ministerium des Innern beschuldigt, die Achtung nrngekommen Feldern großen Schaden an. die — - - Ver Nationalitäten. Bei Schluß der Generaldebatte "'"^starken Gewitters in vergangener Nacht wurden - > jdie Orte Obcrweißbach, Mellenbach, Chursdorf, Für Vie freie Fahrt durH den Panama- .Deesbach und Lichtenhain von einem Wolken kanal jbruch heimgesucht, der schweren Schaden anrich- Wie geht es denn Großmama — und Tei- Hör mal, Kusinchen, ist das etwa ehrlich, le — Sie hat Sorgen um Dich! Er- stä als ob er etwas auseinander nb Weißt Dii auch, mein Herzchen, wer die Närrchen wieder nach seinem Gute über- Lothar Ivar gesiedelt, da sich sein Befinden bedeutend gebes- Dochter hatten aufgeatinct, al respek- habe? lind rasend in Dich verliebt! Ich hörte, (Fortsetzung folgt.) er sie verlassen; so waren sie wieder Herr ihrer selbst und brauchten keine Rücksichten zu nehmen. haben, und Ivonne hatte gehen müssen, da sie besser als das Stubenmädchen Bescheid wußte. glau wollte hattest Du. sind heutzu- sert hatte. Mutter und (Nachdruck verboten.) tz, wie sie gedacht wellige Leier; solange Du fort bist, bin ch nur noch einmal zu Hause gewesen. Großmama ist etwas gealtert." „Lutz, daran irage ich wohl schuld und Du! gehört, sie zu lieben mit all dem Guten, was noch in ihm war — trotz seines leichtsinnigen Lebenswandels! Endlich hatte er das Glück, sie einmal auf ihm die „Kleines, tapferes Mädel!" wiederholte Lutz Du bist wirklich zu bewundern. Und im stib yäßliche Wetter hielt die Leute in den Häusern Ich bin gewöhnt, meinen Weg geradeaus zu zurück, und Ivonne strebte ebenfalls heimwärts st gehen!" 32 s Ja, das war ganz Zn meinem 'unter einem falschen Namen im Skeinhagenschen bet ! Hause zu sein?" „Das ist etwas anderes! Eine einfache Ma- im Herzen froh, daß sie keine Ansprüche machte! Die „Gesellschafterin" mußte ihm fremd bleiben; eine Ivonne Legene kannte er nicht! Sein Aussehen war ihr ein wenig verän dert erschienen; er trug jetzt den Bart ganz kurz, englisch verschnitten, und der leichtsinnige Zug in seinem hübschen Gesicht war ausgeprägter, fast frivol geworden. Nicht eine Sekunde hatte ihr Herz höher ge schlagen, als sie ihn wieder gesehen! Es erschien ihr beinahe unsäglich, daß sie ihn einst geliebt, daß sie sich an ihn geklammert als an einen Retter aus ihrer Nor. Fast mitleidig mußte sie jetzt lächeln, als sie ihn mit dem andern ver glich, der ihres Lebens heimliches Glück gewor den war! Lutz hatte Besuch im Lteinhagenichen Hause gemacht und verkehrte dort. der Straße zu wessen. Konstanze wünschte eine'. „Ehrlich bist Du wenigstens, das muß ich ihr fehlende Schattierung Stickseide besorgt zu gestehen!" sagte er, dock) etwas ernüchtert. Dagobert?" Er machte eine Bewegung, von sich schleudere. „Dagobert? Mit dem bin — fertig." „O Lutz — »varum? An einen wahren Freund — und tage selten!" spare ihr die — Du bist doch ihr Liebstes! Sind Deine Angelegenheiten damals alle geordnet?" „Längst erledigt, Kleines! War höchste Zeit? Mußte auch mein Regiment dran geben." „Was Dir wobl schwer geworden ist! Und „Nein, Lutz, das hab' ich vergessen — al les!" Schuld an unserem Zerwürfnis trägt? Du! — Er hatte sich damals erlaub!., mir gehörig oder vielmehr ganz ungehörig den Tert zu lesen — kurz, wir sind fertig miteinander. Ich hatte auch 'ne ganz eklige Eifersucht auf ihn, daß er mein Anrecht auf Dick nicht genügend respek- SW WkW WM Roman von Fr. Lehne. dbs'heulich!" sagte er heiser. „Ich glaubte, einen sichte sie, daß sie der Grund zu diesem Vorha- Bekannten zu sehen — es war ein Irrtum." ben war. Er konnte nicht vergessen; er war be- Und er ging weiter. ständig und treu! kennt mich so leicht niemand." „Weshalb in Zivil, Lutz? Du Dummheiten vor!" „Endlich höre ich ihn wieder, ....... , wnrssvollen Ton! Weißt Tu auch, Mernes, mm, blieb stehen, wollte folgen; sein Begleiter Da redete sie plötzlich ein Herr an. blickte etwas erschreckt auf — es war Lutz! „ Mannchen, nimm mich doch mit!" lette er. „Nein, Lutz, lieber nicht! Wenn man daß ich mich manchmal krank nach Dir gesehntjhielt ihn. „Was ist denn? Bleiben^ Sie doch stierte." Er drängte sich an sie heran und blickte'nicht an dieser zugigen Ecke stehen, Steinhagen." „O Lutz, das konntest Du von ihm tzeflcht. Der so Angeredetc fuhr mit der Hand über!ben? Wie Du ihn da verkannt hast! Er ¬ tz, wenn Du so mit mir redest, gehe ich" die Stirn; ihm war heiß geworden! Das war'vermitteln — er ist ein guter Mensch" — Die Empfangstage wurden wieder regelmäßig in-^habe?" E. —. negehalten; Lutz nahm meistens daran teil; doch, in ihr Gesicht. : es gelang ihm nie, mit Ivonne zu sprechen, „Lutz, wenn'Du so mit mir redest, geheich'die , . . weil sie ihm geschickt auszuweichen verstand. augenblicklich auf die andere Seide!" drohte sie. lohne Zweifel doch Ivonne Legene gewesen ich . .- - - Ihr ablehnendes Verhalten reizte ihn, und „Warum so kalt, Ivonnchen? Hast Du denn Begleitung Leutnant Bruckens, dieses leichtsinstdaß er denumchst seinen Dienst quittieren und es gab ihm dennoch die Gewißheit, daß er ihr ganz vergessen, wie lieb wir uns hatten?" Erstligen Schlingels. Tas war ja schnell gegan-.dann ^""9^ sichre aus„ Reisen gehen wird. Er nicht gleichgültig geworden war, daß sie sich ge- haschte nach ihrer Hand und hielt sie trotz ihres! gen, die Bekannhschafk. Elin fader, ekler Ge^taun^es sich ja leisten." gen ihn wehrte — und er hatte ja auch nie misst Sträubens fest; ihre Sprödigkeit reizte /ihn. schmack lag ihm plötzlich auf der Zunge. i «ie schwieg emen Augenblick. Drese Nach- „Und wie wir uns geküßt haben. Erinnerst Du i „In, -äe haben recht, Doktor, es zieht hier richt hatte pe doch etwas überrascht, und dunkel Dich nicht?" unsjdemoiselle Legene kommt eher durch und hat zusammen sehen würde, könnte das leicht miß-stricht so viel zu leiden wie eine Komtesse Laß deutet werden. Das will ich mir und auch Dir berg, die in häujigen Fällen nur als Dekora „Ehrlich sein scheint bei Dir wirklich als tten, glaube ich, tut die alte Dame es aucch .etwas Außergewöhnliches, Besonderes zu gel- Es war in später Nachmittagsstunde. Ein ten!" Sie hatte wohl den Vorwurl aus seinerlner Mama und Herta?" heftiger Wind trieb dunkle Wolken zusammen, Stimme gehört. „Schon einmal,, damals bei! „'s ist alles beim alten. Die ewige lang- und Regen und Schnee fielen zur Erde. Dach Großmama, hattest Tu mir das vorgehalten! ersparen!" jtionSskück verwendet würde. Uebtzigens verbot Er lächelte sein leichtsinniges, sorgloses'mir Großmaina, ihren Namen zu führen! Ich Lachen. !yabs vollständig mit der Vergangenheit abge- „Können wir nicht miteinander gehen? Wir.schlossen, und ich wäre Tir sehr dankbar, Lutz, sind doch Petter und Base!" .wenn auch Tu sie begraben sein ließest! Ich bin „Das weiß ja niemand. Wenn Tu es er-,wirklich nicht auf Rosen gebettet; mache es mir zählen willst, soll es mir recht sein! Ich aber!durch Unvorsichtigkeiten nicht noch schwerer." möchte nicht in der Dämmerstunde mit einem „Kleines, stolzes, tapferes Mädel!" sagte er Offizier, der bei uns verkehrt, gesehen werden!" j zärtlich und schob seinen Arm unter den ihren. Räuberzivilj Zwei Herren mit hochgeschlagenem Mantel- j kragen begegneten ihnen. Ivonne achtete nicht hast wieder! ans sie; sie mutzte mit der einen Hand ihren .Hut, mit der anderen den Schirm festhalken. diesen vor ! Einer von den Herren drehte sich nach ihr