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Amtsblatt. Nr. 118. Dienstag, den 27 Mai 1913. Zweites Blatt Aus Lem Kelche. Das Schicksal ver Wehrvorlage. In Berliner parlamentarischen Kreisen ist man nach dem Ergebnis der Sonnabend-Ver handlungen der Budgetkommission überzeugt, daß der Wehrvorlage in ihrer weiteren Behandlung keine Schwierigkeiten mehr er wachsen werden. Wider Erwarten hat die So zialdemokratie nicht den geringsten Versuch ge macht, durch Dauerreden die Entscheidung hin zuhalten. Man führr das daraus zurück, daß inzwischen auch das Zentrum seine Zustimmung zur Trennung der Heeres- und der D e ck u n g s v o r l a g e n ausgesprochen hat und damit der Zweck der Sozialdemokratie, die auf eine solche Trennung hinarbeitete, erreicht ist. Die bürgerlichen Parteien hofsen, die Ar beit so beschleunigen zu können, das; spätestens am Mittwoch die Beratungen in der Kommission in zweiter Lesung zu Ende geführt werden, so das; in der ersten Juniwock)e die Beratung im Plenum beginnen kann. Man nimmt an, das; auch das Plenum die Arbeit in wenigen Tagen erledigen wird, so das; das Kriegsministerium rechtzeitig die nötigen Vorbereitungen treffen kann. Eine preußische Boxstellung beim Vatikan. Wie von gm unterrichteter Stelle verlautet, wird ber preußische Gesandte beim Vatikan im Staatsselrelariat darauf Hinweisen, daß in den letzten Monaten in Preußen katholische Glaubens s ch riften die erzbischöfliche Druckerlaubnis erhalten haben, trotzdem sie dem Inhalt nach geeignet sind, in gemischt-konfessionel len Gegenden des Reiches der Toleranz er heblich Abbr n ch zu tun. Es dürfte sich hierbei u. a. wohl um die preisgekrönte Arbeit „Der Irrweg der gemischten Ehen" handeln. In dieser Schrift, die im Ver lage von I. P. Bachem, Köln, erschienen ist, führte der Verfasser, Pfarrer Dviesch, allerdings gegen den Protestantismus eine Sprache, die stark an Fanatismus grenzt und auch in katho lischen Kreisen als über das Maß der in Glau- bcnssachen erlaubten Intoleranz hinausgehend bezeichnet worden ist. Oesterreich und die Niederlande gegen dos Schiffahrtsabgobengesetz. Tie seit zwei Jahren mit Oesterreich und den Niederlanden wegen der Zustimmung zur Einführung von Schiffahrtsabgaben aus Elbe und Rhein gepflogenen P erhandluugcn sind, wie die „Münchner Ztg." erfahrt, als aussichtslos abgebrochen worden. Aus dnn Ausland? Eine bcmerkcnsÄcrtt Ncde des französischen Ministers des Innern Der M i n i st e r des Innern Klotz hielt bei der Einweihung einer neuen Sparkasse in Montdidier (Departement Somme) eine Rede, in der er u. a. sagte, daß die Regierung keine Mühe und keine Verhandlung scheuen würde, um die Heeresresorm b a l d i g sl zum Abschluß zu bringen. Jetzt wäre die Einigkeit aller Republikaner im höchsten Grade wünschenswert, um die schwierige Ausgabe zu erfüllen, von der in Zukunft die Stärke und die Sicherheit Frankreichs abhängc. Der Minister erinnerte dann an den Zwischensall von Agadir, als an eine Zeit der Besorgnisse, in welcher Frankreich einer Demütigung ausge setzt worden wäre, wenn seine .Heereskraft unzu reichend gewesen wäre. Seither hätten ander wärts eingcbrachte Gesetze das Gleichgewicht zum Nachteil Frankreichs gegenüber einem großen benachbarten Staate gestört. Der Minister fügt hinzu, er habe die Pflicht, es ohne Zaudern wie derherzustellen und von der Nation das dazu nö tige Opfer zu verlangen. In dem friedlichen Geiste, von dem wir deutliche Beweise abgegeben haben, wollen wir unsere Entwicklung pflegen, ohne Beunruhigungen fürchten zu müssen. Unser Patriotismus wird verschwiegen bleiben, ihm ist jeder mit Brutalität sich vordrängende Hurra- Patriotismus fremd. Der Minister fuhr fort: Die A u s r n f e zur M e u t e r e i und Jn- disziplin nnd die Aufreizungen zur R e v ölte werden zu w ahren V e rbre ch e n zu der Stunde, in welcher der Geist des persönlichen Opfers strikte Regel für diejenigen sein solle, die um ihr Vaterland besorgt sind. Wer also wird frevelhaft genug sein, für irgendeine, ich weiß nicht welche Ehimäre, sein Vaterland zu opfern zu einer Stunde, in welcher dieses der opferfreudigen Mitwirkung aller seiner Kinder bedarf? Sicherlich, wir wollen den Frieden. Aber einen freiwilligen Frieden, keinen Frieden, der uns aufgezwungen wird. Das ist unsere Absicht und der Wille des Volkes. Die Re gierung habe nach schmerzlichen Erwägungen die Pflicht auf sich genommen, die Dienstzeit um ein Jahr zu verlängern, ohne daß dadurch das Interesse der heimischen Landwirtschaft gefährdet wird. Die Meuterei iu» srauzöstschen Heere ist in allmä h lichem Erlösche n be- grisfen. Die Regierung glaubt, daß die harten Strafen, sowie deren Bekanntgabe an sämtliche Truppenteile wesentlich zur Beruhigung beigctra- gen haben. Kleinere Zwischenfälle ereigneten sich noch in Bourge s, wo ein Artillerie- hauptman n von den Mannschaften miß handelt wurde, ferner in Toulou'e, wo der Zapfenstreich abgesagt wurde, in Trohes, wo die Truppen in den Kasernen konsigniert wurden, um Zwischenfällen vorzubeugen, sodann in Ver dun und noch anderen Garnisonen. In Oran petitionierten die Soldaten gegen die dreijährige Dienstzeit. In Lille wurden zahlreiche Aufruse des allgemeinen Arbeiterbunds im Gepäck der Soldaten gefunden. Für die sozialistische Kund gebung in Pre Saint Gervais bei Paris sind umfassende Ordnungsmaßnahmen getroffen. Das Militär ist in den Kasernen konsigniert, um eine Teilnahme der Mannschaften an der Kundgebung zu verhindern. Die Erkrankung des Kaisers von Japan ist in ihrer ganzen Schwere und Bedeutung noch nicht recht klar gelegt, da eine amtliche japani sche Auslassung über ihre Entstehung und Vor geschichte sowie über den augenblicklichen Zu stand nicht vorliegt. Gerade dieses Schweigen aber zeigt, daß es sich um eine Erkrankung f ch w e r e r A r t handelt, die c r n st c B e - f ii r ch tung e n für das Leben des hohen Pa lienten auftommen läßt. Bestätigt wird diese Auffassung durch folgendes Telegramm aus Pa ris, 24. Mai: Nach Privatmeldungen, die aus Tokio eingetroffen sind, ist der Zustand des Kaisers von Japan höchst bedenklich, da die Lungenentzündung durch einen Diph therie-Anfall kompliziert wird. Die Hofkreise tragen eineu vorgetäuschten Optimismus zur Schau, dagegen zeigen sich unterrichtete Leute beunruhigt. Der K aise r, der s chwind- süchtig ist, bis zur Thronbesteigung im vori gen Sommer säst stets im Gebirge lebte, dürste ein Opfer des feuchten Klimas von Tokio sein. MllWiMI. SW. M-Mkill- „MMU' ZS SMÜlM. : Am Lwnnabend hielt der Militärverein „Albertbund" seine Versammlung im Vereins lokal „Forsthaus" ab, die von gegen 100 Kame- Dritte, der gar bald merken sollte, wie schwer es sei, geordnete Zustände zu erhalten. Frank reich bewegte sich auf absteigender Linie, das Volk seufzte hart unter der Last der Steuern, der Volkswille machte sich Luft durch die Re volution. Die Bestie des Volkes wütete, es gab nichts Heiliges mehr für das Volk, es schüttete das Kind mit dem Bade aus, sogar das Herr scherpaar mußte unter dem Beile des Henkers verbluten. Aber nach Jahren des furchtbarsten Wütens kam die Zeit der Ernüchterung. Nach bem Hinschlachten der Edlen des Volkes woll ten die Verbündeten nicht länger solchem Tun zuschauen, aber Frankreich schützte treu die Gren zen und den Herd, Napoleon Bonaparte, ein großer Geist, verstand die Verhältnisse klar zu beurteilen und zu seinem Gunsten abzuwägen. Der Mann, der sich selbst die Krone aufs Haupt setzte, hat seinem Vaterlande große Dienste geleistet; er schreckte vor nichts zurück. Zunächst wollte er Oesterreich bekämpfen, deut sche Fürsten ließen sich blenden von seiner Energie und diese Fürstentümer kettete er fester an sich. Er glaubte, Preußen auf jeden Fall demütigen zu können. Friedrich Wilhelm der Dritte, dem Körper nach ein großer Mann, war gerade das Gegenteil Napoleons, abhängig von seinen Ratgebern. Wie seine Ratgeber, so wechselten auch seine Gedanken. Nur eine Per son in seiner Nahe war ihm ein Segen: die Königin Luise mit den großen Gaben des Gei stes und Gemüts, eine echt deutsche Frau, die sich noch heute großer Verehrung erfreut. Sie verstand es, ihren Gemahl in bängsten Zeiten zu trösten. 1806 kani der Krieg mit Frankreich, Friedrichs Geist und seine Zucht waren aus dem Heer gewichen, in diesem trat eine gewisse Ver lotterung ein. Die alten Offiziere waren matt und müde geworden. Auch an Zahl war das preußische Heer lange nicht mehr auf der Höhe. Preußen und Sachsen standen den Franzosen bei Auerstädt und Jena gegenüber und es kam zu einem unglücklichen Ausgang sür Preußen. Der Geschichtsschreiber unseres Ories behauptet, mau habe den Kanonendonner bis Hierher gehört. Mit dieser Schlacht war das Schicksal Preußens besiegelt, viele Festungen ergaben sich und die Franzosen drangen bis in die Reichshauptstadt vor. Napoleon nutzte seinen Sieg voll aus, er wollte Preußen demütigen, soviel es nur möglich war. Er führte die sog. Kontinentalsperre ein, erreichte aber gerade das Gegenteil von dem Gewollten, denn er hals damit England unbe wußt. Der preußische Hof floh nach Königsberg, und dort erfuhr Königin Luise die ganze Schwere ihms Unglücks. Weiter gings bis hart Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 26. Mw 1013 — Ueber die Eheschließung mit ö st e r r e i ch i s ch e n S t aa t s aln g e h ö r i- gen wird geschrieben: Das österreichische Ehe recht enthält eine Reihe von Bestimmungen, die von denjenigen manchmal unangenehm empfun den werden, die vorher nicht genau über dieses Recht und seine Folgen unterrichtet worden sind. Ein Hinweis hierauf ist um so mehr erforder lich, als viele sächsische Mädchen Oester reicher heiraten. Auf die Folgen einer solchen Verbindung macht jetzt die Zwickauer Rechts auskunftsstelle aufmerksam, die in ihrem Jah resberichte darüber folgendes schreibt: Während Ungarn die standesamtliche Trauung hat, kennt Oesterreich nur die kirchliche Eheschließung und ist insofern noch strenger als das Kanonische Recht, da es die Ehescheid ch n g auch dann a u s s ch l i e ß t, wenn bei einer gemischten Ehe der katholische Teil später evangelisch wird. Schließt ein Oesterreicher in Sachsen eine Ehe, der zur Zeit der Eheschließung katholisch ist, so richtet sich die Form der Eheschließung nach deutschem Recht. Im übrigen bleibt aber das österreichische Recht bestehen. Eine solche Ehe kann also niemals geschieden werden, und es kann der Fall eintreten, daß jemand einer Frau, die fern von ihm lebt, beständig Unter halt gewähren muß. Der einzige Ausweg, um eine Scheidung zu erlangen, wäre für den Oesterreicher der, das; er die deutsche Staats angehörigkeit erwürbe; denn dann kommt für ! diejenigen Tatsachen, die nach Erwerb der , deutschen Staatsangehörigkeit entstehen, das deursche Recht in Anwendung. Viele Sächsinnen heiraten eingewanderte Böhmen, werden von ihnen verlassen und jammern nun, daß sie nie mats geschieden werden können. Die Blutlaus, der gefährlichste Schädling der Apfelbäume, macht sich jetzt schon bemerkbar. Man sieht an den Bäumten den weißen, wolligen Flaum des Insekts, düs an Rinde und Splint saugt und dadurch krcbsähnliche Entartung und Fäulnis erzeugt.. Tie überwinterten Muttertiere haben ihre Zu fluchtsftütte längst verlassen und haben schon lebende Junge zur Welt gebracht, die sich den Sommer über in acht Bruten fortpflanzen. Das weiße Wollhaar besteht aus feinen Wachsfäden, die jede Benetzung hindern. Der Kampf gegen die Blutlaus muß so frühzeitig als möglich ausgenommen werden. König Friedrich Augu sl hat auch dieses Jahr anläßlich seines Geburtstages nach Memel. Polen einem Er schuf den deutschen Bauernstand und die moderne Städteordnung ein. ganze Reihe tüchtiger Männer fand sich, Herr Vorsteher einer ektionen der streitigen Rechtspflege j Leipziger Amtsgerichts wochenlang von werden. und Napoleon unterstützte Aber nun regte sich Ruß j Assessoren verwaltet worden, das bedeutet, daß vier Arbeitslasten, die von den Pollrichtern zu für den Ver Lebhafter Beifall lohnte den Vortrag, den die Versammlung durch Erheben von Eine die sen. führte B. des zwei Geburrstagsfeier folgte. Zunächst wurde Herr «wollte frei werden Willy Kunze als neues Mitglied ausgenommen, j diese Bestrebungen. kam Preußen zu Hilse, der König von Sachsen wat dem Rheinbünde bei, und bei Preutzisch- Eylau kam es zu furchtbarem Kampfe. Napoleon mußte einen Teil des Schlachtfeldes räumen. Er versuchte nun neue Winkelzüge, indem er König Friedrich Wilhelm seinen Zwecken dienst bar zu machen suchte. Dieser aber hielt seinen Bundesgenossen dis Treue. Es kam zum Frie den, blutenden Herzens schloß man ihn zu Til sit, nachdem sich Königin Luise tief vor Napo leon demütigen mußte. Geradezu gemein betrug sich Napoleon dieser edlen Königin gegenüber. Nach diesem Frieden von 1807 verlor Preußen die Hälfte seines Bereiches. Es schien, als ob damit der tiefste Punkt Preußens erreicht sei. Der Freiherr vom und zum Stein verstand es, nach dieser Zeit kräftig reformierend einzugrei gebend sür das Staatswesen. Am Sterbebette seines Großonkels stand Friedrich Wilhelm der sen gerichtete Zuschrift. Danach sind z. eins gleichfalls beteiligen wollen. Von Wort, um darzmun, daß der Verein abermals Gelegenheit nehme, den Geburtstag Sr. Maj. des Königs zu begehen. Er forderte zu einem mit Unbrauchbarem in der Armee aufräumte, Fichte, ein Sachse, tat sein Möglichstes für die Wiederherstellung des preußischen Reiches, Schlei ennacher und die Freiheitsdichter, vor allem un ser sächsischer Held Theodor Körner taten das Ihrige nnd feuerten zur Begeisterung an. Im September 1808 scharte Napoleon in Erfurt die Hoch auf den Landesherrn auf, in das begeistert, deutschen Fürsten um sich, Preußens König aber eingestimmt ward. Im weiteren Verlaus des j blieb fern, er wollte dem Verwüster seines Lau Abends bot auch die Gesangsabceilung pcttrioti-, des nicht gegenübertreten. " K u n z e nahm das Plätzen dankte. In einer der nächsten sammlungen soll die Vortragsfolge fortgesetzt vier Bäßler. Dann machte Herr Vorsteher K unze bekannt, daß von Herrn Alban Franke ein Bei- rag von 5 Mk. zum 40jährigen Jubiläum überwiesen wurde. Der Betrag soll zu einem guten Zwecke Verwendung finden. An Einla dungen liegt u. a. eine von Wüstenbrand vor zum Vereinsjubiläum am 8. Juni, an dem der Verein sich beteiligen will; hierzu stiftet der Ver ein auch ein Geschenk. Am 29. Juni seiert der Bruderverein zu Lugau gleichfalls sein 50 jähriges Bestehen, der „Albertbund" will ihn mit einem Geschenk ehren. Am 1. und 2. Juni soll in Wechselburg ein Vetcraneu-Appell abge halten werden, an dem sich Angehörige des Ver ¬ laden besucht war und welcher eine Königs-,an die Grenze Rußland einer Anzahl Strafgefangener den Rest ihrer Strafzeit in Gnaden erlassen. Unter denselben befinden sich auch mehrere zu Zuchthaus verurteilte Personen. Tie Zahl der Begnadigten beträgt 30. Die Ncuamsgabe der Luther Bibel von 1892 ist, wie die „Dr. Nachr." bekannt geben, in aller Stille vollendet und von den Bibelgesellschaften angenommen worden. Sie sucht durch eine große Menge kleinerer illenderungen den revidierten Text mit unserer gegenwärtiger Sprache noch besser auszugleichen. Es wird der Wunsch ausgesprochen, daß der deutsch evangelische Kirchenausschuß, wie das Luther von Auflage zu Auflage getan, uner müdet an solcher Aufgabe arbeitet und wenig fiens jedem Menschenalter eine erneuerte Luther bibel gebe. Zur Lohnbewegung im Male r g ewerbe wird geschrieben: Der H,auptver band Deutscher Arbeitgeberverbände im Maler gewerbe hat den Schiedsspruch von 30 147 000 Mark Lohnsumme gegen 27 994 000 Mart Lohnsumme, also mit nur geringer Mehr heil angeno m m e n. Die außerordentliche Generalversammlung des Verbandes der Maler, Lackierer, Anstreickier, Tüncher und Weißbinder Teutschlands hat die Schiedssprüche mit 86 Stimmen, die 42 783 Mitglieder vertreten, gegen 13 Stimmen, die 7119 Mitglieder ver treten, angenommen. Ta sonach sowohl Arbeit geber wie Arbeitnehmer den Schiedsspruch an genommen haben, wurde vom Hauptvorstande der obmgenannten Arbeitgeberverbände die Aus sperrung von Sonnabend, den 24. Mai an, aufgehoben. In Chemnitz, wo die Gehilfen nicht ausgesperrt, sondern ausständig sind, ist der Streik jedoch noch nicht aufgehoben wor den, weil die Ausständigen der Ansicht sind, es m ißten vor Wiederaufnahme der Arbeit noch besondere örtliche Vereinbarungen getroffen wer den. Es dürfte aber darüber bald eine voll ständige Klärung der Sachlage erzielt werden. Daß die Klagen über einen in Sachsen herrschenden R i ch t e r m a n g e l nicht ganz unbegründet zu sein scheinen, zeigt eine an das „Leipziger Tageblatt" aus juristischen Krei Als eine Gedemütigte sehe Vorträge und gemeinsamer Gesang ver-> zog Königin Luise wieder iu Berlin ein, lei- schöntc die Feier. Dann nahm Herr Pfarrer, dend, krank, sterbend. Ihr Leid nimmt ein v. Doskh das Wort zu seinem V o r t r a g; Ende, ein .Heldenweib, eine echte Landesmutter, über die große Zeit vor 100 Jahren. Viele Jin leuchtend Vorbild sür ihr Land, ging da Vereinsabende, so führte der Redner aus, wür-shin. An der Seite ihres großen Sohnes, der den nicht ausreichen, das Thema erschöpfend zu; ihr Rächer geworden, ruht sie nun im Mauso behandeln. Er beschäftigte sich zunächst mit den !enm zu Charlottenburg. An ihrem Sarkophag Festbuch „1813 1913" soll eine Anzahl durch Herrn Pf. v. Doskh bezogen werden. Nachdem so die Tagesordnung Erledigung gesunden, sprach Herr Kassierer Löffler sei nen herzlichen Tank aus denen, die für seine Auszeichnung mit der Friedricki August Medaille eingetreten sind. Zur Belebung des Abends trat die VereinStaPelle in Aktion. ebenso die Herren Richard Geßner und Rudolf'land, die ihm drohende Gefahr erkennend, es Ereignissen, die Preußens Niedergang' dactun, wird es einem so recht klar, daß, so lange die den Tagen der Schmach Preußens. 1786 lag Erinnerung an sie wach bleibt, es keinen Nieder- der große Friedrich aus dem Sterbebett, ihm gang geben kann, sondern das Morgenrot Ivar es vergönnt, das gutgeschulte Preußenheer. strahlenden Zukunft leuchtet, vor den Feind zu führen und mit ihm Großes zu leisten. Er wußte aber wohl, was mit seinem Hingang sür Folgen entstehen würden. Das Wohl und Wehe eines Staates hing zu jener Zeit am Monarchen selbst, sein Wille war maß