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WeiMMckr TUM Ttnntsblcrtt Nr. 118. Donnerstag, den 22. Mai 1913. Zweites Blatt. Stadtv. schäft machten, wenn eine kitzliche Sache dargestellt der habe. 20 Jahre Hinauls tausende von Mark für solche lassung der Schulleitung erfolge. Eine Ueberwochnng l^O >^apre Hinatts des Kinos habe seitens der Neustädter Schule wohl! Zwecke eingestellt, wir tun dies auf unbe in den seltensten Fällen staitgefunden; ein Bild sei Er beantragte, Krankenkasse zu überweisen. Auch Herr Stadtv. Grießbach ist der Mei sie um Stadtv. größte 6. die auf- der der Rat ist dem beigetreten —, daß eine Stif tung für gemeinnützige und wohltätige Zwecke in Höhe von 5000 Mark errichtet werde aus Mitteln des Verwaltungsllberschusses von 1913. Die Mittel sind vorhanden und die Stiftung, selbst ist nicht so eng begrenzt wie dies sonst üblich ist. damit auch die entstehenden Kosten in Höhe von 26 Mk. Nach der Meinung des Herrn Vorst. Lohs, würde das zunächst gegen die statutarische. Be stimmung verstoßen, wonach die erübrigten Gel der bei der Auflösung der Armenkasse zu über weisen sind, und dann wäre der Vorschlag auch um deswillen nicht diskutabel, weil die Kran kenkasse doch auf guten Füßen stehe. Wie kä men denn die Dienstboten zu einer besonderen Einzahlung, die sonst von niemandem verlangt werde? Redner hält es für ganz richtig, daß mit den verfügbaren 3000 Mk. eine Stiftung er- feststellt, die Kreishauplmannschaft den Anstoß ge geben Außerdem sind von den zur Kontrolle der Kindervorstellungen Beauftragten Beschwerden er stattet morden, nach deren Prüfung sich verschärfte Bestimmungen nötig machen, die dem Sinne nach folgendermaßen in einem Nachtrag festgelegt werden sollen, Es macht sich eine scharfe Ueberwachung der Kindervorstellungen dringend nöt'g. FonbildungS- schulpflichtigen Knaben und Mädchen bis zu 17 Jahren soll nur der Besuch der Kindervorstellungen erlaubt sein. Die Vorführung von Dramen in Kindervorstellungen soll verboten werden. Herr Vorst. Lohse meint, es seien das zwar tieseinschneidende Bestimmungen, aber so sehr daS Kino bildend wirken könne, ebenso leicht schlage die Wirkung der Vorführungen in das Gegenteil um Eine Aenderung des bisherigen ZustanüeS mache sich also nötig. Herr Stadtv. Grießbach ist der Ansicht, daß diese Neuerung wohl weniger auf Anregung der Kreishauptmannschaft als vielmehr auf Veran- Es sind an Kosten veranschlagt worden: Für einen Stängelzaun 268 Mk., fiir Gasleitung 40, für Wasserleitung 50, für Wegeveränderungen und Grundstücksregulierungen 100 Mk, insgesamt also 458 Mk. Die bisherigen Arbeiten erforderten einen Aufwand von 1239 Mk., wogegen 948 Mk. verein nahmt wurden. Von den bisher verwilligten 2500 Mark wurden 1942 Mk. verbraucht; für die noch zu leistenden Arbeiten würden rund 800 Mk. auf- zuwenden sein. DaS Grundstück selbst hat einen Wert von 4000 Mk. Herr Stadtv. Bohne fragt an, ob es nicht vorteilhafter sei, die Böschung am Langnickellchen Hause weniger steil zu gestalten und Rohre für die Abwässer einzulegen. Dem hält Herr Bürgermeister Dr. Patz entgegen, daß es sich hier nicht um einen öffentlichen Weg handle und die Stadt auch noch nicht mit Herrn Langnickel ein Uebereinkommen hätte erzielen können; es beständen noch Grenzstreitig keiten, aber vielleicht ließe sich später noch etwas erzielen. Herr Stadtv. Bennewitz regt an, da die Zufuhr unbequem sei, den Fuhrleuten die 30 Pfg. Ablad ^gebühr für die Anfuhr von Land zu erlassen. Die Leute hätten das Abladcn auf der anderen Seite bequemer. Der Herr Bürgermeister meint, diese Ansicht sei nicht ganz zutreffend. Ob noch Land gebraucht werde, lasse sich heute noch nicht übersehen. Um das Grundstück zu planieren, müsse noch ein gut Teil Erde weggeschafft weroen. Jetzt seien die Zufahrtverhältniffe günstig. Die Schutt- abladegebllhr werde man auf keinen Fall erlassen können, sonst würden liederliche Zustände einreißen Vielleicht komme man dazu, die Bewohner des Hut Häuschens zur Aufsicht über den Abladeplatz zu ver pflichten. Darauf werden die geforderten 800 Mk. ein stimmig bewilligt. 5 Pottzeiverordnung über die Unter bringung von Arbeitern in Ziegeleien. Es handelt sich hier um eine Anregung der Kreishauptmannschaft, der nachgegangen werden muß, , trotzdem die Voraussetzungen auf unsere Verhältnisse nicht zutreffen. In einer vom Herrn Vorsteher zur Verlesung gebrachten Polizei Verordnung sind die einschlägigen Bestimmungen fcstgelegt. Die Ver ordnung findet Genehmigung. Nachtrag zu deu Bestimmungen über Veranstaltung öffentlicher kinemato- graphischer Voisührungeu. Auch hierzu hat, wie Herr Vorsteher Lohse haben wir es Wenn die Besitzer gute Sachen bäten, würden auch auf ihre Kosten kommen. Redner bittet Annahme der Vorlage. Nachdem auch Herr Vorst. Lohse elektrischen Ueberlandbahn, soll ein Hydrant gestellt werden. Die Stadtverordneten treten Vorlage bei. 4 Einfriedigung und Regulierung des Lampertusgrundstücks. 3. Aufstellung eines Hydranten in der Goldbachstratze. Am westlichen Schuppen des Beckschen Säge werkes, in der Nähe des Verwaltungsgebäudes der Kenntnisnahme, mit, daß der Fahrplan der elektrischen Ueberlandbahn zur Einsicht ausliegt. 2 Ttenographte-Unterricht in der Handels schule. Hierzu liegt ein Gesuch des KreiSvsrbands Hohenstein-Ernstthal des Verbands Deutscher Hand lungsgehilfen vor, in dem gewünscht wird, daß die Erlernung der Stenographie in der Handelsschule, für die gegenwärtig wöHentlich eine Stunde Unter richt erteilt wird, möglichst im ersten Jahre vollendet werde. Da es sich um eine sehr praktische Sache handelt, hat der Schnlausschuß beschlossen, von Ostern 1913 ab den Unterricht auf die ersten beiden Jahre wachenden Schutzmann mitgeteilt wurde. Auf grund solcher Biobachtungen dürfe man doch wohl nicht solch einschneidende Bestimmungen treffen. Herr Vorst. Lohse teilt aus den Akten mit: der Lehrer habe ausgesagt, daß das in dem Kino an der Limbacher Straße Gebotene vielfach auf reizend gewirkt habe und kaum für Kinder geeignet sei; er bekräftigt diese seine Ansicht mit einer Skiz zierung des Dramas „Maja". Auch Herr Schul direktor Patzig sagt in seinem Gutachten, daß es so nicht weitergehen könne; er regt an, die Kontroll kommission aus drei Mitgliedern bestehen zu lassen, vielleicht auch eine Dame mit hinzuzuziehen. Im Interesse der Jugendpflege liege es, wenn den jungen Leuten von abends 7 Uhr ab der Kinobe- Teil unsrer Veteranen habe eine sehr geringe. Erwerbstätigkeit und müsse sicki kärglich durch- Helsen. Wenn auch eine erhöhte Reichs-Vete rauen-Unterstützung in Aussicht stehe, so müß ten die städtischen Beihilfen doch beibehalten werden. Der Herr B ürge r in e i st e r glaubt be sonders darauf Hinweisen zu müssen, daß es sich bei uns um eine Stiftung im bescheiden sten Maße handelt. Andere Städte haben auf treten, daß wir dieses Jahr diese 1000 Mark ganz aufteilen, aber vielleicht kommen wir bald in bessere Verhältnisse, dann können wir mehr für diesen Zweck einstellen. Daraufhin wird die Veterauen-Sttstung einmütig bewilligt. 8. KaUer-Jubiläumsstistung. 8. WM. MUlMM-MM am Dienstag, den 20. Mai 1iU3. —: Abends 8 Uhr eröffnet Herr Vorst Lohse die außer von Herrn Bürgermeister Dr. Pitz cou 5 Ratsmitgliedcrn und 21 Stadtverordneten be suchte Sitzung und teilt zu Punkt 1 der Tages ordnung : 7 Beteranen-Ltistung. Der Rat hat beschlossen, bis auf weiteres in den Haushaltplan jährlich 1000 Mark ein» zustellen für Unterstützung der Veteranen, wie, dies schon in den letzten Jahren gehandhabt wurde. Die hierbei etwa erzielten Ueberschüsse — im vorigen Jahre 120 Mark — sollen zu einem Peteranen-Fonds angesammelt werden, und diese Ueberschüsse dürften sich von Jahr zu Jahr mehren, da ja die Zahl der Veteranen nicht zu, sondern abnimmt. werde. Kürze nun in solchem Falle der Kinobe sitzer den Film, so verliere letzterer oft auch für Kindervorstellungen, denen ja auch Erwachsene bei wohnten, an Wert. Bei den bisherigen Kindervor stellungen seien auch Sachen mit durchgeschlüpft, die besser nicht gezeigt worden wären. Die neuen ver schärften Bestimmungen richteten sich aber auch gegen die sog. fahrenden Kinos. Andere Städte in unserer Größe hätten bereits solche Bestimmungen, wie sie uns heute vor'iegen. Das Kino wirke oft außerordentlich lehrreich, aber nicht mit solchen eben besprochenen Sachen. Die Schuld an der heute zu beobachtenden Geschmacksoerbildnng sei den Film fabriken zuzuschreiben; die Kinobesitzer könnten bei uns wohl keine Reichtümer sammeln, sie seien ab hängig von den Filmfabriken, die ihnen die Pro gramms fest vorschreiben. Bei uns sei durch an stößige Vorführungen vielleicht noch nicht so sehr viel Unheil gestiftet worden, desto mehr aber in den Großstädten, darum müsse wohl die Reichs- gesetzgebvng cingreifen. Die sensationslüsternen Bilder vor den Kinos müßten auch verschwinden. Diese Anregung begrüßt Herr Wappler als sehr zeitgemäß; der sckmuuugen werden von der der Mehrheit des Kollegiums immer getrennt sein: wir find aber stets dafür eingetreren, wenn es galt, Arme zu unterstützen. Gegen die 8 Stimmen der Sozialdemokra ten wird sodann die Kaiser-Jubiläuntsstiftung genehmigt. 9 Abänderung des tz 6 der Vorschriften über Wurstküchcn. In einer Zuschrift der hiesigen Fleischer- Innung wird dargelegt, daß die Bestimmung völlig unanwendbar sei, wonach der Deckcnan strick der Wurstküchen abwaschbar sein müsse. Auch ein Gutachten des Herrn Bauamtsassisten- ten Baumeister Schneeweiß schließt sich dem au und plädiert für Aufhebung jener Bestim mung. Herr Sladlrat M alle r hält eine geweißte Decke für praktischer und sauberer. Der Herr B ürgermei st e r erklärt, daß der abwasch bare Deckenanstrich von der Aufsichtsbehörde vor- geschrieben wurde, um eventl. obere Räume zu schuhen. Daraufhin wird die Bestimmung aufgehoben. 10 Dienstbotcntrankcn- und Begräbuis- kaffc. Im Verfolg gesetzlicher Vorschriften hat sich mit Ende 1913 die hiesige Dienstboten-Kranken» lasse aufzulösen; aus den vorhandenen Mitteln soll eine allgemeine „Stiftung der Dienstboten- Krankenkasse" errichtet werden, deren Zinsen zur Kur und Pflege armer Kranker aus dem Dienst- botenstande Verwendung finden sollen. Herr Stadtv. Eichler hat bisher ge glaubt, daß ein Teil des Geldes der hiesigen Allg. Ortskrankenkasse zufallcn solle, da die Kass« beim Einkitt der neuen Mitglieder doch auch ein großes Risiko übernimmt. Der Finanzausschuß hat beschlossen - und ein Viertel des verfügbaren Geldes der Orts such verboten werde. Durch die Film-Fabriken scheinen die Kinos zu Jugendverderbern zu werden, zusammenzulegen. Der Rat ist diesem Beschluß bei- Eine landisgesetzliche Regelung der Angelegenheit getreten, das Kollegium tut desgleichen und bewilligt erscheine dringend nötig. Eichler entgegen: Man höre doch fast in jeder Sitzung, welch finanziell« Kalamität bei uns herrsch«; wem könne nun init diesen 5l)00 Mark geholfen werden? Er und seine Freunde seien sonst stets bereit, jedem Minderbernittel ccu Hilse angedeihen zu lassen. Herr Bürgermeister Dr. Patz hält es für selbstverständlich, daß die Stiftung heute be schlossen werde. In anderen Städten seien nicht einmal Herrn Eichlers politische Gesin nungsgenossen gegen eine solche Stiftung ge toesen. Auch sollen die Mikel aus der Stift» tung nicht etwa nach dem politischen Glaubens bekenntnis verliehen werden, nur die Bedürf tigkeit solle entscheiden. Gerade fiir gemein nützigc und wohltätige Zwecke brauchen wir diese Stiftung sehr notwendig. Zwischen dem Regierungsjubiläum unsers Kaisers und dem Jahre 1813 besteht doch ein großer Unterschied. Es ist einfach Ehrenpflicht, daß Sie diese Stif tung beschließen! Es wäre rief bedauerlich, wenn hier keine Einstimmigkeit erzielt würde. Meine Pflicht ist es, zur Sparsamkeit zu mah nen, aber nie habe ich von einer finanziellen Kalamität gesprochen. Unser Budget kann auch die 200 Mark Zinsen ertragen. Die 5000 Mark bleiben für alle Zeil zu gutem Zwecke bei uns, sie werden deni Stadtvermögen nicht entzogen. Herr Stadtv. Grießbach erklärt den Wunsch nach Einmütigkeit bei der Abstimmung für unmöglich. Er und seine Freunde würden ja auch gern diesen Betrag einsteüen, aber wie manche Anregung von ihrer Seile bade keine Unterstützung gefunden, weil man immer gesagt bald zu einer Aenderung. Jetzt müsse sich die ört^ Friedensliebe unsers Kaisers liche Gesetzgebung der Sache annehmen. Zwar fol- zu verdanken, daß Handel und Wandel, Kunst len die Prüfungen vor der Aufführung stattfinden,!und Wissenschaft zu so großer Bl.ite gelangen gezeigt werden dürften; der betreffende Ueber- Erweiterungsbau des Rathauses, der Schul und wachende hätte es aber in dem angegebenen Falle Krankenhausbau notwendig. Sachsen habe über gar nicht zur Vorführung kommen lassen dürfen. dies gar keine Veranlassung, zum Kaiser-Jubi- Der Herr Vorsteher meint, daß es jenen läum eine so große Freudigkeit an den Ta lk berwachenden an Zeit fehle zu vorheriger Prü- zu legen, denn es habe 1813 die ganze Zech« sung. bezahlen müssen. Ueber den Geschmack läßt sich nach Ansicht des Mit 1813, so meint Herr Vorst. L o h s e, Herrn Bürgermeisters streiten; man brauche hat die Stiftung nicht das geringste zu tun; manchmal nur ein Programm anzusehen und werde eS handelt sich hier um das 25jährige Regie sofort merken, daß es nur darauf abgesehen sei, die rungsjubiläum unsers Kaisers. Wenn wir dec Leute zu fangen. Für unsere Jugend passen Dra- Errichtung der Stiftung zustimmen, so haben men nicht. Die Reichs- und Landesgesetzgebung wir dazu Grund genug. Unser Kaiser ist ein habe es verpaßt, hier zur rechten Zeit einzugreifen; Friedenskaiser; oft genug hat der Krieg an hoffentlich komme es aber auch in dieser Hinsicht unsere Tore gepocht, und nur der übergroßen und die Fabriken wüßten, daß sie ein gutes Ge- unsern Einwohnern zugute. es leien keine Mikel da! Unsere An aber es klappe nicht immer alles. Bekanntlich konnten. Diese 5000 Mark seien kein hinausge würden die Films von den Kinobesitzern geliehen, worfenes Geld, denn die Stiftung komme allen W M Men. 2l Mai 1«>3 Mit Tagesanbruch zwischen 5 und 6 Uhr begann der Kampf aufs neue, zuerst im Sü den zwischen Russen und dem Korps Oudiert, zu dessen Unterstützung sich Macdonald bald süd lich herlanschieben mußte. Bis gegen 11 Uhr waren die Russen soweit zurückgedrängt, daß französische Abteilungen im Rücken des Zentrums der Verbündeten standen. Dies entschlossene Vordringen des französischen rechten Flügels be- stärUe den Zaren in der Meinung, daß hier die Entscheidung liege; zwölf Bataillone und 24 Ge schütze ließ er deshalb von der Reserve hinter dem Zentrum zur Verstärkung des linken Flü gels abgehen. Diese Verstärkungen ermöglichten MUoradowitfch einen kräftigen Vorstoß, sodaß Oudiert und Teile des Korps Macdonald zu- rückgeworsen wurden. Infolgedessen war Ou- dierts Lage dermaßen kritisch, daß er Boten über Boten an Napoleon schickte um Verstärkung. Der, den sicheren Erfolg seiner Anordnungen voraussehend, befahl ihm, nach Kräften auszu halten und gab ihm das Versprechen, daß um 3 Uhr die Schlacht gewonnen sein werde. Um 4j^ Uhr merkte Oudiert, daß sein Gegner zu rückging. Der heranrückende N e h kam etwa von 6 Uhr morgens ab mit den Vortruppen der Ver bündeten ins Gefecht. Zum Glück hielt sich Ney genau mi den Wortlaut seiner Instruktion, daß er erst um 11 Uhr in Preititz einkessen solle. So wartete er erst seine rückwärtigen Kolonnen ab und zog vor allem Lauriston, der links von ihm die Preußen umfaßte, näher zu sich heran. Als er dann zum Angriff verschritt, machten ihm Blüchersche Truppen den Ort Preititz eine zeitlang streitig, genau um mittag aber war Ney der Weg in den Rücken Blüchers fiel. Statt diese günstige Situation auszunutzen, zog er je doch sein Korps nach rechts am Gegner vorbei, um von Norden her gegen die Kreckwitzer Höhen anzugehen. Hier war seit 1 Uhr Marmont und Soult in unaufhörlichem Vordringen begriffen, sodaß Blücher das Korps Norck zur Unter stützung heranziehen mußte. Um 3 Uhr, gerade in: letzten Augenblick, um der zermalmenden Umfassung zu entgehen, ordnete Blücher den Rückzug an, dessen musterhafte Ordnung auch der Gegner bewun dern musste. Gleich nach seinem Abzug trafen in seiner Stellung zusammen Truppen von Soult, Ney und Lauriston, deren Auseinander wirren zum Glück solange Zeit in Anspruch nahm, daß Blüchers Truppen völlig entschlüps- len. Durch dies Zurückgehen des rechten Flü gels war die Stellung der Verbündeten unhalt bar geworden. General v. Knesebeck war der erst«, der offen zum Rückzug riet und dann auch sachgemäß die Anordnungen dazu traf, da Witt genstein, durch des Zaren Uebergrisfe gekränkt, sich völlig Passiv verhielt. In drei Kolonnen, gedeckt durch die überlegene Kavallerie, zogen die Verbündeten ab, in geschlossenen Kolonnen, an keiner Stelle in wirklicher Bedrängnis. An Verlusten hatten die Verbündeten 10850 Mann tot oder verwundet, leinen Gefangenen, nur einige zerschossene Geschosse; die Franzosen 22 500 Tote, Verwundete und 3700 Vermißte, von denen 800 gefangen waren. So war der große E n t s ch e i d u u g s - schlag Napoleons, der es auf Auflösung des Gegners und Hinüberdrängen nach Böhmen abgesehen hatte, mißlungen. In achtung gebietender Haltung, aus selbstgewäh ter Rück zugstraße, wichen die Verbündeten zurück stimmte Zeit mit einer kleineren Summe. Der einmal von einem Lehrer beanstandet worden, aber^strag von 1000 Mark solle auch aus lieber-, ohne daß dies dem Kinobesitzer oder dem über-! schüssen genommen werden, die sonst in die Ver- - - - waltungsikasse fließen. Es könne der Fall ein- Vorlagc zugestimmt, bittet Herr Stadtv. K r e tz s ch m a r, den Nachtrag nicht sofort in Kraft Keten zu lassen; er wünscht eine Ueber- gangszeit von 1—2 Monat, damit sich die Kino besitzer deu neuen Verhältnissen entsprechend ein richlen könnte. Dann betont Herr Bürgermei ter Dr. Patz u. a., daß er zu den Kinobe- jitzern das Vertrauen habe, sich nicht gegen die. angeskebten Verbesserungen zu sträuben, und schließlich wird die Vorlage einstimmig geneh migt. Herr Stadtv. Eichler erklärt, daß er und seine Freunde gegen die Stiftung seien, da sie die Zeit hierzu nicht für angemessen er-, achte. Für unsere Gemeinde gebe es zunächst mmg, daß aufreizende oder anstößige Bilder nicht andere Aufgaben zu erfüllen; es mache sich der