Volltext Seite (XML)
WchiMOHckr MN Amtsblatt WV Anzeiger W UiU IMZltticht ul la LtNtnt ff tz»hnßtii<nßthtl M«tH«, Nu-b«f, St. Ltzibt«, Hürrmvim» ». s. ». r«vchch-tttt j-»— «'<-«»> «*Ebs M b« L«ß «rb k-S- b«ch bl« «»«-«W» I Uernfpr-ch« I IMleeat« »«h«« -mH« b« ».fchSstsst«»« »mH b« «Ec»«« -ms b«» S-»b« ««W^: b— «irsqchr »k. LS», b«ch u, Psst »«-»««« SL r.» ft*t ta- H-m». I Rr I «ch b«f»rb«« bi« S^am-E s»tch« M Nr. „2. Sonntag, den 18. Mai 1M3 63. )ahr-. Orffeutliche JufteUung. Es klagen 1. die Weberin Rosa Klara led. Glätzer in Auerhammer Nr. 16 i und 2. der minderjährige Martin Gerhard Glätzer daselbst, gesetzlich vertreten durch seinen Vormund, den Fabrik arbeiter Ernst Emil Scheffler in Auerhammer — Pcozeßbeoollmächtiger: Rechtsanwalt Dr. Haubold in Hohenstein-Ernstthal — gegen den Fabrikarbeiter Fritz Otto Neubert, früher in Hohenstein-Ernstthal, jetzt unbekannten Aufenthalts, auf Grund der Behauptung, daß der Beklagte Vater des Klägers zu 2 sei mit dem Anträge zu erkennen: Der Beklagte wird verurteilt, 1. der Klägerin zu 1 die Kosten a) der Entbindung mit 12 M. 00 Pf., b) ihres Unterhalts während der ersten sechs Wochen nach der Ent bindung mit I20 M 00 Pf und c) des Unterhalts für das Kind aus die Zeit von der Geburt bis zum 25. März 1913 mit 48 M — Pf., 2. dem Kinde vom 25. März 1913 an bis zur Vollendung seines sechzehnten Lebensjahre als Unterhalt eine im voraus zu entrichtende Geldrente von vierteljährlich 60 Mark, und zwar die rückständigen Beträge sofort, die künftig fällig werdenden am ersten jedes Quartals jedes Jahres zu zahlen, 3. die Kosten des Rechtstreits zu tragen. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Der Beklagte wird zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal auf de« 27. Juni ISIS, vormittags S Uhr geladen. Hohenstein-Ernstthal, den 26. April 1913 Der Gerichtschreiber des Königlichen Amtsgericht. Kelohnung. In der letzten Zeit find in den verschiedensten Gartenhäusern usw. Einbruchsdiebstähle verübt worden, ohne daß es bis jetzt gelungen ist, die Täter zu ermitteln. Für die Ermittelung der Täter wird deshalb hiermit eine Belohnung von 75 Mk. ausgesetzt, deren Teilung bei mehreren Anspruchsberechtigten Vorbehalten bleibt. Es wird gebeten, ave Wahrnehmungen, die zur Ermittelung und Festnahme der TLtee führen können, unverzüglich den Polizeiwache« mitznteilen. Hohenstein-Ernstthal, den 17 Mai 1913 Der Stadtrat. 8. öffentliche Stadtverordneten fttzuug Dienstag, den 20. Mai 1913, abends 8 Uhr im Sitzungssaals des Rathauses. Hohenstein-Ernstthal, am 17. Mai 1913. E. Lohfe, Stadtverordneten- Vorsteher. 1. Kenntnisnahme 2. Stenographieunterricht in der Handelsschule. 3. Aufstellung einer Hydranten in der Goldbachstraße. 4. Einfriedigung und Regulierung des LampertusgrundstückeS. 5. Polizeiverordnung über die Unterbringung von Arbeitern in Ziegeleien. 6. Nachtrag zu den Bestim mungen über die Veranstaltung öffentlicher kinematographischer Vorführungen. 7. Veteranen-StistunA. 8. Kaiser-Jubiläumsstiftung. 9. Abänderung des ß 6 der Vorschriften über Wurstküchen. 10. Dienst botenkranken- und Begräbniskaffe. 11. Verbreiterung der Marktsteigbrücke. 12. Schulneubau betr. 13. Bebauungsplan IV. 14. Auslosung von Stadtschuldscheinen. Hierauf geheime Sitzung. Der 1. Termin Einkommen- und Ergänzungsfteuer IVIS ist bei Vermeidung so- fortiger Zwangsvollstreckung — bis spätestens Sen 21. Mai e. — an die hiesige Ortssteuereinnahme, Rathaus links, 1. Zimmer zu bezahlen. Oberlungwitz, am 16 Mai 1913 Der Gemeindevorstanb. Sas Wichtigste vom Lage. Die Zusammensetzung des preußischen Abgeordnetenhauses wird nach den bisher vorliegenden Ergebnissen der Wahl männerwahlen keine wesentliche Aende- rung erfahren. Dais Tiroler Alpenhotel „I ä g e r h o s" im Stubaital wurde durch Feuer völlig zerstört. Der in Paris weilende bulgarische Finanz minister erklärte, daß die Verbündeten von der Türkei eine Kriegsentschä digung verlangen. Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus ist der P r ä l i m i n a r f r i e d e noch nicht unterzeichnet. Der italienische Finanzminister beabsichtigt, zur Deckung der Kosten für Tripoli- ta n i e n noch für 100 Millionen Franks Schatzscheine auszugeben. Bulgarien erhielt von französi schen Banken einen Vorschuß von 25 Millionen Franks. Gegen verschiedene Bestimmungen des neuen amerikanischen Zollge setzes sind von europäischen Regierungen zahl reiche Proteste eingegangen. Die Flotte der Vereinigten S t a a- t e n wird die große Uebungsreise nach Europa wegen des gespannten Verhältnis ses mit Japan nicht ausführen. M M M W WW ist, wenn man die Ereignisse der letzten Tage in Betracht zieht, gar keine so gute, wie man kurz vorher anzunehmen noch allen Grund hatte. Die als unmittelbar bevorstehend bezeichnete Unterzeichnung der Friedenspräliminarien hat noch immer nicht stattgefundcn, wird wohl auch — trotzdem sogen, „eingeweihte" Kreise anderer Ansicht sind — noch ein Weilchen arrf sich war ten lassen. Inzwischen wächst auch die Spannung zwischen Bulgarien und Serbi on. Das Belgrader Regierungsblatt „Samouprava" weist den Vorwurf des bulgarischen Regierungsblat tes „Mir" zurück, daß die Verbündeten Bulga riens in Vertretung von Einzelinteressen den Ab schluß des Friedens mit der Türkei erschwerten. Das Blatt stellt fest, daß die Verbündeten Bul gariens in fast ausschließlichem Interesse Bul gariens seit mehr als 7 Monaten die Kriegs lasten trügen und die Verbündeten zweifellos berechtigt seien, bei den Friedensverhandlungen die gemeinsamen Interessen der BÄkanstaaten zu verfechten. Die „Südslaw. Korr/ meldet aus Sofia: „Die täglichen Kundgebungen der Sofioter Presse spiegeln die wachsende Erregung wider, die die Oeffentlichkeit ergriffen halt. Trotz der ernsten Bemühungen der Regierung, die Wege einer gütlichen Auseinandersetzung mit Serbien nicht zu verlassen, verringern sich an ¬ gesichts der Haltung der Belgrader Kreise die Aussichten immer mehr, das Bündnisverhält- nis in der ersten Form aufrecht zu erhalten. Schon in diesem Augenblick scheint die Tat sache gegeben, daß der Balkanbund in seinem ursprünglichen Sinne nicht mehr c x i st i e r e und die Erhaltung des Bündnis verhältnisses kaum gelingen wird. Die Be mühungen des Ministerpräsidenten Geschow, be ruhigend zu wirken, haben das bulgarische Kabinett selbst in eine schiefe Lage gebracht und tragen der Regierung heftige Angriffe ein. Bis zur Stunde wurde die serbische Note in Sofia noch nicht überreicht. Die offiziellen Kreise Bulgariens halten sich an diese formelle Tatsache und man erklärt an leitenden amt lichen Stellen, die Hoffnung, daß Serbien Ver- Wahrheit iiber den s e r b i s ch b u l g a r i- schen Bündnisvertrag: Der Vertrag spreche nur von der Befreiung der unterdrück ten Stammesgenosseu. Von Albanien ist in dem Vertrage keine Rede' Keine Klausel ver pflichte Bulgarien Serbien gegenüber zur Hilfe leistung gegen Oesterreich-Uiigam. Im ganzen Vertrage ist der Name Oesterreich Ungarn nicht genannt, und nicht einmal dem Sinne nach Könnte der Vertrag so interpretiert werden, daß !Serbien im Kriegsfälle mit Oesterreich-Ungarn Anspruch auf die Unterstützung Bulgariens habe. Bulgarien hätte einen solchen Vertrag nie unterschrieben. Uebrigens hatte Bulgarien vorgeschlagen, den Wortlaut des Vertrages zu ! veröffentlichen, Serbien aber habe es trotz mehr facher Aufforderung immer wieder abgelehnt. träge respektieren werde, könne man nicht auf geben/ Die „Wetscherne Posta" warnt Rußland vor den Konsequenzen seiner jetzi gen Haltung. Wenn Rußland den Serben hei lige Orte der Bulgaren zusprechen wolle, dann werde man das Wort von der slawischen Ein heit in Bulgarien nicht mehr aussprechen dür fen. Die Bulgaren in Macedonien sollten zu den Waffen ihre Zuflucht nehmen und im äußer sten Falle alle zur unteren Kirche übertreten. — Aus Belgrad meldet die „Südslaw. Korr.": „Der „Politika" wird aus Monastir berichtet: Der Bürgermeister von Monastir hat in einer Sitzung des Gemeinderates mitgeteilt, er habe in Bel grad vom Ministerpräsidenten Pasitsch die be stimmte Erklärung erhalten, Monastir werde serbisch bleiben. Aus diesem Anlasse kmn es zu großen Freudenkundgebungen." Die „Neue Freie Presse" erhält aus Sofia !von besonderer Seite folgende Mitteilung als Die Belgrader „Politika" meldet: Ruß land und Frankreich haben an maß gebender Stelle in Belgrad und Sofia zu ver stehen gegeben, daß für den Fall, daß die be stehenden Differenzen im Balkonbund nicht fried lich beigelegt werden sollten, Frankreich und Rußland keine Anleihen an Serbien und Bulgarien bewilligen würden. Bulgariens Wille zum Frieden. Der bulgarische Minister Dr. Danew soll mit Rücksicht auf die anscheinenden V e r- schleppungsversuche der Unterzeich nung der Friedenspräliminarien durch die ser bische und griechische Regierung von seiner Re gierung angewiesen worden sein, unverzüglich nach seiner Ankunft in London auf die Unter zeichnung des Präliminarfriedens zu dringen, und zwar auch in dem Falle, daß die Vertre ter der anderen Verbündeten diesem Wunsche eine Weigerung entgegensetzen würden. An ein ¬ geweihter Stelle hofft man auf unmittelbares Bevorstehen des Zustandekommens dss Friedens. Ein neuer bulgarisch griechischer Zwischenfall. Aus Drama wird berichtet, daß die bul garischen Behörden eine Anzahl wohlhabend« Griechen unter der Anklage, eine Verschwö rung angezettelt zu haben, einsperren ließe». Tatsächlich sollen die Behörden nur den Zweck verfolgen, Geld zu erpressen. Der dor tigen griechischen Bevölkerung bemächtigt sich Verzweiflung. In Uesküb wurden von den ser bischen Behörden größere Mengen Dynamit b« schlagnahmt. Russische» Geld für Montenegro. Der russische Minister des Auswärtigen Hal der Reichsduma einen Gesetzentwurf unterbrei tet, durch den eine Summe von 2 150 000 öster reichischen Kronen zur Hilfeleistung für die Bevölkerung Montenegros angefor» dert wird. Die Verbündeten verlangen eine Kriegs« entschädtgung Der bulgarische Finanzminister Theodo- reff, Vertreter Bulgariens bei der internationa len Finanzkommission, der in Paris eingetrof fen ist, erklärte einem Berichterstatter u. a.: Die Balkanverbündeten werden eine Kriegsentschädigung verlangen und nachweisen, daß sie sich wegen der Tür kei keineswegs in eine Kata - strophe stürzen wollen. Sie werden übri gens mit aller denkbaren Schonung vorgehen und der Türkei, wenn es sein muß, zur Bezahlung der Kriegsentschädigung selbst eine F r i st von 50 Jahren gewähren. Die Balkanverbünde ten werden ferner verlangen, daß ihnen im Ueberwachungsausschuß der türkischen Staats schuld eine Vertretung zugestanden wird, welch« abwechselnd einem Bulgaren, einem Grieche« und einent Serben anvertraut werden soll. Di« Bürgschaften für die Bezahlung der Kriegsent schädigung fehlen der Türkei keineswegs. Da ist zunächst die Zprozentige Zollerhöhung, die ge- rade für die von den Balkanverbündeten erober ten Gebiete getroffen worden ist, dann die Ham melsteuer, die Militärbefreiungstare der Chri sten usw. Die neue albanische Regierung in Eroia. Die vorläufig eingesetzten Behörden der neuen albanischen Regierung ha ben sich in Croi a, der Geburtsstadt Skander- begs (G. Kastriotas), versammelt, wo sie di« albanische Flagge hißten. Nach Durazzo Hai sich aus Tirana eine Anzahl von Kaufleuten und reichen Privatleuten geflüchtet, um sich der Lei stung der von Essad Pascha auserlegten bedeu tenden Abgaben zu entziehen. Transportdamp- fer werden baldigst erwartet, auf denen die noch mit ihren Waffen in Durazzo weilenden türki schen Soldaten eingeschifft werden sollen. Deutschland und die englisch türkische Verständigung. Die „N o r d d. A l l g e m. Z t g ." schreibt?