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WMein-LmMr TUbN Amtsblatt Ät NiU ut bi Siütret a H»h«ßck-ßnßN. Anzeiger Mr ibOtzenWeln-ErnKttzal, Vberlnnawttz, GerSVsrf Hermsdsrf, Ner«»d»rf, M«m»d»rf, Sm«««»««, Faltnr, Reilhentach, SalUnderg, LangrnchurSdorf, Grumbach, rtefch» het«, Kuhischaappel, Wüstenbrand, Grün«, Mittelbach Ursprung, Kirchberg, Lugau, SdLbnG Gleiß«, Nußdorf, St. Ggidieu, Hütlengrund u. s. ». jeden Wochent«, «b«rb« Mr d« MMonde« Laa und kostet durch di« «uBtrügee g FerufpreH«^ g Infsrate »ch«« «uß« der Geschüstüfi,»« auch d^ »uZträger auf de« ü«rd- das ««t^che «L 1.LL, durch die Post be-sge» Vtt 1.« frei ins HemL 8 Rr. 11» I «ch befördern dir «nnoneen^rpeditionen solch« »u Originalpreisen. > ,, —>^U »II!! Nr. 88. «L'«-, Zrcitaz, den 18. April M3. 63. )ahrz Auf Blatt 230 des hiesigen Handelsregisters für die Stadt, die Firma C. H. Scheer in H»he«stei«'Ernsttha1 betreffend, ist heute eingetragen worden, daß die dem Buchhalter Karl Louis Matthes in Hohenstein-Ernstthal erteilte Prokura erloschen ist. Hohenstein-Ernstthal, den 17. April 1913. Königliches Amtsgericht. Auf Blatt 359 des hiesigen Handelsregisters für die Stadt, die Firma Hugo Klans in Hohenstein-Ernstthal betr., ist heute eingetragen worden: Die Firma ist erloschen. Hohenstein Ernstthal, den 16. April 1913. Königliches Amtsgericht. Herr Friedrich Bohne, hier beabsichtigt, im Hintergebäude des Grundstücks Orlslisten- Nummer 4 8 Abt. 8 an der Dresdnerstraße eine KieiuviehsAlScktereiaulage zu errichten. Gemäß tz 16 der Reichsgewerbeordnung wird dies zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Etwaige Einwendungen gegen die geplante Anlage sind, soweit sie nicht auf PrioatrechtS- titeln beruhen, bis zum 23. April 1913 bei dem Stadtrate anzubringen. Hohenstein-Ernstthal, am 15. April 1913. Der Stadtrat. «WMMMMMKWiU- SMW SkMWMUW Mittwoch, den 30. April 19l3, abends 8-/2 Uhr im Gasthaus „Zur Zeche". Tagesordnung: 1. Bortrag der Rechnung auf das Jahr 1912. 2. Bericht deS Prüfungsausschusses und Richtigsprechung der Rechnung. 3. Festsetzung der Entschädigung für den Vorstand. 4, Aussprache eventl Beschlußfassung über Errichtung einer wetteren Beitrags- und Unterstützungsklasse. 5. Anträge. 6. Weiteres. Für diese Versammlung bestimmte Anträge sind bis spätestens den 25. April 1913 schriftlich an die Kaffe einzureichen Die im November 1912 gewählten Vertreter zur Generalversammlung werden mit der Bitte um zahlreiches und pünktliches Erscheinen ergebenst eingeladen. Hohenstein-Ernstthal, den 16. April 1913. Der Vorstand. Julius Meier, Vors. Nalionalspende anläßlich des Kaiseijubtläums für die Missionen in unseren Kolonien und Schutzgebieten. In den Gemeinden Bernsdorf, Hermsdorf, Rüsdorf liegen Sammelboge« aus: 1 im Pfarramt Bernsdorf, 2 in den drei Gemeindeämtern, 3 bei Herrn Postverwaiter Tuchscherer in Bernsdorf, 4 . bei Herrn Mühlenbesitzer Uhlig in Hermsdorf. Die Einwohner der drei Gemeinden werden gebeten, ihren Beitrag an einer dieser Sammel- ftellen abzugeben und sich recht zahlreich an dem Sammelwerk zu beteiligen. Auch die kleinste Gabe ist willkommen Tie vereinigten Ortsausschüsse. König am Mittwoch Vor - Nancy erinnert die „Kölnische Zeitung Chauvinismus dem die „Nordd. Allg. Zrg." das Blatt zur Ord Sachsen wurde gestern vom Alfons empfangen. Der Reichstag erledigte , bedrohten Ausländern ihren Schutz zu gewähren haben. Von der Energie, mit der die französi-^ fche Regierung jetzt einschreitet und welchen Ernst sie bei der Untersuchung zeigt, wird es abhän Las Wichügltt vvm Lsgr. Prinz Friedrich Christian von man darüber, daß der Reichstag über die „W i r t s h a u s g e s ch i ch t e" verhandelte." Nein, es handelt sich um keine „Wirtshaus geschichte", sondern darum, daß im Wartesaal eines französischen Bahnhofes eine fanatisierte Menge über sechs deutsche Reisende herfällt und sie mißhandelt und anspuckt, und daß ihr Rus nach der Polizei mit wieherndem Gelächter be antwortet wird, und daß der Schutz der Behör den überhaupt versagt. Es l)andelr sich bei der he hervor, daß gen, ob die Revanchehetze in Frankreich weiter eine Gefahr bedeuten wird oder nicht. Wir ha ben gewiß in mehr als vierzig Friedensjahren: gezeigt, daß wir mit Frankreich in Frieden le-^ den wollen. Durch ein solches Treiben jenseits der Grenze kann aber schließlich eine Stimmung im Volke erzeugt werden, die ernste Gefahren in sich birgt. Darüber sollte man sich in Paris im klaren sein. Der Zwischenfall wird von feiten der Pa riser Presse meist als so bedeutungslos und geringfügig hingestellt, daß das deutsche Wolff-Bureau nur aus Stosfmangel (!) oder aus höheren Befehl berichtet habe. Weder die Pariser Blätter noch die Nancyer Bevölkerung hätten an fangs die geringste Notiz davon genommen. Deutschland aber wolle Zwischenfälle, um eine franzosenseindliche Stimmung zu schassen, die General v. d. Goltz für den Vorabend des Kriegsausbruches empfohlen habe. Daraus ge wände für einen Konflikt suche. Die unverschämtesten Aeußerungen bringt die ge mäßigt-republikanische und regierungstreue „Re- publique francaise". Sie sagt: „Es gibt nur eine Art, auf diese deutschen Provokationen zu ant worten, stark zu werden, um Deutschland zu ent mutigen. Wir müssen Respekt e i n f l ö ß en, uns für alle Möglichkeiten bereithalten. Niemals war es klarer als heule, daß man stark sein mutz, um Frieden zu haben.' Auch Herr v. Iagow wird vielfach angegriffen, weil er die Taktlosigkeit begangen habe, die Affäre im Reichstage zu behände n, ehe die Untersuchung die Schuld festgestellt habe oder auch nur eröffnet sei. Selbst Jaures schließt sich diesen Angriffen an. In Besprechung des Zwischenfalls von nung gerufen, mit dankenswerter Deutlichkeit die Gefahren gekennzeichnet, die dem europäischen Frieden von solchen völkischen Strömungen in Rußland und Frankreich drohen. Heute näherten wir uns wieder jenen Zuständen der achtziger Jahre. In einer Zuschrift an die „Kölnische Zeitung" wird versichert, daß im vorigen Jahre zwei Her ren und zwei Damen bei einer Automobiltour Sen Etat des Auswärtigen Amtes und trat dann in die Beratung des Etats des Reichs kanzlers ein, wobei sich der Reichskanz ler selbst scharf gegen die Sozial demokratie wandte. Der französische Flieger Daucourt flog gestern in 12 Stunden von Paris nach Berlin. Ismail Halki Bey zollt der Hal- rung Deutschlands gegenüber der Türkei hohes Lob. Der R i e s e n st r e i k in Belgien ge winnt an Ausdehnung. d»«<B-,chw.rd- auch darum, di- Ira^u WN» ''M VA?» r fche Regrerung an rhr Pflicht zu ermnern, durch r e i s e n d e d e u t s ch e Publi - entsprechende Vorschrff^ sein, sich Frank- gane dafür zu sorgen, daß sie keine chauvmfftt- - r " scheu Ausschreitungen gegen Deutsche dulden und ' M WWW W MW hat noch immer nicht die Erledigung gefunden, die wir Deutschen zu fordern voll und ganz be rechtigt sind. Vielleicht aber gelingt es dem französischen Staatsrat Ogier, der mit der Untersuchung der Angelegenheit be traut wurde, die Hauptschuldigen festzustellen, so daß Anklage gegen sie erhoben werden kann. Vor allem ist ja darüber Aufklärung zu schaf fen, warum während der vielen Stunden, wäh rend welcher gegen die sechs Deutschen losgetobt wurde, sich keine Hand zu ihrem Schutze ge rührt hat und weshalb die Polizei, der doch die ser Skandal unmöglich entgangen sein kann, die ser Verfolgung und Brutalisierung der schutz losen Fremden kein Ende gemacht hat. Wie we nig manche Pariser Blätter die Bedeutung der Sache verstehen, zeigt folgende Auslassung der sehr mit Recht an ihren früheren „Störenfried"- Pariser „Lanterne": „Man rst verblüfft bei Artikel, in welchem sie bereits erklärt hat, daß dem Gedanken, daß dieser Bummel un ganzen der französische Chauvinismus Deutschen Reiche und in den Nedakttonsstuben der eigentliche Stören iried in Europa der Berliner Blätter einen so dramatischen Wi-^s, Der Reichskanzler habe inzwischen, nach- derhall wachrufen konnte, und noch erftaunter ist - — - - - - — - VW. Noch immer fehlen bestätigende Nachrichten über den angeblichen Abschluß des Waffenstill standes. Man mutz nunmehr damit rechnen, datz jene Meldung des französischen Telegra phenbureaus den Tatsachen vorausge eilt ist. Aus Konstantinopel liegt sogar eine Privatmeldung vor, die von neuen Kämp f e n spricht. Danach ist seit Montag die Tscha- taldschalinie der Schauplatz äußerst heftiger Ar tilleriekämpfe, besonders sind das Zentrum und der linke Flügel davon betroffen. Der bis in Konstantinopel vernehmbare Kanonendonner lätzt darauf schlietzen, datz sich diesmal bereits schwere Artillerie in Tätigkeit befand. In der Privat meldung wird ferner gesagt: Man nimmt in Stambul noch immer an, datz Bulgarien dem Abraten der Großmächte zum Trotz bis Kon stantinopel Vordringen wolle. (?) In den Krei sen der Pforte glaubt man auch, datz Bul garien mit der Androhung dieses Vormarsches einen Druck aus die Großmächte zur Erlangung einer Kriegsentschädigung auszuüben sucht. Dies mag richtig sein, aber Bulgarien verfolgt Wohl gleichzeitig den Zweck, durch feine Absicht auf Konstantinopel Griechenland in der Frage des Besitzes von Saloniki gefügiger zu machen, weil es annimmt, daß, wenn die Bulgaren einmal in Konstantinopel eingezogen sind, Rußland auf Griechenland wegen der Räumung Salonikis einwirken mutz, um die Bulgaren von Konstan ttnopel fortzubekommen. Ucber eine« Kollekttvjchritt der Machte wird aus Cetinje unterm 16. April ge schrieben: Die Vertreter der Großmächte unter nahmen heute vormittag einen Koüektivschritt, indem sie die in Sofia, Belgrad und Athen bereits überreichte Antwortnote der Mächte auf den jüngsten Gegenvorschlag der Verbündeten dem Minister dos Aeutzeren über mittelten. Hieraus machten die Vertreter der Mächte dem Minister Mitteilung von der für Albanien festgesetzten Nord- und Nordostgrenze. Der Minister nahm diese Mitteilung zur Kennt nis, dankte für dieselbe und erklärte, er werde sie dem Ministerrat unterbreiten und sich mit den Verbündeten wegen Ertoilung der Antwort ins Einvernehmen setzen. Ei« türkisches Lob für Deutschland. Ismail Hakki Bey Babansade widmet im Konstantinopeler „Tanin" der Hal tung Deutschlands warme Worte des Dankes und der Anerkennung. Die deutsche Re gierung und die öffentliche Meinung in Deutschland hätten sich durch ein besonders taktvolles Benehmen gegenüber dem Unglück der Türkei ausgezeichnet. In der Zeit der großen Katastrophe sei es der Reichs ¬ kanzler gewesen, der m entschiedener Sprache die Notwendigkeit des Bestandes des Osmani schen Reiches betont habe. Deutschland habe für die Türkei nicht das Schwert ziehen können, es habe seine Politik in Rücksicht auf seine Inter essen wählen müssen. Im Gegensatz zu ihm hätten aber die Mächte, die ältere Interessen im Orient besaßen, den Mund ausgetan, um die Türkei zu schmähen. Hakki bemerkt dann über die von Deutschland in der Friedensfrage ver- folgte Politik, diese sei im Vergleich zu der anderer Mächte wohlwollend gewesen. Deutsch land habe in der Frage der Grenzen und der Kriegsentschädigung am meisten von allen Mächten die Interessen der Türkei verfochten und ihr gegenüber die gleiche Haltung bewahrt wie gegen Rumänien. Nachdem Hakki die Hoff nung ausgesprochen hat, Deutschland werde mit anderen Mächten bei den Friedensverhandlungen den Standpunkt der Türkei vertreten, begrüßt er die wohlwollenden Worte, die Staatssekretär v. Iagow vor kurzem in Hinsicht auf die Hilfe gesprochen hat, die Deutschland der sich nach dem Kriege wieder ausrichtenden Türkei zu leisten gedenkt. Halki schließt mit den Wor ten: „Die Türkei stößt die helfende Hand nicht zurück. Wir sind gewohnt, den kleinsten Freund schaftsdienst im größten Matze zu vergelten." Unruhen in Vittts. Das türkische Ministerium des Innern ver öffentlicht folgendes Kommunique: Armenische Blätter haben ein dem armenischen Patriarchat zugegangenes Telegramm aus Bittis (Klein asien) veröffentlicht, wonach sich der dortigen türkischen Bevölkerung grohe Erregung bemäch tigt habe, verursacht durch ein von Unbekann ten verübtes Verbrechen, das Arme niern zugeschrieben wird. Vier Armenier seien verwundet und in der Stadt herrscht panikarti ger Schrecken. Nach einem Telegramm des Walis von Bittis über diesen Vorgang wurde ein Türke in Bittis aus bisher unbekannten Gründen von neun Armeniern getötet. Daraufhin zogen die Verwandten des Getöteten in größter Aufregung an der Spitze eines Volkshaufens vor das Negierungsgebäude und verlangten die strenge Bestrafung der Schuldi gen. An die Versicherung, daß die Regierung alles mögliche tun werde, kehrte sich die Menge nicht, sondern verlangte die sofortige Hinrichtung des Mörders. Schließ- lich brachten sie den Leichnam des Getöteten vor den Konak und erklärten die Leiche zurück zulassen, ohne sie zu begraben. Die Behörden ergriffen die entsprechenden Maßnahmen. Die Menge wurde zerstreut und der Leichnam von der Bevölkerung bestattet. Später wurden Ver wandte des Getöteten eines der Mörder namens Avedis habhaft, mißhandelten ihn und seine Frau, seine Mutter und noch eine Person, die zur Hilfe geeilt war. Zwei dieser Angreifer wurden verhaftet, der dritte entkam. Es sind strenge Maßnahmen ergriffen worden, um ihn