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WWMMM WM Tl^ntsblcrtt. str.71 Sonnabend, den 29. März 1913 Zweites Blatt. mm Meo. , 2«. März ,8l3. Feierliche Eidesleistung des Lützow- § scheu Freikorps in der Kirche zu Rogau. Die Infanterie Ivar bisher in der Stadt Zobten, die Kavallerie in der Stadt Rogan und deren Umgebung gelagert. Mit der Abenddämmerung rrat das versammelte Korps in die mit Kerzen und Fackeln hellerleuchtete Kirche zu Ro gau ein. Kriegerische Musik empfing die Kom menden. Andachtsvoll wurde ein von Kör ner für diese Weihe gedichteter Choral ge sungen: Wir treten hier im Gotteshaus Mit frommem Mut zusammen, lins ruft die Pflicht zum Kampf hinaus, Und alle Herzen flammen. Denn, was uns mahnt zu Sieg und Schlacht, Hat Gott ja selber angefacht. Dem Herrn allein die Ehre! Es bricht der freche Uebermut Der Tyrannei zusammen; Es soll der Freiheit heil'ge Glut In allen Herzen flammen. Drum frisch in Kampfes Ungestüm! Gott ist mit uns und wir mit ihm! Dem Herrn allein die Ehre! 28. Mär; 1813. T s ch ernitscheff und Benke n- dorf führen ihre Kosaken dei Sandtrug auf das linke Elbufer. Dörnbelrg gibt ihnen Nachricht, daß er L ü n e bürg gegen die an rückenden Franzosen zu schützen gedenke und fordert sie aus, sich mit ihm zu vereinigen. Tettenborn sendet Kosaken zur Unterstützung. Er sucht noch auf seine Art. die Franzosen zu schädigen und Dörnbergs Vorhaben zu unter stützen: an die sächsischen Truppen, die sich unter Morands Beseht befinden, richtet er von Hamburg aus am 29. folgende Aufforderung: /Sachsen! Ihr seid betrogen und verraten. Die Franzosen schleppen Euch im Lande herum, um das Landvolk zu erschrecken, das in gerechter Wut über die Mißhandlung der Franzosen überall die Wassen ergreift, sie schleppen euch herum, um unter eurem Schutze sich selbst vom Untergang zu retten. Ihr seid von Kosaken und Jägern umringt, und man läutet schon die Sturmglocke im ganzen Lande. Alles, was deutsch ist, steht auf, und ihr wollt noch sechten für eure Unterdrücker und gegen die, die euch befreien wollen? Die russischen und preußischen Heere rücken bereits unaufhaltsam in eurem Paterlande vor. Ueberall flieht der Feind aus eurem Vaterlande, alle Gegenden verheerend, durch welche er zieht. Wollt ihr noch fechten gegen uns, so ist Untergang, schmählicher Untergang euer Los. Denn jeder Deutsche, so Hai der russische Kaiser, mein Herr, befohlen, der mit den Waffen in der Hand gefangen wird, soll nach Sibirien geschickt werden. Wollt ihr dagegen nicht fechten für eure Feinde, so werdet ihr an uns eure Brüder finden". — Fürs erste igatlen die Worte keinen Erfolg. Es mutzte erst noch mancher Deutsche für den Fremdling fallen, ehe sich alle gegen den Zwingherrn vereinigten. Aus dem Äeichr. Das Kaiserpaar in Homburg. Wie aus Frankfurt a. M. gemeldet wird, werden das Kaiserpaar und Prinzessin V iktoria Luise heute Freitag friih 10)^ Uhr zu vierwöchigem Kuraufenthalt in Bad H o m bürg eintreffen. Der kaiserliche Mar stall, 16 Automobile und 60 Reitpferde sind be reits in Homburg angekommen. Ltratzen Demonstrationen der Sozialdemokraten zugunsten des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts für die L a n d t a g s w a h l e n sollen, wie aus B erli n berichtet wird, dem nächst wieder stattfinden. Nach dem vollständi gen Fiasko dieser Demonstrationen halten die Macher in Ser Partei bekanntlich beschlossen, von Demonstrationen auf der Straße abzusehen. Jetzt haben die Radikalen solange gebohrt, und nun werden wir wieder die üblichen Szenen auf der Straße erleben. Die Deckung der LSchrvorlagcn. Schwierigkeiten bei der Heeres- und Deckungsvorlage haben sich im letzten Augenblick in dem Bundesratsaus schuß ergeben. Die beschließende Plenarsitzung des Bundesrats, die schon am Donnerstag stzltt- finden sollte, ward daher auf .Freitag vertagt. Man erwartet jedoch immer noch, daß die Vor lage am Sonnabend in der „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht werde. Es handelt sich dem Vernehmen nach im ganzen um a ch t Ent w ü r f e, nämlich um . Vorlagen zur Aenderung der Gesetze über die l Friedenspräsenzstärke, der Besoldungsordnung ! und des Mannschastsversorgungsgesetzes; ferner j um Entwürfe für ein Gesetz zu Aenderungen im Finanzwesen, ein Gesetz zur Aenderung des Reichsstempelgesetzes, ein Wehrbeitragsgesetz, ein Gesetz über das Erbrecht des Staates und eine Vorlage zur Ergänzung des Reichshaushalts etats für 1913. Aus drin Auslände. Die dreijährige Dienstzeit in Frankreich. Der Ministerrat hat beschlossen, der Mini sterpräsident und der Kriegsmini'ter sollen den dringenden Antrag stellen, in der Heereskommission gehört zu werden, um sie zu ersuchen, nicht auseinander zu gehen, ehe sie über das Prinzip der dreijährigen Dienstzeit entschieden habe. Der Ministerpräsident und der Minister des Innern sprechen heute Freitag in der Kommission des Senats für die Wahlrechts reform. Der Heeresauss ch u ß der Kammer hat einen Entwurf des Generals Pedoyv, wel cher eine Dienstzeit von 27 Monaten beantragte, nicht in Erwägung gezogen. Ter Ausschuß be sprach zuerst den Artikel des Regierungsvorschla- gcs, welcher das Prinzip der dreijährigen Dienst zeit fesffetzr. Georges Leygues legte dar, wie dringlich es sei, noch die leeren Stellen an der Grenze zu besetzen, angesichts der Möglichkeit einer Invasion durch Belgien. Er legt dar, daß Deutschland Vorsichtsmaßregeln treffe und alles ins Werk gesetzt habe, um seine Truppen zu mobilisieren und zusammenzuziehen. N i c ui a n d in Frankreich wünsche den Krieg gegen Deutschland, aber niemand wolle von Deutschlands Gnade abhängig sein. Einer Blättermeldung zusolge wird Mini sterpräsident B a r l. h o u im Einvernehmen mit seinen Kollegen im Armeeausschutz der Kammer mitteilen, daß der Kricgsminister beschlossen babe, laut Artikel 34 des Gesetzes von 1905 für die zweijährige Dienstzeit die Klasse von 1 9 1 0 unter den Fahnen z u r ü ck be halt e n. Ties soll auch innerhalb der vom Gesetz vorgeschriebenen Zeit dem Parlament zur Kenntnis gebracht werden. Das Ministerium halte es für seine Pflicht, hierdurch die uner läßliche Notwendigkeit der dreijährigen Dienst zeit vor Augen zu führen. Der Kleinkrieg in Tripolis. Die Kolonne des Generals Leguio ist am Mittwoch abend in Suadna, 20 Kilometer vor Iaffren, angekommen, dessen Stammeshäupter erschienen, um ihre Unterwerfung zu erklären. Sie nahmen alle ihnen auferlegten U'ebergabebedingungen an. Leguio hofft, bald in Iaffren einrücken zu können. Suleiman el Barusi, der um Wiederaufnahme der Verhand lungen gebeten hatte, ist auf den Anttag Leguios, daß er vorher die Weiße Fahne aus der Zitadelle von Iaffren hätte hi-'sen müssen, in westlickter Richtung entflohen. Von General Leguio ist weiter folgendes Telegmmm eingettoffen: Um 10 Uhr 30 Min. wurde in Gegenwart sämtlicher Truppen unter Fanfarenklängen, Salutschüssen der Artillerie und Hochrufen der arabischen Bevölkerung aus die Befreierin Italien und unter begeistertem Jubel der Truppen aus der Burg Iaffren die italienische Flagge gehißt. Aus allen Wegen und noch mehr in Iaffren selbst wurde mein Einzug in die Stadt mit andauern den Ovationen begrüßt. Die Notabeln .der Stadt haben mich beauftragt, dem König ihre Grüße und den Ausdruck ihrer tiefen Ehrfurcht zu übermitteln. Ml M MllWkN. I. Durch die elektrische Straßen bahn nach Oelsnitz ist uns eine der herrlichsten Landschaften Sachsens, das r o ma n- tische mittlere Tal der Zwickauer M u l d e, gleichsam näher gerückt worden, in dem es nach Benutzung dieser Bahn durch eine kurze genußreiche Wanderung bald erreicht wird. Zwar war diese auch früher schon nach einer Eisenbahnfähre bis Oelsnitz möglich, doch er höht die große Zahl der „Züge" im „elektrischen" Fahrplan gegenüber dem Eisenbahnsahrplanc die Reisemöglichkeiten bedeutend, außerdem lie gen die Oelsnitzer Bahnhöfe wohl sämtlich nicht so günstig-für den Antritt der Tour wie der Endpunkt unserer Elektrischen. Wenige Hun dert Schritte von diesem steigt der Weg den Lautberg hinan zur alten Fl o ck e n st r a ß e. Er gewährt interessante Rückblicke auf die von vielen gewaltigen Steinkohlenwer ken bedeckte Umgebung der größten Landge meinde Sachsens. Bald ist die Chaussee erreicht und nun tut sich ein wunderbarer Blick auf ins Mulden-Tal und auf die jenseitigen Höhen und Berge. Geht man alsbald durch Zschocke n hinab, so be findet man sich aus der Straße nach Wilden fels und der Ruine Wiesenburg an der Mulse. Links zweigt im Dorfe der Weg nach der näheren Stadt H a r t e n st e i n ab, deren Veste bald über den Höhenzug herüberlugt. Thronend auf bewaldetem Hügel und mit dem Forst als Hintergrund macht sie von dieser Seite gesehen, ihreni Namen Hartenstein (d. i. Waldburg) alle Ehre. Wer dagegen auf obengenannter Chaussee bis zum Zollhause wandert, den führt der Weg an den Katzenhäusern vorbei durch Thierfeld an den Fuß des Hartensteiner Schloßberges. Vor diesem ragt im anmutigen Tale das uralte Thierfelder Kirchlein auf, das seltene, 1896 wieder aufgedeckte Wandmalereien aus der Zeit von 1300 bis 1350 birgt. Der Freund historischer Bauten kann sich noch an der alten Burg Hartenstein, namentlich ihrem malerischen Tore, und im Städtchen am „Wei ßen Roß", einem reichen Fachwcrkbau im Stile unseres Kunzehauscs erfreuen. Er läßt sich schließlich nach ^ständiger Wanderung vor dem hochromantischen Schlosse Stei n an der rau schenden Mulde in den Zauber einer wohlerhal tenen Ritterburg einspinnen. Wer aber die innigen Lieder Paul Flemings, des größten deutschen Dichters im 17. Jahrhundert, liebt, der besucht dessen Geburtshaus in Hartenstein mit seinen beachtenswerten Anfängen eines Fle- mingmuseums. Er trägt den Wanderstab auch nicht weiter, ohne erst noch vor die Statue aus dem Marktplatze getreten zu sein, die wohlge lungen den Dichter darstellt, der wie kein zwei ter das Glück besang, ein getreues Herz zu wissen. Nun mag der Wanderer sich ergötzen an den schönen waldigen Talgründen und dann den Rückweg über die Berge nach dem Endpunkte unserer Elektrischen mittete» — wenn's ihn ortlätzl. Dies ist nicht anzunehmen, wahrschein licher ist, daß er »och den prächtigen Buchen wald und die darin befindliche Prinzen höhle aufsucht, dann am Forsthausc ein Weilchen hoch über dem waldreichen Flußtale träumt und von dort erst im Abenddämmer, wen» die Schleier der Nixen iiber den Wassern weben, das Tal entlang dem Bahnhofe zu strebt, um über Zwickau heimzufahren, angeregt und beglückt, doch mit der Sehnsucht nach Wie derkehr im Herzen. K. W. Sächsisches. Hohenstein Ernstthal, 28. März I9I3. —: Im Sitzungssaale der Amtshaupnnann- schaft Glauchau fand gestern nachmittag eine Sitzung der Vertreter sämtlicher G e - mei » de n der fünf Amtsgerichtsbezirke statt, in der die Konstituierung eines Ausschusses für die Kaiserspe » de für d i e^ Kolo- ii i e n vor sich ging. Herr Amtshauptmann v. K o p p e n f e l s, der die Erschienenen, enva 40 Herren, willkommen hieß, legte dar, daß es gelte, unsere Kolonien, die unter der Re- zierungszeit Kaiser Wilhelms des Zweiten er standen und aufgebläht seien, auch im Hinblick aus die Mission zu stärken und zu kräftigen. Na mentlich der sächsische Handel habe ja ein großes Interesse an dem Aufblühen unserer Kolonien, die unser aller Sympathien in reichlichem Maße verdiene». Das Ergebnis der in Aussicht ge nommenen Sammlung sei vornehmlich für die evangelische Mission bestimmt, und hinsichtlich des Erträgnisses möchte Sachsen doch nicht hin Lw anderen Bundesstaaten, die Amtshauptmann- schast Glauchau nicht hinter andereu Bezirken, unsere evangelische Bevölkerung überhaupt nicht hinter der anderer Landesteilc zurückstehen. Es sei geplant, für jede Stadt mit revidierter Städte Ordnung, für jeden amtshaupmiannschaftlichen Bezirk einen Sammel Ausschuß ins Leben zu rufen. Auch der Ephorus, Herr Sup. Neu - ni an», gab Anhaltepunkte für die Gestaltung der Organisation, woraus der Ausschuß als konstituiert erklärt werden konnte. Demnächst soll in allen amtlichen Zeitungen des amtshaupt- mannschaftlicheii Bezirks ein Ausruf erscheinen, der hoffentlich recht guten Erfolg für die Kaiser spende zeitigt. Eingehend wurde dann die Frage behandelt, wie dis rein örtliche Organisation am besten in die Wege zu leiten sei. Uni der guten Sache zu schönem Gedeihen zu verhelfen, sollen, zumal in größeren Gemeinden, belebende Vorträge gehalten werden, zu denen u. a. von der Evang.-luth. Mission in Leipzig geeignete Redner gestellt werden; vornehmlich soll hierbei die nationale und kulturelle Bedeutung der Mis ston in den Kolonien ins rechte Licht gestellt werden. Genauere Instruktionen über das, was in der Angelegenheit der Kaiserspende in Zu- ttmst zu tun ist, wird den Ausschußmitgliedern demnächst mitgeteilt werden. — Der Landesverband der Saal inhaber im Königreiche Sachsen hielt vor einigen Tagen in Dresden eine Gesamtvorstands sitzung unter dem Vorsitze des Herrn Gustav Fritzsche ab, die aus allen größeren Stadtt-n Sachsens gut besucht war. Von blonderem In teresse war ein Bericht über den Stand des Ver Handes, sowie über die Begräbniskasse^ Dei Verband zählte am 1. März d. I. 2257 Mit glieder, während der BegräbnisunterstützungS lasse am gleichen Tage 1880 Mitglieder ange hörten. In den ersten acht Monaten des Be richtsjahres waren 17 Sterbesälle zu verzeichnen, sür welche 6520 Mark Sterbegelder zur Aus Zahlung kamen. Weiter beschäftigte sich die Ver sammlung mit einer Eingabe an das Königliche Ministerium des Innern, betreffend die Kon - z e s s i o n s p f l i ch t für alkoholfreie S ch a n k st ä t t e n. Der Wortlaur der Ein gabe wurde genehmigt, worauf noch beschlossen wurde, den sächsischen Gastwirtsverband zu er suchen, sich an dieser Eingabe zu beteiligen. Eine zweite Eingabe, die gleichfalls an das Königliche Ministerium dos Innern abgesandi werden soll, betraf eine Abänderung des 8 9 Abs. 2 und des 8 14 Abs. 2 der Landes- t a n z o r d » u n g. Auch diese Eingabe wurde im Wortlaute genehmigt. Die Versammlung be schloß noch für den Fall, daß die sächsische Staatsregieruiig die Wünsche der Saalinhaber nicht berücksichtige» würde, eine weitere Eingabe an de» im Herbste zusammentretenden Landtag ;u richte». Auch die Angelegenheit der Abhal tung von sogenannte» Kappenbällen wurde lbbhafl erörtert. Aus der Mitte der Ver sammlung wurde betont, daß die Ansicht ver schiedener Behörden, nach welcher die Festlich leiten, bei denen eine besondere Kopfbedeckung von den Gästen getragen wird, als Kostümseste zu bezeichnen seien, wohl kaum haltbar sein dürfte. Ein von der Direktion der europäischen Modeakademie in Dresden eingeholtes Sachver släiidigengulachien babe z. B. bestätigt, daß im Geschäftsverkehre die Kopfbedeckung überhaupt nicht zum Kostüm gerechnet wird. Ilm eine Klärung in der ganzen Angelegenheit herbeizu- sühren, beschloß die Versammlung eine ent sprechende Eingabe an das Königliche Ministerium des Innern zu richten. Außerdem wurde noch beschlossen, an das Königlich sächsische Ministerium des Krieges mit der Bitte um Auskunft heran zutrelen, ob den Verwaltungsbehörden ausgege ben worden sei, daß auch bei Fabrik- und Werk slätlenbesprechungen in Gastwirtschaften die Mi litärverbotsplakate aufzuhängen seien. Der 10. Verbandstag sinder in der zweiten Hälfte des August in Dresden statt. Lugau, 27. März. Nach 28jähriger Tätigkeit scheidet am Ende dieses Monats Herr Bergrat Karl W. Müller aus dem Verbände des Steinkohlenbauvereins „Gottes Segen" in Lugau aus. Herr Bcrgrat Müller hat dem hiesigen Ge meinderat 36 Jahre, dem Bezirksausschuß Chem nitz 32 Jahre, dem Schulvorstand zu Lugau 34 Jahre und dem Kreisausschuß seit Bestehen der Amtshauptmannschaft Stollberg angehört. In Würdigung dieser vielseitigen Verdienste wurde heute Herrn Bergrat Müller durch Herrn Berg amtsdirektor Tr. Krug und durch Herrn Amts Hauptmann Dr. Fritsche im Beisein von Berg behörde» und Zivilbehörden, sowie auch des Aufsichtsrats und der Beamten des Werkes die ihm von allerhöchster Stelle gewordene Ranger Höhung zum Oberbergrat feierlich eröffnet. Der Scheidende, der sich wegen seines liebenswürdi gen Wesens allgemeinster Hochachtung erfreut, gedenkt »ach seinem Rücktritt seinen Wohnsitz in Dresden zu nehmen. Marienberg, 27. März. Mehrere hie sige Schulknaben haben sich zu einer Diebesbande zusammengeschlossen. Die jugendliche» Spitzbu de» habe» i» der letzten Zeit an verschiedenen Gebäude» Blitzableiter- und Dachrinnenanlagen zerschnitte» und das dabei gewonnene Material bei einem Altwarenhändler in Geld umzusetzen »ersticht. Die hoffnungsvollen Sprößlinge hatten ei» richtiges Diebeslager angelegt. Verschiedene Hausbesitzer sind durch das Treiben der Kna ben sehr geschädigt worden. Plauen, 26. März. Wegen Münzver brechens wurde hier ein in Schleiz wohnender, aus Plauen gebürtiger, -Djähriger verheirateter Malermeister Wunderlich festgenommen. Er hatte kurz vorher einen Knaben, den er auf der Straße getroffen, mit einem Auftrage in eine Fischhalle geschickt und dem Jungen einen Hundertmark schein mitgcgeben. Der Geschäftsführer der Fisch Halle Ivar aber durch einen früheren Vorfall ge witzige und telephonierte an die Kriminalabtei limg, der es gelang, W. festzunehmen. Bei sei ner Vernehmung auf der Kriminalabteilung gab er zu, sowohl den soeben als auch einen früher ausgegebencn Huiidertmarkschein durch Feder Zeichnung hergestellt zu haben. In seiner Woh »ung in Schleiz wurde übrigens auch noch ein dritter Hundertmartschein vorgefunden, der eben io wie die beiden anderen Noten täuschend ähn lich nachgemacht war.