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WMem-EMIM WM Nr. 65. Donnerstag, den 20. März 1913. Zweites Blatt. M MM WM Myl. * Herr Poincaree, der bei seinen« Amtsantritt so festlich gefeierte neue Präsident, mutz sich schon nach wenigen Wochen seiner Tä tigkeit nach einem neuen Ministerium umsehen. Briand, der frühere Sozialist und jetzige Sozialistentöter, ist gestern vom Senat g e - st ü r z t worden und mutz sich samt seinen Kol legen aus einige Zeit in die Mutze des Privat lebens zuriickziehen. Andere Männer, vor allem der immer unruhige Clemenceau, haben Sehnsucht nach der Staatskrippe mit ihren fetten Gehältern und sie glaubten, datz Briand und die um ihn gerade lange gering die „Bürde" ih rer Aemter getragen hätten. Und so wurden sie abgesagt und zum Verwundern nicht von der Deputiertenkammer, sondern von den alten Her ren des Senats. Der Hergang der Dinge war folgender: Zur Verhandlung stand wieder einmal die W a h l r e f o r m. Nachdem der frühere Mini ster Viger gegen die Verhältniswahl gesprochen l-atte, welche die Regierung zwänge, die Minoritäten anzuerkennen, erklärte Minister präsident Briand, wenn die Beratung eine Lösung entgegen seinem Wunsche zum Ergebnis haben sollte, möchte er nicht länger an der Macht bleiben. Wen«« die Regierung ihr Ver sprechen nicht einlösen könnte, würde sie gezwun gen sein, zurückzutreten. Die Negierung «volle mit dem Senat und der Kammer züsammenar-- beiten. Der Senat dürfe die Reformvorschläge der Kammer nicht ohne Prüfung zurückweisen. Hierauf gab Ministerpräsident Briand einen Ueber- blick über die Rcformfrage seit 1885 und zeigte, datz die Reform zuerst von ihren gegenwärtigen stürmischsten Gegnern gepriesen wurde. Die Idee sei also gut republikanisch. Briand erinnerte wei ter daran, datz sämtliche Ministerien seit vieler« Jahren die Wahlresorm aus ihr Programm ge schrieben hätte««: sein .Kabinett habe das gleiche getan. Ironisch wies Briand darauf hin, datz die Kammer, die selbst aus dem allgemeinen Wahlrecht hcrvorgegangen sei, nach Ansicht der Gegner des Proportionalsystems ihre Mutter er schlagen und Muttermord begehe«« «volle. Die Regierung, so führte er weiter aus, müsse stark sein durch das Vertrauen der beiden Versamm lungen; fehle ihr das der einen, so bleibe ihr nur übrig zu gehen. Der Senat möge sich hüten, datz er sein Verhalten nicht zu bereuen habe. C l e in e i« c e a u führte aus, der Gedarrte nach Vertretung der Minderheiten, ursprünglich re publikanisch, ist gegen die Republikaner verdreht und ausgebeutet worden. Man will selbst den Grundsatz einer Majorität beseitigen, das heitzt die letzte moralische Autorität, die es in« Lande gibt. Clemenceau erklärte weiter, der Konflikt bestehe, weil man die republikanische Mehrheit des Senates vor der heterogenen Mehrheit der Kammer beugen wolle. Aber der Senat «volle nicht in Konflikt mit der Kammer geraten. Wenn man ein System du Vertretung der Minderhei ten ausfindig mache, das mit dem Majoritäts- «oahlfyslem vereinbar sei, so «verde Clemenceau für Briand sein, aber er werde jedes System ablehnen, das dem Majoritätswahlsystem zuwi derlaufe. — Daraus wurde die Generaldebatte geschlossen und die Dringlichkeit erklärt. Bei Ar tikel 1 der Wahlreformvorlage verteidigte Sena lor Peytral seinen Airtrag auf Wiederher stellung des Majoritätswahlrechts. Ministerprä sident Briand erklärte: Wir stehen vor einer entscheidenden Minute; der Antrag Peytral schließt jede Möglichkeit eines Kompromisses aus. Er fügte hinzu, daß er, wenn der Senat den Antrag annehmc, gehen «verde. Die Kommis jion erklärte, den Antrag annehmen zu wollen. Daraus erfolgte die Abstimmung. Der Antrag Peytral wurde mit 161 g e g e «« 1 2 8 Stim- m e n angenomme n. Die Linke begrühte die Verkündigung des Ergebnisses mit dem Rufe: „Es lebe die Republik!" Ministerpräsident Bri and verlieh in Begleitung sämtlicher Kollegen den Saal. Das Zentrum und zalsireiche De putierte, die der Sitzung beigewohnt hatten, applaudierten ihm. Sofort nach der Sitzung hat Briand die Demission des Kabinetts eingereicht, welche der Präsident angenommen hat. Aus dem keiche. Kaiser-Reisen. Kaiser Wilhe 1 in wird als Ersatz für seine Korsureisc am 29. März in Bad H o m- b u r g eintreffcn und dort bis zum 21. April verbleiben. Sodann «oird der Kaiser auf zwei Wochen nach Wiesbaden übersiedeln, wo während dieser Zeit die Festspiele im König lichen Opernhaus slattfinden. Auch während der Tage des Frankfurter Gesangswettstreits wird der Kaiser in Wiesbaden wohnen und von dort aus täglich im Automobil nach Frankfurt kommen. In seiner Begleitung werden auch die Kaiserin und Prinzessin Vik toria Luise sich befinden. Monarchen Zusammenkunft. Wie aus Kopenhagen geschrieben wird, be richtet das dänische Regierungsblatt „Riget", Kaiser Wilhel m, der Z a r und K ö n ig Georg von England würden in diesem Som mer nach Fredensborg kommen und dort zu- sammentreffen. Sie sollen gleichzeitig im Schlosse von Fredensborg Wohnung nehmen. Der Kaiser und sein Pächter in Yadinen. Aus Elbing wird gemeldet, datz, entgegen der Mitteilung, die in den letzten Tagen durch verschiedene Zeitungen ging, der Pächter S o h st kein Immediatgesuch, sondern ein aus führliches Schreiben an den Kaiser ge richtet Hal, in dem er nicht nur mitteilt, datz die Ausführungen vor dem Deutschen Land- wilischaftsrate im Widerspruch zu den Tatsachen stünden, sondern in dem auch der Verwunde rung darüber Ausdruck gegeben wird, datz es für richtig befunden wurde, eine rein private Angelegenheit vor die O e s f e n t- lichkeit zu bringen. Herr Sohst bittet in dem Schreiben den Kaiser, ihn gegen die Matz nahmen seiner Caener Generalvertretung zu schützen. i , i Blinder Lärm. Die /Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Nach Er scheinen eines in mehrere deut'che Zeitungen übergegangenen Artikels über Mißhan d- l u n gen, die d e u t s ch e n Reichstag e- hö « i g e n an der Riviera widerfahren sein sollen, hat de« Kaiserliche Konsul in Nizza sich eingelnmd in deutschen Kreisen der Riviera erkundigt. Nirgends ist etwas über der cnuge Vorfälle festzusletlen gewesen. Von keiner Seile ist seit einer Reihe von Jahren über schlechte Behandlung oder gar über Tätlichkeiten geklagt worden. Lozialdcmokratifche Kundgebungen. Ter Friedhof der März - Gesall e- n e ii in Berlin war gestern stärker besucht als in den früheren Jahren, da die Sozialdemo kraten eine Demonstration gegen die Jahrhun dertfcier der Befreiungskriege beabsichtigten, was auch aus den Inschriften vieler Kranzschleifen hervorging. Bereits gegen 8 Uhr waren über 100 Kränze niedergelegt worden, aber 30 Schleifen dieser Kränze fielen wegen ihrer a u f- reizenden I n s ch r i f t e n der Schere des überwachenden Polizeileutnants zun« Opfer. koloniales. Die weftasritantscheu Kaufleute über Neu-Kamerun. Jin Jahresbericht des Vereins Weftafrila- nischei Kaufleute wird über das von Frankreich an Deutschland abgetretene Kongogebiet folgendes bemerkt: Das Hauptinteresse des Süd- Kameruner Handels konzentrierte sich aus die in die zweite Hälfte des vergangenen Jahres fallende Inbesitznahme N e u - Kameruns durch die deutsche Regierung. Die Angliede- nmg der großen Kompensationsgebiete an Alt- Kainerun «vird zweifellos eine lveitere bedeu tende Ausdehnung des Handels unseres Schutz gebietes zur Folge haben. Vorbedingung ist allerdings, daß die Frage der Hmrdelssreiheit durch die deutsche Regierung eine schnelle Lösung erfährt. Solange zwischen den französischen Konze'sionsgeselischaften und den freien Kauf leuten Interessengegensätze bestehen, wird und muß es zu Reibereien kommen, die zu vci meiden die Regierung durch eine baldige Regelung der ganzen Angelegenheit bestrebt sein muß. pus dem fluslandk. Prinz Hohenlohe als Nachfolger de» Grafen Thurn Wie zuverlässig verlau.et, ist der durch «eine Petersburger Mission bekannt gewordene Prinz Gottfried Hohenlohe zum Nachfolger des österreichisch ungarischen Borschasters in Peters burg, Grafen Thurn, ausersehen, der ivegen Differenzen mit dem Minister des Auswärti gen Grafen Berchtold demnächst von seinem Posten zunicktreten «vird. Im englischen Unterhause fragte der Abgeordnete Wedawood, ob irgend eine direkte Verständigung zwischen Großbritannien und der Türkei dahingehend bestände, datz Aegypten, so bald der Krieg vorüber sei, vollständige Auto n omie unter britischem Protektorat erhalten solle, und ob ein A b k o m m e n mit ^Deutschland getrosfen sei, durch «velches letzteres der Aenderung zustimme. Staatssekretär G r c y erwiderte: Die Antwort auf beide An fragen lautet: „Nein". King fragte, ob die Negicirmg vor vier Jahren von einer Gruppe von Ingenieuren des Festlandes Pläne für : einen neuen Typ Torpedobootszerstörer erhalten Nabe, der schneller sein sollte als jedes Schlacht- schiff und die Torpedos durch die Luft ahseuere. King fragte weiter, ob solche Pläne erwogen und zurückgewiesen wurden, und ob es bekannt sei, datz eine freinde Macht sie annahm und infolge der Bedeutung dieses neuen Zerstörertyps ihre Flottenpolitik vollständig änderte. Marineminister Churchill erwiderte der Admiralität sei kein Bericht von einem solchen Vorschläge zugegangen, und es liege kein Be weis dafür vor, daß eine fremde Nation ihre FloLenpolitik aus Grund der Annahme dieses Schiffstyps geändert habe. Was Großbritannien anbelänge, so sei keine Aenderung in der Lage eingetreten, die zu einer nochmaligen Erwägung seiner Flottenpolitik nötige. Die englische Luslstottille. Das zum Militäretat ausgegebene M e ° m o r a n d u m des K r i e g s m i n i st e r s Oberst Seely teilt über das Flugwesen folgendes mit: Vier Fluggeschwader mit 128 ausgebildeten Fliegern sind ausgestellt worden. Im Etatsjahre 1913-14 werden von den insge samt acht Geschwadern, die als zum auswärtigen Dienst verfügbare Macht empfohlen wurden, ein fünftes und sechstes Geschwader gebildet werden. Las Memorandum behandelt dann die Schwie rigkeit, eine genügende Zahl von Aeroplanen und geübten Mechanikern zu erlangen. Die Er fahrungen, die man bei dem Armee-Aeroplaw Wettbewerb im letzten August ini praktischen Ge brauch der Maschinen und durch die Untersuchun gen der zur Prüfung der Frage der Monoplan Unfälle eingesetzten Kommission gewonnen habe, hab? die Auswahl der Maschinen für die Zu kunft sehr erleichtert. Die größte Schwierig keit bestehe noch immer darin, Aeroplane bri tischen Fabrikats zu beschaffen; es würden jedoch Schritte getan, um dem abzuhel- fcn. Ter Etat sieht eine Vennehrung der Flie gerkorps auf über 1000 reguläre Offiziere und Mannschaften vor, außer dnn Stab der Flie gerschule und denjenigen, die man aus der Ba sis einer Spezialreserveformation zu gewinnen Hofs«. Auch die Zahl der Flugzeuge foll erheb lich vermehrt werden. Für den gesamten Flug etat «verde» 501 000 Pfund Sterling (10 Mill. Mark) gefordert. Die Summe von 234 000 Pfund Sterling stellt nur die Kosten für Flug zeuge dar, was erst aus dem jetzt veröffentlich ten Memorandum klar l-ervorgeht. Kein Ban von Parsevattustschiffen in England. In Beantwortung einer Anfrage im eng tischen Unterhause sagte Marineminister Chur chill, die Admiralität habe ein deutsches P a r s e v a l l n s t s ch i f f b e st e l l t, habe aber keine Rechte erlangt, diesen Luftschifstyp j» England zu bauen. Noch eine englische Stimme gegen die Revanchchilfe. Die „Westminster Gazette" schreibt: Unsere Armee entspricht in ihrer jetzigen Organisation unseren Bedürfnissen und unserer Politik. Es gibt keinen ungünstigeren Augenblick, uns in die europäische Konkurrenz der Heeresrüstungen zu stürzen. Unsere Flotte ist eine große Macht in der Welt und hat enormen politischen Ein fluß. Unsere A r m e e könnte stets nur eine untergeordnete Rolle in einem euro päischen Krieg spielen, während sie in Verbin dung mit der Flotte bei der Verteidigung des Reiches eine entscheidende Rolle spielt. Das Blatt führ« sort: Der Gedanke, unser Heer leichten Herzens und ohne Rücksicht aus unsere Verpflichtungen uird Interessen in einen euro päischen Krieg zu senden, grenzt an W a h n- s i n i«. Darüber darf kein Zweifel herrschen, daß das Heer vor allem für unsere eigenen Interessen und den Schutz des eigenen Reiches bestimmt ist, und daß wir uns auf keine Poli tik einlassen können, die voraussetzt, daß wir als Militärmacht in Europa austreten sollten. Gras Wittes Rückkehr zur Regierung. In der Petersburger Duma tritt das be- üimmte Gerücht auf, daß Graf Witte dem nächst wieder in die Regierung eintreten werde. Ministerpräsident Kokowzew nennt sich bekannt lich einen Schüler Wittes, und es ist daher niaü unmöglich, daß Witte das Ministerium des VerkehrsioesenS übernehmen wird, wenn nickt Kokowzew sich mit dem Präsidium be gnügt und den« Grafen Witte das Finanz Ministerium überträgt. Slm M MM. Tie Schäden, die der Sturm am Montag und in der Nacht zum Dienstag an der Nord seeküste angerichtet hat, sind, wie die neuesten Meldungen besagen, weit größer, wie zuerst an- genommen wurde. Aber nicht nur an der Nord- seel'üste, auch in anderen Teilen des Landes und im Auslande hat der vielfach orkanartig austretende Sturm mannigfachen Schaden zur Folge gehabt. In höher gelegenen Gebieten trat nach dem Sturm Temperatursturz mit starken Schneefällen ein. Stus Meuselwitz wird berichtet: Der hestige Sturm riß nachts auf dem Dorstewitz scheu Grundstück einen hohen eisernen Schorn stein samt den« Gerüste um. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Aus Gotha melde« man: Nach einem starken Frühjahrsg e Witter mit Sturm und Hagel, das auch über ganz Thüringen niederging, kühlte sich in der Nacht die Temperatur derart ab, daß am Dienstag eüi mehrstündiges, heftiges Schnee treiben uiederging. Der orkanartige Sturm Hal auch in B e r l i n mehrfach Schaden angerichtet. Auf dem Dache des königlichen Marstaües wurde an der Schloßplatzseite eine 20 Meter hohe eiserne Fahnenstange, die mit einem säst ebenso hohen Leitergerüst umgeben Ivar, da sie gestrichen und vergoldet werden sollte, init deni Gerüst von dem Sturm umgerissen. Der obere Teil des Gerüstes stürzte ab und ritz von einer auf den, Dachsims stehenden Sandsteinfigur den etwa einen Zentner schweren Kopf in die Tiefe. Der Kopf der Figur zertrümmerte große Fliesen vor dem Hauptportal und bohrte sick tief in den Bürgerfleig. Aus M ünche n meldet der Drahl: lieber Nacht ist ein rapider Temperaturwechsel einge treten. Während in den letzten Tagen warmer Sonnenschein zu verzeichnen war, herrschle am Dienstag seit dem frühen Morgen beständiges Schneetreiben. Das Weiler ist naßkall. Auch aus den Bergen wird andauernder Schneefall gemeldei. Weiter wird aus U - m rerichlei: Der Schneefall har in Neu-Ulm große Per kehrsstörungen verursach!. Telephondrähte ivaren durch den Schneedruck gerissen und kamen auf die Starkstromleitung zu liegen. Als an« Diens tag morgen die Arbeiter «ich zu ihrer Arbeits stritte begaben, kamen mehrere Personen den herabhängenden Drähten zu nahe und erhielten so starke elektrische Schläge, daß sie zu Boden stürzten und sich nicht mehr erheben konnten. Von den Umstehenden wagte es niemand, die Verunglückten anzufassen. Sie mußten längere Zeit auf dem Boden liegen bleiben. Die Tun kelheit erschwerte die Nettungsarbeiten. Auch im Schwarzwald und in den Vogesen trat ein Wettersturz ein. Tie Tein peramr siel bis aus 5 Grad unter Null. Bis in die Täler hinab siel Schnee. Der Slnrm richtete große Schäden in den Waldungen und an den Telegraphenleitungen an. Ein heftiger Sturm entwurzelte in der Nacht zum Dienstag in Winse «> (Kreis Celle) eine neben dem Rathause stehende Linde. Beim Fall zerstörte diese die elektrische Hauptleitung, so daß Winsen ohne Licht und Krast ist. Die Störung dauert voraussichtlich bis zum Abend. Durch den orkanartigen Sturm in der Nacht zum Dienstag ist in H a m bürg und in der Elbemündung großer Schaden angerichtet «vor den. Der Wasserstand der Elbe ist ungemein hoch. Verschiedene Eiver und leichte Kohlen schulen sind voll Wasser geschlagen und u n t e r gegangen. Im Hafen wurden ein großer Dampfer und ein Segelschiff von ihren Ver läuungen loSgerissen, wobei der Segler gegen ein Dock der Werst von Blohm u. Voß getrie ben und beschädigt wurde. - Der Sturm brachte auch, «vie weiter aus Hamburg geme! det wird, den Bagger „Goedhard 2" bei der Einfahrt in die neue Schleuse bei Brunsbüttel- Koog zum K entern. Die an Bord befind lichen Personen, drei Männer, eine Frau und ein Kind, sind ertrunken. Im Kaiser Wilhelm Kanal ist der Schlepper „Vulkan" g e funken; die Mannschaft ist gerettet. Die Zahl der im Hamburger Hafen und auf der Elbe untergegangenen Schuten und Leichter schwankt zwischen 60 und 80. Aus vielen Orten Frankreichs, beson ders von der Küste, treffen Nachrichten über einen plötzlichen Witterungsumschlag ein, der mancherlei Schaden anrichtete. Wie aus Cher bourg genieldet wird, herrschte dort sei zwei Wocben bereits das schönste Frühlingswetter, als am Montag plötzlich Schnee, Hagel und Regen niederging. Der Sturm wurde de sonders auf dem Meere so groß, daß die an gesagten Flottenübungen aufgeschoben werden mußten. — Aus Belfort «vird gedrahtet, daß dort ein heftiger Wettersturz eingetreten ist und äußerst hestige S ch n e e st ü r m e herrschen, die den Obstkufturen großen Schaden zufügen. Sächkilches. Hohenstein-Ernstthal, ist. März 1919. Eine größere Befreiung der deut scheu Dame n mode von den franzö sischen Vorbildern regt die „Köln. Ztg." an. Es ist nicht nötig, daß man alles, «vas an der Seine sür „modern und schön" be sunden wird, in Deutschland sofort kopiert. Daß die Pariser Mode bisweilen bis ins Lächerliche geht, hat s Zt. der Hosenrock bewiesen, dem gar schnell das Lebenslicht aus-