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WilßeiMMckl UM» Amtsblatt W Niitl. SitSprilht «l la Wtrit a HchchtpkMil. Anzeiger für tbOtzenftttn-ErnstthMl, OberlnnOwitz, GerSdvrf, Herm-d-rf, Vern«d»rf, MvmSdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchurSdors, Grumbach. rivkA- heNn, Kuhschnapp«!, Wüstenbrand, Srüna, Mittelbach Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlach, Plrtßa, Rüßdorf, Gt. Egidten, Hüttengrund u. s. w. MchchstVt jede« Wochentag abend- für den folgende« Lag und kostet durch die Lustritz« 8 U-tMsprecher A AH-s-UOt- nehmen anher der Geschäftsstelle auch die Lu-träger auf dem Lande das Vierteljahr Mk. 1.LL, durch die Post be-ogen Mk. L.9L frei in- HauS. Nr. 11. z auch befördern die Lnnorreen-GxPedttionen solche zu vriginalpreisen. - ----- .. " -"-r- - ----- — - -- ' - Nr. 66. Sreitag, den 2i. Mars >9,3. LLKLUSL 63. )ahrq Oberl««gwttz, am 19. März 1913. Der Gemeiirdevorfta»-. König in gewisser Entfernung auf seinen Spazier. Er war in der besten glänzendsten Ereignisse seiner- 50jährigen Re- Pharsalos abtvenden zu können. 1900 erhielt er danten. Im Jahre 1909 machte sich eine starke Im Jahre 1910 wurden trotz der starken politi- Volk ein Griechenland hinterlassen kann, als ich Das Amt als igen Konflikten vorzubeugen. Anläßlich Herr Steuerkontrolleur Eiselt aus Chemnitz Berlin, 19. März. das es des her aus- schen Kaisers zu seiner Schwester. Während Balkankrieges hat sich Königin Sophie in vorragender Weise auf charitativem Gebiete gezeichnet. sres Träumen verwirklicht zu sehen, wo er als Siege in Saloniki einzog und dieses allen bulgarischen Wünschen zum Trotze zu behalten sich anschickle. Und hier in Saloniki erreichte ihn sein Schicksal: Die Kugel eines Feiglings, der sich ihm aus dem Hinterhalte nahte, setzte seinem Leben ein Ziel, das die letzten fünfzig Jahre hindurch Mühe und Arbeit für ein ihm geistesfremdes Volk war! landete, ist nach tigen Sturmes brachen. Der deutsche Ueber die letzten Stunde» des Königs gibt die „Times" noch folgende Schilderung: Seit seinem Einzug in Saloniki pflegte der König jeden Nachmittag einen Spazier gang zu machen, entweder nach dem berühmten „Weißen Turm" oder nach der Kavalleriekaserne bei Lesser Karaburun. König Georg setzte Vol tes Vertrauen auf die Loyalität der Bevölkerung und pflegte nur von einem Adjutanten begleitet zu sein. Seine Umgebung teilte dieses Vertrauen nicht; und man drang häufig darauf, daß der König sich nicht ohne Leibgarde öffentlich zeige, aber es war vergebens. Vor einigen Tagen wurde Befehl gegeben, daß vier Gendarmen dem Sozialdemokrat Dr. Lieb der Landung infolge des hef- in der Mitte d u r ch g e- Während des Aufenthaltes des Deutschen Kai- sers in Korfu im vorigen Jahre war bekannt lich auch die damalige Kronprinzessin von Grie chenland dort anwesend. Augenzeugen berichte ten damals viele interessante Einzelheiten über das ungemein herzliche Verhältnis des Deut- knecht kündigte in Paris einen scharsen Kamps gegen die Heeresvorlagen im Reichstage an. Das Verhältnis zwischen Oesterreäch- Ungarn und Montenegro erfuhr in den letzten Tagen eine bedenkliche Verschär fung. Zwischen Griechenland, Serbien und Montenegro wurde, nach einer ita lienischen Zeitungsmeldung, ein Bündnis abgeschlossen, das bezweckt, Albanien unter diese Mächte aufzuteilen. Der Mörder des Königs von Griechenland ist nach Mitteilungen aus Athener politischen Kreisen ein bekannter Anar chist. König K o n st a n t i n ist im Auto mobil von Janina nach Saloniki abgereist. unseren Führer. Ich bin jetzt durch die Vor sehung berufen, meinem unvergeßlichen Vater auf dem Thron zu folgen, den er so lange aus gezeichnet hat. Ich bringe diese Nachricht zur Kenntnis meiner Armee, der ich mein ganzes Leben gewidmet habe und mit der mich un glückliche und glückliche Kriege unlösbar ver knüpften. Ich erkläre, daß ich immer an ihrer Spitze maschieren und niemals ablassen werde, meine ganze Sorgfalt der Armee zu Wasser und zu Lande zu widmen, deren Ruhmestaten dar Vaterland vergrößerten und berühmt machten. Athen, 20. März. Die Zeitungen drücken den Wunsch der öffentlichen Meinung aus, daß der neue König den Namen K o n st a n t i n der Zwölfte annehme, da der letzte Kai ser von Byzanz Konstantin der Elfte war. Saloniki, 20. März. Die Unter suchung des Anschlags auf den König ergab ferner, daß keine weiteren Personen daran, beteiligt sind. Der Mörder ist nichtirr- sinnig, aber doch nicht vollkommen zu rechnungsfähig. Er war vor etwa 20 Tagen von Athen nach Saloniki gekommen. Er ent wickelt sozialistische Ideen, in denen er aus drückte, in kurzem werde vollkommene Gleich heit herrschen und es werde weder Reiche noch Arme geben. Die Arbeitszeit werde auf zwei Stunden (!!) herabgesetzt werden. Er war früher an der medizinischen Fakultät in Athen imma trikuliert und später Lehrer. Auf Befragen antwortet er immer, doch verwickelt er sich manch mal in Widersprüche. Er sagte, er habe vor 2 Jahren im Schlosse um eiwe Unterstützung ge beten, sei aber durch einen Adjutanten brutal hinausgeworfen worden. Saloniki, 19. März. Die Untersuchung ergab, daß der Mörder des Königs ein elender, heruntergekommener Mensch ist, der von Almosen lebte, ein Deklassierter, der von seiner Familie verstoßen worden ist. Er erklärte, neu rasthenisch zu sein. In seiner Tasche fand man eine Selbstbiographie mit einer Notiz, in der er die Journalisten verfluchte, die sie nicht ver öffentlichen wollten. Saloniki, 20. März. Der Mörder des Königs Georgs, Schinas, gibt an, daß er keine Mitschuldige habe. Die Un tersuchung ist noch nicht abgeschlossen. König Konstantin wird morgen an Bord der Jacht „Amphitrite erwartet. Definitive Bestimmun gen für die Ueberführung der Leiche des Königs Georg nach Griechenland sind noch nicht getrof fen. gierung. „Morgen", fuhr er fort, „werde ich den deutschen Panzerkreuzer „G o e - ben" besuchen, und das deutsche Kriegs schiff wird den König der Griechen hier in Sa loniki ehren. Das erfüllt mich mit Freude und Zufriedenheit." Das waren des Königs letzte Worte. Kaum, daß sie über seine Lippen gekommen, als v o n hinten ein Schuß knallte. Oberst Frangulis wandte sich um und faßte die Hand des Attentäters, der im Begriffe war, einen zweiten Schutz abzufeu ern. Der Oberst brachte den eigenen Körper zwi schen den verwundeten König und den Attentä ter, rang mit diesem um die Waffe und hatte ihm fast die Kehle zugeschnürt, als die beiden Gendarmen herbeieilten und den Mörder gefan gennahmen. Unterdessen war der König tödlich getroffen zu Boden gefallen. Man legte ihn in eine schnell zur Stelle geschaffte Kutfche. Sein Kopf ruhte auf dem Arm. Er atmete schwer, und ehe das Hospital erreicht werden konnte, war das Leben entflohen. Der Schutz, der aus kaum zwei Schritte Entfernung abgefeuert wor den, war im Rücken unter dem Schulterblatt ein gedrungen und durch den Magen gegangen. Es Sss Wichtige vom Lage. Das Militär luftfchifs „Ersatz L. Z. 1", das gestern nachmittag in Karlsruhe ichen Bedenken Krorchrinz Georg und Prinz Ni- doppelt so groß kolaus nach Athen zurückberufen. Die Prinzen empfangen habe." mutzten jedoch ihre Reise unterbrechen, um etwa-! Handelsschule zu Hotzeustri» Grustttzal. Die Anmeldungen für Ostern 1913 haben Sonntag, den 3V. MLrz, von 1t—12 Uhr im Direktorialzimmer der Altstädte! Schulen, Schulstraße, zu erfolgen. Borzulegen ist das Schulent- iaffungSzeugnis. Hohenftein-Grnttthal, den 19 März 1913. Die Leitung der Handelsschule. Schuldirektor Galster. Sächsisches Hohenstein Ernstthal, 20 März 1S13. Wettervoraussage der König!. Sächs. Landes- Wetterwarte zu Dresden. Für Freitag: Böige westliche Winde, wechselnde Bewölkung, Temperatur wenig geändert, kein erheblicher Niederschlag. 21. März: Tagesmittel -s-2,6", Maximum -j 5,8«, Minimum —10'-. danten. Im Jahre 1909 machte sich eine starke war eine starke Blutung eingetreten, und das Bewegung gegen den Kronprinzen geltend, die mit Diamanten besetzte Kreuz, das der König zu einer dynastischen Krise in Griechenland stets an einer Kette um den Hals trug, war führte. Das Offizierkorps wollte unter allen-ganz naß und rot. Umständen die NüÄehr des Prinzen, der sich be-! Nach einer Kopenhagener Darstellung sollen kanntlich im Jahre 1909 in Potsdam befand/die letzten Wort« des ermordeten Königs ge hintertreiben. Die Lage der im Athener Schlosse lautet haben: durch starkes Militäramgebot bewachten könig-! „Ich bin glücklich, daß ich als Abschluß lichen Familie erschien damals äußerst bedroht? meines Lebenswerkes meinem Sohn und seinem Der neue König Konstantin, de/gängen folgen sollten. Dies war ihm jedoch so bisher als Kronprinz den Titel Herzog von lästig, daß man die Zahl der Gendarmen auf Sparta führte, ist am 2. August 1868 in Äther? zwei beschränkte, die nur in großer Entfernung geboren, steht also in seinem 46. Lebensjahre.! folgen dursten. Dienstag nachmittag kehrte der Nach seiner humanistischen und militärischen König, begleitet von seinem Adjutanten Obersten Ausbildung besuchte er die Universitäten Leip- Frangulis, von einem Spaziergang nach dem z i g und Berlin. 1890 führte er die Regent- „Weißen Turm" zurück. Er war in der besten schäft seines Landes in Abwesenheit des Königs Laune und sprach mit Oberst Frangulis über und weiter fast jeden Sommer. Im griechisch ! die Erfolge der griechischen Armee und nannte türkischen Kriege 1897 war er Oberbefehlshaber die Einnahme von Saloniki und Janina die der griechischen Armee, ohne ihre Niederlage bei glänzendsten Ereignisse seiner- 50jährigen Re- KStlig Konstantin von Griechenland. die neugeschaffene Stellung eines Armeekomman — * Der städtische Fischmarkt fällt Sonnabend, den 22. dss. Mts, aus. Erst am Sonnabend, den 29. März 1913, wird wieder ein solcher abgehalten. —a. Der feit vielen Jahren hier an der König!. Steuereinnahme angestellte Steuerein nehmer Herr Weidner geyt am 1. April in den wohlverdienten Ruhestand und verzieht nach Laubegast bei Dresden. An seine Stelle wurde Steuerpflichtige Hier, die über das Ergebnis ihrer diesjährigen Staatseinkommen- und Ergänzungssteuer-Einschätzung eine Zuschrift noch nicht erhalten haben, werden hiermit aufgefordert, sich bet der hiesigen Orts steuer-Einnahme — Rathaus, links, 1. Zimmer — zu melden. WM - KAWL * Die ganze Welt steht unter dem Eindruck deS blutigen Dramas von Saloniki. Ein Herrscher, der, als Fremdling nach Griechenland ge kommen, fünfzig Jahre seines Lebens darangegebeu hat, um einem Volke, das in der Hauptsache teil- nahmloS, wenn nicht direkt feindselig ihm gegen überstand, die Segnungen der Kultur und des Wohl stands zu schaffen, die in Westeuropa als selbstver ständlich gelten, ein Mann, der als Mensch sein Bestes gab und von Liebe und Wohlwollen zu seinem neuen Vaterlands durchdrungen war, muß am Abende seines Lebens und auf der Höhe seines Ruhms der Kugel eines wahnwitzigen Burschen zum Opfer fallen, der für seine grause Tat keinen Grund und sonst keine Entschuldigung vorzubringen hat. Der Attentäter Alexander Schinas, ein vollkommen heruntergekommenes Individuum von allergeringster Bildung, soll, wie heute aus Athen gemeldet wird, ein dort bekannter Anarchist sein, aller Wahrschein lichkeit nach ein gefügiges Werkzeug in der Hand von Anstiftern, die wohlweislich im Hintergrund bleiben und zur Ausführung ihrer Untaten sich Leute auSsuchen, die sich zumeist der Tragweite ihres Luns gar nicht bewußt sind und die als Märtyrer von ihnen nicht einmal verstandener Ideen Scheu seligkeiten auf Kommando begehen. Trifft das Letz tere zu, so ist die Tat umso unbegreiflicher, als der Ermordete niemals in die innerpolitischen Kämpfe Griechenlands entscheidens eingegriffen hat; war er auch bestrebt, Ruhe, Sicherheit und Ordnung im Innern des Staates zu schaffen, so galt sein Haupt- augenmerk doch immer der äußeren Gestaltung des Hellenenlandes, dem er in Frieden und Krieg An sehen in Europa und Zuwachs an Gebiet zu ver schaffen suchte. Und seine bis in die letzten Monate dauernde Unpopularität war ja auch nur darin be gründet, daß eS ihm nicht gelingen wollte, den unersättlichen Landhunger seines Volkes zu befriedi gen. All' das Gebiet, wo sich seit Jahrhunderten Griechen angesiedelt hatten, sollte den Türken ent rissen und Griechenland einverleibt werden: Thessalien, EpiruS, ein Teil von Albanien, Kreta und die rgen Konflikten vorzubeugen. Das Amt als! Berlin, 19. März. Anläßlich des Herr Steuerkontrolleur E i s e l t aus Chemnitz Generalinspekteur der griechischen Armee, das der Todes des Königs von Griechen- berufen. Kronprinz nach seiner endgültigen Rückkehr in l a n d sprachen im Laufe des Tages auf der —a. Die praktische Gesellenprü- die Front infolge der bekannten Militärrevolte griechischen Gesandtschaft persönlich ihre Teil- fung der bei der F l e i s ch e r i n n u n g für hatte niederlegen müssen, wurde ihm im Juni nähme auls: Namens des Kaisers Oberhofmar- Hohenstein-Er. und Umgegend aufgedingten 3- 1911 abermals übertragen. Im Dezember 1912 schall Eulenburg, Hausmarschall Freiherr von jährigen Lehrlinge fand gestern beim Fleischer erfolgte die volle militärische Rehabilitierung des Lyncker, namens der Regierung der Reichskanz- obermeister Herrn Ewald Grabner statt. Das Ge Kronprinzen, der wegen seiner hervorragenden, ler, Staatssekretär Jagow und Unterstaats-- sellenstück, das Schlachten eines Kalbes, mach- dem Vaterland in dem gegenwärtigen Kriege sekretär Zimmermann, namens des Herrenbau- ten 6 Lehrlinge, welche die Prüfung sehr gut vor dem Feinde geleisteten Dienste ehrenhalber ses Präsident von Wedel, sämtliche hiesige Bot- bestanden. Dieser Arbeit wohnten verschiedene zum General befördert wurde. König Konstan-.schafter und Gesandten, sämtliche Minister und Meister bei, so auch Herr Obermeister Grabner tin hat seit Beginn des Balkankrieges außer-leine Abordnung des 2. Garderegiments zu Fuß als Vertreter der Gewerbekammer, sowie der ordentliche Proben seiner militärischen Tugen- Königin Elisabeth und des Gardegrenadierregi- Vorsitzende des Prüfungsausschusses für die ägäischen Inseln. Einem solchen Willen war aber den und strategischen Fähigkeiten abgelegt, durch ments. Stadtmeister Herr Fleischermeister Karl Ritter ¬ auch eine Riesenkraft nicht gewachsen, zumal dem seine Tapferkeit den Enthusiasmus des Heeres! Athen, 19. März. König K o n st a n- Hohenstein-Er. und der Vorsitzende für die Wollen jede Möglichkeit des Vollbringens fehUe. erweckt und dieses zur Nacheiferung angespornt, t i n richtete heute den ersten T a g e s b e f e h l Landmeister Herr Fleischermeister Max Wolf- Dreimal hat König Georg angefaßt, den Wünschen Seine Gemahlin, die Schwester unseres a n die Armee, der folgendermaßen lautet: Gersdorf. Die 6 Prüflinge haben sich nun noch gerecht zu werden: 1877, als ihm Thessalien zufiel, Kaisers, ist am 14. Juni 1870 geboren. Der Ein ruchloses Attentat auf die geheiligte Per- einer theoretischen Prüfung zu unterziehen, die 1897, als es dieses wieder einbüßte, und nun !9l2, jüngste Besuch der jetzigen Königin Sophie in son des Königs nahm uns allen in dieser für nach Ostern stattfindet. Der Innung gehören wo ihm endlich die Genugtuung winkte, sein kühn- Berlin fand am 30. August vorigen Jahres statt, die ganze hellenische Natton sehr kritischen Zeit an die Fleischernreister der Orte Hohenstein-Er.,